Wohin fliessen die Gelder?

Die Gewerkschaft Unia ist die einzige Betreiberin einer Arbeitslosen­kasse in der Schweiz, welche ihren Aufwand beim Bund intransparent mit Pauschal­beträgen abrechnet. Wie die «Luzerner Zeitung» am Mittwoch berichtet, schaltet sich nun die Politik ein. Das System der Arbeitslosen­kasse der Unia setze falsche Anreize. So profitiere die Unia, die sich während der Coronakrise für die generelle Schliessung ganzer Branchen stark machte, von zusätzlichen Arbeitslosen, kritisiert der Luzerner Ständerat Damian Müller. Der Schweizerische Baumeister­verband SBV fordert restlose Aufklärung.

Wie die «Luzerner Zeitung» und weitere Zeitungen aus dem Verlagshaus CH Media auf ihren Online­portalen am Mittwoch berichten, hat die Unia allein im Jahr 2019 beim Bund eine Entschädigung in der Höhe von 49,4 Millionen Franken kassiert. Dass sie dabei ihre Leistungen nicht detailliert abrechnet, sondern einen Pauschal­betrag kassiert, wird nun politisch in Bundesbern zum Thema. FDP-Ständerat Damian Müller fordert die Abschaffung dieser Pauschal­abrechnungen. «Der Grund für diese Forderung liegt auf der Hand: Die Unia profitiert, weil sie für die Verwaltungs­kosten mehr Geld aus dem Fonds der Arbeitslosen­versicherung erhält», lässt sich Müller in der «Luzerner Zeitung» zitieren. Er spricht von einem Fehlanreiz, den er korrigieren wolle.

Gerade während der Corona­pandemie hat die Unia ein offensives Campaigning gegen die bundesrätliche differenzierte Strategie gefahren und die Schliessung ganzer Wirtschafts­branchen gefordert. Noch heute versucht die Unia den Vollzug der Kontrolle der Schutzmass­nahmen durch das Seco und die SUVA zu diskreditieren, indem die guten Berichte über die Einhaltung der Schutzmass­nahmen in Frage gestellt und systematisch sch lecht­geredet werden. Die Tatsache, dass die Unia pro zusätzlicher arbeitsloser Person Kosten in Rechnung stellen kann, hinterlässt in diesem Kontext einen mehr als schalen Beigeschmack. Der Schweizerische Baumeisterverband SBV fordert volle Transparenz bei den Abrechnungen der Verwaltungs­kosten für die Arbeitslosen­versicherung und die rasche Aufhebung von Fehlanreizen über Pauschalabrechnungen.

baumeister.ch

Wie wirkt sich die Pandemie auf die Architektur aus?

Wie wirkt sich die Covid-19-Pandemie auf die Architektur aus? Müssen Konzepte wie jenes der Verdichtung neu gedacht werden – oder gibt es in einiger Zeit einfach wieder die Rückkehr zum Gewohnten? Fachleute aus dem Experten-Netzwerk der LafageHolcim Foundation for Sustainable Construction von rund um den Globus geben Einschätzungen. 

Die Baubranche scheint mit einigen Schrammen davonzukommen – zumindest auf den ersten Blick. Auf vielen Baustellen geht der Betrieb weiter. Doch wie stellt sich die Situation im globalen Massstab dar? Fallen uns Konzepte wie die architektonische Verdichtung in Zeiten des Social Distancing auf die Füsse? Müssen Architekten, Planer, Ingenieure und Stadtentwickler umdenken oder gar Paradigmenwechsel einleiten? Werden riesige Bildungseinrichtungen und Bürobauten  obsolet, weil sich die körperliche Präsenz angesichts der breiten Akzeptanz von Homeoffice und Homeschooling erübrigt?

Die einfache Antwort lautet: Man weiss es noch nicht. Vielleicht ist das menschliche Talent zu vergessen so gross, dass man bald wieder beim status quo ante angelangt sein wird: business as usual. Vielleicht wird die Covid-19-Pandemie aber tatsächlich zu tiefgreifenden Veränderungen in der Gesellschaft führen, auf welche die Baubranche in all ihren Facetten reagieren muss. Solche Veränderungen zu beobachten und künftige Tendenzen vorwegzunehmen, gehört seit 2003 zur Kompetenz der LafargeHolcim Foundation. Über die Jahre hat die Stiftung ein globales Netzwerk von Fachleuten aufgebaut, die in ihrem Bereich zu den weltweit wichtigsten Köpfen gehören. Sie beobachten zusammen mit den Mitgliedern des Stiftungsrats die Entwicklungen, die sich aus der Covid-19-Pandemie für die Architektur- und die Baubranche ergeben.

Städte neu denken
«Es kann gut sein, dass wir jetzt in eine Periode der ‹Entdichtung› kommen», befürchtet Enrique Norten, Gründer von TEN Arquitectos in Mexiko und den USA. Zurück ins Auto, zurück in die Vorstädte und Agglomerationen, zurück zu den langen Reisewegen: «Das alles würde die Städte ihrer Energie berauben», ist Norten überzeugt. Wie man es schon in Detroit nach der Krise der Autoindustrie Mitte der 1980er-Jahre erlebte, würden dann nur noch jene Menschen in den Städten bleiben, die sich den Umzug nicht leisten können. Eine solche Entwicklung würde sich vielfältig niederschlagen, von den Immobilienpreisen bis hin zu den Infrastrukturen. «Welche Lösungen es dafür geben kann, weiss ich nicht», gesteht Norten, «aber unsere Branche muss sich auf diesen möglichen Paradigmenwechsel einstellen und bei Bedarf Lösungen finden.»

Raum flexibler nutzen
Auch Stuart Smith, Geschäftsführer bei Arup Deutschland, sieht Paradigmenwechsel auf die Branche zukommen: «Praktisch über Nacht wurden Bauten, die wir für essentiell hielten, überflüssig», resümiert der Ingenieur, und er spielt damit zum Beispiel auf die leerstehenden Schulen und Büros an. Er warnt jedoch: «Wir sollten uns jetzt nicht dazu hinreissen lassen, alles Alte einfach niederzureissen und durch Neues zu ersetzen.» Das sei nicht nur aus ökologischer Sicht wenig sinnvoll. Vielmehr gehe es darum, Konzepte wie Verdichtung neu zu überdenken und den aktuellen Verhältnissen anzupassen. Ebenso gelte es, vorhandenen Raum flexibler als bis anhin zu nutzen. Smith ist auch überzeugt, dass sich das Verhältnis der Menschen zur Umwelt verändern werde. «Auch der Logistik und den Versorgungsketten, die unsere Städte am Leben erhalten, wird in Zukunft mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden», ist der Ingenieur überzeugt.
Die Pandemie habe die Probleme und Herausforderungen moderner Städte und ihrer Bewohner deutlich gemacht, meint auch der junge brasilianische Architekt Eduardo Pizarro: «Wie können wir das Gefühl der Gemeinsamkeit in Städten wiederherstellen, die bereits zersplittert und segregiert sind?»
Sein spanischer Kollege Fernando González Piris fügt hinzu: «Die Pandemie ist ein Weckruf für Architekten, die Art und Weise zu überdenken, wie gebauter Raum gestaltet wird.»

