Schadstoffrückhalt von Substraten
Substrate für Baumrigolen oder Sickerbeläge sind wichtige Elemente des Schwammstadt-Prinzips. Mit dem Platz- und Strassenabwasser gelangen jedoch auch Schadstoffe in die Substrate. Erstmals wurde der Rückhalt verschiedener Stoffe untersucht und aus Sicht des Gewässerschutzes beurteilt.
Im urbanen Raum dienen blau-grüne Schwammstadt-Elemente dazu, die Folgen von Hitze- und Trockenperioden sowie Starkregenereignissen zu minimieren und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Eine Schlüsselrolle bei der Regenwasserbewirtschaftung kommt dabei der Bepflanzung zu, besonders Bäumen. Aufgrund der knapp verfügbaren Flächen und der besonderen Anforderungen können jedoch oft keine natürlichen Böden eingesetzt werden. Deshalb werden in Pflanzgruben teilweise spezielle Substrate verwendet.
Mit dem Platz- und Strassenabwasser gelangen auch Schadstoffe in die Pflanzgruben. Zu den partikelförmigen Belastungen zählen beispielsweise Abrieb von Reifen, Bremsen oder der Fahrbahn sowie Schwermetalle wie Zink und Kupfer, die ausgefällt oder an andere Partikel wie der Tonfraktion gebunden vorliegen. Zu den gelösten Stoffen zählen Schwermetalle und organische Mikroverunreinigungen wie 6PPD-Chinon und Benzothiazol aus den Reifen (Pneuabrieb).
Aus Sicht des Grundwasserschutzes sind Pflanzsubstrate deshalb kritisch zu beurteilen, da die heutigen Baumrigolen nicht auf Schadstoffrückhalt ausgelegt sind. Die Eignung für die verschiedenen Belastungsklassen von Platz- und Strassenabwasser ist daher unklar. Gemäss Gewässerschutzgesetz dürfen wassergefährdende Stoffe nicht in Gewässer eingeleitet oder versickert werden. Es ist deshalb abzuklären, ob die Substrate sowohl partikuläre als auch gelöste Schadstoffe im Sinne des Grundwasserschutzes zurückhalten.
Eine Untersuchung des Instituts für Umwelt- und Verfahrenstechnik (UMTEC) der Ostschweizer Fachhochschule liefert neue Erkenntnisse dazu. Siehe dazu den weiterführenden Link: