Das Schweighof-Areal in Luzern-Süd setzt eine Landmarke
Ursprünglich gehörte das sogenannte Entwicklungsgebiet Luzern-Süd, das zwischen Kriens und Horw liegt, der Landwirtschaft.
Redaktion
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20. Juni 2019
Wie einen robusten, ruhiger Monolithen sehen die Architekten den Bürobau innerhalb der gesamten Überbauung.
In diesem Kontext erblüht heute das Schweighof- Areal. Neben weiteren Arealen wie dem Mattenhof, dem Nidfeld oder etwa der Pilatusarena sorgt es für einen weiteren Entwicklungsschwerpunkt und transformiert sich vom Gewerbegebiet zum Wohnquartier. Mit seiner beachtlichen Grösse von 67 000 Quadratmeter liegt das Grundstück einer Erbengemeinschaft am Fusse des Pilatus und leistet seinen Beitrag, damit hochwertige Wohnungen und Arbeitsplätze und mit ihnen attraktiver Lebensund Wirtschaftsraum im Süden der Stadt Luzern entstehen kann.
Die Büros verfügen über Fensterfronten in Holz natur, der Rest wurde im Rohbau, also Mieterausbau, erstellt.
Am Anfang stand ein Gestaltungsplan …
Aus dem Schweighof-Areal wurde das Projekt Schweighofpark mit einem dafür ausgearbeiteten Gestaltungsplan. Zwei Drittel der Arealsgrundfläche dienen dabei Wohnzwecken und ein Drittel wird für Dienstleistungs- und Gewerbezwecke genutzt. Im Interesse der Qualitätssicherung führte die Erbengemeinschaft Theiler-Buholzer vorgängig einen Architekturwettbewerb mit fünf Planungsteams durch. Das Siegerprojekt des Architekturbüros Meletta Strebel Zangger LU/ZH wurde im Rahmen eines Gestaltungsplans von Josef G. Zangger GmbH weiterentwickelt, welchen die Gemeinde Kriens 2010 rechtskräftig bewilligte. 2011 erfolgten zusammen mit der Gemeinde weitere Optimierungen bezüglich des Nutzungsmix (Wohnen/Dienstleistung/Gewerbe). Anfang 2012 wurde der ursprüngliche Gestaltungsplan in neu drei rechtskräftig bewilligte Gestaltungspläne GP1, GP2 und GP3 gesplittet.
Das Attikageschoss des Bürogebäudes verspricht Weitblick.
Schweighofpark als Zentrum
Das Herzstück des Schweighofpark bildet der Zentrumsplatz. Es ist vorgesehen, den Platz mit zentrumsspezifischen Nutzungen zu beleben. Vom Zentrum ausgehend sind die 17 Wohnbauten sowie 4 Dienstleistungs-/ Gewerbegebäude angeordnet, also insgesamt 21 Gebäude. Die Dienstleistungs- und Gewerbenutzung wird entlang der Ring- und Vorderschlund-Strasse auch als Lärmriegel konzentriert. Die gesamte Umgebung wird in ein unselbstständiges Miteigentum überführt. Mit diesem Vorgehen kann gesichert werden, dass die Umgebung einheitlich gestaltet und auch künftig gemeinsam unterhalten wird. Das Areal ist grundsätzlich autofrei, ausser an im Gestaltungsplan speziell festgelegten Orten.
Es gibt verschiedene Massnahmen, wie die thermische Trennung in den wichtigsten Elementen der Gebäudehülle angegangen werden kann.
Redaktion
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19. Juni 2019
Optimierung der Isolierzone bei Fenstern.
Isolierstege aus glasfaserverstärktem Kunststoff wie insulbar von Fensterhersteller Ensinger ermöglichen es, die steigenden Anforderungen an die Energieeffizienz zu erfüllen. Von aussen ist die effiziente Wärmedämmung von Aluminiumfenstern kaum sichtbar, trotzdem ist sie ein Schlüsselfaktor für behagliches und energiesparendes Wohnen. Um den Wärmedurchgangskoeffizienten des Metallrahmens (Uf-Wert) zu reduzieren, wird die aussen liegende Aluminiumschale von der innen liegenden thermisch getrennt. Dafür werden Isolierstege aus Konstruktionskunststoffen, wie zum Beispiel insulbar von Ensinger, zwischen die Metallprofile eingezogen, die direkte Wärmeableitung über das Aluminium wird unterbrochen. Durch diese Trennung entsteht im Inneren des Rahmenverbundes eine Isolierzone. Bei der Gestaltung dieser Zone stehen dem Konstrukteur unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung, um die Wärmedämmung zu optimieren und einen gewünschten U-Wert konstruktiv umzusetzen. Im Mittelpunkt stehen dabei die unterschiedlichen Arten der Wärmeübertragung.
Arten der Wärmeübertragung Wärme ist Energie, die durch Wärmeleitung (Transmission), Wärmeströmung oder -mitführung (Konvektion) und Strahlung (Emission) stets in Richtung der niedrigeren Temperatur abfliesst. Die Wärmeleitung ist vom Material abhängig. Die Energie wird dabei in Festkörpern durch die stärkere Bewegung der Teilchen weitergegeben. Die Wärmeenergie wird so an benachbarte Teilchen übertragen. Bei der Konvektion wird Wärmeenergie von einem strömenden Fluid (Flüssigkeit oder Gas) transportiert. Typisches Kennzeichen ist die konvektive Zelle, bei der Flüssigkeit oder Gas in einem Kreislauf zwischen Wärmequelle und -senke zirkuliert. Beispiel: Die innen verspiegelte Fläche in Thermoskannen vermindert durch Reflexion den Wärmeverlust über Wärmestrahlung.
Prinzip der Wärmeverteilung.
Optimierung der Isolierzone
Bei thermisch ungetrennten Metallrahmen geht bei kühlem Klima wertvolle Wärme von innen nach aussen verloren. In heisseren Gefilden dringt Hitze von aussen ins Innere des oft klimatisierten Gebäudes. Hohe Energieverluste sind die Folge. Jedoch kann der Wärmeabfluss durch eine entsprechend optimierte thermische Trennung stark reduziert werden. Für die effiziente, auf die jeweiligen Anforderungen angepasste Dämmung ist die Kombination und feine Abstimmung vieler einzelner Einflussgrössen im Isolierbereich notwendig. Dabei setzt man vor allem bei den einzelnen Arten der Wärmeübertragung an: • Um die Wärmeleitung zu minimieren, werden Wärmedämmstege aus wenig leitendem Material mit hoher Festigkeit eingesetzt, zum Beispiel aus glasfaserverstärktem Polyamid 66. • Die Verringerung von Wandstärken und Vergrösserung der Isoliertiefen dieser Dämmprofile sind weitere Möglichkeiten, den Wärmedurchgang durch Transmission gering zu halten. • Eine Verkleinerung der Hohlräume innerhalb der Isolierzone bewirkt eine Minimierung der Luftzirkulation. Wärmedämmprofile mit Hohlkammern oder Profile mit nach innen gerichteten Fahnen erzeugen solche kleineren konvektiven Zellen. • Ein sehr effektiver Weg ist die Verwendung von Dämmstegen mit Fahne, auf die eine dünne Low-E-Folie aufgebracht ist. Diese Aluminiumfolie sorgt dabei für eine hohe Reflexion der Strahlung und wirkt ähnlich wie das Prinzip der Thermoskanne.
Schritt für Schritt zum gewünschten Uf-Wert.
