Stadtbibliothek für Ottawa

Das Büro Diamond Schmitt Architects hat seine Ideen für ein neues öffentliches Bibliotheksgebäude für Kanadas Hauptstadt Ottawa enthüllt.

Das gezeigte fünfgeschossige Grossgebäude fällt durch seine transparente Fassadengestaltung auf, die sowohl Ein- wie auch Aussichten auf die Stadt gewährleisten soll. Ins Auge aber springt vor allem die gewellte Dachkonstruktion (Holz, Stahl), welche die Fliessbewegung des nahen Ottawa River inszenieren soll, wie Architekt Donald Schmitt in einem Video erklärt. Die Bibliothek könnte bis 2024 gebaut werden.

Die gewellte Dachkonstruktion inszeniert die Fliessbewegung des nahen Ottawa River.

Raumplanung digital statt in Gips

Auf Basis der Revision des Raumplanungsgesetzes von 2014 müssen sämtliche 2212 Gemeinden der Schweiz ihre Ortsplanungen revidieren, der Landverschleiss soll gebremst werden.

Raumplanung

Das Luzerner Start-up luucy betreibt eine neue Online-Plattform zur 3D-Visualisierung von Ortsplanungsrevisionen und Arealentwicklungen. Die 2013 vom Schweizer Stimmvolk angenommene 1. Etappe zur Revision des Raumplanungsgesetzes (RPG 1) fordert Entwicklung nach innen für alle Gemeinden der Schweiz. Siedlungsentwicklungen nach innen sind schwieriger vor- und darstellbar als «Bauen auf der grünen Wiese». luucy ist eine neue webbasierte 3D-Plattform, die anhand eines digitalen Ortsmodells die Kommunikation zwischen Behörden, Raumplanern, Arealentwicklern, Architekten und der Bevölkerung vereinfacht. Im 3D-Modell können räumliche Planungsszenarien bildlich dargestellt, mit Informationen angereichert und anschaulich präsentiert werden. Das aufwendige und starre Gipsmodell ist definitiv Geschichte.

Ein digitaler Zwilling der Gemeinde
Die neue Online-Plattform macht die Ortsplanung für alle Beteiligten greifbar, bequem vom persönlichen Bildschirm aus. Das 3D-Modell erlaubt frei wählbare Perspektiven und Betrachtungsdistanzen. So können sich auch Laien visuell und interaktiv über die räumliche Zukunft ihrer Gemeinde informieren, unter Einbezug von Aspekten der Wirtschaftlichkeit, Mobilität und Energie. «luucy als digitaler Zwilling der Gemeinde erlaubt einen ganz neuen Einbezug der Bevölkerung bei Planungen», erklärt Urs Nietlispach, Geschäftsführer der luucy ag. «Geländeformen, Bauzonen, Quartiere, Gebäudevolumen, Schattenwurf und neuerdings sogar Bäume lassen sich darstellen.» Somit macht luucy abstrakte Plandaten und Zahlen nicht nur Fachkundigen, sondern auch der breiten Bevölkerung verständlich – die ja schlussendlich darüber abstimmen wird.

Bei Behörden und Fachleuten im Einsatz
Die Plattform wird bereits von Gemeinden (so etwa Zug, Horw, Schwarzenberg, Goldach) zur Ortsplanungsrevision genutzt, von Arealentwicklern zur Darstellung ihrer Vorhaben, zur Lancierung von Wettbewerben sowie von Architekten für Areal-Datenbezug und Variantenvergleiche. Änderungen können «on the fly», also während einer Besprechung vorgenommen werden. Nebst den geplanten Volumina können auch Nutzungen, wie Wohnungsspiegel, in allen Varianten dargestellt werden. luucy überzeugt durch seine Plangenauigkeit und vor allem durch seine einfache Zugänglichkeit und Verständlichkeit. Thomas Zemp, Gemeinderat von Horw und Leiter des Baudepartements: «luucy macht die Ortsplanung für die Bevölkerung greifbar. Und es wird eine wichtige Grundlage für den Architekturwettbewerb des Campus Horw sein. Ich kann mir zudem vorstellen, dass künftig auch Baugesuche direkt im 3D-Modell visualisiert werden. »

luucy.ch

Nachhaltiges Konzept

Nachhaltigkeit und Innovation treffen im Gartenhochhaus Aglaya in der Suurstoffi aufeinander: Spaces, der globale Anbieter von kreativen Arbeitsplatzlösungen und Co-Working, eröffnet sein erstes Büro im Kanton Zug.

