Drei Wohntürme mitten im Industriequartier
Urbanes Wohnen liegt im Trend. Besonders trendig sind die drei 80 Meter hohen Wohntürme, die neben dem Bahnhof Altstetten entstehen.

Der Grossraum um den Bahnhof Altstetten hat sich in den letzten Jahren sukzessive von einem Industrie- in einen Dienstleistungsstandort gewandelt. Zahlreiche neue Bürogebäude sind entstanden. Und immer mehr wandelt sich das Quartier auch zum gefragten Wohnquartier mit urbanem Touch. Für die Entwicklung und Überbauung des ehemaligen Vulkan-Areals hat die Steiner AG 2011 eine Machbarkeitsstudie für das Grundstück durchgeführt. Basierend auf den Erkenntnissen dieser Studie und fundierten Markt- und Standortanalysen wurde 2012 ein zweistufiger nicht anonymer Studienauftrag in Konkurrenz mit fünf eingeladenen Architektenteams durchgeführt. Im April 2013 wurde das Projekt des renommierten Architekturbüros Dominique Perrault Architecture, Paris, von einem hochkarätigen Beurteilungsgremium zur Weiterbearbeitung empfohlen. Für die Ausführungsarchitektur ist das Architekturbüro Itten+Brechbühl AG, Zürich, beauftragt.

Smarte Lösung
Das Projekt zeichnet sich durch drei linear an der Vulkanstrasse angeordnete Türme auf einem Sockelbau aus. Der Komplex bietet auf einer Bruttogeschossfläche von rund 42 000 m²/ 53 000 m² ein breit gefächertes Angebot an Wohneinheiten, Gewerbe und Dienstleistungsflächen. Die Ausformulierung und Setzung von Sockel und Hochbauten führt sowohl auf der Ebene der Stadt als auch auf der Ebene des Quartiers zu einer überzeugenden Präsenz, stärkt den dynamischen Stadtraum in seiner Hauptfliessrichtung und öffnet den räumlichen Bezug quer zum Limmattal. Die Reduktion des Fussabdruckes führt zu grosszügigen, öffentlich nutzbaren Aussenbereichen. Entlang der Vulkanstrasse entwickelt sich ein städtischer Raum, gefasst durch die vorspringenden Sockelbereiche und grosszügigen Überdachungen. Die schlanken Wohntürme ermöglichen exklusive Übereckwohnungen und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von attraktivem Wohnraum.
Lärmschutz und weitere Besonderheiten
Da das Grundstück auf der einen Seite an das Gleisfeld der Bahn, auf der anderen Seite an den Autobahnzubringer grenzt, wurde dem Lärmschutz besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Als städtebaulich markantes Element wird eine Art liegende Lärmschutzverglasung in den Zwischenbereichen der Türme eingeführt. Diese horizontale Ebene erfüllt vielfältige Funktionen. Im Übergang zwischen Sockel und Hochbauten bergen zwei Glasdächer zudem funktional und ästhetisch ein ausserordentliches Potenzial für den Stadtraum entlang der Vulkanstrasse und für das Quartier. Die Turmbauten – immerhin 80 Meter hoch – verfügen über eine vorgehängte hinterlüftete Fassade. So soll das Wohnen im Hochhaus möglichst ruhig und frei von Immissionen möglich sein.