Schritt für Schritt zum gewünschten Uf-Wert
Die folgende Abbildung zeigt an exemplarischen Schnitten, wie mit den oben genannten Massnahmen der Uf-Wert mit insulbar-Isolierprofilen schrittweise wärmetechnisch optimiert werden kann. Durch die Veränderung der einzelnen Parameter wird der Wärmedurchgangskoeffizient bis zum gewünschten Zielwert minimiert. Thermisch ungetrennte Metallsysteme gehören, dank zunehmend strengerer staatlicher Verordnungen und steigender Energiekosten, weltweit mehr und mehr der Vergangenheit an. Um Aluminiumrahmen effizient thermisch zu trennen, hat der Entwickler viele Möglichkeiten, muss aber die einzelnen Stellschrauben miteinander kombinieren. Denn der wärmetechnischen Optimierung anhand nur eines einzelnen Einflussfaktors sind funktionale und mechanische Grenzen gesetzt. So sind beispielsweise bestimmte Mindestwandstärken nötig, um die geforderte Festigkeit des Wärmedämmprofils zu gewährleisten. Auch eine bestimmte Kostenvorgabe kann sich auf die Konstruktion der Isolierzone limitierend auswirken. Stimmt man aber die genannten Einflussgrössen fein aufeinander ab, lassen sich in der Kombination die optimale Wärmedämmung und der gewünschte Uf-Wert bei der jeweiligen Ansichtsbreite erreichen. So lässt sich wertvolle Energie einsparen und gleichzeitig der Wohnkomfort deutlich verbessern.
«Solarbildung Schweiz» liefert komplett neu erarbeitete Unterlagen zu allen Themen rund um die Photovoltaik für die verschiedenen Bedürfnisse in der Grund- und Weiterbildung.
Redaktion
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12. Mai 2019
Berufe mit Solarenergie haben Zukunft.
Solarunternehmen benötigen vertieftes Wissen für die fachgerechte Planung und Installation sowie die Integration von Solaranlagen in die Gebäudetechnik und die Gebäudehülle. Die Umsetzung der Energiestrategie sowie die Kombination mit anderen neuen Technologien (Wärmepumpe, Batteriespeicher, E-Mobilität) erfordern deshalb zusätzliches Fachwissen.
Mehr Photovoltaikwissen Das aktuelle Photovoltaikwissen wurde von ausgewiesenen Fachleuten in 36 Themen gegliedert und modular aufbereitet, in enger Zusammenarbeit mit Berufs- und Fachverbänden. Im nächsten Schritt werden bis 2020 Lernthemen aus dem Bereich Solarthermie erarbeitet (siehe Grafik). Das neue Schulungsmaterial ist flexibel und in Form kommentierter Powerpoint-Folien einfach nutzbar für Referenten. Die regelmässige Aktualisierung ist sichergestellt. Blended- Learning-Videos für spezifische Themen werden ergänzend angeboten. Das Schulungsmaterial wird Berufsschulen, Hochschulen, Berufsverbänden und weiteren Bildungsstätten gegen eine Entschädigung zur Verfügung gestellt. Es steht aber auch interessierten Solarunternehmen und Privatpersonen zur Verfügung. Die Kosten für die Nutzung der Unterlagen sind im Preisblatt aufgeführt.
Beteiligte Partner sind:
• Finanzierung/Eigentümer der Unterlagen: EnergieSchweiz
• Projektleitung: Basler & Hofmann AG, BE Netz AG
• Bewirtschaftung und Aktualisierung der Unterlagen: Swissolar
• Partner: suissetec, HSLU
• Themenexperten: Basler & Hofmann AG, BE Netz AG, Electrosuisse, Ingenieurbüro Hostettler, Meteotest, Nova Energie GmbH, Verein Polybau, treeze Ltd., VESE und VSE
Solarkompetenz für Baufachleute Architekten und Bauplanungsfachleute erhalten die nötigen Kompetenzen, um Kunden bei der Konzeptionierung, Planung und Umsetzung von Solaranlagen umfassend zu beraten und zu begleiten. Ob thermische Solaranlage oder Photovoltaikanlage, der eintägige Kurs vermittelt die nötigen Fachkompetenzen. Voraussetzung für eine kompetente Beratung ist das Grundlagenwissen im Bereich der Energiepolitik und -wirtschaft und der Förderpolitik. Zudem ist es wichtig, über technische Grundkenntnisse der Solarwärmenutzung und der Photovoltaik zu verfügen. Dieser Kurs wird auch als Firmenschulung angeboten. Für alle im Bereich PV- und Solartechnik tätigen Planer, Berater und Handwerker ist es wichtig, über technische Grundkenntnisse der Solarwärmenutzung und der Photovoltaik zu verfügen. Diese Weiterbildung spricht in erster Linie Architektinnen und Architekten, Fachleute der Bauplanung und Baubegleitung sowie Mitarbeitende von Immobilienverwaltungen an.
Auf dem Areal Schubertstrasse der Schule Seefeld entstand in nur dreizehn Monaten, von der ersten Skizze bis zur Fertigstellung, ein Schulraumprovisorium für drei Primarschulklassen.
Redaktion
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11. Mai 2019
Schulhaus Seefeld: Architektonisch gut gelöst und in Rekordzeit aufgebaut.
Der kompakte, zweigeschossige Baukörper aus Holz liegt etwas von der Schubertstrasse zurückversetzt und bildet auf drei Seiten Aussenräume mit unterschiedlichen Stimmungen: Nach Osten spannt er zum Velounterstand einen gut dimensionierten Hartplatz als Ankommensort und Pausenfläche auf. Auf der Südseite entsteht zusammen mit den Metallcontainern und der bestehenden Bepflanzung in ihrer Mitte eine kleine Hofsituation. Auf der Westseite des Neubaus liegt ein begrünter Aussenraum, geprägt vom grossen, geschützten Nussbaum. Eine hohe, zweiseitig belichtete Eingangshalle bildet die Mitte des Schulhauses. Sie dient als Garderobe, Erschliessungsfläche, gedeckte Pausenhalle und thermische Pufferzone. Das Vordach über dem südseitigen Eingangsportikus spendet der Eingangshalle im Sommer Schatten, während die flache Wintersonne tief in den Raum scheint und das Gebäude erwärmt. Fensterelemente mit je einem Lüftungsflügel und einer Verglasung mit grosser Sitznische orientieren die vier Schulräume auf ihre Längsseite, nach Osten zur Schubertstrasse bzw. nach Westen zum Nussbaum. Die verwendeten Materialien wurden grösstenteils nicht behandelt und unterstützen damit den temporären Charakter des Gebäudes. Die Wände und Decken zeigen ihre konstruktiv eingesetzten Mehrschichtholz- und Duripanelplatten in industrieller Oberflächenqualität. Das Zusammenspiel des dunkelrot-braunen Linoleumbodens mit dem rohen Holz erzeugt in den Schulzimmern eine warme, kreative Atelierstimmung.
Holzelementbau eignet sich optimal für Schulbauten.
Schulhausbau in Rekordzeit Auf dem Areal Schubertstrasse der Schule Seefeld entstand in dreizehn Monaten, von der ersten Skizze bis zur Fertigstellung, ein Schulraumprovisorium für drei Primarschulklassen. Die Dringlichkeit, die geplante Nutzungsdauer von fünfzehn Jahren und die Anforderung, danach das Schulhaus verschieben zu können, führten zu einem Elementbau mit industriellem Charme. Seine Qualität bezieht er nicht aus einem schweizerisch gewohnten Detailfinish, sondern aus den Grundelementen der Architektur: Raumbildung, Licht und Material. Der kompakte, zweigeschossige Baukörper aus Holz liegt etwas von der Schubertstrasse zurückversetzt und bildet auf drei Seiten Aussenräume mit unterschiedlichen Stimmungen. Eine hohe, zweiseitig belichtete Eingangshalle bildet die Mitte des Schulhauses. Sie dient ebenso als Garderobe, Erschliessungsfläche, gedeckte Pausenhalle und thermische Pufferzone. Die Wände und Decken der Räume zeigen ihre konstruktiv eingesetzten Mehrschichtholz- und Duripanelplatten in industrieller Oberflächenqualität. Das Zusammenspiel des dunkelrot-braunen Linoleumbodens mit dem rohen Holz erzeugt in den Schulzimmern eine warme, kreative Atelierstimmung.
Duripanelplatten an den Wänden speichern die Wärme/Kälte besser und vermindern den Schall.
