Windays auf Windows

Vieles war anders an den windays 2021. Das Wichtigste aber blieb gleich: Am Treffpunkt für die Fenster- und Fassadenbranche überzeugte einmal mehr der interessante fachspezifische Inhalt.

Die windays 2021 feierten ihre 10. Durchführung: Urs Uehlinger, Sarah Althaus, Reinhold Kober, Nadine Aeschlimann, Christoph Rellstab (v.l.n.r.).

Die Organisatoren um Christoph Rellstab und Urs Uehlinger hatten sich ihre Jubiläumsveranstaltung ganz anders vorgestellt. Coronabedingt konnten die 10. windays aber nicht im Bieler Kongresshaus vor Publikum, sondern ausschliesslich online stattfinden. Das neue Format funktionierte aber einwandfrei: Die Referenten präsentierten ihre Vorträge in einem eigens dafür eingerichteten Studio. Dank professioneller Technik konnten die Zuschauer auch von zuhause aus Fragen stellen. Und über eine spezielle virtuelle Plattform ermöglichten die Veranstalter der Berner Fachhochschule BFH in den Pausen sogar den Austausch unter den teilnehmenden Fachleuten. Auch dieses Jahr profitierten über 180 Teilnehmende von vielen spannenden Inhalten. Ohne lange Anreise konnten sie sich über technische Weiterentwicklungen, Innovationen, neue Normen sowie das Überthema Digitalisierung informieren. Durch das abwechslungsreiche Programm führten die beiden kompetenten Moderatoren Reinhold Kober und Christoph Rellstab.

Markt – Entwicklungen – Innovationen

Norbert Winterberg von der Berner Fachhochschule BFH erläuterte in seinem Vortrag die wirtschaftlichen Entwicklungen im Bau- Fenster- und Fassadenmarkt. Auch hier hat die Pandemie ihre Spuren hinterlassen, in der Schweiz allerdings deutlich weniger als im übrigen Europa. Grundsätzlich zeichnete der Experte ein positives Bild für die nähere Zukunft. Es seien Nachholeffekte spürbar und die Prognosen für die wesentlichen Indikatoren zeigten wieder nach oben. Erfreulich zu werten ist sicher auch die Tendenz zum Kauf von teu-reren Fenstern. Über technische Weiterentwicklungen berichtete Matthias Dick. Der Business Development Manager von Sika erwähnte zum Beispiel riesige Gläser mit Abmessungen von 15 x 3 m oder neue Glasbeschichtungen, die ein verbessertes Energiemanagement erlauben. Auch die erhöhte Sicherheit durch Verklebungen von Glas und Rahmen fehlten in diesem Referat nicht. Direkt aus Wien zugeschaltet, stellte Peter Schober von der Holzforschung Austria smarte und energieeffiziente Fensterprototypen vor. Sie tragen den Namen «Morgenfenster», weil der Begriff Fenster der Zukunft schon so oft verwendet wird. Alle vier gezeigten Modelle weisen mechatronische Antriebe sowie automatisierte Lüftungsmöglichkeiten auf und ba-sieren auf Vakuumglas. Das Spezielle sind jedoch die verschiedenen Öffnungsarten. Es gibt ein flächenbündiges, nach innen öffnendes Dreh-Fenster, das nach aussen öffnende Parallel-Abstell-Dreh-Fenster, das an ein Garagentor erinnernde Schwing-Klapp-Fenster und das Abstell-Schiebe-Fenster. In Österreich wurden die vier Prototypen 300 Fensterbauern vorgestellt. Sie sehen beim nach innen öffnenden Dreh-Fenster und dem Abstell-Schiebe-Fenster das grösste Innovations- und Umsetzungspotenzial. Einen wichtigen Punkt er-wähnte Peter Schober mehrmals: Trotz mechatronischen Beschlägen soll das Erlebnis «Fenster öffnen» den Nutzern erhalten bleiben.