Nachhaltigkeit

Dank den vertikalen Gärten fällt das 70 Meter hohe Gartenhochhaus Aglaya schon von Weitem auf. Aber nicht nur die Fassade ist grün, sondern auch das Energiekonzept. Damit passt das Gebäude perfekt in seine Umwelt: Im autofreien Quartier Suurstoffi wird Nachhaltigkeit gross geschrieben. Die Arealentwicklung basiert auf dem strategischen Ziel Zero-Zero von Zug Estates. Das bedeutet, dass die Suurstoffi ohne CO2- Emissionen und möglichst ohne zusätzliche Energiezufuhr von aussen betrieben werden soll.

Nachhaltigkeit im Vordergrund
Garry Gürtler, Country Manager Spaces Schweiz, freut sich über die neue Heimat: «Uns liegt Nachhaltigkeit am Herzen. Darum sind wir umso mehr erfreut, dass wir mit dem Aglaya einen innovativen Standort und mit dessen Investor und Bauherrschaft Zug Estates AG einen genauso zukunftsorientierten Partner gefunden haben.» Seit dem 4. November treffen auf den auf vier Stockwerken verteilten 1808,5 m2 digitale Nomaden, Klein- und Grossunternehmer sowie Start-ups aufeinander. Die flexiblen Büros bieten Platz für 250 Denker und Macher, welche sich im modernen Quartier Suurstoffi nicht zuletzt wegen der guten Verkehrsanbindung wohlfühlen können: Mit den umliegenden Restaurants, Cafés und anderen Unternehmen eine optimale Grundlage, sich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Das ist Garry Gürtler unglaublich wichtig: «Mit Spaces möchten wir unseren Kunden ermöglichen, sich mit sowohl Gleichgesinnten und auch Andersdenkenden in einem kreativen Umfeld austauschen zu können.»

Innovatives Bürokonzept
Spaces ist momentan mit zwei Standorten in Zürich und je einem Standort in Genf und Basel vertreten. Zusätzlich sind noch ein weiteres Office in Zürich, Genf und in Zug geplant. Mit dem ersten von zwei geplanten Standorten im Kanton Zug, bestätigt Spaces seine Präsenz in der Region und wird an beiden Seiten des Zugersees vertreten sein.

Netzwerk mit zehn Standorten
Das Spaces-Netzwerk soll in den nächsten Jahren auf zehn Standorte in der Schweiz anwachsen. Spaces wächst so zu einem wichtigen Akteur im schweizerischen Wirtschaftsmarkt heran. Spaces bietet kreative Arbeitsumgebungen mit einem einzigartigen Unternehmergeist an hunderten Standorten weltweit. Die Gestaltung der Büroräume inspiriert fortschrittlich, innovativ und radikal anders denkende Unternehmer zu neuen Höchstleistungen. Spaces legt besonderes Augenmerk auf kreatives Design und fördert Ideen, indem es eine dynamische Community aus kleinen Unternehmen, Unternehmern und Führungskräften grosser Unternehmen unter einem Dach zusammenbringt.

Recycling von Rotorblättern aus Balsaholz

30 000 Windenergieräder drehen sich in Deutschland. Viele von ihnen kommen langsam in die Jahre. 2019 mussten 2000 Rotorblätter entsorgt werden, 2024 werden es schon 15 000 sein. Doch wohin mit den bis zu 90 Meter langen und rund 15 Tonnen schweren Ungetümen? Eine Lösung haben Forscherinnen und Forscher vom Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut WKI parat: Mithilfe einer neuen Recyclingtechnik ist es ihnen gelungen, das in den Rotorblättern enthaltene Balsaholz zurückzugewinnen und etwa zu Dämmstoffmatten für Gebäude zu verarbeiten.

Rund 20 Prozent des Stroms wurden in Deutschland 2018 von Windenergieanlagenerzeugt.

Alte Windkraftanlagen müssen entsorgt werden – wegen Materialermüdung oder einfach, weil sie noch grösseren und effizienteren Anlagen weichen. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Chemische Technologie ICT prognostiziert: Zu den 15 000 Rotorblättern, die 2024 aussortiert werden müssen, kommen in den folgenden drei Jahren 72 000 hinzu. Für den in den Windkraftanlagen verbauten Stahl oder Beton gibt es bereits umweltverträgliche Entsorgungsverfahren, schwierig bleibt das Recycling der Rotorblätter.

Fest verklebt und kaum zu trennen
Rotorblätter bestehen nicht aus Stahl. «Das wäre zu schwer und unbeweglich. Sie sind grösstenteils aus mit Glasfasern verstärktem Kunststoff (GfK) und Balsaholz, das mit Epoxid- oder Polyesterharz verklebt ist», sagt Projektleiter Peter Meinlschmidt vom Fraunhofer WKI in Braunschweig. Die Klebeverbindung ist extrem fest. Das muss sie auch sein – die Rotorblätter erreichen Spitzen­geschwindigkeiten von über 250 Kilometern pro Stunde, die Krafteinwirkung ist enorm. Für ein sortenreines Recycling ist jedoch genau das das Problem: Die einzelnen Bestandteile des Material­verbundes sind nur schwer voneinander zu lösen.

