Kinderhaus Entlisberg mit Sorgfalt erneuert

Die Instandsetzung­sarbeiten im Kinderhaus Entlisberg sind abgeschlossen. Das gut 100-jährige Anwesen wurde sorgfältig baulich erneuert und betrieblich verbessert. Dank neuer Gebäude­technik­anlagen ist es energetisch fit für die Zukunft. Der Betrieb wurde bereits wieder aufgenommen.

Fassadenansicht von Süden.

Das inventarisierte Anwesen Kinderhaus Entlisberg wurde in den letzten zwei Jahren mit entsprechender Sorgfalt und in Anlehnung an seinen ursprünglichen Charakter im Auftrag der Stadt Zürich von bernath + widmer De Pedrini Architekten AG instand gesetzt. Zusammen mit dem 2013 fertig gestellten Ersatzneubau bildet es nun ein stimmiges Ensemble und bietet dem Betrieb eine zeitgemässe Infrastruktur für die kommenden Jahre. Das Kinderhaus Entlisberg und die zugehörigen Aussen­anlagen mit Spielplatz werden täglich von rund 120 Kindern und ihren Betreuungs­personen genutzt. Der Betrieb wurde bereits im März wieder aufgenommen. Das für die Quartier­bevölkerung geplante Eröffnungsfest wurde aufgrund der ausserordentlichen Lage verschoben und soll im Frühjahr 2021 stattfinden.

Erneuerung mit Bedacht
Im Rahmen der sanften Fassaden­erneuerung wurden die Original­fenster restauriert und energetisch verbessert. Im Innern wurden die über die Jahre stark beanspruchten Wände, Decken und Böden im Sinne der bauzeitlichen Erscheinung erneuert. Um einen zeitgemässen Betrieb der städtischen Kitas und der weiteren Nutzungen im Kinderhaus Entlisberg zu ermöglichen, wurde die Raumaufteilung optimiert und das Haus hindernisfrei angepasst. So wurden beispiels­weise im Zuge früherer Umbauten hinzugefügte, störende Einbauten im Treppenhaus oder im Spielsaal entfernt. Damit gewinnt das Haus seine ursprüngliche Grosszügigkeit zurück, was dem Betrieb sehr entgegen kommt. Das Haupthaus und der Spielsaal wurden durch eine einfache Rampe verbunden, was die hindernisfreie Erschliessung gewährleistet. In der ausgebauten Produktions­küche können neu 400 Mahlzeiten pro Tag für die Einrichtungen im Kinderhaus und neun weitere stadteigenen Kitas zubereitet werden. Die Produktions­küche wird von der städtischen Arbeitsintegration betrieben. Die veraltete Gebäudetechnik und Kanalisation wurden erneuert und die feuer­polizeilichen Anforderungen erfüllt. Dank einer Innenwärme­dämmung und des Einbaus einer Erdsonden-Wärmepumpe kann der Energieverbrauch um bis zu 60 Prozent reduziert werden und es wird der Minergie-Standard erreicht. Der vom Stadtrat am 17. Januar 2018 bewilligte Objektkredit von 16,66 Millionen Franken (STRB Nr. 0019/2018) wird eingehalten.

Haus mit Geschichte
Das Kinderhaus Entlisberg und sein ausgedehnter Garten wurden 1911 vom damaligen Stadtbaumeister Friedrich Wilhelm Fissler als Waisenhaus Butzen mit Anlagengarten erbaut. Die Lage auf einer freistehenden Anhöhe am Stadtrand war bewusst gewählt. Prägend sind die für den Heimatstil typischen geschwungenen Walmdächer mit Fledermaus­gauben, die Steinhauer­arbeiten und die mit Klappläden verzierten Kreuzstock­fenster, deren Doppelverglasung damals eine Neuheit war. Hauptgebäude und Garten sind inventarisiert, dementsprechend wurden die Instandsetzungsarbeiten von der städtischen Denkmalpflege und Gartendenkmalpflege eng begleitet. So auch die Restaurierung der bunten Wandmalereien beim Eingang – diese Arbeiten werden im Herbst 2020 abgeschlossen sein.

Eingangsbereich im Erdgeschoss.
Mehrzweckhalle im Erdgeschoss.
Das Spielzimmer bietet den Kindern grosszügigen Platz zum Spielen.

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