Zwischenmenschlichen Kontakt ermöglichen
Das Internet hat während der Covid-19-Pandemie vieles ermöglicht, was vor 20 Jahren noch gar nicht denkbar gewesen wäre: Homeoffice, Homeschooling, Video Conferencing und vieles mehr. Dennoch warnt Marilyne Andersen, Professorin für nachhaltige Konstruktionstechniken an der EPFL Lausanne, davor, sich in Zukunft allzu sehr auf diese Möglichkeiten abzustützen. «Menschen brauchen den Kontakt zueinander», sagt sie. Deshalb sei es wenig sinnvoll, langfristig so viel Arbeit wie möglich in die Privaträume der Mitarbeitenden auszulagern. «Wir können zwar nachweislich aus der Distanz produktiv sein, aber Kreativität, Spontanität und damit Innovation sind vor allem dann möglich, wenn Menschen physisch beisammen sind.» Immerhin zeige die Pandemie, wie flexibel der Mensch bei Bedarf sein kann. Diese Flexibilität müsse künftig auch in der Baubranche Einzug halten, wenn es darum geht, wie Räume und Bauten genutzt werden können.
Dieser Meinung ist auch Florian Heinzelmann vom Architekturbüro SHAU in Indonesien: «Als Architekten müssen wir flexibel bleiben und alle möglichen Szenarien bei unserer Arbeit in Betracht ziehen.» Ist das Zuhause adäquat? Sind Mikro-Zentren, wie sie vor einigen Jahrzehnten häufig in Städten zu finden waren, eine gute Lösung für die Zukunft? «Wir werden die Rolle unserer Städte und des öffentlichen Raums generell überdenken müssen», ist Heinzelmann überzeugt.

Infrastrukturen verbessern 
Viele elementarere Veränderungen erhofft sich Architektin Brinda Somaya, Gründerin von Somaya & Kalappa Consultants in Indien, im Nachgang der Covid-19-Pandemie: «Ich hoffe darauf, dass sich die Infrastrukturen des öffentlichen Gesundheitswesens verbessern werden», sagt sie. Viele informelle Siedlungen hätten keine ausreichenden Trink- und Abwassersysteme. Diese seien bei der Bewältigung von Pandemien jedoch essentiell. Da das Land, auf dem informelle Siedlungen entstehen, nicht den dort lebenden Menschen gehöre, investiere niemand in die Verbesserung der Infrastruktur.
Die jetzige Krise habe aber deutlich gemacht, dass dieses Denken nicht mehr zeitgemäss ist, sagt die Architektin, «man muss die Gesellschaft als ein kollektives Ganzes und nicht als eine Ansammlung von Individuen betrachten.» Es brauche in Indien deshalb jetzt den Willen seitens der Politik und der Bürokratie, nachhaltige Veränderungen herbeizuführen. «Jedoch nicht als aktivistisches Feuerwerk von Massnahmenkatalogen, sondern in Form langfristiger, kontinuierlicher Konzepte.» Ins gleiche Horn stösst der indische Architekt Avneesh Tiwari: «Die Behörden müssen die Inklusion informeller Siedlungen jetzt mit Priorität vorantreiben.» Es sei höchste Zeit für Investitionen und Innovationen, «denn in überbevölkerten Gebieten ist zum Beispiel Social Distancing ganz einfach nicht zu machen.» Ausserdem sei es für die Menschen in diesen Communities überlebenswichtig, auch in Krisenzeiten auf ihre Netzwerke bauen zu können.

Resilienz der gebauten Umwelt fördern
Es gehe letztlich um Resilienz, pflichtet ihm Meisa Batayneh Maani bei, die Gründerin von Maisam Architects & Engineers in Jordanien. «Wären unsere Städte nachhaltiger, hätten sie mehr Resilienz gegenüber dem Coronavirus und seinen Folgen gezeigt», ist sie überzeugt. Denn Resilienz sei einer der Pfeiler des Gesamtkonzepts Nachhaltigkeit. Städte, Gebäude und Infrastruktur nachhaltig zu entwickeln, sorge langfristig für eine gewisse Immunität gegenüber künftigen Krisen aller Art. «Das bedeutet nichts anderes, als dass Städte grundlegenden Veränderungen unterzogen werden müssen», sagt die Architektin.
Maria Atkinson, Mitgründerin des Green Building Council of Australia, geht noch weiter: «Die Covid-19-Pandemie bietet eine fast historische Möglichkeit, innezuhalten und Dinge zu betrachten, die einst selbstverständlich waren», sagt sie. Und es sei klar geworden, dass die derzeitige lineare Form der Wirtschaft, die auf Nehmen, Produzieren und Wegwerfen basiert, nicht mehr zeitgemäss ist. «Wir brauchen den Mut und die Kreativität, Innovationen herbeizuführen und auf eine nachhaltige Transformation unserer Wirtschaft hinzuarbeiten.» Auch wenn es nach Klischee klingt: Die Covid-19-Pandemie könne also durchaus eine Chance für tiefgreifende Veränderungen weltweit sein.

Nachhaltiges Bauen ganzheitlich betrachten
Die LafargeHolcim Foundation fördert weltweit Projekte und Konzepte im Bereich des nachhaltigen Bauens. Sie entwickelte fünf Zielvorgaben, um dieses ganzheitlich betrachten zu können: Innovation und Übertragbarkeit; ethische Standards und soziale Inklusion; Ressourcen und Umweltverträglichkeit; Wirtschaftlichkeit und Kompatibilität; kontextuelle und ästhetische Wirkung. Die Stiftung lobt im Rahmen ihrer Tätigkeit regelmässig die international renommierten LafargeHolcim Awards for Sustainable Construction aus und veranstaltet Foren und Fachtagungen zu Themen rund um das nachhaltige Bauen. Die Stiftung ist eine Initiative von LafargeHolcim, dem führenden globalen Anbieter von Baustoffen und Baulösungen mit der Ambition, beim Reduzieren von Kohlenstoffemissionen branchenweit Massstäbe zu setzen sowie rund um den Globus hochwertige, nachhaltige Materialien zu entwickeln und zu fördern.

holcim.ch

Logistische Lösungen für Grossbauprojekte

Was wird wo angeliefert und entsorgt? Welche digitalen Services setzen Sie in Ihrer Baulogistik ein? Zusammen mit ihrem Partner Amberg Loglay stellt die Post neben der logistischen Umsetzung ein integrales Konzept, spezialisierte Tools und digitale Services für die Planung und Realisation zur Verfügung.

Eine durchgängige Baulogistik bedeutet, die Lieferkette gesamtheitlich zu betrachten, weit über den Baustellenperimeter hinaus. (Amberg)
Eine durchgängige Baulogistik bedeutet, die Lieferkette gesamtheitlich zu betrachten, weit über den Baustellenperimeter hinaus. (Amberg)

Je komplexer die Baustelle, desto höher die Anforderungen an die Logistik. Besonders in urbanen Gebieten sind die Platzverhältnisse auf und um Baustellen-zonen oft beschränkt. Umso wichtiger ist eine gut durchdachte Planung, um Ablade-, Lade-und Manövrierplatz optimal zu nutzen und «Flaschenhälse» zu erkennen: Was wird wo angeliefert und entsorgt? Wie ist der Zutritt zur Baustelle geregelt?

Zusammen mit ihrem Partner Amberg Loglay stellt die Post ein Logistik-Tool, das Baufeldpersonal und Equipment zur Verfügung, um den punktgenauen Einsatz von Material und Arbeitern sicherzustellen. Sie übernimmt neben planerischen Arbeiten auch die operati-ven Tätigkeiten vor Ort, schult Unterneh-mer und stellt sicher, dass Lieferung, Lagerung und Entsorgung ideal zusam-menspielen. Die Post bringt dabei nicht nur ihre langjährige Logistikerfahrung ein; parallel zur Sicherstellung der Abläufe kommen auch eigenentwickelte digitale Services zum Zug: So zum Beispiel das Software-Tool zum Managen der Warenaufzüge und anderer Ablade-mittel, um hier Überschneidungen und Wartezeiten zu vermeiden. Um den aktuellen Status auf der Baustelle zu kennen, werden mit IoT-Technologie relevante Daten erfasst und ausgewertet. Diese dienen der stetigen Verbesserung und fliessen bei der Planung von künfti-gen Baustellen ein.