In einem Rotorblatt stecken rund 15 Kubikmeter Balsaholz, das nicht nur eines der leichtesten Hölzer der Welt ist, sondern auch extrem druckfest. «Das ist der entscheidende Vorteil von Balsaholz gegenüber den meisten Kunststoff­schäumen», erklärt Meinlschmidt. Bisher gab es keine Möglichkeit, es bei der Entsorgung der alten Rotorblätter zurückzugewinnen. «Obwohl es kaum einen Brennwert hat, wird es im Materialverbund verbrannt, meistens in Zementfabriken. Die Zementrohstoffe müssen auf etwa 1500 Grad erhitzt werden, bis sie miteinander verschmelzen und Zementklinker entsteht. Die Fabriken haben deshalb einen hohen Energiebedarf. Ausserdem können die geschmolzenen Glasfasern und die Asche später dem Zement beigemischt werden und Teile des Quarzsandes ersetzen, der dem Prozess sonst zugeführt werden müsste.» Doch die Zahl der Zementwerke in Deutschland ist mit insgesamt 53 überschaubar, ihr Bedarf an Rotorblättern als Brennmaterial ebenfalls.

Rotorblätter mit der Wasserstrahllanze zerlegen
Es gibt aber Hoffnung, der drohenden Rotorblattflut Herr zu werden: Meinlschmidt hat mit seinem Team, den Kollegen vom Fraunhofer ICT und Partnern aus der Industrie eine neue Recycling­technik entwickelt. Damit man das Balsaholz aus den Rotorblättern zurückgewinnen und wiederverwerten kann, werden die abgenommenen Blätter noch an ihrem Standort zerlegt. «Klassischerweise wird das Rotorblatt mit einer Bandsäge gedrittelt oder geviertelt, was jedoch relativ aufwendig ist. Wir sind daher auf die Idee gekommen, es stattdessen mit einer Wasserstrahllanze zu probieren. Und siehe da: Es ging deutlich schneller und besser», erzählt Meinlschmidt. Die Lanze kann an einem speziellen Fahrzeug befestigt und von dort aus gesteuert werden. «Mit der Hand könnten wir sie aufgrund des gewaltigen Rückstosses nur schwer führen.» Die zehn bis zwanzig Meter grossen Rotorblattstücke werden dann noch vor Ort in eine mobile Zerkleinerungs­maschine gepackt, die sie in etwa handtellergrosse Stücke bricht.

Mithilfe einer sogenannten Prallmühle gelingt es dem Forscherteam schliesslich, diese Stücke in ihre einzelnen Bestandteile zu trennen. Dafür werden sie in Drehungen versetzt und mit hoher Geschwindigkeit auf Metall geschleudert. Meinlschmidt erklärt: «Das Verbundmaterial bricht dann auseinander, weil das Holz zähelastisch ist, während Glasfaser und Harz sehr hart sind.»

Dämmen mit Rotorblättern
Die Balsaholzstücke werden am Fraunhofer WKI unter anderem zu extrem leichten Holzfaser-Dämmstoffmatten verarbeitet. «Bei den Gebäude-Dämmstoffen sind zurzeit etwa zehn Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen – da ist noch Luft nach oben.» Die Matten sind mit einer Dichte von unter 20 Kilo pro Kubikmeter bisher einzigartig auf dem Markt und bieten eine ähnlich gute Dämmung wie gängige Materialien aus Styropor.

Auch ein neuartiger, elastischer Holzschaum lässt sich aus dem recycelten Balsaholz herstellen. Dafür wird es sehr fein gemahlen und mit Schaummittel versetzt. Die Festigkeit des Schaums entsteht durch holzeigene Bindekräfte, die den Einsatz von synthetischen Klebstoffen überflüssig machen. Der Schaum eignet sich als umwelt­freundliches Dämm-, aber auch als Verpackungsmaterial, das einfach im Altpapier-Container entsorgt werden kann.

Wie ein vertrauter Doppelgänger

Ein Neubau für Schul- und Kindergartenkinder ergänzt das beschauliche Dorfzentrum durch seine familiäre und doch zeitgemässe Silhouette.

Neubau

Das Dorf Ebertswil liegt im Süden der Gemeinde Hausen am Albis und bietet von einem leicht erhöhten Plateau eine weite Sicht auf den Kanton Zug mit dem Zugersee und in die Schweizer Alpen. Trotz der regen Wohnbautätigkeit seit den 1970er-Jahren hat der Ort seinen ländlichen Charakter bewahren können – Bauernhäuser und Scheunen mit viel Fachwerk prägen das Bild.