Auf dem Weg in die digitale Zukunft

Die von der Berner Fachhochschule initiierte Werkstatt der Zukunft soll eine offene und neutrale Lern-, Entwicklungs-, Test- und Demoumgebung im Originalmassstab sein. Laut Rolf Baumann von der BFH verfolgt er mit seinem Team das Ziel, in dieser Werkstatt die Vorteile von Massen- und Einzelfertigung zu vereinen: Mit tiefen Kosten flexibel und in hoher Qualität zu produzieren. Digital gut vernetzt, sollen Produkte individualisiert werden. Dabei setzt Rolf Baumann auch grossen Wert auf ein gutes Zusammenspiel von Mensch und Maschine sowie auf konsequente Kundenorientierung. Umgesetzte Digitalisierungsschritte präsentierte Thomas Wehrle von der Erne AG Holzbau. Zum Beispiel ein parametrisiertes Tool, mit dem verschiedenste Fassadengestaltungen möglich sind. Durch robotische Fertigung werden die so flexibel geplanten Elemente anschliessend sehr rationell hergestellt. Zum Abschluss der windays fand eine spannende Diskussion statt über Digitalisierung im Bau- und Fensterbau. Unter der Leitung von Moderator Reinhold Kober unterhielt sich «Gastgeber» Christoph Rellstab mit den beiden Referenten Rolf Baumann und Thomas Wehrle sowie Peter Wicki. Dieser vertrat die Eigentümerseite. Er ist für die Zug Estates AG tätig, die Liegenschaften entwickelt, vermarktet und bewirtschaftet.

20 Jahre windays

Der Mut hat sich gelohnt. Dank seiner Bereitschaft neue Wege zu gehen, gelang es dem Organisationsteam der Berner Fachhochschule die windays 2021 auch unter den speziellen Bedingungen erfolgreich durchzuführen. Die nächste Veranstaltung wird am Donnerstag, 23. und Freitag, 24. März 2023 stattfinden. Sie wird unter dem Motto «20 Jahre windays» stehen.

www.windays.ch

Holz stärkt wirtschaftliche Resistenz

Wer hätte vor zwei Monaten gedacht, dass Grenzen in Europa wieder geschlossen werden. Das Coronavirus offenbart die Schwächen der Globalisierung und der damit verbundenen Vernetzung der Welt: Wenn China hustet, kriegt die Welt eine Lungen­entzündung. Und es trifft zahllose Wirtschafts­zweige bis ins hinterste Bergtal.

Regionale und lokale Kreisläufe sind in den letzten Jahren aus der Mode gekommen. Sie konnten mit der Effizienz der globalisierten Waren­produktion und -transporte nicht mehr mithalten. Alles ist überall, immer und billig verfügbar: Vietnamesische Crevetten zur Vorspeise, eine Kunstfaser­jacke beim Skifahren auf Kunstschnee, nordafrikanische Erdbeeren im Weihnachts­dessert, kanadischer Lachs zum chilenischen Schaumwein und billiger Treibstoff aus Nahost für Billig-Airlines und die immer schwereren Autos. Unsere Wirtschaft läuft auf Hochtouren, dank der vermeintlich grenzenlosen Verfügbarkeit billigster Energie aus Kohle, Erdöl, -gas und Uran. Kaum jemand verschwendet einen Gedanken darüber.

Und dann kommt das Coronavirus. Innert Wochen verursacht das unsichtbare Virus einen umwelt- und klimapolitischen Quantensprung. Klare Luft in China, lebende Fische in der Lagune von Venedig, ein blauer Himmel ohne Kondens­streifen, weniger Verkehrslärm. Völlig ungeplant und unheimlich schnell. Allerdings mit noch unabsehbaren Folgen für die Wirtschaft.

Corona wirft die Frage nach der Wichtigkeit der Dinge auf
Ist es wichtig, jeden Tag Lebensmittel aus der ganzen Welt kaufen zu können? Ist die permanente Versorgung mit lebenswichtigen Gütern wichtig? Ist es wichtig, für weniger als hundert Franken nach Ägypten fliegen zu können? Ist es wichtig, mit anderen Menschen zusammen­kommen zu können? Ist es wichtig, im Winter die Gebäude heizen zu können? Eine differenzierte Abwägung der Wichtigkeit einzelner Dinge schafft neue Perspektiven. Verzicht verursacht nicht zwingend einen Verlust an Lebens­qualität, weniger kann mehr bedeuten. Das Abwägen der Bedeutung der Dinge bringt interessante Erkenntnisse ans Tageslicht.