Wesentlich für den Erfolg eines Bau- projektes sind verlässliche digitale Logistik- lösungen. (Post)
Wesentlich für den Erfolg eines Bau-projektes sind verlässliche digitale Logistik-lösungen. (Post)

Analyse, Lean Logistics und System-integration

Für den Erfolg eines Bauprojekts sind die Logistik und der damit verbundene Verkehr ein zentraler Faktor. Darum müssen die Logistik und deren Auswir-kungen bereits in der Konzeptphase im räumlichen und verkehrstechnischen Kontext des Projekts berücksichtigt werden. Logistikprozesse gehören in die baulichen Prozesse integriert. Das ist besonders wichtig bei Lean-Projekten. Ebenso sind die Planungssysteme aus dem BIM mit den Systemen und Applika-tionen der Logistik zu verknüpfen. So wird sichergestellt, dass vom Pla-nungsstart bis zum Betriebsbeginn die Logistik nicht zum Nadelöhr mutiert, sondern der erwünschte Erfolgsfaktor bleibt.

Logistik auf dem Baufeld

In urbanen Gebieten sind die Platz-verhältnisse mitunter prekär, mit den bekannten Auswirkungen auf Baustellen, wie Mangel an Ablade-, Lade-und Manövrierplatz. Darum müssen die Anlieferung, Lagerung und Entsorgung entsprechend ausgefeilt sein. Zutritts-kontrolle, Ausschilderung, Beschriftung und Transport des Anliefermaterials an den Verwendungsort sind einige der vielfältigen Aspekte, die für die Baustelle geplant und umgesetzt werden müssen.

Logistik rund um die Baustelle

Zum meist schon hohen Verkehrs-aufkommen werden die Strassen rund um Baustellen durch den Werkverkehr zusätzlich belastet. Das führt zu Staus, Schleichverkehr in Quartieren, Lärm-belastung und Verschmutzung. Zur Vermeidung dieser negativen und das Bauprojekt verzögernden Effekte dient eine fundierte Verkehrsanalyse. Diese bezieht auch Warteräume und angren-zende Bauprojekte mit ein und hilft zur Ausarbeitung einer optimalen Verkehrs-führung für den Werkverkehr.

Eine weitere Massnahme für Lean Logistics kann die Errichtung eines temporären Konsolidierungslagers im Baustellenumfeld sein. Dort wird das Material angeliefert, vorübergehend gelagert und dann in definierten Zeit-fenstern «just in time» an den Einsatzort auf der Baustelle verbracht.

Gerade bei beengten Platzverhältnissen im innerstädtischen Bereich kommt der Logistik eine grosse Bedeutung zu. (Post)
Gerade bei beengten Platzverhältnissen im innerstädtischen Bereich kommt der Logistik eine grosse Bedeutung zu. (Post)

Microservices

Nicht nur grosse, komplexe Herausforde-rungen müssen für Baustellen bewältigt werden. Auch ganz viele kleinere Aufgaben stehen an. In beiden Fällen können Microservices viele Probleme lösen und dadurch grosse Wirkung bei Abläufen erzielen.

Bei Microservices handelt es sich um digitale Anwendungen mit den unter-schiedlichsten Funktionen: Das Asset Tracking unterstützt die Lokalisierung von Objekten wie Maschi-nen, Gerätschaften oder Ausrüstungs-gegenständen über die gesamte Lebens-dauer. Zudem sind sie im Falle von Entwendung oder Diebstahl beim Auffinden hilfreich.

Die Sensorik dient zur Verkehrsanalyse und hilft bei der Standortbestimmung von Equipment auf der Baustelle. Weiter kann damit der Arbeitsrhythmus erfasst werden und somit unter Umständen die Bauphase verkürzt werden.

Auch Smartbuttons können vielseitig eingesetzt werden. So beispielsweise für Zutrittsmanagement, Alarmierung, Reservation von Aufzügen, Übermittlung von Füllständen (z.B. wenn mobil getankt werden muss), im Entsorgungsmanage-ment bei Containerabholung oder Bedarfsmeldungen von C-Teilen (Klein-teilemanagement).

Die Aufzählung ist nicht abschliessend. Microservices können für die verschie-densten Bedürfnisse entwickelt und eingesetzt werden. ■

Weltpremiere im Brückenbau

Ein weiterer Meilenstein für einen äusserst vielfältigen Werkstoff mit Schweizer Wurzeln: Am 3. Mai wurde eine 127 Meter lange Eisenbahnbrücke über die Autobahn A8 bei Stuttgart geschoben, deren 72 Hängeseile komplett aus kohlenstoff­faserverstärktem Kunststoff (CFK) bestehen. Dieser ultraleichte und trotzdem enorm stabile Werkstoff wurde massgeblich an der Empa entwickelt und kommt seither in immer mehr Bauwerken zum Einsatz.

Foto: L. Haspel, sbp Stuttgart

In der Nacht vom Sonntag, 3. Mai, fand in Stuttgart ein spektakulärer Brückenschlag statt: Die Stuttgarter Strassen­bahnen AG (SSB) verlängert die Stadtbahnlinie U6 von Stuttgart-Fasanenhof bis zum Flughafen. Dazu ist eine 127 Meter lange Brücke über die Autobahn A8 erforderlich. Der Brückenbogen und die Fahrbahn­platte wurden in den vergangenen Monaten direkt neben der Autobahn hergestellt. Die filigrane Netzwerk-Bogenbrücke besteht aus zwei parallelen Stahlbögen und der an Carbon-Hängern aus der Schweiz abgehängten Betonfahrbahnplatte. Die Bauleute schoben den Koloss von rund 1500 Tonnen nachts über die gesperrte Autobahn. Zu dieser Masse tragen die 72 wie Spinnfäden wirkenden Carbon-Hänger der Firma Carbo-Link AG in Fehraltorf, ein Spin-off der Empa, mit insgesamt lediglich 1675 Kilogramm jedoch kaum etwas bei.

Ein seltener Brückentyp
Seinen Anfang nahm das Projekt bereits 2012, als das Ingenieurbüro schlaich bergermann partner (sbp) aus Stuttgart den Wettbewerb für die Autobahn­überquerung der Stadtbahnlinie U6 mit ihrer eleganten Netzwerk-Bogenbrücke gewann. Im Gegensatz zu einer klassischen Stabbogen­brücke mit vertikalen Hängern überkreuzen sich die schräg angeordneten Hänger, und es entsteht der Eindruck eines feinen Seilnetzes. Eine Netzwerk-Bogenbrücke wirkt statisch wie ein Fachwerkträger, sie ist im Vergleich zu Stabbogen­brücken mit vertikalen Hängern steifer. Das heisst, die Durchbiegung unter Verkehrslast ist geringer. Dies ist besonders für Eisenbahn­brücken von Bedeutung: Sind die Durchbiegungen unter der Last eines Zugs zu gross, verkrümmen sich die Schienen, und der Zug entgleist.

Trotz dieses Vorteils wurden bisher nur wenige Brücken dieses Typus realisiert, da es mit den Stahlhängern verschiedene Probleme gab, vor allem bezüglich Ermüdung. Auch der Wettbewerbsentwurf von sbp beinhaltete zunächst Stahlseile als Hänger. Doch die Bauherrschaft zögerte mit dem Bau. Sie schätzte zwar die Eleganz der Brücke und insbesondere die stützenfreie Überquerung der acht Autobahnspuren. Die Kosten erachtete sie indes als zu hoch.

Die Lösung: Hänger aus CFK
Ausschlag­gebend war schliesslich eine Idee von Lorenz Haspel aus dem sbp-Team, die Stahlseile durch vorgespannte Carbon-Hänger zu ersetzen, oder material­wissenschaftlich korrekt ausgedrückt: Hänger aus kohlenstoff­faserverstärkten Kunststoffen (CFK). Zum Erstaunen aller liessen sich die Kosten dadurch sogar senken. Doch im Gegensatz zu Stahlseilen waren CFK-Hänger noch kein Massenprodukt. Wer würde also die 72 erforderlichen CFK-Hänger liefern können? In einem früheren Projekt hatte Haspel mit Andreas Winistörfer, dem Gründer und CEO des Empa-Spin-off Carbo-Link, zusammengearbeitet, das seit rund 20 Jahren unter anderem CFK-Rückhaltestangen für Baukräne produziert. Diese Stangen hatten Haspel überhaupt erst auf die Idee mit den CFK-Hängern gebracht.

