Start frei für barrierefreien Sport

Im Westen der bayerischen Landeshauptstadt entsteht ein neuer Stadtteil. Zu den einzelnen Teilprojekten zählt auch ein weitläufiger und durchgängig barrierefreier Sportpark.

Vor gut einem Jahr, zum Schulanfang 2019/20, eröffnete mit dem Bildungscampus Freiham im Münchner Westen ein moderner, grosszügiger Schulkomplex. Schon damals galt dieser Bau als  grösstes Schulbauprojekt Münchens. Angeschlossen an den für rund 3000 Schüler ausgelegten Bildungscampus entstand seit Herbst 2017 auch ein komplett barrierefreier Sportpark, der bereits im Frühjahr 2020 pünktlich fertiggestellt und seit dem Sommer 2020 Schritt für Schritt in Betrieb genommen wurde. Seit dem Schuljahresbeginn 2020/21 stehen – selbstverständlich unter Einhaltung aller Hygienevorschriften – alle Einrichtungen der hochmodernen Anlage nicht nur dem Vereins- und Breitensport, sondern auch den Schulen des Bildungscampus zur Verfügung.

Münchens erste barrierefreie Sportanlage

Rund 100 Millionen Euro investierte die Stadt in das Areal. Entstanden sind dort zwei Dreifachsporthallen mit je 500 Tribünenplätzen, ein Schwimmbad, zwei Multifunktionsräume, ein Judo- und ein Tanzsportraum sowie eine Gaststätte und Vereinsräume. Die Aussenflächen umfassen eine Leichtathletikareal, eine grosse Skate- und Beachvolleyballanlage, mehrere Basketballplätze, ein Soccer-Kleinspielfeld, drei Kunstrasenplätze sowie weitere, flexibel nutzbare Rasenflächen. Die Besonderheit des Sportparks liegt neben seiner Grösse und den modernen Anlagen darin, dass er die erste komplett barrierefreie Sportanlage der Stadt ist. Das Areal weist unter anderem ein Orientierungssystem für Menschen mit Behinderung auf. Türen und andere Zugänge sowie die Fenster sind verbreitert. Sportarten wie Blindenfussball oder Rollstuhlhockey können standardmässig betrieben werden.

Barrierefreie Entfluchtung im Brandfall

Die Stadt München hatte die „Technische Ausrüstung Süd“ von Obermeyer mit der Ausführung der Elektro- und Informationstechnik sowie der Fördertechnik beauftragt – von der Vorplanung bis zur Objektbetreuung. Auch bei diesen Aufgaben galt es, das Thema Inklusion stets zu berücksichtigen. Ein Beispiel dafür sind die barrierefreien Türen, die alle mit einem Handtaster oder Deckensensor ausgestattet wurden. Ausserdem sind sie zur Hervorhebung des Inklusionsansatzes mit einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) sowie mit einer feuerhemmenden Verkabelung versehen. Dadurch kann die Barrierefreiheit auch im Brandfall für 30 Minuten aufrechterhalten werden.

Energiesparende Beleuchtung auf LED-Basis

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Planung der technischen Anlagen war die Nachhaltigkeit hinsichtlich Energieeffizienz und Nutzung des Sportparks. Deshalb kamen für die Beleuchtung des gesamten Areals energiesparende LED-Leuchtmittel zum Einsatz, die individuell für jeden Sportplatz der Außenanlage gesteuert werden können. Bei den Dreifachsporthallen musste ein Beleuchtungskonzept entwickelt werden, das Schulsport, Wettkämpfen und Veranstaltungen gleichermassen gerecht wird. Die Lösung: individuelle Schaltungsvarianten, die eine optimale Ausleuchtung je nach Nutzung garantieren. Darüber hinaus verfügen beide Hallen über eine Medientechnikanlage, etwa für Durchsagen und Musikeinspielungen, und eine Spielstandsanzeige. Die Beleuchtungen des Multifunktionsgebäudes und der Schwimmhalle sind dimmbar und ermöglichen neben dem Schulsport auch einen Wettkampfbetrieb. Aus ökologischen Gesichtspunkten wurde darüber hinaus auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installiert.

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