Erste Erkenntnis: Die Besinnung auf regionale und lokale Produkte und Kreisläufe macht Sinn. Wer einheimische Ressourcen und Produkte von einheimischen Anbietern nutzt, ist unabhängiger und sicherer und stärkt die eigene Volkswirtschaft.

Zweite Erkenntnis: Wachstum und Beschleunigung sind nicht in alle Ewigkeit möglich. Die Menschheit lebt schon heute auf zu grossem Fuss und verzehrt das Kapital der kommenden Generationen. Der rein quantitativ getriebene Kurs der Wirtschaft ist durch qualitative Faktoren zu ergänzen oder zu ersetzen.

Dritte Erkenntnis: Die Gesellschaft muss der Umwelt und dem Klima zuliebe neue Prioritäten setzen. Das Frühjahr 2020 peilt einen neuen klimatischen Hitzerekord an. Die langfristige Erhaltung unserer Lebens­grundlagen ruft nach einer nachhaltigeren, effizienteren Wirtschaft.

Vierte Erkenntnis: Die Umsetzung der ersten drei Erkenntnisse schafft eine höhere Lebens­qualität und langfristig sichere Lebensgrundlagen. Im eigenen Interesse und vor allem im Interesse der künftigen Generationen ist eine Wirtschaft ohne Raubbau anzustreben.

Holz macht Wirtschaft resistenter
Holz ist unter den genannten Aspekten eine der wertvollsten Ressourcen überhaupt. Es kann dank seiner universellen Verwend­barkeit einen grossen Beitrag an eine enkel­taugliche Energie- und Bauwirtschaft leisten. Und dabei gibt es noch eine besonders gute Nachricht: Im Schweizer Wald wächst seit vielen Jahren deutlich mehr Holz nach, als wir nutzen. Das gilt übrigens auch für ganz Europa. Jetzt – in der ausklingenden Coronakrise – wäre ein guter Zeitpunkt, den Trumpf der einheimischen und erneuerbaren Ressourcen auszuspielen. Gefordert sind alle – von der Politik über die Unternehmen bis zu den Endverbrauchern – gute Rahmen­bedingungen für einheimische Produkte und Dienstleistungen zu schaffen. Damit werden Wirtschaft und Gesellschaft als Ganzes resistenter gegen Störfaktoren in Form reduzierter oder gar unterbrochener Versorgungsströme über die Grenzen.

Zuwachs und Nutzung von Holz – Europa und die Schweiz
Europa: In der EU27 betrug der Zuwachs im Jahr 2010 im Wirtschaftswald 770 Mio. Kubikmeter, während der Holzeinschlag bei 480 Mio. Kubikmeter lag. Dies bedeutet, der Zuwachs überstieg den Holzeinschlag um mehr als ein Drittel. Die Verhältnisse liegen auch heute noch ihn vergleichbarerer Grössenordnung. Quelle: Eurostat Pressestelle

Schweiz: Jedes Jahr wachsen in der Schweiz rund 10 Mio. Kubikmeter Holz nach. Ohne den Wald zu übernutzen, könnten davon jährlich 7 bis 8 Mio. Kubikmeter Holz geerntet werden. Die effektive Holznutzung liegt seit Jahren lediglich zwischen 4,5 und 5 Mio. Kubikmeter. Quellen: Jahrbuch Wald und Holz 2019, Bundesamt für Umwelt BAFU. Zahlen und Fakten, Wald Schweiz.

* Christoph Rutschmann, Dipl. Forst Ing. ETH ist Projektleiter bei Holzenergie Schweiz

holzenergie.ch

Keine Angst vor der Männerdomäne

Frauen, die bauen, sind eine absolute Ausnahme. Beim Townvillage in Winterthur ist die Planung fest in Frauenhand und die Männer finden, das klappt wunderbar. Was unterscheidet dieses Projekt von anderen? Und was sagen Frauen, die sich in die Männer­domäne Bau vorwagen?

Frauenpower auf dem Bau ist heute selten anzutreffen. Bei Marti Gesamtleistungen arbeiten 22 Frauen, acht als Bau- oder Projektleiterinnen.