In Deutschland ist für neue Bauprodukte eine bauaufsichtliche Zulassung erforderlich. Eine solche zu erlangen, insbesondere für ein völlig neues Produkt, wie es CFK-Hänger zweifellos darstellten, ist in der Regel zeitintensiv und teuer. Für die Stuttgarter Stadtbahnbrücke standen aber weder Geld noch Zeit zur Verfügung. Eine «Zustimmung im Einzelfall» war die einzige Chance, und die verantwortliche Zulassungs­behörde von Baden-Württemberg stimmte zu, diesen Weg zu versuchen. Im Herbst 2016 beauftragte die SSB Winistörfer daher mit der Herstellung von drei Prototypen – und das Empa-Team um Masoud Motavalli und Robert Widmann damit, die erforderlichen Experimente durchzuführen. Für die Empa-Forscher war die Thematik nicht neu, beschäftigten sie sich doch bereits seit den 1980er-Jahren intensiv mit der Entwicklung von CFK-Zuggliedern für den Brückenbau.

100 Jahre in wenigen Monaten simulieren
Ende September 2016 lieferte Carbo-Link die Prototypen, und im Oktober begann Motavallis Team mit den mechanischen Versuchen. Die wichtigste Aufgabe bestand darin, an den CFK-Hängern 100 Jahre Bahnbetrieb zu simulieren – innert weniger Monate. Dies entspricht einer Beanspruchung von mehr als 11 Millionen Überfahrten. Die aus Zeit- und Kostengründen gewählte hohe Schwingfrequenz von 4,2 Hz führte anfänglich an den Kontaktflächen zwischen CFK und den Titankauschen zu einer gefährlichen Überhitzung. Das Projekt drohte zu scheitern, bis entschieden wurde, die aus Ehrgeiz stark übersteigerte Lastamplitude auf ein realistisches Mass zu reduzieren. Schliesslich überlebten die zwei untersuchten Hänger die rund 11 Millionen Lastzyklen problemlos.

Die Aufgabe der Empa-Gutachter Urs Meier – ein Pionier der CFK-Forschung – und Peter Richner, der heutige stellvertretende Direktor der Empa, bestand nun darin, die umfangreichen Daten zu analysieren und zu bewerten. Neben den Ermüdungs­eigenschaften mussten sie auch Themen wie Witterungs­beständigkeit, Blitzschlag, Brand, Einfluss elektrischer und magnetischer Felder sowie Vandalismus berücksichtigen. Am 17. Mai 2017 schickten Meier und Richner ihr Gutachten nach etwas mehr als sieben Monaten nach Stuttgart. Alle hatten unter Hochspannung und enormem Zeitdruck gearbeitet. Und dann geschah … nichts. Monate verstrichen, und sowohl der Carbo-Link CEO Winistörfer als auch Meier und Richner kamen zum Schluss: «Ausser Spesen nichts gewesen.»

Sie hatten das Projekt bereits abgeschrieben, als am 10. April 2018 plötzlich ein Schreiben der baden-württembergischen Zulassungs­behörde eintraf, das die Verwendung von CFK-Hängern beim Bau der Brücke über die A8 unter bestimmten Auflagen erlaubte. So waren unter anderem das Gutachten der Empa mit den darin enthaltenen Anforderungen den Ausschreibungsunterlagen für das Projekt beizulegen. Auf die darauffolgende Ausschreibung des Projekts ging lediglich eine Offerte ein; in Deutschland herrschte damals eine konjunkturelle Überhitzung in der Baubranche. Da die Kosten in der Offerte deutlich über dem vorgesehenen Budget lagen, sah es im Herbst 2018 für die Netzwerk-Bogenbrücke mit CFK-Hängern erneut düster aus. Das Projekt drohte aus Kostengründen endgültig zu scheitern. Doch kurz vor Weihnachten entschieden sich die Verantwortlichen überraschender­weise trotzdem für die zukunftsweisende Technologie.

Eine Weltpremiere im Brückenbau
Nun wurde am kommenden Sonntag die weltweit erste grosse Brücke, die vollständig an CFK-Zuggliedern hängt, errichtet – eine Weltpremiere, zu der Carbo-Link und die Empa viel beitrugen. Vor allem die für die CFK-Variante geringeren Erstinvestitions­kosten im Vergleich zur Stahlvariante hat die Fachwelt überrascht, denn in bisherigen Brückenprojekten, die nicht durch Forschungsfördergelder unterstützt wurden, hatten CFK-Zugglieder gegenüber Stahl kommerziell keine Chance. Doch das anspruchsvolle Anforderungsprofil für Hänger von Netzwerk-Bogenbrücken ist wie massgeschneidert für den Werkstoff CFK. So beträgt die Querschnittsfläche der CFK-Hänger nur ein Viertel dessen, was für Hänger aus Stahl erforderlich wäre – ein wichtiger Grund für die Wirtschaftlichkeit des neuen Werkstoffes. Mitte April erfolgte der Einbau der 72 CFK-Hänger. Dieser konnte, aufgrund des geringen Gewichtes, ohne Kran und mit lediglich drei Bauarbeitern durchgeführt werden.

Und auch punkto Nachhaltigkeit punktet die CFK-Brücke. Da im Empa-Gutachten das Thema Nachhaltigkeit von CFK-Hängern noch kein Thema war, bestanden bei den Beteiligten diesbezüglich zunächst Zweifel. Im Rahmen eines weiteren Projekts für eine 130 Meter weit spannende zweigleisige Eisenbahnbrücke konnten Empa-Forscher diese «Lücke» kürzlich schliessen. Die Ergebnisse sprechen eindeutig für die CFK-Variante. So sind etwa die CO2-Emmissionen für die Stahlvariante rund dreimal höher und der Energieaufwand mehr als doppelt so hoch.

Die CFK-Hänger der Stuttgarter Stadtbahnbrücke dürften für zukünftige Netzwerk-Bogenbrücken wegweisend sein. Es dürfte für CFK-Zugglieder aber noch weitere Nischen geben, in denen sie gegenüber Stahl nicht nur technisch, sondern auch kommerziell konkurrenzfähig sind. Ein Beispiel sind die enorm langen Seile weit gespannter Schrägseil­brücken in Asien. Doch das schnelle Geld ist mit innovativen Materialien im Baubereich nicht zu verdienen, hat es doch rund 40 Jahre intensiver Forschung und enormer Beharrlichkeit erfordert – vor allem von Urs Meier und seinem Team –, um CFK im Bauwesen zum Durchbruch zu verhelfen. «Das ist fast schon absurd lange», so Peter Richner. «Genau aus diesem Grund haben wir vor einigen Jahren unsere Demonstrations­plattform NEST ins Leben gerufen, um Innovationen im Bau- und Energiebereich deutlich schneller als das in die Praxis umzusetzen.»

empa.ch

CFK-Hänger in der Werkhalle von Carbo-Link. Foto: Empa

Siemens fördert digitale Gebäudetransformation

Siemens Smart Infrastructure hat Desigo CC, die Gebäudemanagementplattform für Smart Buildings, auf Version V5.0 aktualisiert und ermöglicht damit die Anbindung zusätzlicher Systeme und Geräte.

Die Plattform bietet jetzt verbesserte Konnektivität und Unterstützung für weitere Integrationen, zum Beispiel Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Darüber hinaus enthält sie neue Funktionen für noch mehr Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit. Desigo CC V5.0 stärkt die Cybersicherheit, erleichtert die Verwaltung der unterschiedlichsten Gebäudearten und sorgt für ihre Zukunftssicherheit.

