Neues Recyclingzentrum aus wiederverwendeten Bauteilen
Das neue Recyclingzentrum Juch-Areal von Entsorgung + Recycling Zürich wird ein Pionierprojekt zur Wiederverwendung von Bauteilen und zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. Ein erster Meilenstein ist erreicht, der Architekturwettbewerb ist abgeschlossen.
Der geplante Neubau des Recyclingzentrums Juch-Areal von Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) in Zürich-Altstetten steht im Zeichen der Zürcher Strategie zur Kreislaufwirtschaft und soll zum Sinnbild der Wiederverwendung und Wiederverwertung von Rohstoffen und (Bau-) Materialien werden.
Hoher Anteil an wiederverwerteten Bauteilen
Im Rahmen des Architekturwettbewerbs wurde deshalb ein Projekt gesucht, das einen möglichst hohen Anteil an wiederverwendeten Bauteilen aufweist. Beim Siegerprojekt «Hallo, wir sind’s wieder» von Graber Pulver Architekten AG (Zürich), Weber + Brönnimann AG (Bern) und Manoa Landschaftsarchitekten GmbH (Meilen) stammen die Bauteile grösstenteils aus der unmittelbaren Umgebung von Zürich.

Nebst einer bestehenden Hallenstruktur, die mit geringen Anpassungen am neuen Ort 1:1 wiederaufgebaut wird, kommen gebrauchte Stahlbetonplatten sowohl beim Hallenboden als auch beim Betriebsgebäude zum Einsatz. Vergleicht man die Treibhausgasbilanz des Siegerprojekts bei der Erstellung mit einem konventionellen Neubauwert, wird eine Einsparung von fast 600 Tonnen CO2 ermittelt. Das entspricht einer Reduktion von gut 40 Prozent. Die Erstellungskosten werden auf rund 18 Millionen Franken geschätzt, bei einer Kostengenauigkeit von plus/minus 25 Prozent. Die Fertigstellung des neuen Recyclingzentrums ist für Ende 2026 vorgesehen.

Re-Use von Bauteilen als Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen
Die Weiternutzung und Verlängerung der Lebensdauer von Baumaterialien und Bauteilen schont Ressourcen und ist eine wirksame Sofortmassnahme in Sachen Klimaschutz. Im Vorfeld des Projektwettbewerbs wurden daher geeignete Bauteile aus dem Gebäudebestand der Stadt Zürich, die bei der künftigen Umsetzung des Pilotprojekts voraussichtlich frei werden, in einer digitalen Bauteildatenbank katalogisiert.

So liessen sich die virtuellen Bauteile herunterladen und in den digitalen Entwurfsmodellen der Teilnehmenden neu kombinieren. Den Teilnehmenden war es jedoch freigestellt, auch Bauteile aus nicht städtischen Quellen für ihren Entwurf zu verwenden. Um den Materialkreislauf auch in Zukunft zu gewährleisten, waren die Bauten so zu konzipieren, dass sie erneut rückgebaut und ihre Bauteile wiederverwendet werden können (Design for Disassembly). Zudem wird der Einsatz von Building Information Modelling (BIM) bei der Umsetzung des Bauvorhabens ein durchgängiges digitales Daten- und Informationsmanagement mit Hilfe eines digitalen Bauwerks-Informations-Modelles ermöglichen.
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