 

Um halb vier nachmittags muss Susan Matscheroth los, ihre Tochter aus der Krippe abholen. Die 35-jährige arbeitet zu 80 Prozent und ist stellvertretende Leiterin der Zürcher Niederlassung von Marti Gesamtleistungen. Aktuell leitet sie ein 36-Millionen-Projekt, das Townvillage in Winterthur, das Marti Gesamt­leistungen als Total­unternehmer baut. Geplant und umgesetzt wird das Projekt in grossen Teilen von Frauen. Eine zentrale Rolle spielt Bauleiter Adem Ilgaz. Doch davon später.

Das Interesse am Bau steigt – langsam
Frauen auf dem Bau sind Exotinnen. Matthias Engel, Mediensprecher beim Schweizerischen Baumeister­verband SBV, schätzt, «der Frauenanteil liegt im tiefen einstelligen Prozentbereich». Genau erhoben wird die Zahl nicht. Immerhin konstatiert er: «Die Zahl wächst. Langsam.» Und bei Bau-Schnuppertagen in den Maurer­lehrhallen des SBV oder an interaktiven Ständen an Gewerbe­ausstellungen sei das Interesse von Mädchen an einer Karriere auf dem Bau erfreulich gross. «Ebenso wichtig ist es, dass wir auch den oftmals skeptischen Eltern aufzeigen, wie vielfältig die Karriere­möglichkeiten auf dem Bau sind – gerade auch für Frauen.»

Fragt man Susan Matscheroth, wie sie auf den Bau gekommen ist, überrascht nicht, dass sie familiär vorbelastet ist. Schon ihr Vater war auf dem Bau. «Darum hatte ich keine Vorurteile», sagt sie. Sie studierte Architektur. Die Kreativität des Berufs habe eine Rolle gespielt. Doch das erledigte sich nach kurzer Zeit in einem Architekturbüro, wo sie wochenlang Treppenhäuser zeichnen musste. «Es war frustrierend. Ich brauche mehr Action und Leute um mich herum.» So kam der Wechsel in die Ausführung. «Für die Kreativität sind jetzt andere verantwortlich.»

Die Planung ist in Frauenhand
Beim Rundgang auf der Baustelle in Oberwinterthur treffen wir eine Zimmerfrau, sie ist allein unter Männern. Anders sieht es im Planungsteam aus. Hier arbeiten sechs Frauen und vier Männer zusammen. «Es gab Bemerkungen, ob das gut gehen kann», sagt Susan Matscheroth. Wer dieses Klischee bedient, wird von ihr direkt angesprochen. Dann heisse es: «Nein, nein, es war nur ein Spruch.» Sie versteht das. Eine Gruppe diskutierender Frauen mit den weissen Helmen der Bauleitung auf dem Kopf fällt auf: «Mittlerweile ist das aber normal. Die Leute haben sich daran gewöhnt.» Auch für Adem Ilgaz (42), Matscheroths Kollegen in der Bauleitung, war es neu, dass so viele Frauen auf der Baustelle unterwegs sind. In zehn Jahren hat er erst einmal mit einer Architektin zusammengearbeitet. Sonst waren es immer Männer. «Ich habe die Unternehmen hier von Anfang an sensibilisiert», sagt er. Offenbar mit Erfolg.

«Wenn ich auf der Baustelle unterwegs bin, habe ich nicht das Gefühl, dass man mich weniger ernst nimmt, weil ich eine Frau bin», sagt Barbara Grüter (32), Bauingenieurin bei Meichtry & Widmer Bauingenieure. Marina Heer (28), die Sanitär­planerin von Hunziker & Urban Haustechnik, ergänzt: «Es ist mir noch nie passiert, dass jemand unhöflich wurde oder gar ausgerastet ist.» Aber: Es stimme, der Umgang auf der Baustelle sei direkt, «man redet nicht um den heissen Brei herum».

