Ein «Grosser Service» für den Hauenstein-Basistunnel

Die SBB sanieren ab 3. September 2023 den Hauenstein-Basistunnel. Ziel der Arbeiten, die sich über fünf Jahre hinziehen werden, ist, über die nächsten 25 Jahre weiterhin einen sicheren, störungsfreien Bahnbetrieb im Tunnel zu gewährleisten.

Seit Ende Mai 2023 haben die SBB in Tecknau erste Vorarbeiten ausgeführt. In der Nacht von Sonntag, 3. September, auf Montag, 4. September 2023, beginnen die Hauptarbeiten für die Grundinstandsetzung des Hauenstein-Basistunnels. Ab dann wird nachts das Tunnelgewölbe und die technischen Anlagensaniert und erneuert. Dieser Teil der Arbeiten wird bis Herbst 2026 dauern, jeweils mit Unterbrüchen im Sommer und übers Jahresende.

Grössere Fahrplaneinschränkungen

Es sind vier tunnelweite Einspursperren geplant. Sie finden in den Jahren 2024, 2026, 2027 und 2028 statt, jeweils während fünf Wochen in der frequenzärmeren Sommerferienzeit. Während dieser Sperren werden die Tunnelgleise erneuert. Diese Sperren reduzieren das Störungsrisiko bezüglich verspäteter Freigaben und Provisorien substanziell und verkürzen die Bauzeit. Sie haben jedoch grössere Fahrplanänderungen im Fern-, Regional- und Güterverkehr zur Folge. Ausserdem sind Totalsperren an einzelnen Wochenenden geplant. Die nächsten sind im Herbst 2024 vorgesehen. Während diesen Sperren sind beide Tunnelgleise Tag und Nacht gesperrt. Während dieser Zeit werden Arbeiten an den Weichen oder besonders exponierten Stellen im Tunnel vorgenommen.

Letzte Instandsetzung war von 1980 bis 1987

Der 8,1 Kilometer lange, zweispurige Hauenstein-Basistunnel wurde von 1912 bis 1916 erbaut. Der Tunnel liegt auf der Bahnlinie Basel – Olten und durchquert zwischen Tecknau und Olten den Jura. 2019 nutzten im Schnitt täglich rund 100 Güterzüge und 320 Personenzüge den Tunnel. Die letzten umfassenden Sanierungsarbeiten am Tunnel wurden von 1980 bis 1987 ausgeführt.

Das Foto vom 24. Januar 2015 zeigt das Südportal des Hauenstein-Basistunnels bei Trimbach, der damals wegen der Weichenerneuerungen gesperrt war. (Foto: SBB)
Das Foto vom 24. Januar 2015 zeigt das Südportal des Hauenstein-Basistunnels bei Trimbach, der damals wegen der Weichenerneuerungen gesperrt war. (Foto: SBB)

Seither wurden regelmässig punktuelle Unterhalts- und Erneuerungsarbeiten ausgeführt. Nun ist wieder ein «grosser Service» nötig. Im Rahmen der geplanten Grundinstandsetzung wird deshalb das Tunnelgewölbe umfassend instandgesetzt. Weiter werden die Gleise erneuert beziehungsweise ersetzt. Die Gleisentwässerung wird punktuell angepasst und verbessert. Zudem werden die Vorrichtungen der Tunnelselbstrettung erneuert und modernisiert. Weiter werden verschiedene technische Anlagen angepasst, unter anderem den Lüftungsschacht in Zeglingen. In Tecknau und Trimbach werden je ein Störfallbecken erstellt. Mit diesen kann bei Zwischenfällen im Tunnel mehr kontaminiertes Wasser zurückgehalten werden als mit den bestehenden Schachtlösungen.

Die Kostenprognose für das Projekt liegt derzeit bei 140 Millionen Franken, finanziert über die Leistungsvereinbarung zwischen Bund und SBB.

Weitere Informationen
www.sbb.ch/hbt

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