Verbessertes Gebäudemanagement

Desigo CC V5.0 ist jetzt mit der gesamten Gebäudeinfrastruktur verknüpft. Dank der Integration von Ladestationen über das OCPP-Protokoll besteht zum ersten Mal die Möglichkeit, den Energieverbrauch von Elektrofahrzeugen zu verfolgen. Desigo CC stellt die Statusinformationen von Ladesäulen übersichtlich dar und vereinfacht die Visualisierung mit speziellen grafischen Symbolen.

User Experience als Schlüsselelement

Der Flex Client ist das neue HTML5-Frontend von Desigo CC. Er kann auf allen Betriebssystemen und Webbrowsern, die die HTML5-Technologie unterstützen, sowie auf mobilen Geräten wie Tablets verwendet werden. Es sind keinerlei Installationsschritte erforderlich. Der Flex Client verbessert die User Experience und erleichtert das Monitoring von Gebäuden. Mit der Desigo CC Version 5.0 wurde der Flex Client verbessert und bietet jetzt ein einfacheres Event-Handling, eine anspruchsvolle Trendanwendung sowie leichten Zugriff auf Gebäudezeitpläne.

Zusätzliche Elektrogewerke mit KNX

Desigo CC unterstützt auch KNX-Geräte, die in Gebäuden genutzt werden. Die Version V5.0 ermöglicht die Integration zusätzlicher KNX-Geräte. Anhand vorkonfigurierter grafischer Symbole kann jetzt die Farbtemperatur der an das DALI-Gateway angeschlossenen Leuchten angepasst werden. Darüber hinaus vereinfacht Desigo CC V5.0 die Integration zusätzlicher Funktionen und Geräte. Mit diesen neuen Funktionen und Erweiterungen geht Desigo CC V5.0 den nächsten Schritt, um die Digitalisierung von Gebäuden voranzutreiben und eine intelligentere Infrastruktur zu schaffen. Dies fördert wiederum die Zukunftssicherheit von Gebäuden wie Krankenhäusern, Gewerbeimmobilien, Rechenzentren, Büros, Hotels und Flughäfen und erleichtert das Gebäudemanagement .

www.siemens.com

Beschäftigungsaussichten brechen ein

Wegen der COVID-19-Pandemie haben sich die kurzfristigen Aussichten auf dem Schweizer Arbeitsmarkt stark verschlechtert: Der KOF Beschäftigungsindikator fällt auf -19,9 Punkte. Gegenwärtig liegt der Beschäftigungs­indikator tiefer als während des Höhepunkts der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Ausser der Versicherungs­branche sind alle Branchen vom Rückgang betroffen.

Die COVID-19-Pandemie hinterlässt massive Spuren in den Beschäftigungs­planungen der Firmen, die im April 2020 von der KOF zu ihrer aktuellen Situation befragt wurden. Im ersten Quartal dieses Jahres lag der KOF Beschäftigungs­indikator noch im positiven Bereich (2,9 Punkte). Im Gegensatz dazu gehen die Unternehmen nun von einem markanten Stellenabbau in den nächsten Monaten aus. Deshalb fällt der Indikator im zweiten Quartal auf einen Wert von -19,9 Punkten.

Das Ausmass des Einbruchs im zweiten Quartal 2020 ist vergleichbar mit dem Rückgang des Indikators während der Wirtschaftskrise 2008/2009. Allerdings liegt der Indikator gegenwärtig sogar leicht tiefer als während des Höhepunkts dieser Krise, als er im zweiten Quartal 2009 einen Wert von -16,5 Punkten aufwies. Zudem verteilte sich der Rückgang des Indikators damals auf drei Quartale, während sich der gegenwärtige Rückgang auf ein einziges Quartal konzentriert. Wie damals ist davon auszugehen, dass sich die starke Bewegung in einem bedeutenden Rückgang der Beschäftigung widerspiegeln wird.

Der Beschäftigungs­indikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Die Auswertungen für dieses Quartal basieren auf den Antworten von 4635 Unternehmen, die im April zu ihren Beschäftigungs­plänen befragt wurden. Die Firmen wurden unter anderem gefragt, wie sie ihre gegenwärtige Zahl an Mitarbeitenden beurteilen und ob sie diese in den nächsten drei Monaten anpassen wollen. Per saldo ist eine deutliche Mehrheit der befragten Unternehmen der Ansicht, ihr Beschäftigungs­bestand sei heute zu gross. Gleichzeitig planen viele Unternehmen, den Personal­bestand in den nächsten drei Monaten zu reduzieren. Der Beschäftigungs­indikator entspricht dem Durchschnitt aus diesen Beschäftigung­surteilen und -erwartungen.

Beschäftigungserwartungen stark negativ – Stellenabbau zeichnet sich ab
Wie zu erwarten war, ist der Beschäftigungsindikator für das Gastgewerbe, welches von einer kompletten Schliessung betroffen ist, am stärksten eingebrochen. Doch haben sich die Beschäftigungs­erwartungen auch in fast allen anderen Wirtschafts­branchen stark verschlechtert.

Hervorzuheben sind der Detailhandel und der Bausektor. Obwohl beide Branchen nur von einer Teilschliessung betroffen sind, gehen Unternehmen in beiden Sektoren von einem starken Personalabbau in den nächsten Monaten aus. Starke Rückgänge verzeichnen auch viele übrige Dienstleistungs­branchen wie das Verkehrswesen, die den gesamt­schweizerischen Beschäftigungs­indikator zuvor jahrelang stabilisiert haben.

Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Rückgang etwas schwächer ausgefallen. Allerdings befand sich der Sektor bereits vor der Corona-Krise in einem schwierigen Umfeld und es wurde im Schnitt ein Stellenabbau erwartet. Diese Tendenz hat sich nun verstärkt. So schätzen die Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe die Lage gegenwärtig ähnlich ein wie unmittelbar nach dem Frankenschock anfangs 2015. Der einzige Wirtschaftsbereich mit weiterhin positiven Beschäftigungs­erwartungen ist der Versicherungssektor.

kof.ethz.ch

KOF Beschäftigungsindikator

KOF Beschäftigungsindikator, Beschäftigung und Erwerbstätige
VZÄ Beschäftigung und Erwerbstätigenzahl gem. BFS

Der KOF Beschäftigungsindikator
Der KOF Beschäftigungs­indikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Im Rahmen dieser Umfragen befragt die KOF die privatwirt­schaftlichen Unternehmen in der Schweiz, wie sie ihren gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten beurteilen und ob sie diesen in den nächsten drei Monaten verändern wollen. Ein positiver Wert des Indikators bedeutet, dass die Zahl der teilnehmenden Unternehmen, welche im Referenz­quartal einen Stellenabbau ins Auge fassen, kleiner ist als die Zahl der Unternehmen, die einen Stellenaufbau anpeilen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass diese Einschätzungen die tatsächliche Arbeitsmarkt­entwicklung vorwegnehmen.

Coronakrise: 5-Punkte-Plan für die Schweizer Bauwirtschaft

Der Schweizerische Baumeister­verband und Infra Suisse präsentieren einen Fünf-Punkte-Plan für den Weg aus der Coronakrise mit konkreten Forderungen an die Behörden und öffentlichen Bauherren aller föderalen Ebenen. Ohne uferlose weitere Verschuldung der öffentlichen Hand und mit bedürfnis­orientierten Investitionen kann die Bauwirt­schaft einen wesentlichen Beitrag leisten, die Rezession abzufedern, Arbeitsplätze zu erhalten und den Wohlstand zu sichern. Dazu braucht es eine Beschleunigung und Intensivierung der Arbeiten, insbesondere bei der Planung von Projekten, den Bewilligungs­verfahren, den Vergaben von Arbeiten bis zur Umsetzung der Bauprojekte. Der Weg aus der schwierigen wirtschaftlichen Situation führt in der Bauwirtschaft somit nicht über teure und verspätet wirkende Impuls- oder Rettungs­programme, sondern über eine spürbare Beschleunigung und Intensivierung der ohnehin notwendigen Arbeiten für die Modernisierung des Gebäudeparks und die Instandhaltung unserer Infrastrukturen.

Der Schweiz steht aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen des Lockdowns in der Corona­pandemie eine Rezession bevor. Mit ihrem Fünf-Punkte-Plan präsentiert die Schweizer Bauwirtschaft, eine konkrete Lösung, die ab sofort nahtlos und wirkungsvoll umgesetzt werden kann. Die staatlichen Soforthilfen für die Sicher­stellung der Liquidität und die unmittelbare Unterstützung der Wirtschaft waren sehr wichtig. Mit dem Fünf-Punkte-Plan können der Bauwirtschaft nun Impulse ohne weitere uferlose Verschuldung des Staates gegeben werden. Vielmehr werden bedürfnis­orientierte Investitionen, die vielfach bereits budgetiert sind, forciert.

1. Bauprojekte unverzüglich in Angriff nehmen
Die Ausschreibungen und Vergaben von baureifen Projekten sind zu beschleunigen. Die Finanzierung von Infrastrukturprojekten über bestehende nationale oder kantonale Fonds sollten dies ohne Einschränkung zulassen. Auch auf kommunaler Ebene müssen die Investitions­budgets vollumfänglich ausgenutzt werden, so zum Beispiel für den Unterhalt und die Sanierung bestehender Bauwerke, welche sich im Besitz der öffentlichen Hand befinden.

2. Aufträge an Architekten, Ingenieure und Unternehmer erteilen
Die Ausschreibungen und Vergaben für die Planung und Projektierung neuer Bauvorhaben sind zu intensivieren. Die ganze Schweizer Bauwirtschaft ist darauf angewiesen, dass auch mittelfristig ein genügend grosses Bauvolumen realisiert werden kann. Nur so können Arbeitsplätze auch in ein, zwei oder drei Jahren gesichert und ein wesentlicher Beitrag an die Wertschöpfung der Schweizer Volkswirtschaft geleistet werden.

3. Laufende Planungen und Projektierungen forcieren
Laufende Planungs- und Projektierungs­arbeiten von nationalen, kantonalen und kommunalen Bauprojekten sind weiter voranzutreiben und durch geeignete Beschleunigungs­massnahmen zu intensivieren.

4. Bewilligungs­verfahren in Gemeinden und Kantonen beschleunigen
Die Bearbeitung von Baugesuchen und die Ausstellung von Baubewilligungen darf nicht verzögert oder gar ausgesetzt werden. Ganz im Gegenteil: Die Bewilligungs­verfahren sind ab sofort auf allen föderalen Ebenen für Bauprojekte privater wie auch öffentlicher Bauherren deutlich zu beschleunigen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Bauunternehmer ab Sommer 2020 über genügend Aufträge verfügen, um ihre Existenzen und die Arbeitsplätze zu sichern.

5. Bauprojekte sicher und uneingeschränkt weiterführen
Unter Einhaltung der Schutz­bestimmungen zur Eindämmung des Coronavirus muss auf den Baustellen mit möglichst wenig Einschränkungen weiter­gearbeitet werden können. Mögliche und sinnvolle Lockerungs­massnahmen sind umgehend umzusetzen, sobald dies die Pandemie­situation zulässt.

Das Schweizer Bauhauptgewerbe mit seinem Volumen von rund fünf Prozent der Schweizer Wirtschaftsleistung und etwa 80’000 Beschäftigten kann und will einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der volkswirtschaftlichen Folgeschäden aufgrund der Coronapandemie leisten. Das ist jedoch nur möglich, wenn die nationalen, kantonalen und kommunalen Behörden gemäss dem Fünf-Punkte-Plan die notwendigen Voraussetzungen dazu schaffen. Packen wir’s an – gemeinsam, rasch und unbürokratisch!

baumeister.ch

Hilfsmittel für digitales Bauen

BIM wird 2021 zumindest in staatlichen Immobilienprojekten zur Pflicht. Doch wo setzen Unternehmen an, um die digitale Transformation erfolgreich in ihren Prozessen zu integrieren? Im Rahmen der Initiative Wald & Holz 4.0 hat die Berner Fachhochschule (BFH) Hilfsmittel erarbeitet, mittels derer Unter-nehmen sich Orientierung und Übersicht im digitalen Bauen verschaffen können.

Der von der Berner Fachhochschule mitentwickelte BIM-Kompass.
Der von der Berner Fachhochschule mitentwickelte BIM-Kompass.

Das entscheidende Potenzial der Digitalisierung ist der Beitrag, den sie zu Kostentransparenz, Effizienz, Terminsicherheit und Stabilisierung der Prozesse in der Baubranche leisten kann. Mit der staatlichen BIM-Pflicht wächst nun die Motivation vieler Unternehmen, nachzuziehen und BIM anzuwenden. Die neu entwickelten Hilfsmittel, wie der BIM-Kompass und die BIM-Roadmap, dienen Unternehmen als Orientierungs-, Positionierungs-und Umsetzungshilfe im Kontext des digitalen Bauens.

Ziele definieren, Umsetzung planen und überprüfen

Das Unternehmen definiert seine BIM-Ziele und trägt diese im BIM-Kom-pass ein. Je nach Reifegrad der BIM-Ziel-formulierung ergeben sich auf dem konzentrischen Kreis die zu erreichenden Reifegrade aller zur Zielerreichung nötigen sieben Faktoren (Technologie, Kunden-/Lieferantenhandling, Bench-mark, Personal, Marketing, gesetzlicher Rahmen und Treiber). Bei massgeblichen Abweichungen zwischen dem Ist-und Soll-Zustand besteht Handlungsbedarf. Alle Sektoren des BIM-Kompasses sind als Roadmap mit einer Zeitachse, welche dem BIM-Ziel entspricht, aufgezeichnet. In der zeitlichen Abfolge lassen sich die Handlungsfelder eintragen und mittels Milestones periodisch kontrollieren.

Wie digitales Bauen funktioniert, kann man in einem CAS der BFH lernen.
Wie digitales Bauen funktioniert, kann man in einem CAS der BFH lernen.

BIM-Bildungslandkarte der Schweiz

Einer der wichtigsten Faktoren zur Erreichung der digitalen Transformation ist das Personal. Damit verbunden ist die Befähigung des ganzen Teams – das digitale Planen und Fertigen, aber auch die Montage – durch kompetente und anerkannte Schulungen. Die BIM-Bil-dungslandkarte vermittelt eine Übersicht über die aktuell angebotenen Aus-und Weiterbildungen in der Schweiz.

BIM-Organe und -Treiber in der Schweiz: das Big Picture

Auf der Ebene des wirtschaftlichen Umfelds veranschaulicht eine Art Big Picture der BIM-Organe und -Treiber, welche Organisationen, Verbände, Normengremien, Vereine, Forschungs-einheiten, Ausbildungsstätten und Firmen im digitalen Bauen eine tragende Rolle spielen.

Der BIM-Kompass, die BIM-Roadmap, das Big Picture der BIM-Organe und -Treiber mit der ergänzenden Tabelle sowie die BIM-Bildungslandkarte der Schweiz stehen den Unternehmen auf der Website der Initiative Wald & Holz 4.0 zum Download zur Verfügung. ■

Schweizer Zementindustrie zeigt ihren Weg zu «Netto-Null» auf

Als energieintensive Branche kommt der Schweizer Zementindustrie besondere Bedeutung bei den Klimazielen der Schweiz zu. Eine Verantwortung, zu der sich die Industrie schon lange bekennt und nun auch ihre «Roadmap» zu «Netto-Null» bis 2050 darlegt. Die Zementindustrie sieht sogar das Potenzial, eine Senkenleistung bis 2050 zu erreichen, sofern die Rahmenbedingungen dazu stimmen.