Wer jung ist, wird getestet, egal ob Mann oder Frau
«Mit dem Umgangston müssen auch die Männer klarkommen», sagt Franziska Rebsamen (31), die Heizungs-, Lüftungs- und Kälteplanerin von Müller.Bucher Ingenieure, «man darf das nicht persönlich nehmen». Keine der Frauen sagt, sie sei aufgrund ihres Geschlechts jemals respektlos behandelt worden oder habe gar sexistische Bemerkungen hinnehmen müssen. Und Brandschutz­planerin Lisa Reichlin (38) von Balzer Ingenieure präzisiert: «Es gibt Leute, die respektlos sind. Das ist aber eine Frage des Charakters und hat mit mir als Frau nichts zu tun.»

Schwieriger wird es, wenn Frauen Männern Anweisungen geben müssen. Architektin Nathalie Schmid (28) von den eins Gruppe Architekten sagt, man müsse wie überall erst zeigen, was man könne. «Wer so jung ist wie wir, der wird getestet. Egal ob Mann oder Frau.»

Auch Bauleiter Adem Ilgaz hat Widerstand erlebt und erlebt ihn teilweise immer noch. Einige Männer wollen Anweisungen einer Frau partout nicht akzeptieren. «Das ist aber ein kulturelles Problem und hat eher mit der Nationalität zu tun.» Er bleibt dann sachlich und argumentiert: «Ohne die Anweisungen der Planerinnen könnt ihr ja gar nicht arbeiten.» Das wird dann verstanden. Und notfalls steht er bei Diskussionen neben den Planerinnen, das wirkt.

Der Ton macht die Zusammenarbeit
Nach drei Jahren mit den Frauen auf der Baustelle bilanziert Adem Ilgaz: «Hier sind die Kommunikation und das Teamworkbesser.» Wenn er als Bauleiter eine Frage an die Planerinnen habe – «ich vergesse manchmal auch etwas» – erhalte er in kürzester Zeit Antwort. Bei Männern höre er dann manchmal: «Das habe ich dir doch vor drei Wochen schon erklärt.» Architektin Nathalie Schmid sagt dazu: «Ich glaube nicht, dass die gute Kommunikation nur an uns Frauen liegt. Verständnis ist grundsätzlich wichtig und man sollte auch mal einen Kompromiss eingehen können.» Das sieht Bauingenieurin Barbara Grüter ähnlich: «Das Wichtigste ist, dass alle am selben Strick ziehen und nicht gegeneinander arbeiten.» Als Projektleiterin ist Susan Matscheroth für die Zusammen­arbeit im Team zuständig. «Ich sitze oben am Tisch, gebe den Ton vor und die Art, wie man Probleme anspricht und anpackt.»

Frauen sind tough, aber mit einem Lächeln
Donald Vogt ist der Geschäfts­führer von Marti Gesamtleistungen. Er hat Susan Matscheroth angestellt und die junge Mutter zur stellver­tretenden Niederlassungs­leiterin befördert. Bei Marti Gesamtleistungen arbeiten 22 Frauen, acht als Bau- oder Projektleiterinnen. «Dass wir so viele Frauen auch in der Bau- und Projektleitung beschäftigen, ist Zufall.»

Auf den kleinen Unterschied angesprochen, sagt er: «Frauen sind so tough wie Männer, aber mit einem Lächeln.» Wenn er eine Stelle ausschreibe, hätten alle die gleiche Chance. Bei den Bewerbungs­gesprächen stelle er aber einen Unterschied fest: «Die Frauen sind oft zielstrebiger. Sie sagen klar, was sie wollen.»

Mehr Teilzeitstellen auch für Männer
Teilzeit sei in jedem Bewerbungsgespräch ein Thema, sagt er. «Die Jungen wollen Zeit haben für die Familie oder ein Hobby, die Karriere ist nicht mehr so wichtig wie früher.» Und auch die Rollenmodelle ändern sich. «Bei uns arbeiten zwei Frauen Vollzeit, bei denen sich ihre Männer um die Familie kümmern.» Er schränkt aber auch ein. Projektverantwortung im Rahmen eines 50- oder 60-Prozent-Pensums zu übernehmen geht nicht. «Da muss man schon hochprozentig unterwegs sein.» Das wüssten die Frauen, die Verantwortung übernehmen wollen.

