BIM wird das Facility Management verändern

Die Digitalisierung hat heute schon einen grossen Einfluss auf das Facility Management FM. Während Informationen früher in Papierdokumenten verarbeitet wurden, erfolgt dies heute grösstenteils digital.

Digitalisierung
Die Digitalisierung reicht künftig von der Bauphase über die Nutzung und die Bewirtschaftung hinaus.

Building Information Modelling (BIM) mit seinem digitalen Bauwerksmodell und den dazugehörigen Informationsdatenbanken ist in der Planung und Realisierung von Bauten angekommen und wird sich konsequenterweise auch im Betrieb und in der Nutzung von Immobilien etablieren. Künftig können bedeutend mehr qualitativ hochwertige Informationen während der Bauphase und für die entscheidende Lebenszyklusphase über die Nutzung und die Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt werden. Die Aufgaben eines effizienten FM erhalten dadurch eine ganz neue Dimension.

Das Lifecycle-Management steht im Vordergrund
Heute muss ein Bau in der Grösse eines Universitätsspitals in Zürich oder eines Inselspitals in Bern über seine gesamte Lebenszeit betrachtet werden. Von der ersten Idee über die Detailplanung, den effektiven Bau, die Nutzung und Bewirtschaftung über Jahrzehnte bis hin zu einem allfälligen Rückbau. Betrachtet man diese Zeitreise, fällt auf, dass die Phase der Nutzung die längste ist. Umso wichtiger ist es für ein baubegleitendes FM, dass von Anfang an die richtigen Personen in diesen Prozess eingebunden sind. Davon ist auch Susanna Caravatti-Felchlin, Präsidentin IFMA, überzeugt. Der Ansatz zum Lifecycle-Management wird dadurch das gesamte Bauprojekt prägen. Eine längere Entwurfsphase wird sich zugunsten einer ressourceneffizienteren Realisierung sowie nachhaltigeren Nutzung und Bewirtschaftung auswirken. Die Digitalisierung wird das strukturierte Aufbauen der Daten und Informationen und das Erzielen dieser Anforderungen über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie massgeblich unterstützen.

Permanente Optimierung des Bauprozesses
Wenn bei einem Bau mit einer Lebenserwartung von 30 bis 40 Jahren alles zur Nutzung bereits in die Planung einfliessen soll, muss vom Auftraggeber, also den Nutzern und Betreibern, eine enorme Konzeptarbeit gemacht werden. Wie sieht beispielsweise ein Spital in 20 Jahren aus? Wie verändert sich unsere Bevölkerung, unser Gesundheitswesen? Dies sind alles Fragen, auf die es heute keine definitiven Antworten gibt. Zu viele Unsicherheiten politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Art bestehen. Einzig Tendenzen können erarbeitet werden. Die Baubegleitung aus Sicht des FacilityManagements ist daher mit vielen Unbekannten versehen und bedarf einer permanenten Anpassung und Optimierung durch das Projektteam. Die Aktivitäten von Bauen digital Schweiz oder das Merkblatt SIA werden dazu beitragen, dass neben den bereits existierenden Projekten auch weitere den Weg in die digitale Planung und Realisierung finden. BIM-Experten sind sich jedoch einig, dass weitere Grundlagen gemeinsam erarbeitet werden müssen, um alle Detailfragen für die Planung, Realisierung und die Bewirtschaftung zu beantworten. Bauen digital Schweiz zeigt beispielsweise mit dem BIM-Stufenplan auf, dass Betreiber respektive das FacilityManagement grösstenteils noch nicht in die erste BIM-Entwicklungsstufe eingebunden sind. «Angelsächsische und skandinavische Staaten sind bei der Entwicklung und Nutzung von BIM deutlich weiter als wir in der Schweiz. Aber auch dort wurde das FM bisher nur ansatzweise miteinbezogen», betont Susanna Caravatti-Felchlin.

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