Aktueller Stand am Albula
Die Realisierung des 5860 Meter langen Albulatunnels zwischen Preda und Spinas befindet sich in der siebten Bausaison. Kurz nach Aufnahme des vollen Baubetriebes 2020 führte die ausserordentliche Lage rund um das Coronavirus jedoch zu einer empfindlichen Beeinträchtigung des Baubetriebes bei den Tunnelbauern. Das Personal und die Arbeitsstellen wurden reduziert.
Unter Berücksichtigung der neuen Situation und der notwendigen Hygiene- massnahmen konnte über Tag trotz «Krise» termingerecht mit dem Ersatz der maroden Wegunterführung in Spinas begonnen werden. Im Tunnel erfolgt der Ausbau der Gewölbeverkleidung in zweischaliger Bauweise. Auf die eingebaute Tunnelsiche- rung aus Ankern, Gitterträgern und Spritzbeton wird eine vollflächige Drainage- und Abdichtungsschicht verlegt. Die Ortbeton-Innenschale wird so vor Schäden durch Wasserzutritte und Eisbildung geschützt und die Voraussetzung für ein dauerhaftes Tunnelbauwerk geschaffen. Der Innenausbau erfolgt in Etappen von 10 Metern. Per Ende Mai 2020 sind 460 Meter Tunnelverkleidung erstellt.
Nach der Winterpause 2019/20 wurde der Baubetrieb am 2. März 2020 wieder aufgenommen.
Preda als Hauptumschlagplatz
Die Ver- und Entsorgung für den Tunnel- bau ist aktuell auf das Installationsgelän- de Preda fokussiert: Installation, Logistik, Betonproduktion, Kieswerk. Der Tunnel- rohbau Phase «Verkleidung/Innenaus- bau» erfolgt in mehreren Schritten: Abdichtung, Sohlgewölbe, Innenverklei- dung, Bankette.
Die Herstellung von Gesteinskörnungen für Beton und Gleisschotter erfolgt nach Bedarf in Preda. Der Abtransport der Rohstoffe erfolgt auf der Schiene und wird bis Sommer 2020 fortgesetzt. Danach verbleibt das Gestein zur Deckung des Eigenbedarfs in Las Piazzettas. Geländemodellierung und Rekultivierung werden zeitnah unter Aufsicht der Umweltbaubegleitung umgesetzt.
Neue Unterführung in Spinas
Beim Umbau des Bahnhofs Preda wurde 2020 die erste Bauetappe termingerecht realisiert. Ebenfalls wurden das Bahnhofgebäude und das Ventilatorenhaus aus der Gründerzeit gemäss dem Anspruch des Unesco- Welterbes erneuert.
Im Bahnhofareal Spinas konnte 2020 die Wegunterführung Spinas komplett abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden. Die realisierte Profilver- grösserung ermöglicht die Durchfahrt für verschiedene Nutzfahrzeuge.
Baupause und Bauprogramm 2021
Der Baubetrieb wurde per Mitte Dezem- ber 2020 eingestellt und wird im März 2021 wieder starten. In der Winterpause werden die notwendigen Unterhalts-arbeiten an Installationen und Geräten ausgeführt. Die touristischen Angebote in der Region werden aufgrund des ruhigen Betriebes der Unterhaltsarbeiten nicht beeinträchtigt.
Im neuen Jahr wartet ein dichtes Bauprogramm. Der Innenausbau des Tunnels mit Sohle, Banketten und Querverbindungen erfolgt weiterhin vom Installationsgelände Preda in Richtung Spinas. Am Bahnhof Preda wird die zweite Etappe des Bahnhof- umbaus mit Verbreiterung der Brücke über den Zavrettabach und der Gleisbau in Richtung Bergün realisiert. In Spinas bleibt es, mit Ausnahme des notwendigen Materialumschlags zur Räumung der Sohle, ruhig. ■