Wenn Donald Vogt die besten Leute beschäftigen will, kann er die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt nicht ausblenden. Das hat nichts mit Frauen­förderung zu tun, sondern mit Pragmatismus.

Teilzeitarbeit, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird auch in der Baubranche zum Thema. Eine Studie von Infra Suisse belegt: «Die grosse Mehrheit der befragten Firmen bestätigt einen Fachkräftemangel.» Man hat aber erkannt, dass «die grössten Potenziale bei der Familien­freundlichkeit und der Arbeitszeit­flexibilität liegen». Gut ein Drittel der Betriebe plant demnach, mehr Teilzeitstellen anzubieten.

Verschiedene Perspektiven sind bereichernd
Ihr mache es Freude, «dass wir so viele Frauen sind», sagt Susan Matscheroth über ihr Team. Verschiedene Generationen, Ausbildungen, Kulturen und Hintergründe «haben verschiedene Perspektiven zur Folge, und das ist in jedem Fall eine Bereicherung. Es wäre schön, wenn mehr Frauen bauen.» Es brauche mehr Unternehmerinnen, Baumeisterinnen: «Frauen, die Fassaden bauen oder die Heizung.» Das wünscht sich auch Marina Heer, und sie sagt: «Wenn eine Frau findet, der Bau ist spannend, aber da sind so viele Männer, sollte sie davor keine Angst haben.»


Projektleiterin Susan Matscheroth erklärt das Vorgehen.
«Frauen sind so tough wie Männer, aber mit einem Lächeln», sagt Donald Vogt, Geschäftsführer von Marti Gesamtleistungen.

Marti Gesamtleistungen
Marti Gesamtleistungen ist der Total- und Generalunternehmer der Marti-Gruppe. Die Firma mit Niederlassungen in Bern, Basel, Zürich und Luzern baut aktuell den neuen Sitz des Bundesamts für Informatik und Telekommunikation in Zollikofen BE und das Zentrum Cereneo und den Neubau Campus Dorf in Hertenstein. Marti Gesamtleistungen ist unter anderem auf die Planung und den Bau mit Building Information Modeling, Arealentwicklungen und das Bauen im Bestand spezialisiert. Neue Wege ist man beim TU-Projekt Schlossbergparking Thun gegangen, das von einer Marti-eigenen Arge realisiert wurde.

Das Wasser ist unsere Bühne

Die Flexibilität dieser Pontonsysteme sind für alle erdenkliche Arbeiten auf dem Wasser geeignet.

Die Flexibilität dieser Pontonsysteme sind für alle erdenkliche Arbeiten auf dem Wasser geeignet.

Die Flexibilität dieser Pontonsysteme sind für alle erdenkliche Arbeiten auf dem Wasser geeignet.

Wasser ist das Element, auf dem Sie arbeiten möchten? Dann benötigen Sie eine schwimmende Aktionsfläche. Wir haben die richtigen Euro Pontomodule für Sie. Wir liefern Pontons von 6m² bis 180m² Fläche, die an Land hoch mobil sind, einfach und schnell gewassert werden können und als stabile Flächen im Wassser installiert werden.

Einsatzbereich
Ponton-System ist zum vorübergehenden Einsatz in geschützten Gewässern (Uferbereiche von Seen und Flüssen) oder zum dauerhaften Einsatz in künstlichen Gewässern geeignet. Hier finden sie ein paar Möglichkeiten, wo wir das System am meisten einsetzen:

  • Brückensanierungen
  • mobile Brücken & Stege
  • Pumpenplattform
  • Plattform für Stromgeneratoren
  • Plattform für Tauchgänge
  • (Schwerlast-) Transportponton
  • Forschungsplattform

Die Beratung, Anlieferung und Abholung der Arbeitsponton und auch dessen Montage wird von unserem Team ebenfalls gerne auf Wunsch übernommen.

Tauchen Sie ein in unsere Welt

Psychische und physische Belastbarkeit. Zuverlässigkeit. Handwerkliches Geschick. Teamgeist. Und unbändige Freude am Tauchen. Das alles braucht es, um das zu tun, was wir jeden Tag tun. Die TAF Taucharbeiten AG mit Sitz in Lyss arbeitet unter Wasser, in allen Bereichen.