Schulraumerweiterung wurde nötig
Infolge des Wachstums wurde jedoch der Raum im denkmalgeschützten Schulhaus knapp. Um auch zukünftigem Bedarf gerecht zu werden, wurde 2015 beschlossen, ein in die Jahre gekommenes Provisorium zugunsten einer dauerhaften Lösung abzubrechen. In räumlichem Bezug zum alten Schulhaus sollte ein Kindergartenneubau mit Ausweichräumen für die Schule das historische Ensemble im Dorfzentrum von Ebertswil ergänzen. Den daraufhin 2016 ausgelobten Wettbewerb konnte das Büro illiz architektur aus Zürich mit einer städtebaulich überzeugenden Lösung für sich entscheiden: Zwei archetypische Holzhäuser werden leicht verschoben aneinandergefügt und ruhen wie Zwillinge Seite an Seite an der grünen Geländekante. Ein doppelt gefaltetes Satteldach schliesst die zusammengesetzte Kubatur bündig ab. So wirkt das neue Gebäude im gewachsenen Dorfkern trotz des in Relation grossen Fussabdrucks angemessen und schafft durch die charakteristische Silhouette Bezüge zu den Häusern in der Nachbarschaft.

Neubau dem Gelände angepasst
Das steil abfallende Gelände ausnutzend wird der Bau mit einem Geschoss in den Hang hineingeschoben und verbindet so den tieferliegenden Garten mit dem höher gelegenen Vorplatz, welcher den neuen Kindergarten mit Dorfstrasse und altem Schulhaus verknüpft. Durch die kompakte städtebauliche Setzung und dem alten Baumbestand ausweichend konnte die grosszügige Qualität der Freibereiche erhalten werden. Auf jeweils einer gegengleichen Giebelfront springt die Fassade ein gutes Stück nach innen und bildet einen Dachüberstand als Wetterschutz und Schwellenraum zwischen innen und aussen. Die Gebäudehülle inklusive aller Nischen, Brüstungen und Untersichten wird bestimmt durch eine silbrig schimmernde Holzfassade, deren vertikale Gliederung sich bis in die Scharen des verblechten Steildachs fortsetzt. In ihrer Farbigkeit fein aufeinander abgestimmt, fügen sich die Oberflächen zu einer homogenen Einheit, welche trotz zeitgemässer Umsetzung die Parallelen zu lokalen Traditionen betont.

Zwei Baukörper sind miteinander verwoben
In der Verschneidung der beiden Zwillingskörper entsteht im Inneren ein zweigeschossiger Erschliessungs- und Begegnungsraum als Drehpunkt und Herzstück der gesamten Raumorganisation. Die zentrale Treppenanlage wird verwoben mit einer hölzernen Raumskulptur, welche Garderobennischen für die einzelnen Kindergarten- und Schulklassen bildet. Wie Logen wenden sich diese der gemeinsamen Mitte zu und bieten vielfältige visuelle Bezüge untereinander und ins Freie.

Die zusammengesetzte Dachgeometrie bleibt auch im Innenraum erfahrbar. Die steigenden und fallenden Deckenflächen aus weiss lasierten Lignatur-Elementen setzen sich kontrastreich ab von den dunkleren Holzoberflächen, die nahtlos Böden, Treppe und Garderobennischen belegen. In den Klassenzimmern selbst umrahmen farbige Möbel mit viel Stauraum die grossen Fensternischen, welche die Räume individuell bespielen und Ausblicke ins Grüne und auf das benachbarte Schulhaus bieten.

Gutes Jahr 2019 für das Bauhauptgewerbe

Der Umsatz des Bauhaupt­gewerbes betrug 20,7 Mrd. Franken im Jahr 2019. Der Hochbau konnte seine Einnahmen steigern, der Tiefbau sein gutes Niveau halten. Allerdings lief das Schlussquartal unter den Erwartungen. Auch im neuen Jahr rechnet der Schweizerische Baumeister­verband mit einem verhaltenen Start. Mittelfristig dürften die anhaltend lockere Geldpolitik und ein Anziehen der Schweizer Konjunktur dem Bauhauptgewerbe wieder Aufwind geben. Dies geht aus der Quartalserhebung des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) sowie aus dem gemeinsamen Bauindex der Credit Suisse und des SBV hervor. Nach wie vor unbefriedigend ist die Rendite im Bauhauptgewerbe.