Zu ihrer Verantwortung als energieintensive Industrie und wichtigem Akteur in der Klimapolitik bekennt sich die Schweizer Zementindustrie schon seit langem. Ihre gesamten CO2-Emissionen hat sie seit 1990 um 38 Prozent gesenkt, was einem Rückgang von 27 Prozent pro Tonne Zement entspricht. Auch zum Ziel von «Netto Null» bis 2050 bekannte sich die Industrie vor einiger Zeit. Nun legt sie mit der Publikation «Roadmap 2050 – klimaneutraler Zement als Ziel» dar, wie sie diesen Weg weiter und sogar darüber hinaus gehen will.

Um die ambitionierten Ziele in die Tat umzusetzen, sind Anstrengungen in allen Bereichen nötig. So werden die Zement- und Betonsorten stetig weiterentwickelt, im Herstellungsprozess vollständig auf primärfossile Brennstoffe verzichtet, alle unterstützenden Prozesse dekarbonisiert und schliesslich mit CO2-Abscheidungstechnologien die restlichen Emissionen direkt am Hochkamin abgefangen.

Klinker, der Hauptbestandteil von Zement, ist die grösste Quelle von CO2 bei der Zementherstellung. Beim Brennen von Kalk wird der Kohlenstoff aus dem Gestein herausgelöst und verbindet sich mit Sauerstoff zu CO2 – dies ist bei der Zementherstellung unvermeidbar. Klinker wiederum ist unverzichtbar, denn er gibt dem Zement die bindenden Eigenschaften. Die Reduktion von Klinker im Zement, sowie von Zement im Beton bei gleichbleibenden Eigenschaften ist die erste Herausforderung beim Erreichen des «Netto-Null»-Ziels.

Ein weiterer Ansatzpunkt stellt der vollständige Ersatz von primärfossilen Brennstoffen durch alternative Brennstoffe, wie zum Beispiel Altholz, Altreifen, Kunststoffabfällen oder Trockenklärschlamm dar. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den biogenen Brennstoffen zu. Einerseits sind diese Brennstoffe aufgrund ihrer CO2-bindenden Eigenschaften klimaneutral, andererseits bieten sie die Möglichkeit, in Kombination mit der Abscheidung von CO2 eine Senke zu schaffen – also der Atmosphäre dauerhaft CO2 zu entziehen.

Nebst diesen Anstrengungen ist es zentral, dass alle weiteren Prozesse, welche CO2 emittieren, vollständig dekarbonisiert werden. Dies umfasst Transportleistungen sowie die Nutzung von elektrischer Energie in den Zementwerken. Bis die Stromproduktion in der Schweiz tatsächlich klimaneutral ist, werden die Prozesse in den Zementwerken weiter optimiert und so eine Reduktion dieser Emissionen angestrebt. Bereits heute setzt die Schweizer Zementindustrie auf Elektrofahrzeuge in den Steinbrüchen und der Betonproduktion, auf Strom rekuperierende Förderbänder und auf den Transport von Zement mit der Bahn.

Ein weiteres wichtiges Element der vorliegenden Strategie betrifft die Abscheidung von CO2 durch neue bahnbrechende Technologien. Beim sogenannten «Carbon Capture and Storage» (CCS) respektive dem «Carbon Capture and Utilization» (CCU) werden die Emissionen direkt an der Quelle, also dem Hochkamin, abgefangen. Das gesammelte CO2 kann später entweder sicher in geologischen Stätten gelagert («Storage») oder in der Industrie als Ausgangsprodukt weiterverwendet werden («Utilization»). Kombiniert mit der Verwendung von biogenen Brennstoffen kann damit sogar eine Senke realisiert werden. So wäre es möglich, dass insgesamt pro produzierte Tonne Zement 146 kg CO2 dauerhaft der Atmosphäre entzogen werden.

Eine Übersicht über das Potential all dieser Massnahmen gibt die «Roadmap 2050». Sie zeigt jedoch auch auf, dass enorme Anstrengungen der Industrie und auch der gesamten Wertschöpfungskette notwendig sind, damit die Absenkung auf «Netto-Null» bzw. darüber hinaus erfolgreich ist. Die Zementindustrie ist für diese Anstrengungen bereit und zuversichtlich, dass die Rahmenbedingungen und die beteiligten Akteure in der Schweiz dazu beitragen, um das Ziel des klimaneutralen Zements bzw. der Senke bis 2050 zu erreichen.

cemsuisse.ch

Kostenlose digitale Geodaten

Seit Anfang März stellt das Bundesamt für Landestopografie swisstopo seine amtlichen digitalen Daten und Dienste online kostenlos zur Verfügung. Damit schafft swisstopo für innovative Unternehmen, Privatpersonen und Organisationen neue Möglichkeiten, um Informationsdienstleistungen zu entwickeln.

Geodaten- anwendung: swissALTI3D ist ein sehr präzises digitales Höhen- modell, welches die Oberfläche der Schweiz ohne Bewuchs und Bebauung be- schreibt. Es wird in einem Nach- führungszyklus von sechs Jahren aktualisiert.
Geodaten-anwendung: swissALTI3D ist ein sehr präzises digitales Höhen-modell, welches die Oberfläche der Schweiz ohne Bewuchs und Bebauung be-schreibt. Es wird in einem Nach-führungszyklus von sechs Jahren aktualisiert.

Künftig werden alle digitalen Standard-produkte von swisstopo, wie beispiels-weise die digitalen Landeskarten, Luftbil-der, Landschaftsmodelle oder geologische Vektordaten, kostenlos als Open Govern-ment Data (OGD) zur Verfügung gestellt. Sie können kostenlos genutzt, weiterver-teilt und wiederverwendet werden. Ausser einer Quellenangabe ist keine Genehmi-gung mehr erforderlich. Auch einer kom-merziellen Nutzung steht nichts im Weg.

Breitere Nutzung von Geoinformationen

Die für diese Öffnung erforderliche Ver-ordnungsänderungen hat der Bundesrat am 4. April 2020 beschlossen und auf den 1. März 2021 in Kraft gesetzt. Der Bundes-rat verfolgt damit das Ziel einer noch breiteren Nutzung der Geoinformationen.

Zudem gehört diese Öffnung zur «Stra-tegie für offene Verwaltungsdaten in der Schweiz 2019–2023», die der Bundesrat im Herbst 2018 verabschiedet hatte.

Geodatenanwendung: swissTLM3D ist das grossmassstäbliche topografische Land- schaftsmodell der Schweiz. Es umfasst die natürlichen und künstlichen Objekte wie auch die Namendaten in vektorieller Form.
Geodatenanwendung: swissTLM3D ist das grossmassstäbliche topografische Land-schaftsmodell der Schweiz. Es umfasst die natürlichen und künstlichen Objekte wie auch die Namendaten in vektorieller Form.

Für professionelle Anwenderinnen und Anwender

Die digitalen Geodaten von swisstopo richten sich in erster Linie an professio-nelle Anwenderinnen und Anwender. Für Ingenieure, Architekten, Programmierer oder Planer, aber auch für die Forschung und Wissenschaft wird der Zugang zu den amtlichen Geodaten, die nach den Grund-sätzen von OGD abgegeben werden, ein-facher. Der Anreiz zur Entwicklung von neuen Informationsdienstleistungen wird grösser. Dadurch kann swisstopo einen aktiven Beitrag für Innovation und wirt-schaftliches Wachstum leisten und gleich-zeitig die digitale Transformation in der Schweiz unterstützen.