Es müssen keine Container sein So kann ein Schulraumprovisorium auch aussehen! Gibt es für temporäre, schnell gebaute Schulraumprovisorien eine Alternative zu den üblichen Metallcontainern oder Holzmodulen von grossen Anbietern? Mit dieser Frage setzten sich Bruno Stettler und Daniel C. Suter, die 2017 das Architekturbüro Lanzrein+Partner in Thun übernommen haben, anhand einer Machbarkeitsstudie für die Stadt Thun auseinander. An der Schubertstrasse im Thuner Seefeld musste dringend ein Schulraumprovisorium für drei Klassen erstellt werden, wozu in der Machbarkeitsstudie Metallcontainer und Holzmodule miteinander verglichen wurden. Die Architekten schlugen aufgrund der Vergleiche letztlich vor, mit einem Zimmermann aus der Region einen Elementbau aufzustellen. Die Behauptung der Architekten, in dieser Art gegenüber standardisierten Containern mit Kosten und Terminen Schritt halten zu können, die architektonische Qualität hingegen davon abzuheben, wurde eingelöst. Binnen 13 Monaten entstand so, die Zeit der Machbarkeitsstudie eingerechnet, ein einfacher, jedoch gut gestalteter und flexibel nutzbarer Elementbau mit industriellem Charme und einer warmen, kreativen Atelierstimmung.
Die Klassenräume sind hell, freundlich und optimal eingerichtet.
Durchdachtes Energiekonzept Zuerst stand die Überzeugung, dass gerade bei einer zeitlich begrenzten Nutzungsdauer die Grauenergie einen wichtigen Bestandteil der ökologischen Gesamtsicht einnehmen muss. Sie führte zu einer Holzbaulösung mit gezielt gewählter Dimensionierung und Anordnung der Räume, Vordächer und spezifischem Einsatz der Materialien, um mit architektonischen statt technischen Mitteln auf die Bedürfnisse der Behaglichkeit und die Anforderungen der Nachhaltigkeit einzugehen. Eine hohe, zweiseitig belichtete Eingangshalle bildet als Mitte des Schulhauses eine thermische Pufferzone. Das Vordach über dem südseitigen Eingangsportikus spendet der Eingangshalle im Sommer Schatten, während die flache Wintersonne tief in den Raum scheint und das Gebäude erwärmt. Automatisierte Lüftungsflügel ermöglichen im Sommer eine Querlüftung zur Nachtauskühlung. Die Wände in der Eingangshalle sind mit Duripanelplatten verkleidet, so dass die Wärme/Kälte besser als mit Holz gespeichert werden kann. Gleichzeitig mindert sie aufgrund ihres unterschiedlichen spezifischen Gewichts zu den klassenzimmerseitigen Dreischichtplatten die Schallübertragungen. So wurden sämtliche Materialien bezüglich ihrer bauphysikalischen Eigenschaften gezielt eingesetzt. Sie sind inkl. der Fassadenschalung roh belassen worden. Ein durchgehender Sonnenschutz aus Lamellenstoren und die Dachbegrünung schützen die Zimmer vor Überhitzung. Aufwendige technische Ausstattungen wurden vermieden. Die Beheizung wird mittels einer Wärmepumpe und Radiatoren unter den Fenstersitznischen sichergestellt, auf eine kontrollierte Lüftung wurde verzichtet.
Publikumssteuerung mit digitalem Liftleitsystem
Mit dem Andreasturm hat sich das Erscheinungsbild um den Bahnhof Zürich Oerlikon massgeblich verändert. Das 80 Meter hohe Gebäude prägt das ganze Quartier in Zürich-Nord.
Redaktion
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6. Mai 2019
Der 80 Meter hohe Andreasturm beim Bahnhof
Zürich Oerlikon.
Östlich des Bahnhofs Zürich Oerlikon, wo die Bahnlinien zum Flughafen und nach Wallisellen abzweigen, ist ein 80 Meter hohes Gebäude entstanden – der Andreasturm. Im Juli 2016 erfolgte der Spatenstich, und Mitte 2018 war der Bau fertiggestellt. Im Erdgeschoss stehen 800 Quadratmeter für Läden und Gastronomiebetriebe zur Verfügung, auf 21 Etagen werden 20 000 Quadratmeter Bürofläche bereitgestellt. Der Projektentwurf der beiden Zürcher Annette Gigon und Mike Guyer vom gleichnamigen Architekturbüro hat die Bauherrschaft und die Entscheidungsträger überzeugt. Gebaut wurde der Andreasturm von der Implenia AG, Bauherrin ist SBB Immobilien, die über 100 Millionen Schweizer Franken in den Neubau investierte.
Sechs Aufzüge bedienen den 80 Meter hohen Turmbau Herzstück eines Hochhauses sind stets die Aufzugsanlagen. Sie erschliessen die verschiedenen Etagen und Gebäudeteile mit aboluter Zuverlässigkeit. In diesem Bau sind es die sechs maschinenraumlos betriebenen MonoSpace-700-Aufzüge von Kone, welche die 21 Stockwerke und die Tiefgarage miteinander verbinden. Mit einer Förderhöhe von 86 Metern sind es die höchsten Anlagen, die der finnische Aufzugs- und Rolltreppenhersteller in der Schweiz bisher realisierte. Auch bei den Küchen- und Parkliften setzte die Bauherrschaft auf Komfort und Energieeffizienz und entschieden sich für zwei Mono Space-500-Aufzüge. Sämtliche Aufzugsanlagen werden mit getriebelosen Kone- EcoDisc-Motoren ausgestattet, welche die Abbremsenergie wieder in Strom umwandeln. «Durch die maschinenraumlose Antriebstechnik können die ursprünglich geplanten Maschinenräume als zusätzliche Lagerräume genutzt werden», sagt Thomas Rinas, Gesamtprojektleiter bei SBB Immobilien für den Andreasturm. Der Einbau der Anlagen erfolgte Ende 2017. Darauf folgte eine aufwendige Testphase, geht es doch darum, die Publikumsströme richtig zu steuern. Sechs Monate später befördern sie die ersten Personen in milchigen Glasedelstahlkabinen mit einer Geschwindigkeit von drei Metern pro Sekunde.
Erstmals mit digitaler Zielwahlsteuerung Die sechs MonoSpace-700-Lifte werden über das Steuerungssystem Kone Destination dirigiert. Eine solche digitale Zielwahlsteuerung setzt das Unternehmen zum ersten Mal in einem Gebäude in der deutschsprachigen Schweiz ein. Anders als bei herkömmlichen Aufzugsleitsystemen, die nur die gewählte Fahrtrichtung registrieren, errechnet das «Destination Control System» über einen lernfähigen Algorithmus die kürzesten Fahrzeiten. Es stellt dem Benutzer jenen Lift bereit, der das gewünschte Stockwerk am schnellsten, ohne unnötige Zwischenhalte, erreicht. Aktiviert wird das System mit der Etagenwahl auf dem Tableau vor der Liftanlage. «Aus Sicht der Bauherrschaft sind insbesondere in einem Hochhaus die Liftanlagen von grosser Bedeutung. Daher kommt im Andreasturm die Zielwahlsteuerung zum Einsatz, die eine effiziente Nutzung der sechs Hauptaufzüge ermöglicht», sagt Rinas.
Der neue Hauptsitz von Lidl Schweiz in Weinfelden stärkt mit seinen komfortablen, grosszügigen Arbeitsplätzen die Arbeitgebermarke von Lidl Schweiz und ist punkto Nachhaltigkeit auf dem neusten Stand der Technik.
Redaktion
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5. Mai 2019
Der Betonsockel und die darüber stehende Glasfassade vermitteln dem Bau eine unaufdringliche Eleganz.
Der Neubau überzeugt innen und aussen durch seine unaufdringliche Eleganz und das auf Flexibilität und offene Kommunikation der Mitarbeitenden ausgelegte Konzept.