Das Kerngeschäft unserer Firma ist der konstruktive Unterwasserbau. Wir führen aber auch alle Arbeiten in fliessenden oder stehenden Gewässern, in technischen Anlagen, in kontaminiertem Wasser oder anderen Flüssigkeiten durch. Wir arbeiten für den Bund, die Kantone, für Gemeinden, Firmen und Privatpersonen. Wir sind in Kernkraftwerken im Einsatz, bei Entschlammungen und bei Brückenabbrüchen.

Wir analysieren, planen, führen aus und kontrollieren. Dabei helfen uns unsere langjährige Erfahrung und unser fundiertes Fachwissen. Bei uns arbeiten festangestellte Profis, die alle einen handwerklichen Beruf erlernt haben und bei uns zu Berufstauchern ausgebildet worden sind.

SBB-Infrastrukturmassnahmen Zugersee Ost

Es war die längste Baustelle der Schweiz: Auf 15 Kilometer Länge wurde der komplette Bahnab-schnitt entlang des östlichen Ufers des Zugersees zwischen den Bahnhöfen Zug und Arth-Goldau umfangreich saniert und ausgebaut. Das 200 Millionen Franken teure Grossprojekt der SBB startete im Frühling 2019 und konnte per Mitte Dezember 2020 bei zweitweise vollständiger Sperrung des Bahnbetriebs termingerecht fertiggestellt werden. Mit verschiedensten Leistungen beauftragt war das Ingenieurbüro Emch+Berger WSB AG, welches die unterschiedlichsten Teil-objekte mit der Software von Allplan im 3D-Modell projektierte.

Doppelspurausbau Walchwil mit neuer Haltestelle, Stützbauwerken, Tunnel, Strassen- bau, 3D-Modell. (CAD-BIM-Softwa- re Allplan)
Doppelspurausbau Walchwil mit neuer Haltestelle, Stützbauwerken, Tunnel, Strassen-bau, 3D-Modell. (CAD-BIM-Softwa-re Allplan)

Herzstück des Gesamtprojekts ist der 1,7 Kilometer lange Doppelspurausbau ab dem Bahnhof Walchwil in Richtung Norden. Damit können sowohl die Kapazitäten wie auch die Fahrplanstabilität des auf dieser Strecke verkehrenden Fern-verkehrs und des lokalen Angebots der S-Bahn künftig sicher-gestellt werden. Im Jahr 2006 wurde Emch+Berger mit der Machbarkeitsstudie zum Doppelspurausbau Walchwil beauf-tragt. Diese Studie kam zum Schluss, dass nur mit einer Vollsperrung der Bahnstrecke eine wirtschaftliche und umwelt-verträgliche Realisierung des Ausbaus gewährleistet werden kann. Die SBB stimmten diesem Vorschlag zu, da die Züge während der Vollsperrung über das Westufer des Zugersees verkehren können. In der Folge wurden die vier Teilprojekte – Doppelspur Walchwil, Substanzerhalt Kunstbauten/Fahrbahn, Substanzerhalt Tunnel und Schutzbauten Naturgefahren – zum Gesamtprojekt «SBB-Infrastrukturmassnahmen Zugersee Ost» zusammengefasst. Emch+Berger war bei zwei Teilprojekten allein und bei zwei Teilvorhaben in einer Ingenieurgemeinschaft für die Phasen Vorprojekt bis und mit Ausführung verantwort-lich. Zusätzlich zeichneten sie über das Gesamtprojekt verant-wortlich für die Mandate Gesamtprojektleitung und Chefbau-leitung.