2019 positiv dank Hochbau
Der Hochbau (Umsatz 10,6 Mrd. CHF, +6,9%) hat sich im Gesamtjahr 2019 positiv entwickelt. Gegenüber dem Vorjahresquartal haben alle Sparten des Hochbaus – Wohnungsbau, Wirtschaftsbau und öffentlicher Hochbau – ihren Umsatz steigern können. Der Tiefbau hat sein gutes Niveau von 10,0 Mrd. CHF ziemlich genau gehalten. Die negative Umsatzentwicklung im privaten Tiefbau konnte durch Steigerungen im öffentlichen Tiefbau kompensiert werden.

Schlussquartal 2019 eher schwach
Insbesondere die Sommermonate verliefen für das Bauhaupt­gewerbe sehr positiv. Um die gut gefüllten Auftragsbücher abarbeiten zu können, haben die Baumeister viele zusätzliche Festangestellte eingestellt. In der Zwischenzeit hat man das Arbeits­volumen etwas abgetragen. Im vierten Quartal 2019 wurden 5 Mrd. CHF Umsatz generiert, dies entspricht einem kleinen Minus von etwa -3% gegenüber dem Schlussquartal 2018. Der zuvor starke Wirtschaftsbau wurde von der schwachen globalen Konjunkturlage eingeholt, Umsatz und Auftrags­eingänge waren deutlich rückläufig. Zudem hat der Wohnungsbau seinen Zenit überschritten.

Ausblick: kurzfristig verhalten, mittelfristig positiv
Der SBV geht davon aus, dass der Umsatz im ersten Quartal 2020 einen leichten Dämpfer im Umfang -0,7% gegenüber dem Vorjahres­zeitraum hinnehmen muss. Im gesamten Jahr 2020 dürfte sich die globale Wirtschaftslage jedoch wieder erholen. Das Zinsniveau wird weiterhin sehr niedrig bleiben. Dies dürfte das Schweizer Wirtschafts­wachstum im Allgemeinen und die Baukonjunktur im Speziellen im Jahresverlauf stützen. Entsprechend rechnet der Schweizerische Baumeisterverband damit, dass das Bauhaupt­gewerbe auch dieses Jahr einen Umsatz von mindestens 20 Mrd. CHF erwirtschaften kann. Der Wettbewerb aber bleibt sehr hart, hohe Gewinnmargen sind nicht zu erwarten.

baumeister.ch

Verstärkte Forschung im Bereich Beton und Asphalt

Die neue Abteilung «Beton und Asphalt» verstärkt ab März die Forschung der Empa im Bereich der Baumaterialien. Innovative Technologien und Materialien für eine nachhaltige Produktion und Nutzung sind gerade in diesen Fachgebieten gefragt, machen doch die beiden Baustoffe mit einem jährlichen Volumen von mehr als 4,5 Milliarden Tonnen den weitaus grössten Anteil aller weltweit verwendeten Materialien aus.

Die neu geschaffene Empa-Abteilung «Beton und Asphalt» nimmt ihre Forschungs­aktivitäten im März auf. «Mit einem Bedarf von über 4,5 Milliarden Tonnen jährlich stellen die beiden Baustoffe in Summe den Löwenanteil aller weltweit verwendeten Materialien dar», sagt Pietro Lura, der die neue Forschungs­abteilung leitet. So stehen denn auch beide Produkte vor gemeinsamen Herausforderungen, etwa eine umweltfreundliche, ressourcen­effiziente Herstellung und Nutzung mit verminderten CO2-Emissionen. Um nachhaltige und kostengünstige Baustoffe zu entwickeln, arbeiten die Empa-Forschenden daher an neuen Zement- und Bitumen-basierten Materialien, bei deren Herstellung weniger schädliches Klimagas entsteht – oder sogar CO2 aus der Atmosphäte gebunden werden kann. Damit passt die Abteilung mit ihren Tätigkeits­bereichen Zementchemie, Betontechnologie, Asphalt und Strassenbau perfekt zu den Zielen des Empa-Forschungs­schwerpunkts «Sustainable Built Environment». Synergien innerhalb der Beton- und Asphaltforschung ergeben sich zudem, da bei beiden Baustoffen der Einsatz alternativer Inhaltsstoffe und bisher ungenutzter Sekundärrohstoffe aus Industrie­prozessen sowie zeitgemässe Recycling­prozesse angestrebt werden.

Zement und Bitumen, die Bindemittel, auf denen Beton und Asphalt basieren, werden bereits seit der Antike verwendet. Heute geht die Forschung völlig neue Wege, um die chemischen Eigenschaften der hochkomplexen Materialien zu analysieren, die Baustoffe zu optimieren und mit neuen Funktionen auszustatten. Beide Baustoff­gebiete setzen zudem auf neueste Methoden beispiels­weise aus der Digitalisierung (Machine Learning, Big Data), der Fertigungstechnologie (Additive Manufacturing) und dem Bereich der Materialcharakterisierung (3D Imaging, AFM, numerische Simulation).