Austausch und Flexibilität in der Nutzung
Gegenüber dem bisherigen Hauptsitz im Industriegebiet am Stadtrand von Weinfelden gelegen, wird der Neubau diagonal von der Strassenkreuzung Dunantstrasse-Brunnenwiesenstrasse erschlossen. Beim Betrachten des Neubaus fallen sogleich die zwei Obergeschosse auf, die als transparenter Glaskörper über ein massives Erdgeschoss herausragen, wobei eine grosse Auskragung die Besucher über die Ecke empfängt und zum Haupteingang führt. Beim Betreten des Gebäudes gelangen Sie über eine breite, einladende Treppe zum Empfang im ersten Obergeschoss. Den Innenhof durchschreitend, erreichen Sie das Restaurant mit Blick auf das Firmengelände im Osten des Gebäudes. Der Fitnessbereich für die Mitarbeitenden ist ebenfalls auf den östlichen Park hin ausgerichtet. Im Erdgeschoss befinden sich schliesslich die Testfiliale und die Testküchen, welche beide wichtige Nutzungen im neuen Hauptsitz sind.
Der Bau ist eine Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Ausfachungen aus Dreifach-Isolierglas.
Fassade mit rhythmisierter Hülle
Die Gebäudehülle des Lidl-Hauptsitzes ist als Doppelfassade ausgeführt. Ihre innere thermische Schicht ist eine Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Ausfachungen aus Dreifach-Isolierglas. Im Zwischenraum der Doppelfassade ist eine zu Wartungs- und Instandhaltungszwecken nutzbare Gitterrostkonstruktion angeordnet. Pro Geschoss wurden dafür 176 Tragkonsolen aus Edelstahl an den Stirnseiten der Ortbetondecken befestigt und mit vorgefertigten feuerverzinkten Gitterrosten abgedeckt. Geprägt wird der Neubau durch seine rhythmisierte Hülle aus Glaslamellen. Dabei wurden im Wesentlichen nur drei unterschiedliche Formatbreiten eingesetzt. Das Material gewährt sowohl Schutz als auch Transparenz und Aussicht, wodurch die Gesamtwirkung eines gläsernen Vorhangs entsteht. Die vorgehängte äussere Fassade besteht aus insgesamt 1084 Lamellen aus Verbundsicherheitsglas, welche eine Höhe von rund 4,30 m aufweisen. Um die horizontalen Kräfte, die auf das Glas wirken, zu minimieren, sind die Glaslamellen oben in Edelstahlschuhen gelagert und werden unten mittels Verbindungswinkel CNS 6 mm gegen Verdrehung gehalten.
Im Innern gibt es verschiedene Inseln für offene Kommunikation.
Open Space und innovative Arbeitsplätze
Die Transparenz der Obergeschosse gegen aussen wird im Innern weitergeführt. Das «Open Space»-Konzept der Büroflächen ermöglicht bedarfsgerechte, flexible Nutzungen. Transparenz und Offenheit fördern Kommunikation und Austausch. Die Arbeitsinseln am Fenster sind durch halboffene Arbeitskojen mit raumhohen, umlaufenden Vorhängen rhythmisiert, die gleichzeitig ein wohnliches Ambiente schaffen. Hochwertige Holzpaneele, deren Winkelung sich in der Deckengestaltung wiederholt, trennen die Serviceräume ab. Im Innern gruppieren sich Fokusräume und Servicebereiche zu Inseln im Open Space. Zwei grosse, offene Treppen verbinden die Geschosse vom Erdgeschoss bis zum 2. Obergeschoss: Im nördlichen Gebäudeteil ist dies die Repräsentationstreppe und im südlichen Teil die Kommunikationstreppe. Letztere ist mit grosszügigen Sitzstufen ausgestaltet: Eichenholz, textile Sitzkissen und die lichtdurchflutete Lage im Gebäude laden zum Verweilen und zu spontanen Gesprächen ein.
Eine grosszügige Treppe führt zum Empfang im ersten Obergeschoss.
Dienstleistung und Service
Im Hauptsitz des Grossverteilers laufen nicht nur die digitalen Fäden der Schweizer Filialen zusammen; hier wird auch geforscht und analysiert, was auf dem Markt gefragt ist, und untersucht, wie die Produkte in den Haushalten verarbeitet werden: Im Erdgeschoss befinden sich die Testfiliale und diverse Testküchen, in denen die Produkte geprüft werden oder Neues ausprobiert wird. Im neuen, grosszügigen Mitarbeiterrestaurant werden täglich frische Speisen und Mahlzeiten gekocht und angeboten. Dazu gehört auch eine Barista-Bar für einen perfekten Kaffeegenuss, bei warmen Temperaturen gerne auf der aus dem Restaurant zugänglichen Terrasse. Wer hingegen über Mittag oder nach Feierabend etwas für die Fitness tun will, dem steht das interne Fitnessstudio mit modernen Geräten für Kraft und Ausdauer zur Verfügung. Das Eltern-Kind-Büro rundet schliesslich das Angebot für die Mitarbeitenden ab: Eltern finden hier einen Service, damit sie in Ausnahmesituationen auch mal mit dem Nachwuchs zur Arbeit kommen können.
Nachhaltigkeit
Das Engagement der Bauherrschaft für Nachhaltigkeit spiegelt sich in der Zertifizierung der sehr anspruchsvollen Energielabels Minergie Eco und SGNI Gold respektive DGNB Gold. Insbesondere letztere Labels bezeugen die gesamtheitliche Planung und Herangehensweise, von der Standortevaluation über die städtebauliche Setzung, die Bauvolumina, die Materialisierung, Haustechnik bis hin zum Reinigungs- und Abfallkonzept. Neben der Einhaltung der Vorschriften zu Schallschutz, Barrierefreiheit und Brandschutz u.a. wurden die Bau- und Lebenszykluskosten, Flexibilität und Umnutzungsfähigkeit, Ökobilanz und die Risiken für die lokale Umwelt, der Trinkwasserbedarf und das Abwasseraufkommen untersucht. Im Weiteren wurden die integrale Planung, der Baustellenprozess und die Qualitätssicherung überwacht. Umfangreiche Messungen stellten den thermischen Komfort, die Innenraumluftqualität, den akustischen sowie visuellen Komfort sicher. SGNI und DGNB beurteilen auch die Anpassungsfähigkeit der technischen Systeme, die städtebauliche und gestalterische Konzeption sowie die Grundrissqualität und nicht zuletzt die Aufenthaltsqualität der neuen Räume. Eigens dazu wurde ein Gestaltungskonzept entworfen, das haptische und optische Highlights im Gebäude setzt und damit auch die soziale Nachhaltigkeit unterstreicht: Die Lidl-History-Wall, Wandbekleidungen mit Moospaneelen, repräsentative Theken im Empfang, die Kommunikationstreppen, die Leuchtkörper, die den Besucher begrüssenden «Lidl-Lettern» sowie die Pflanzeninseln im Aussenbereich gehören hierzu. Parallel dazu wurde mit dem Label Minergie Eco das Augenmerk auf die Produktewahl gelegt. Auch für die E-Mobilität ist der neue Hauptsitz in der Schweiz gerüstet: Zahlreiche Ladestationen für Autos und Fahrräder stehen Mitarbeitern und Besuchern zur Verfügung.
Auf Sicherheit bauen
Der Bau eines Eigenheims ist häufig mit viel Aufwand verbunden – und mit entsprechenden Risiken. Mit dem richtigen Versicherungsschutz können viele Sorgen bereits genommen werden, bevor der erste Spatenstich erfolgt.