Möglichst einfacher Zugang zu den Daten

Die meisten Geobasisdaten von swiss-topo sind so bereitgestellt, dass sie von den Nutzerinnen und Nutzern selbststän-dig vom Internet heruntergeladen oder mittels Geodiensten online genutzt wer-den können. Jeder Datensatz wird mit dem aktuellen Zeitstand und in den am meisten nachgefragten Formaten und Varianten angeboten. Für den Download der Daten oder die Nutzung der Geo-dienste ist keine Registrierung erforder-lich. Einige ältere oder besonders grosse Bestände an Fachgeodaten wie beispielsweise Luftbildstreifen oder his-torische Karten stehen nicht zum Down-load zur Verfügung. Diese können bei geodata@swisstopo.ch bestellt werden, wobei die Kosten für die Bereitstellung der Daten verrechnet werden. Die Nut-zung ist selbstverständlich kostenlos.

Geodatenanwendung: Das Orthophotomosaik SWISSIMAGE 10 cm ist eine Zusammensetzung der neuen digitalen Farbluftbilder über die ganze Schweiz mit einer Bodenauflösung von 10 cm im Flachland und den wichtigsten Alpentä- lern sowie 25 cm in den Alpen. Es wird in einem Nachführungszyklus von drei Jahren aktualisiert.
Geodatenanwendung: Das Orthophotomosaik SWISSIMAGE 10 cm ist eine Zusammensetzung der neuen digitalen Farbluftbilder über die ganze Schweiz mit einer Bodenauflösung von 10 cm im Flachland und den wichtigsten Alpentä-lern sowie 25 cm in den Alpen. Es wird in einem Nachführungszyklus von drei Jahren aktualisiert.

Einfache Einbindung in digitale Prozesse

Da die swisstopo-Geodaten in maschi-nenlesbarer Form vorliegen, können sie einfach in digitale Prozesse eingebunden werden. So kann ein Unternehmen bei-spielsweise mittels Programmierschnitt-stellen eine regelmässige und auto-matische Aktualisierung von digitalen Landeskarten für sein geografisches Informationssystem einrichten. ■

Konjunkturbarometer: Historischer Rückgang

Das KOF Konjunkturbarometer sinkt im April so stark wie noch nie in seiner Geschichte. Es fällt damit innerhalb kurzer Zeit auf ein Niveau (63.5 Punkte), das vergleichbar mit der Finanzkrise von 2009 ist. Lediglich in den ersten drei Monaten des Jahres 2009 waren die Barometerwerte noch etwas tiefer als derzeit. Die Schweizer Wirtschaft ist im Krisenmodus.

Das KOF Konjunkturbarometer sinkt im April um 28.2 Punkte. Dieser monatliche Rückgang ist mehr als doppelt so gross, wie frühere sehr starke Rückgänge. Im Vergleich: Im Februar 2015, nach Aufhebung des Frankenmindestkurses, sank das Barometer um 10.0 Punkte. Im November 2008, nach dem Kollaps von Lehman Brothers, waren es 7.1. Starke Rückgänge gab es auch in den wirtschaftlich schwierigen 90er-Jahren. Im Jahr 1995 sank das Barometer in zwei Monaten stark, einmal um 10.3 Punkte und einmal um 11.8 Punkte. Letzteres war der bisherige Minusrekord, wobei die Datenlage damals noch nicht so gut war wie heute.

Nachdem das Konjunkturbarometer bereits im März um 10.1 Punkte nach unten ging, sinkt es im April auf einen Stand von 63.5 Zähler. Lediglich während der Finanzkrise lag das Barometer in den ersten drei Monaten des Jahres 2009 noch geringfügig tiefer. Aktuell ziehen fast alle Indikatorengruppen das Barometer stark nach unten. Angeführt wird der Rückgang von den Indikatoren für das Verarbeitende Gewerbe und die übrigen Dienstleister. Deutlich im Minus sind aber auch die Indikatoren für das Gastgewerbe, die Auslandsnachfrage, das Baugewerbe, den Konsum und für die Finanz- und Versicherungsdienstleister.

Im Produzierenden Gewerbe (Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe) sind vor allem die Indikatoren zur Auftragssituation stark gesunken. Ebenfalls deutlich nach unten gingen auch die Indikatoren zur Geschäftslage, zur Beschäftigungsentwicklung, zum Vorprodukteeinkauf bzw. -lager und zur Produktion. Einzig die Indikatoren zur Wettbewerbssituation sind insgesamt nicht gesunken.

Über die Branchen des Verarbeitenden Gewerbes hinweg, ist die Entwicklung ebenfalls überwiegend negativ. Besonders stark verschlechtert haben sich die Perspektiven für den Bereich Holz, Glas, Steine und Erden, den Metallbereich, die Elektroindustrie sowie dem sonstigen Verarbeitenden Gewerbe. Dagegen sind die Indikatoren in den Bereichen Chemie, Pharma, Kunststoffe sowie Textil und Bekleidung nur vergleichsweise leicht im Minus. Im Bereich Nahrungs- und Genussmittel sind die Perspektiven sogar leicht günstiger geworden.

kof.ethz.ch

Schweizer Innovationen für Bauingenieure und Baumeister

Die Digitalisierung der Bau-branche wird durch integrierte Lösungen vorangetrieben. Insel-lösungen haben alleinstehend schon lange keine Zukunft mehr. Der Druck auf Rentabilität ist im Bau Realität und das Eliminieren von wiederkehrenden Arbei-ten ist die Voraussetzung, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Schweizer Innovationen für Bauingenieure und Baumeister

Zukunft durch Partnerschaft, offene Standards und internationale Stärken

SORBA EDV AG und BuildingPoint Schweiz AG haben marktführende Modellierungs, Ausschreibungssoftware und Messtechnik mit einer international führenden openBIMPlattform verbunden. Diese Innovationen sind unter anderem die ersten openBIMLösungen mit offenen Workflows, die direkt mit einer Ausschreibungssoftware verbunden und so ohne Schnittstellen und vollständig in Workflows integriert sind.

Das fehlende Stück, das seit Jahren in der Schweizer Baubranche gefehlt hat – SORBA und BuildingPoint haben es implementiert. Somit werden die Baustellen mit dem Büro noch besser verbunden. Anstatt selbst Schnittstellen zu definieren, wurde auf die jeweiligen Kernkompetenzen fokussiert, Modellanforderungen abgestimmt und die marktführenden Schweizer Lösungen mit einer starken, internationalen Plattform integriert. Bauingenieure können so direkt ausschreibbare und ausführbare Modelle aus einer Modellierungssoftware erstellen und mit Baumeistern digital zusammenarbeiten.

Vollständig integrierte Lösungen vom 3D-Modell bis zur Ausführung

Eine integrierte Lösung mit offenen Workflows, das verspricht die vollständige Anbindung der TrimbleConnectPlattform und von Modellviewer in mySORBA. In enger Zusammenarbeit wurden effiziente Workflows mit Kunden besprochen und technisch optimal integriert. Solche Entwicklungsprozesse brauchen Zeit und konnten signifikant beschleunigt werden. Das Resultat: verbundene Lösungen für einen optimalen Workflow, die den ganzen Projektablauf unterstützen. Vom 3DModell in der Planung, zur Ausschreibung und Devisierung im Büro bis zur Ausführung auf der Baustelle mit vernetzter Hardware (Messtechnik). Somit wird der ganze Projektablauf zwischen Büro und Baustelle integriert und digitalisiert. Der 3D Viewer von Trimble Connect, welcher optimal auf die Bedürfnisse von Bauingenieuren und Baumeistern abgestimmt wurde, ist in die Ausschreibungssoftware mySORBA integriert.

Damit verschmelzen Planung, Kalkulation und Ausführung auf allen Geräten und Programmen direkt mit den jeweiligen Modellen. Ein riesiger Schritt für die Branche, ein wichtiger Schritt für die Zukunft, um auch weitere Anwendungen von Bauingenieuren und Baumeistern nahtlos zu integrieren. ■

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