«Wir werden Prinzipien der Kreislaufwirtschaft umsetzen, indem wir neue Komposit-Materialien entwickeln und das Cross-Recycling von Asphalt und Beton in einem global stetig wachsenden Markt ermöglichen», sagt Lura. In der Schweiz hat die neue Empa-Abteilung mit ihrer Forschungs­expertise ein Alleinstellungsmerkmal im ETH-Bereich und hat damit eine hohe Relevanz für Entscheidungsträger wie das Bundesamt für Strassen (ASTRA). Kooperationen mit Industriepartnern und Forschungs­institutionen auf internationalem Niveau sind zudem bereits bestens etabliert.

(Im Bild: Pietro Lura, Leiter der neuen Empa-Abteilung «Beton und Asphalt»)

Fensterbauer Swisswindows konkurs

(red.) Der bekannte Fensterbauer Swisswindows stellt den Betrieb ein.

Dass der Entwickler und Hersteller von Fenster- und Türsystemen Konkurs ist, bestätigte das Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons St.Gallen heute gegenüber den Medien. Das Unternehmen beschäftigt am Hauptsitz in Mörschwil SG und an den beiden Standorten Müllheim TG und Steinach SG rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Angestellten erhielten im Februar bis jetzt keinen Lohn. Die Angestellten des Fensterbauers wurden angewiesen, jetzt umgehend in Kontakt mit den zuständigen RAV zu treten.

Innovative Schwerkraftkühlung im Science Center

Der Trend ist eindeutig. Bauherren und Investoren setzen auf Nachhaltigkeit. Was gut ist für Klima und Image, fördert auch die Werthaltigkeit einer Immobilie. Die DGNB hat jetzt einem besondern Vorzeigeobjekt das höchste Nachhaltigkeitskriterium in Platin und Diamant verliehen.

Science Center

Die experimenta in Heilbronn zählt damit zu den ersten vier Gebäuden mit dieser höchsten Zertifizierung, das erste in der Kategorie Museen. Eine spektakuläre Architektur und eine Technik, die Ressourcen-Schonung zum obersten Ziel erklärt, haben diese Bewertung erst möglich gemacht. Im Mittelpunkt steht eine stille Schwerkraftkühlung nach dem bewährten Gravivent-System, einer Entwicklung des Unternehmens TTC Timmler Technology aus Nordrhein-Westfalen.

Science Center
Das Funktionsprinzip der TTCKühl- Units beruht auf dem Naturgesetz unterschiedlicher Luftdichte von warmer und kalter Luft.

«Die Klimatisierung macht einen guten Job, wenn man sie nicht sieht, nicht hört und auch den Luftaustausch nicht spürt», sagt Geschäftsführer Siegfried Timmler. Nur das Ergebnis zählt – nämlich die Wohlfühltemperatur. Die Schwerkraftkühlung der experimenta in Heilbronn arbeitet nach einem bewährten Prinzip, das TTC Timmler Technology durch zeitgemässe Features in die Jetzt-Zeit transferiert hat. Die innovative Gebäudeklimatisierung ist somit selbst eine technisch herausragende Lösung, die eines Museumsgebäudes würdig ist. Für die Architekten war sie deshalb ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einem durch und durch nachhaltigen Projekt, weil sie im Betrieb kaum Energie verbraucht und am Ende des Produktlebenszyklus vollständig rückgebaut werden kann.

Zudem fügt sie sich so in die Architektur ein, dass man sie praktisch nicht sieht. Dies ist ein wichtiges Kriterium für das Diamant-Zertifkat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), das in erster Linie die architektonischen Qualitäten bewertet.

Science Center
Ein wichtiger Baustein ist die Schwerkraftkühlung nach dem bewährten Gravivent-System.

experimenta als Leuchtturm-Projekt
Die Referenzliste von TTC Technology ist lang: ob Bundeskanzleramt, Fernsehstudios oder Flughafenterminals – überall, wo Komfortanspruch auf Innovation trifft, ist Schwerkraftkühlung eine ideale Lösung. Mit dem Sience Center in Heilbronn kommt jetzt ein weiteres Vorzeigeobjekt hinzu. Die experimenta ist eine Lern- und Erlebniswelt, die ihre Ursprünge in einem ehemaligen Lagergebäude hat. 2019 wurde das Science Center um einen spektakulären Neubau erweitert. Hier wird Naturwissenschaft und Technik für Menschen aller Altersgruppen greifbar. Über 2500 Besucher am Tag können sich hier auf erfrischende und keinesfalls belehrende Art und Weise weiterbilden.