Redaktion
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17. April 2019
Den Traum von den eigenen vier Wänden haben viele Schweizerinnen und Schweizer. Damit der Traum sich nicht als Albtraum entpuppt, gilt es für den Bauherren, sich im Vorfeld Gedanken über den richtigen Versicherungsschutz zu machen. Denn gerade auf dem Bau kann schnell einmal etwas passieren: bei den Arbeiten werden Nachbargebäude in Mitleidenschaft gezogen, eine Person verunglückt auf der Baustelle oder es kommt zu einem verheerenden Brand. Die Schäden können leicht in die Hunderttausende gehen und damit sogar das finanzielle Aus bedeuten, wenn kein entsprechender Versicherungsschutz besteht. Eine Bauherrenhaftpflicht-Versicherung und eine Bauwesenversicherung schützen den Bauherren vor finanziellen Risiken, die er im Normalfall selbst nicht tragen kann. Die Vertragslaufzeit erstreckt sich über die Gesamtdauer des Bauprojekts, also von der Planung bis hin zur Fertigstellung des Projekts. So fallen Fehler, die bereits während der Planung durch das Ingenieurbüro gemacht wurden und später während des Baus zu Schäden führen, schon in den versicherten Zeitraum.
Das A & O: die Bauherrenhaftpflichtversicherung Grundsätzlich gilt es für den Bauherren, zwischen einer Haftpflichtversicherung und einer Sachversicherung zu unterscheiden. Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung ist unabdingbar und kommt dann zum Zug, wenn die Bauherrschaft für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden Dritter verantwortlich gemacht wird. Ein Beispiel: Das Grundwasser für den Bau des Objekts wurde abgesenkt, wodurch in der unmittelbaren Umgebung wassersensible Schichten entwässert werden. Dies führt zu Setzungen und in der Folge zu Rissen oder Schiefstellungen bei benachbarten Gebäuden. Schäden, die wohl niemand aus dem eigenen Portemonnaie berappen kann. Eine Bauherrenhaftpflicht schützt aber auch vor unberechtigten Forderungen, wenn der Nachbar behauptet, der Riss am Gebäude wurde durch die Bauarbeiten verursacht, auch wenn dem nicht so war. Ebenfalls erheblich ist das Risiko, wenn sich Personen berechtigter- oder unberechtigterweise auf dem Baugelände befinden und dabei verunfallen. Denn der Werkeigentümer haftet für die entsprechenden Schäden.
Bei unerwarteten Schäden: die Bauwesenversicherung Die Bauwesenversicherung hingegen ist eine Sachversicherung, welche beim zu bauenden Objekt bei plötzlichen und unvorhergesehenen Ereignissen wie Unfällen eintritt. Beispielsweise, wenn das Baugerüst nach einem Sturm einstürzt. Elementarereignisse wie Wasser, Feuer und Diebstahl können in der Bauwesenversicherung mit eingeschlossen werden. Der Schutz der Bauwesenversicherung erstreckt sich auf alle am Projekt Beteiligten wie Bauherren, Planer und Unternehmer. Eine zusätzliche Montageversicherung für Schäden beim Einbau der Küche oder der Installation von Sanitärapparaten ist bei kleineren Projekten wie Ein- oder Mehrfamilienhäusern hingegen nicht notwendig, diese sind über die Bauwesenversicherung gedeckt. Die Montageversicherung ist für industrielle Anwendungen vorgesehen. Manchmal führt die Frage zu Diskussionen, ob Baumängel auch durch die Versicherung gedeckt sind. Das ist nicht der Fall! Deren Behebung obliegt den beteiligten Unternehmen im Rahmen ihrer Gewährleistungspflicht. Eine Versicherung tritt bei Baumängeln nur ein, wenn durch diese weitere Folgeschäden entstehen.
Persönliche Beratung ist Trumpf Die Versicherungsprämien für die Bauherrenhaftpflicht und die Bauwesenversicherung berechnen sich nach der Bauzeit, dem Wert des Objekts und der vereinbarten Garantiesumme. In die Berechnung einbezogen wird auch das dahinterliegende Risiko, also ob sich das Gebäude auf dem Land oder in der Stadt befindet oder vielleicht schwierige Bodenverhältnisse vorherrschen, die den Bau erschweren. In der Regel bauen Herr und Frau Schweizer nur einmal im Leben und sind deshalb Laien bei Fragen rund um den Bau. Deshalb ist es ratsam, gerade beim Thema Versicherungsschutz auf das Know-how von kompetenten und erfahrenen Experten zu setzen. Dieses Wissen ist bei den Versicherungsgesellschaften vorhanden. Persönliche Beratung ist in solchen Fällen Trumpf – und der erste Spatenstich kann anschliessend beruhigt erfolgen.
Kein graues Haar wegen Baumängeln
Mängel an einem Neubau oder nach einer Renovation sind an der Tagesordnung. Damit der Bauherr deswegen kein graues Haar bekommt, übernimmt die Bauherren- Rechtsschutzversicherung vieles rund um Streitigkeiten mit Bauunternehmern, Handwerkern und Architekten.
Redaktion
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15. April 2019
Wenn das Eigenheim fertig gestellt ist, sind alle Sorgen erst einmal vergessen. Der Einzug steht an, die Freude ist gross. Doch die erste Euphorie verfliegt schnell, wenn Baumängel entdeckt werden, wie Risse in der Mauer, undichte Leitungen, Schimmelbildungen oder falsch verwendete Materialien. Vielfach fangen mit dem Entdecken der Baumängel Diskussionen mit den Bauunternehmern, Handwerkern oder Architekten an. Das kann nervenaufreibend sein, vor allem, wenn es nicht bei Diskussionen bleibt, sondern in Streitigkeiten endet. Doch das ist kein Grund, als Bauherr den Kopf hängen zu lassen. Zwar schützt die Bauherren-Rechtsschutzversicherung ihn nicht vor Ärger, aber sie übernimmt bei Rechtsstreitigkeiten die Kosten für Gerichtsverfahren, Anwälte und notwendige Gutachten. Empfehlenswert ist die Versicherung gerade für Neubauten oder bei grösseren Umbauten älterer Immobilien. Gedeckt sind auch Streitigkeiten aufgrund von Baumängeln, die nicht vor oder direkt nach dem Einzug entdeckt werden, sondern bis zu fünf Jahre danach. Denn das ist die gesetzlich vorgesehene Garantiezeit für versteckte Mängel.
Was ist gedeckt? Wenn beispielsweise der Bauherr eine Schadenersatzforderung an den Architekten stellt, weil sich nach dem Einzug aufgrund eines Planungsfehlers Mängel zeigen. Oder wenn es mit dem Architekten zu Streitigkeiten kommt, weil dieser die Ausführung der Arbeiten zu wenig beachtet hat und dadurch Anpassungen notwendig werden, die Mängelliste ungenügend geführt hat oder auch, wenn er im Anschluss die Mängelbeseitigung nicht organisiert und überwacht. Gedeckt sind aber auch Streitigkeiten aufgrund von Baumängeln, die erst einige Zeit nach dem Einzug bemerkt wurden. Wenn es beispielsweise 1,5 Jahre nach dem Einzug plötzlich ins Wohnzimmer tropft. Oder wenn der Bauherr Schadenersatz geltend macht, nachdem jugendliche Vandalen seine Hauswand versprayt haben, inklusive das Einreichen von Strafanzeigen. Die Juristen und Anwälte der Rechtsschutzversicherung stehen auch hier zur Seite und übernehmen diese Arbeiten.
Teure Expertise bei versteckten Baumängeln Bei versteckten Baumängeln ist oftmals eine Expertise notwendig, die rasch mehr als 10 000 Franken kostet. Die Orion Immo übernimmt beispielsweise solche Kosten und das bis zu 50 000 Franken. Will der Bauherr anschliessend eine Klage einreichen, ist er als Kläger seit Einführung der neuen Zivilprozessordnung dazu verpflichtet, die Gerichtskosten vorzuschiessen. Und das ohne zu wissen, ob er am Ende Recht erhalten wird. Diese Kosten richten sich nach der Höhe des Streitwerts und werden ebenfalls von der Versicherung übernommen.
