Schüler erkunden die Baukultur

Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensraum, angefangen beim Wohnen hin zum Quartier bis zur Gemeinde, ist ein fester Bestandteil des Lehrplans. Der Schweizer Heimatschutz will sich künftig noch stärker für die baukulturelle Bildung engagieren, indem er sein Wissen und sein Netzwerk für die Schulen nutzbar macht.

Städte und Dörfer verändern sich rasant. Umbauten und Neubauten, neue Strassenführungen und die Aufwertung von Quartieren geben zu reden und werfen Fragen auf. Warum sehen Häuser, Quartiere, Dörfer und Städte so aus, wie sie aussehen? Bei Überlegungen wie diesen setzt baukulturelle Bildung an. Sie möchte Interesse wecken, den Blick auf die gebaute Umwelt schärfen, ein Grundwissen sowie ein Verständnis schaffen, denn nicht zuletzt bewegen sich auch die Kinder und Jugendlichen tagtäglich in einer sich permanent wandelnden Umgebung.

Mit dem Heimatschutzzentrum in der Villa Patumbah in Zürich hat die Vermittlung von Baukultur einen festen Platz innerhalb der Aktivitäten des Schweizer Heimatschutzes.

Arbeitsmaterial für Schulklassen

Für einen leichten Einstieg ins Thema stellt der Schweizer Heimatschutz Schulklassen gleich zwei druckfrische Produkte zur Verfügung. Ausgehend vom 50-Jahre-Jubiläum des Wakkerpreises, der Gemeinden für ihre umsichtige Ortsplanung auszeichnet, werden Schüler dazu eingeladen, genauer hinzuschauen. Ein mehrteiliger Arbeitsbogen richtet sich in erster Linie an Schulen in den 50 Wakkerpreis-Gemeinden, lässt sich aber durchaus auch in allen «Vielleicht-einmal»-Wakkerpreis-Ortschaften einsetzen. Möglicherweise sind ja gerade die Schüler von heute die Ortsplaner von morgen. Die Aufgaben regen zu einer sinnlichen Erkundung an, zu Überlegungen über Freiraum und zu einer Neuentdeckung des Gewohnten. Das Faltblatt kann kostenlos als Klassensatz im Shop des Schweizer Heimatschutzes bestellt werden.

Beobachten und vergleichen

Das fiktive Dorf Guggikon ist überall und wie überall wimmelt es auch hier von kleinen baukulturellen Alltäglichkeiten. Auf dem Wimmelbild gibt es allerhand zu entdecken: unterschiedlichste Bauten, Strassen und Plätze, Menschen bei der Arbeit oder in ihrer Freizeit. «Schau genau!» – so lautet die Aufforderung dazu. In drei Sprachen werden die Schüler dazu angeregt, Guggikon zu erkunden und Vergleiche mit ihrer Wohngemeinde anzustellen. Das Poster, entstanden im Rahmen der diesjährigen Schoggitaler-Aktion, kann beim Schweizer Heimatschutz bestellt oder als PDF heruntergeladen werden. Lehrpersonen, die sich am Schoggitaler-Verkauf beteiligen möchten, sind willkommen (Anmeldung via Homepage).

Verantwortungsvolle Gestaltung des Lebensraums

Der Arbeitsbogen und das Unterrichtsposter sind niederschwellige Angebote, die sich ohne viel Vorwissen in jedem Klassenzimmer einsetzen lassen. Mit dem Projekt «Quartierforscher» entwickelt der Schweizer Heimatschutz derzeit ein umfangreicheres Vermittlungsinstrument für Schulen. Damit will er auch auf Schulstufe einen Beitrag für eine verantwortungsvolle Gestaltung und eine umsichtige Entwicklung unseres Lebensraumes leisten – eine Aufgabe, die letztlich in der Verantwortung aller liegt. Und je besser wir etwas kennen und je differenzierter unsere Wahrnehmung ist, desto mehr Sorge tragen wir dazu.

Mehr Informationen:

heimatschutz.ch/wakkerpreis

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