Neue Expertin für Mint Architecture

Die Marketing- und Strategie­expertin verfügt über langjährige Erfahrung in der Vermarktung und Nutzung kommerzieller Immobilien sowie im Retail- und Gastronomie­bereich. Bei Mint Architecture verstärkt sie die Consulting-Abteilung des Architekturbüros.

Domenica Biedermann ist neu Senior Consultant bei Mint Architecture.

 

Mint Architecture hat sich mit seinem nutzer­orientierten Ansatz in der kommerziellen Architektur etabliert. Das Team rund um Kees van Elst entwickelt Nutzungs- und Gestaltungs­konzepte für Shoppingcenter, Bürogebäude, Mix-Use-Immobilien usw., welche die strategische Positionierung und die Bildung einer eigenständigen Marke ins Zentrum rücken. Mit Domenica Biedermann baut das Architekturbüro seine Consulting­abteilung aufgrund der bestehenden Marktbedürfnisse und mit Blick auf weiteres Wachstum auch im benachbarten Ausland weiter aus.

«Wir freuen uns sehr, mit Domenica Biedermann eine ausgewiesene Marketing- und Führungs­persönlichkeit an Bord zu haben, die ein hohes Nutzer­verständnis im Bereich kommerzieller Immobilien mitbringt», sagt Kees van Elst, Head of Consulting und Partner bei Mint Architecture.

Domenica Biedermann leitete in den vergangenen zehn Jahren im In- und Ausland verschiedenste Marketing- und Expansions­projekte in den Bereichen Retail, Gastronomie und Immobilien und verfügt über ein starkes Netzwerk. Sie kennt sowohl die Bedürfnisse der Nutzer wie auch der Mieter und Vermieter einer Immobilie. Zu einer ihrer beruflich bedeutendsten Stationen gehören die Schweizerischen Bundesbahnen, wo sie vorerst den Bereich Kommerzielle Nutzung & Vermarktung aufbaute und leitete. Später trug sie massgeblich zur Neupositionierung des SBB-Immobilienbereiches bei und verantwortete den Aufbau der dafür neu geschaffenen Abteilung. In den letzten 3,5 Jahren leitete sie als Head of Marketing and Strategic Projects die Expansionsprojekte des Schweizer Gastronomieunternehmens Tibits und führte das Marketing- und Cateringteam im In- und Ausland. Domenica Biedermann verfügt über einen Bachelor-Abschluss an der Hotelfachschule Lausanne, durchlief ein PLD Program for Leadership Development in Barcelona und absolvierte den Master of Business Administration (MBA) an der Universität St. Gallen.

«Mint Architecture hat als Architekturbüro die Bedeutung der strategischen Positionierung und der Markenbildung als wesentlichen ökonomischen Faktor einer kommerziellen Immobilie erkannt. Ich freue mich sehr, mein ganzheitliches Verständnis in der Gewerbe­immobilien­branche und meine Erfahrung in den unterschiedlichsten Disziplinen des Marketings bei Mint Architecture einbringen und zu weiterem Wachstum beitragen zu können», sagt Domenica Biedermann.

Smarte Gebäude setzen das neue Energiegesetz effizient um

Bedeutet Smart Building immer teurer und immer noch mehr Technik? Nein.

Mit einem ganzheitlichen Ansatz kosten smarte Gebäude nicht mehr als herkömmlich erstellte Bauten. Und die Umsetzung der Energiegesetze erfolgt wirtschaftlich.

Das neue Energiegesetz der MuKEn 2014 zeigt Wirkung. Unter Berücksichtigung der Mustervorschriften wird ein Neubau in Zukunft nur noch rund 3,5 Liter Heizöl-Äquivalente an Wärmeenergie verbrauchen. Umfassend sanierte Gebäude noch rund 8 Liter. Diese Tatsachen zwingen uns, die Energieversorgung von Immobilien zu überdenken, und stellen die Energie- und Baubranche vor neue Herausforderungen. Wie erreichen wir die neuen Energieziele? Das Stichwort lautet Sektorenkopplung: Heizung, Brauchwarmwasser und Kälte werden mit der Stromerzeugung (Photovoltaik, Batteriespeicher und Netzstrom) sowie der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität mittels einer gesamtheitlichen Steuerung gekoppelt.

Vernetzung als Voraussetzung für effiziente Sektorenkopplung
Die Voraussetzungen für eine effiziente Sektorenkopplung sind die Vernetzung und die gesamtheitliche Steuerung aller Sektoren. Mehrere hundert solcher Gebäude wurden in den vergangenen Jahren realisiert und im Betrieb optimiert. Vor allem Energieversorger sind mit diesem Konzept sehr erfolgreich am Markt tätig. Der seit 2018 gesetzlich mögliche Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) fördert die Philosophie der Sektorenkopplung auch gebäudeübergreifend.