Die Kosten für den Bauherrn Die Prämie für die Bauherren-Rechtsschutzversicherung der Orion Immo richtet sich am Bauvolumen aus und beträgt in der Regel jährlich 0,1 bis 0,3 Prozent der Baukosten. Sie gilt für die fünfjährige Garantiezeit. Tritt ein Rechtsfall ein und macht der Bauherr Gebrauch von den Leistungen der Versicherung, kommt ein Selbstbehalt von 500 Franken zur Anwendung, zuzüglich einer prozentualen Beteiligung von 20 Prozent auf allfällig weitere externe Fallkosten.
Photovoltaik für den Klimaschutz
Solarenergie spielt eine zentrale Rolle dabei, die Klimakatastrophe abzuwenden. Allein auf den hierzulande geeigneten Dächern könnte – wie auch das Bundesamt für Energie feststellte – 50 Gigawatt Photovoltaik-Leistung installiert werden.
Redaktion
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13. April 2019
Die nationale PV-Tagung hat eine grosse Bedeutung. Rund 6000 Arbeitsplätze bietet die Schweizer Solarenergiebranche heute.
Im vergangenen März fand in Bern die von Swissolar, dem Bundesamt für Energie und dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) organisierte 17. nationale Photovoltaiktagung statt. Sie verzeichnete mit über 630 teilnehmenden Fachleuten einen neuen Rekord. Ein wichtiges Thema der Tagung ist die Rolle der Solarenergie bei der Umsetzung der Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaprotokoll, das die Reduktion der Treibhausgasemissionen auf null vorsieht. Der damit verbundene Verzicht auf fossile Energien führt zu einem steigenden Strombedarf, der durch erneuerbare Energien zu decken ist. In der Schweiz kommt dabei der Solarenergie eine zentrale Bedeutung zu. Swissolar präsentiert anlässlich der Tagung Denkanstösse, damit die Schweiz mittels solarer Stromerzeugung ihre Klimaziele erreichen kann.
Der Zubau von Photovoltaik muss verfünffacht werden Grundsätzlich muss der jährliche Zubau an PV-Anlagen verfünffacht werden (von heute 0,3 auf jährlich rund 1,5 Gigawatt). Nur so ist das Ziel eines Ausbaus von heute auf insgesamt 50 Gigawatt PV-Leistung bis zum Jahr 2050 zu erreichen. Ein Ausbau, der nötig ist, um die für den Atomausstieg und die Dekarbonisierung erforderliche Solarstrommenge zu produzieren. Der Platz für diesen Ausbau ist auf unseren Dächern verfügbar, wie das Bundesamt für Energie (BFE) aufzeigt. Dieses Ziel kann in einer ersten Phase lediglich mit einem optimierten Einsatz der heute bereits verfügbaren Mittel erreicht werden. Insbesondere braucht es Ausschreibungen zur Förderung von Grossanlagen ohne Eigenverbrauch. Im Zusammenspiel mit der Wasserkraft und der Speicherung von Überschüssen bleibt nach dem massiven Ausbau der Photovoltaik die Versorgungssicherheit im Jahresverlauf sichergestellt. Kurzfristig müssen bei der bevorstehenden Totalrevision des CO2-Gesetzes wichtige Weichen gestellt werden, um die Abkehr von fossilen Heizungen und Verbrennungsmotoren im Verkehr rasch voranzubringen.
Berufsbildung und Fördermittel Seit Beginn der Solarförderung in der Schweiz vor zehn Jahren sind die Preise für Solarstrom in der Schweiz um über 80 Prozent gefallen. Heute liefert Photovoltaik den billigsten Strom aller neuen Kraftwerke, und weitere Preissenkungen sind absehbar. Allerdings macht die zunehmende Bürokratie beim Bau von Solaranlagen die Kostensenkungen bei den Komponenten grösstenteils wieder wett. Der Aufwand dafür liegt heute bei acht bis zwölf Stunden pro Projekt. Swissolar appelliert deshalb dringend an die Verteilnetzbetreiber, Gemeinden, Pronovo und weitere Instanzen, ihre Abläufe zu vereinfachen und aufeinander abzustimmen. Als Branchenverband vertritt Swissolar die Interessen von 700 Verbandsmitgliedern mit rund 6000 Arbeitsplätzen der Schweizer Solarenergiebranche in der Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden. Der Verband setzt sich für die Energiewende hin zu einer Energieversorgung ohne den Einsatz fossiler oder nuklearer Energieträger ein. Ebenso gehören die Aus- und Weiterbildung von Solarfachleuten und die Durchführung der nationalen PV-Tagung zu den wichtigsten Aufgaben.
Am 10. April 2019 nahmen rund 300 Fachleute der HKL-Branche am 16. WIF – Weishaupt Ingenieur Fachzirkel – in der Umwelt-Arena Spreitenbach teil.
Redaktion
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10. April 2019
Grosses Interesse am 16. WIF – Weishaupt Ingenieur Fachzirkel – in der Umwelt Arena Spreitenbach.
Stabsübergabe der operativen Leitung
Doch bevor es in den eigentlichen Fachzirkel ging, wurde es emotional. Denn nach 30 Jahren übergab der Mann, welcher das Geschick der Unternehmung Weishaupt in der Schweiz massgebend geprägt und die Marke und ihre technischen Innovationen in der Schweiz an die Spitze gebracht hat, das Steuer seinem Nachfolger. Richard Osterwalder, Gründer des WIF, hat einen grossen Leistungsnachweis weit über die eigene Firma hinaus. Er hat in den 30 Jahren eine enorme Entwicklung miterlebt und mitgeprägt. Osterwalder übergibt die operative Leitung per 1. Juni 2019 dem 46-jährigen Ingenieur ETH Thomas Rusch, welcher den WIF offiziell eröffnete. Eine Ära geht zu Ende. Osterwalder bleibt dem Unternehmen und der Branche jedoch als Delegierter des Verwaltungsrates und in Fachverbänden erhalten.
«Unsere Energieversorgung hängt vom Ausland ab.»
Der stellvertretende Generalsekretär der Energie-Direktoren-Konferenz, Oliver Brenner, zeigte in seinem Referat, dass unsere Energieversorgung zu 75,3 Prozent vom Ausland und stark von fossilen Energieträgern abhängt. Eindrücklich ist die Tatsache, dass der Brennstoffverbrauch der Haustechnik seit 2004 signifikant sinkt, jedoch Treibstoffe des Verkehrs laufend zunehmen. MuKEn 2014 sind die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich. Sie entstanden nach dem Gau in Fukushima 2011 und beinhalten Gebäudevorschriften/Gebäudestandards für Neubauten und bestehende Bauten zur zielkonformen Reduktion des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen. Brenners Fazit: «Energie- und klimapolitische Herausforderungen und Ziele lassen sich nur gemeinsam erreichen, wobei Kantone und die Haustechnikbranche wichtige Player sind!»
Eigenentwicklungen – made in Switzerland
Berthold Högerle, Leiter Schulungszentrum Max Weishaupt GmbH, berichtete über den grossen Energieumbruch in der Branche. Obwohl Brenner noch 60 Prozent ausmachen, ist Weishaupt daran, den regenerativen Bereich stark auszubauen. Högerle stellte die neue, in der Schweiz produzierte Luft-/ Wasser-Wärmepumpe Biblock und die neuen noch energieeffizienteren Gasbrenngeräte vor – alles Eigenentwicklungen und made in Switzerland. Auf Schweizer Qualität ist man stolz bei Weishaupt. Energieeffizienz steht an erster Stelle, die Anlagen werden zudem immer leiser, einfacher zu montieren und benötigen immer weniger Platz. Gianni Operto, Präsident AEE Suisse – die Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz – präsentierte anschliessend, wie der Energiewende mit innovativen Lösungen begegnet werden kann. Technologien sind ein grosses Thema und machen wie auch die Digitalisierung grosse Fortschritte. Letztere eröffnet neue Möglichkeiten. Operto sieht sie als grosse Chance.
Stabsübergabe: Richard Osterwalder (l.) übergibt die operative Leitung der Weishaupt AG an Thomas Rusch (r.).
