«Baustoff Kreislauf Schweiz»: Kies-, Beton-, Recyclingbranche bündelt ihre Kräfte
Mit dem Zusammenschluss von arv und FSKB zu «Baustoff Kreislauf Schweiz» entsteht ein starker neuer Fachverband, der die Zukunft der Bau- und Recyclingwirtschaft in der Schweiz prägen und mitgestalten will.
«Baustoff Kreislauf Schweiz» heisst der neue Verband der Kies-, Beton- und Recyclingbranche. Am Gründungstag, dem 3. Mai 2024, haben rund 400 Mitglieder die Fusion von arv Baustoffrecycling Schweiz mit dem FSKB Fachverband der Schweizerischen Kies und Betonindustrie vollzogen, nachdem die Mitglieder der beiden Verbände in ihren Mitgliederversammlungen ihre Zustimmung für den Zusammenschluss gegeben hatten. Der neue Verband will die gemeinsamen Kräfte bündeln, die Fachkompetenzen weiter ausbauen, kommende Herausforderungen antizipieren und die Zukunft der Schweizer Bauwirtschaft aktiv mitgestalten.
Als einzige Industrieorganisation der Bauwirtschaft vertritt der neue Verband die Interessen aller Beteiligten auf der Basis einer qualitativ hochwertigen Kreislaufwirtschaft: von der Gewinnung über das mehrfache Belassen im Kreislauf bis hin zur Ablagerung. «Baustoff Kreislauf Schweiz» weist im Bereich der mineralischen Baumaterialien bereits bei Gründung einen Organisationsgrad von über 80 Prozent aus und vertritt mehr als 1’000 Schweizer Kiesabbaustellen, Betonwerke sowie Recyclingstellen. Er will in Koordination mit den Planungsbehörden zu Rahmenbedingungen beitragen, welche die nachhaltige Versorgung der Bauwirtschaft mit mineralischen Roh- und Baustoffen gewährleisten und so auch dafür sorgen, dass die rund 100’000 Arbeitsplätze im Bauhauptgewerbe für die Zukunft gesichert werden.
Kreislaufwirtschaft wird Zukunft prägen
«Baustoff Kreislauf Schweiz» setzt sich für eine nachhaltige und umweltfreundliche Nutzung mineralischer Rohstoffe ein. Dies insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Knappheit an Ressourcen. Es geht darum, Baustoffe im Kreislauf zu halten, was von Gesellschaft und Politik zu Recht erwartet wird. Das Thema Kreislaufwirtschaft, welches die Wirtschaft und insbesondere die Baubranche bereits in den vergangenen Jahren prägte und in Zukunft massiv an Bedeutung gewinnen wird, soll darum im Zentrum der Verbandsaktivitäten stehen. Hierfür sollen innovative Technologien und Methoden für den umweltschonenden Abbau und die Aufbereitung von mineralischen Rohstoffen und Recyclingbaustoffen vorangetrieben werden. Dazu wird die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen intensiviert und so ein neues Kompetenzzentrum geschaffen.
Der neue Verband und seine Mitglieder wollen im Bereich Baustoffe mithelfen, mit qualitativ hochwertigen Kreisläufen und umweltschonenden Sanierungen die Abfallmengen zu reduzieren und so zur Begrenzung des ökologischen Fussabdrucks sowie zu einer nachhaltigen Schweiz beitragen. Insbesondere die Nutzung von Kiesgruben als Lebensraum für Fauna und Flora bieten hier zusätzliches Potenzial. So werden nach Ende des Kiesabbaus die Flächen rekultiviert und renaturiert, sodass die Qualität der Böden mindestens so hochwertig wird wie vor dem Abbau. Die Natur wird ganz selbstverständlich in die Kreislaufwirtschaft eingebunden.
Versorgung mit Kies und Beton für die Schweiz entscheidend
Auch die Versorgungssicherheit mit mineralischen Rohstoffen und die Entsorgungssicherheit der anfallenden Rückbaumaterialen wird aufgrund der sich zuspitzenden Ressourcenknappheit ein wichtiges Thema von «Baustoff Kreislauf Schweiz» sein. Die grossen, standortgebundenen Flächen, auf die Verbandsmitglieder für das Aufbereiten von Kies und Rückbaumaterialien angewiesen sind, werden immer knapper. Dies, als Folge von immer zahlreicher werdenden Schutzbestimmungen und der Zunahme der Bedürfnisse der Bevölkerung nach Wohn-, Freizeit und Arbeitsraum. Versorgungsengpässe wären für die Schweiz indes irreversibel. Wenn aufgrund der Bewilligungsproblematik die mineralischen Ressourcen ausgehen, wären Unternehmen sowie das Land und seine Bevölkerung mit einem grundlegenden Problem konfrontiert. Der Verband will sich darum dafür einsetzen, dass auch in Zukunft die Versorgung von Baustellen mit hochwertigen Baustoffen gewährleistet bleibt und diese fachgerecht für die Wiederverwendung aufbereitet werden.
Vielseitige Synergien und breitabgestützter Vorstand
Erster Präsident von «Baustoff Kreislauf Schweiz» ist Lionel Lathion, Präsident der Lathion Group SA und dipl. Bauingenieur ETH. Christoph Duijts, CEO der KIBAG, und Stefan Eberhard, Inhaber der stefan eberhard ag, stehen ihm als Vize-Präsidenten zur Seite. Der neue 14-köpfige Verbandsvorstand ist fachlich wie regional breit abgestützt und soll insbesondere auch die Zusammenarbeit mit den Kantonalverbänden intensivieren. Hier geht es darum die wichtigen Themen auch auf lokaler Ebene in Politik und Gesellschaft einzubringen. Mit dem Zusammenschluss der beiden Verbände wird zusätzlich viel Wissen gebündelt. Die neue Geschäftsstelle von «Baustoff Kreislauf Schweiz» kann auf die Expertise und Erfahrung von 19 Mitarbeitenden aus den Bereichen Politik, Technik, Natur & Boden sowie Bildungsangebote zählen.
Die Mitglieder werden auch von vernetzten Dienstleistungen profitieren. Gleichzeitig steht der Politik und den Behörden auf nationaler, kantonaler und regionaler Ebene eine zentrale Anlaufstelle zur Verfügung, die über eine hohe Fach- und Lösungskompetenz verfügt.