Bedeutet smart immer teurer und immer noch mehr Technik?
Gebäude müssen zwangsläufig smart werden. Aber was bedeutet eigentlich Smart Building und heisst smart immer teurer? Können bestehende Anlagen in ein Smart Building integriert werden? Und müssen wir den Mietparteien tatsächlich vorschreiben, wann die Waschmaschine laufen oder der Sonntagszopf gebacken werden darf? Diese und ähnliche Fragen hören wir täglich von Eigentümern oder Immobilienentwicklern. Nein, absolut nicht. Grundsätzlich lässt sich auch die bereits eingesetzte Technik besser nutzen. Kostenlose Energie liefert zum Beispiel überschüssiger Strom aus Solaranlagen oder Free Cooling. Bei Überbauungen lassen sich durch gemeinsam genutzte Wärme- Kälte-, Strom- und Kommunikationsanlagen Energie und Kosten sparen. Dies bedingt ein Umdenken. Aber es lohnt sich – für die Nutzer, die Umwelt und die Investoren.

BD Ranking 2020: ATP auf der «Big List»

ATP rückt im internationalen Ranking in das Spitzenfeld der weltweit grössten Architekturbüros. In der jährlichen Studie «Building Design’s annual survey of the top global practices» des renommierten britischen Magazins BD liegt ATP derzeit auf Platz 19 der Top 100 weltweit und führt damit die Büros in  Kontinental­europa an.

ATP-CEO Univ.-Prof. Christoph M. Achammer.

Ein grosses Team im europäischen Netzwerk
(pd) «Eines der Differenzierungs­merkmale von ATP ist, dass wir uns als ‚corporate‘ organisiert haben. Im Kern verstehen wir darunter die Tatsache, dass all unsere Kompetenz auf den Schultern vieler ruht und dass diese Kompetenz durch den kontinuierlichen, offenen Wissens­austausch der nunmehr 900+ Architekt_innen und Ingenieur_innen untereinander stetig wächst», sieht ATP-CEO Univ.-Prof. Christoph M. Achammer die Vorteile der stark gewachsenen Unter­nehmensstruktur. 2019 war vor allem in der Schweiz ein starkes Jahr für ATP: Zu Jahresbeginn stieg ATP als Hauptaktionär bei Mint Architecture ein und holte sich wertvolles Know-how für kommerzielles und nutzerorientiertes Interior-Design in die Gruppe. Ebenfalls in der Schweiz angesiedelt und seit 2019 zu 30 Prozent Teil der Gruppe sind die international erfolgreichen Berater in der Backwaren-Industrie, FactoryXperts. Deren einschlägiges Prozesswissen ergänzt die langjährige Erfahrung von ATP in der Integralen Planung von Lebensmittelbetrieben.

Integrale Planung als Schlüssel zum Erfolg
Nicht nur grössenmässig, sondern auch in Bezug auf das Auftragsvolumen bewegt sich ATP an der Spitze und nimmt in West-, Mittel- und Osteuropa den starken zweiten Platz ein. Im Ranking nach Märkten ist ATP in vier Kategorien unter den 10 besten der Welt: «Science and Technology» (3, als einziges europäisches Büro), «Retail» (4), «Environment» (6) und «Engineering» (10). Den Schlüssel zu diesem Erfolg sieht Achammer in der Integralen Planung: «Ein gutes Haus ist am Ende das Resultat interdis­ziplinärer Ergebnisse und nicht die Erfüllung einzelner Leistungsbilder. Diese disziplin­übergreifende Zusammenarbeit aus Architektur, Tragwerk und Gebäudetechnik ist das Wesen, der von uns seit über 40 Jahren gelebten Kultur der Zusammenarbeit. Gemeinsam werden wir so der Verantwortung des Bauens gerecht.»

Über ATP
ATP architekten ingenieure ist eines der führenden Büros für Integrale Planung in Europa sowie das grösste Architektur- und Ingenieurbüro Österreichs. Die ATP-Gruppe mit Holdingsitz in Innsbruck unterhält Büros für Integrale Planung an zehn europäischen Standorten.

JETZT ANMELDEN
fachbau.ch Newsletter
fachbau.ch bietet Ihnen wertvolle Einblicke, aktuelle Trends und exklusive Informationen aus der Bau- und Immobilienbranche, um Sie stets auf dem neuesten Stand und gut informiert zu halten.
ANMELDEN
Sie können sich jederzeit abmelden!
close-link