Weishaupt Gasbrennwerttechnik Die WTC-GW 80/100-A führen sämtliche Stärken der Weishaupt Gasbrennwerttechnik in eine neue Leistungsdimension. Denn durch die Möglichkeit zur Kaskadierung von bis zu acht Geräten kann der Fachhandwerker Anlagen von bis zu 800 kW Leistung verwirklichen – mit höchster Effizienz, mit noch höherer Betriebssicherheit durch Redundanz der kaskadierten Wärmeerzeuger und mit einem kompletten System für den Heizraum zur schnellen Montage und Inbetriebnahme der gesamten Anlage. Im Betrieb überzeugen die WTC-GW 80/100-A unter anderem durch ihren grossen Modulationsbereich von 14 kW bis 80 kW oder 98 kW, bei gleichbleibend hoher Verbrennungsqualität. Schlüssel dazu ist die Verbrennungsregelung des Premix- Brenners mit dem Weishaupt SCOT-System (Safety Combustion Technology). Zu den Vorteilen der WTC-GW 80/100-A zählen auch ihre Eignung für Erd- und Flüssiggas, die eine Gasartenumstellung stark vereinfacht, und der leise Betrieb. Für den Fachhandwerker zeigt sich die durchdachte Konzeption in Details von der schnellen Montage über die erfolgreiche Inbetriebnahme bis zur Wartung. Die Montage einer Kaskade kann wie bei herkömmlichen Systemen erfolgen. Das heisst, dass die Geräte an der Wand, das Hydrauliksystem am Boden und das Abgassystem an der Decke befestigt werden. Eine montagefreundlichere Variante bietet das neue Trägersystem: Neben den Geräten können alle Anschlusskomponenten wie Hydrauliksystem, Gasleitung, Kondensatleitung, Abgassystem, Kabeltrasse und Kaskadenregler sehr schnell über definierte Befestigungspunkte an der stabilen Profilstahlkonstruktion montiert werden. Das führt zu einer enormen Zeitersparnis. Zum Schluss werden die vorgefertigten Wärmedämmschalen für alle Hydraulikkomponenten wie Geräteanschlussrohre, Kugelhähne, Pumpen, Sammlerrohre und hydraulische Weiche angebracht.
Als führender Verband der Gebäudeautomation hat es sich die Gebäude Netzwerk Initiative GNI zur Aufgabe gemacht, das Potenzial und die Innovationsfähigkeit der Branche aufzuzeigen.
Redaktion
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5. April 2019
Planung mit der passenden Software und den richtigen Daten ist der Schlüssel zur optimalen Digitalisierung.
Vor über 20 Jahren, als die GNI gegründet wurde, war eine Organisation gefragt, die den Markt über die verfügbaren Kommunikations- Systeme und Busprotokolle fürs Gebäude informierte. Die Liste dieser Systeme war schon damals lang, und EIB/KNX, LON, BACnet, Modbus, DALI, Luxmate und viele andere konnten sich durchsetzen. Hinzu kamen proprietäre Systeme, wovon sich einige zum De-facto-Standard entwickelt haben. Heute ist die Liste der Systeme noch länger, einige konzentrieren sich inzwischen ganz auf eine bestimmte Anwendung. Der Markt ist inzwischen gut über die Anwendungsmöglichkeiten informiert.
Internet ist eine Realität im Gebäude
Heute ist das Internet der Dinge in aller Munde und verbreitet sich mit rasanter Geschwindigkeit. Wer den Trend nicht mitmacht, wird höchstwahrscheinlich auf der Strecke bleiben. Alle gut etablierten Systeme verfügen deshalb heute über eine Möglichkeit, Daten über das Internet auszutauschen und bieten webbasierte Applikationen. Sensoren übermitteln zum Beispiel Funkinformationen an Gateways, die diese in die Cloud weiterleiten. In der Beleuchtungsindustrie wird sogar daran gearbeitet, das Internet mittels LAN-Kabel bis in die Leuchte zu führen. IoT bildet die Basis für die Kommunikation zwischen verschiedenen Geräten und Maschinen und ist in Fachkreisen unter dem Begriff «Machine-to-Machine (M2M) Communication» bekannt. Auf dem Markt sind verschiedenste Protokolle verfügbar, die die wichtigsten Anforderungen des IoT abdecken, wie sichere bidirektionale Kommunikation sowie Lokalisierung und Mobilität von Dienstleistungen.
Software und Daten
Allgemein lässt sich beobachten, dass sich die seit Jahren etablierten Systeme in das Internet der Dinge einbetten und die neuesten Cloud-Technologien nutzen. Zu Hause, im Büro und in der Technikzentrale ist es möglich, die Anlagen per Smartphone oder Tablet zu bedienen. Dies geschieht über einfach installierbare Apps oder den direkten Zugriff auf lokale Webserver. Software und die Nutzung immer grösserer Datenmengen werden immer wichtiger. In der Gebäudeautomation geht es vor allem darum, die vielen Daten zum Energieverbrauch zu verwalten, denn mit den heutigen Technologien entstehen dank dieser Daten neue Strategien für die effiziente Nutzung von Gebäuden: Optimierung des Betriebs durch Analyse von Gebäudedaten, Reduktion der Kosten durch Nutzung von Clouddiensten und Informationen über den aktuellen Nutzungsgrad von Antrieben, Ventilen und anderen Betriebsmitteln der Gebäudetechnik mit vorausschauenden Hinweisen über die zu erwartende Lebensdauer. In Zukunft wird auch die Analyse von FM-relevanten Daten wie beispielsweise der Grad der Raumnutzung für die Optimierung der Reinigungszyklen an Bedeutung gewinnen. Dies natürlich alles mit einem einfach zu bedienenden Cockpit.
Innovation ist auch im Bauprozess notwendig
Der Innovationsschub ist in der Branche also in vollem Gang. Gebäudeautomation und Informatik verschmelzen zum Teil. Doch neben allen schönen Hightech-Lösungen, die am Markt erhältlich sind, ringt die Branche mit zahlreichen Problemen bei der Umsetzung von Projekten. Im Zeitalter von BIM werden die Daten in der Regel mehrfach erfasst, was zu Zeit- und Qualitätsverlusten führt und sich letztentlich negativ auf die Gesamtkosten auswirkt. Eine Verbesserung kann nur erreicht werden, wenn die Durchgängigkeit zwischen Planungs-, Ausführungs- und Betriebsphase substanziell erhöht wird. Hier liegt noch ein langer und beschwerlicher Weg vor der Automationsbranche. Ein guter Ansatz ist die Planung und Umsetzung der integralen Raumautomation. Leider ist sie noch immer keine Selbstverständlichkeit. Die Tatsache, dass die Gewerke immer noch einzeln behandelt werden, wirkt sich in vielen Fällen negativ auf die Qualität der Gebäudeautomation aus. In der Planung dominiert immer noch die klassische Gewerketrennung, weil sie bausummengesteuert ist. Der Elektroplaner möchte das Licht und die Storen in seinem Auftragsvolumen, der HLK-Planer die HLK-Installationen. Viele Player sind der Ansicht, diese Situation werde durch die SIA-Honorarordnung zusätzlich zementiert. Die Bausumme wird jeweils den entsprechenden Planern zugeordnet. Dies führt oft zu gewerkespezifischen Lösungen, die isoliert betrachtet vielleicht kostengünstiger sein mögen, bei einer Gesamtkostenbetrachtung aber deutlich teurer zu stehen kommen. Dieses Problem muss in der Tiefe behandelt werden, denn es verhindert gute Lösungen, die technisch längst verfügbar wären.
Viele Wege führen zu «What’s Next?»
Motiviert durch die technischen Errungenschaften der Branche und die Notwendigkeit, die bestehenden Probleme mit einem breiten Publikum aus Branchenvertretern, Bauherren, Investoren, Architekten und Entscheidern zu diskutieren, bereitet ein Team der GNI seit Monaten das erste Forum der Gebäudeautomation vor unter dem kurzen und bündigen, etwas provokativen Titel in Frageform «What’s Next?». Das Forum soll ein jährlicher Grossanlass werden und die GNI-Feierabendseminare teilweise ersetzen. Für die GA-Branche ist «What’s Next?» eine ideale Gelegenheit, um sich zu präsentieren und in erster Linie zu zeigen, dass sie über interessantes, ja sogar spektakuläres und von vielen Externen ungeahntes Knowhow verfügt. Der Markt soll spüren, wie sich die Branche im Kontext der Digitalisierung entwickelt, und daran erinnert werden, dass sie zu den Auslösern der Welle gehört.
Hochkarätiges Programm mit klaren Botschaften
Eingeladen sind eine Reihe namhafter Referenten: Zukunftsforscher Georges T. Roos wird interessante Inputs über Dinge liefern, die uns alle erwarten. Der Klimawandel sorgt immer noch für kontroverse Meinungen. Wie viele Leute wissen, dass die Schweiz in der Person von Professor Andreas Fischlin einen Co-Friedensnobelpreisträger hat? Und wem ist bekannt, dass an der ETH Zürich sehr zuverlässige mathematische Klimamodelle entwickelt werden? Prof. Andreas Fischlin erhält das Wort und die Teilnehmer erhalten die Gelegenheit, sich mit ihm auszutauschen. Wahrscheinlich werden viele von ihnen danach gewisse Dinge anders sehen, und Fachleute, die Neubauten erstellen oder Altbauten renovieren, werden neu motiviert sein, mit GA zu arbeiten. Wichtige Player aus der Wirtschaft und von GNI-Mitgliederfirmen werden den Nagel weiter einschlagen und aufzeigen, wo die Branche steht und wohin ihr Weg im Hinblick auf die neusten Technologien führt.
Prominente Gesichter
Durch das Forum führt Tobias Müller, Moderator der Wissenssendung «Einstein» des Schweizer Fernsehens. Basierend auf den Referaten, leitet er auch die geplanten Podiumsdiskussionen. Mit dem Engagement prominenter Personen verdeutlicht die GNI die Dynamik in der Branche und bei den Playern, die alle ihren Beitrag zur rasanten Digitalisierung leisten wollen und können.
Kombinierter Energiespeicher als Schlüsseltechnologie
Ein an der TU Graz entwickeltes System nutzt Wasser als elektrisches und thermisches Speichermedium.
Redaktion
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2. April 2019
Franz Georg Pikl im Wasserbau-Labor der TU Graz. Die von ihm entwickelte Technologie könnte 90 Prozent der weltweiten Energieversorgung decken.
«Bis jetzt ist niemand auf die Idee gekommen, die bekannten Technologien zu koppeln.» Die Idee ist eigentlich ganz simpel: Das Team um Franz Georg Pikl, Doktorand am Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Graz, kombiniert die bewährten Vorteile der Pumpspeichertechnologie und der thermischen Energiespeicherung mit dem Energieträger Wasser und führt sie in einem «Heisswasser- Pumpspeicherkraftwerk» zusammen. Dieses neue System speichert und liefert bedarfsgerecht Elektrizität, Wärme- und Kälteenergie.
So funktioniert der innovative Energiespeicher
Erstes Element im Konzept ist die seit mehr als 100 Jahren stetig weiterentwickelte Pumpspeichertechnologie. Sie ist aktuell die zuverlässigste, effizienteste und langlebigste Form der Speicherung von Elektrizität. Pumpspeicherkraftwerke sind überwiegend in gebirgigen Ländern zu finden, da sie neben ausreichend viel Wasser einen entsprechenden Höhenunterschied zwischen zwei Becken benötigen. In Zeiten hoher Stromproduktion wird mithilfe der überschüssigen Elektrizität das Wasser vom tiefer gelegenen Becken in ein höher gelegenes Becken gepumpt. Bei erhöhtem Strombedarf fliesst das Wasser wieder nach unten und treibt die Turbinen an, die wiederum Strom produzieren. Dieses Funktionsprinzip verlegt Pikl vollständig in den Untergrund. Durch unterirdische Tunnelsysteme werden die für die Stromerzeugung notwendigen Niveauunterschiede zwischen den beiden Speicherbecken topografieunabhängig erreicht. Dies minimiert den Flächenbedarf, vereinfacht die Standortfindung und erleichtert die nötigen Genehmigungsverfahren. Grosstechnische Fernwärmespeicher, in denen thermische Energie gespeichert wird, bilden die zweite Komponente des neuen Speicherkonzepts. Wasser dient dem unterirdischen Pumpspeicherkraftwerk aufgrund seiner hohen spezifischen Wärmekapazität nun als zusätzlicher thermischer Energiespeicher. Erneuerbare Energien erhitzen das Wasser auf bis zu 90 Grad Celsius. Die Einspeicherung und Nutzung der thermischen Energie erfolgt mit Wärmetauschern, die in den unterirdischen Wasserspeichern installiert sind. In Zeiten grossen Wärmeenergiebedarfs gelangt die Wärme schliesslich über Fernwärmeübertragungsleitungen direkt zum Endkunden. Franz Georg Pikl hat das Konzept noch um die Fernkältetechnik ergänzt, die zum Kühlen von Gebäuden immer bedeutsamer wird, und setzt dabei Absorptionskältemaschinen ein. Bei Bedarf – etwa an heissen Tagen – dient das heisse Wasser dem Antrieb dieser Maschinen zur Kälteenergieerzeugung und wird über Fernkälteleitungen zu den Kunden geliefert. Für die ständige Kälteenergieversorgung in entsprechenden Klimazonen kann das beschriebene System modifiziert werden, indem das Wasser des Pumpspeicherkraftwerks gekühlt wird: die angepasste Variante eines «Kaltwasser-Pumpspeicherkraftwerks», sozusagen.
Kombinierte Energiespeicher sind die Schlüsseltechnologie in der Zukunft der weltweiten Energieversorgung.
Ökologische und ökonomische Vorteile
Technische und energiewirtschaftliche Machbarkeitsstudien attestieren diesem hybriden Speicherkonzept eine hohe Effizienz und Wirtschaftlichkeit. «Durch die Kombination der an sich schon sehr effizienten Systeme mit Wirkungsgraden der elektrischen und thermischen Energiespeicherung von jeweils rund 80 Prozent steigert sich der Energieumsatz bei gleichem Ressourceneinsatz gegenüber der separaten Umsetzung deutlich. Mit dieser entwickelten Energiespeicherzentrale kann eine Vielzahl von erneuerbaren Energieträgern über netzgebundene Energieinfrastruktur gebündelt werden, um den Herausforderungen der Energiewirtschaft gerecht zu werden. Ausserdem zeichnet sich die Anlage durch eine hohe Rentabilität aus. Die Amortisationszeit ist kürzer als bei herkömmlichen Pumpspeicherkraftwerken », so Pikl. Auch der ökologische Ansatz macht das Projekt interessant: Das Kraftwerk kann emissionslos betrieben werden, verbraucht keine Freifläche und greift nicht in den Wasserhaushalt von natürlichen Gewässern ein. Das erleichtert die Umweltverträglichkeit.
Vom Konzept bis zur Umsetzung
Aktuell ist Pikl auf der Suche nach Energieversorgern und Unternehmen, die gemeinsam mit ihm einen Prototyp des Heisswasser-Pumpspeicherkraftwerks errichten. «Die berücksichtigten Technologien sind seit Jahrzehnten erfolgreich im Einsatz, jedoch ist noch niemand auf die Idee gekommen sie zu koppeln. Hinsichtlich des Pariser Klimaschutzabkommens braucht es weitreichende Massnahmen, um das 1,5-Grad-Klimaziel zu erreichen und gleichzeitig unseren Lebensstandard möglichst zu erhalten. Unser System könnte ein Baustein für eine sichere erneuerbare Energiezukunft sein und wäre dafür eine energieeffiziente und umweltverträgliche Massnahme. Die Bauwerke können sehr lange genutzt werden und sich somit klimatisch abschreiben.»
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