Bild oben: Drohnenaufnahme der neuen Doppelspur Walchwil. © Emch+Berger
Bild oben: Drohnenaufnahme der neuen Doppelspur Walchwil. © Emch+Berger

Vielfältige bauliche Herausforderungen

Der 1,7 Kilometer lange Streckenabschnitt der neuen Doppel-spur in Walchwil befindet sich in Hanglage zwischen dem Zugersee und dem Walchwilerberg in besiedeltem Gebiet. Die Logistik und die Geologie waren die Kernaufgaben der Projek-tierung und mussten beim Entwurf der Kunstbauten berück-sichtigt werden. Bei Hanglagen von teilweise 35 Grad Neigung und überaus heterogenen geologischen Verhältnissen war die Planung der Stützbauwerke eine ebenso anspruchsvolle wie interessante Aufgabe. Die restliche Linie zwischen Zug und Arth-Goldau ist mit ihren zahlreichen Kunstbauten und den rund 12 Kilometer offener Strecke ebenfalls in die Jahre gekommen. Deshalb wurden während der Vollsperre rund 90 Kunstbauten instand gestellt oder gänzlich ersetzt. Zudem wurde die Fahrbahn komplett neu aufgebaut und eine neue Bahnanlage erstellt. Im Projektperimeter befinden sich acht Tunnel. Einer davon wurde im Doppelspurbereich auf zwei Spuren aufgeweitet und somit faktisch neu gebaut. Mit dem dritten Projekt wurden die weiteren Einspurtunnel im Profil für den Einsatz der Doppelstockzüge ausgebaut. Dazu war es notwendig, in den 120 Jahre alten Bauwerken aus Naturstein die Sohle abzusenken und die Gewölbe neu zu unterfangen.

Diese Aufzählung zeigt die Komplexität des Bauvorhabens und die damit verbundenen Anforderungen an die projektierenden Ingenieurbüros und an die bauausführenden Unternehmungen. Von der Ingenieurgemeinschaft waren durchschnittlich sechs Ingenieure und fünf Konstrukteure mit dem Grossprojekt beschäftigt. Bis zu 280 Personen inklusive Subunternehmern waren es von der bauausführenden Arbeitsgemeinschaft.

Bild links: Projektierung und Konstruktion modellbasiert, konventionelle Pläne für die Baustelle, Bewehrung Stützmauer. (CAD-BIM-Software Allplan)
Bild links: Projektierung und Konstruktion modellbasiert, konventionelle Pläne für die Baustelle, Bewehrung Stützmauer. (CAD-BIM-Software Allplan)

Wertvolle Erfahrungen in der 3D-Modellierung gesammelt

Im Herbst 2018 musste die Planung kurzfristig wieder hochgefah-ren werden, nachdem der Baustart durch eine Beschwerde gegen das Projekt um mehrere Jahre verzögert wurde. «Da galt es, die Kräfte zu bündeln und uns auf das absolut Notwendigste zu konzentrieren. Aus diesem Grunde war ich dankbar um ein eingespieltes Team, die Unterstützung von einem weiteren Büro der Emch+Berger-Gruppe und auf die Verlässlichkeit der Software von Allplan», erinnert sich Manuel Sigrist, Bauingenieur ETH. Für repetitive Details wie Brückenabdichtungen oder Sickerpackungen von Stützmauern wurden Schemapläne erarbei-tet und abgegeben. Dadurch konnten die zahlreichen Schalungs-pläne mit wenig Nachbearbeitungsaufwand aus den 3D-Modellen abgeleitet werden. So modellierte der Konstrukteur Robin Tschuppert alle Stützbauwerke in der Doppelspurstrecke in 3D: «Dabei nutzte ich zur Unterstützung im Allplan auch die Tools Tiefbau und Brückenbau.» Für die bis zu 120 Meter langen und bis zu 14 Meter hohen Rippenstützmauern mit der Sicherung durch permanente ungespannte Anker war ihm das Anker-Smart Part eine wertvolle Unterstützung. «Bei der Erarbeitung der Pläne haben wir uns intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, welche Angaben auf dem Plan für den Unternehmer wirklich von Nutzen sind», erklärt Manuel Sigrist. Mit dem Add-On-Kanal erarbeiteten die Konstrukteure das gesamte Entwässerungssystem mit rund 450 Schächten und 15 Kilometer Leitungen in 3D inklusive deren Attributisierung: «Das war sehr effizient und die Fehlerquote war praktisch bei null. Für die visuelle Kontrolle war die Darstellung im Modell eine grosse Hilfe.» Dass die Schächte dabei automatisch beschriftet werden und Anpassungen im Modell ebenfalls automatisch überall übernommen werden, sind weitere Vorteile beim Arbeiten in 3D. Auch den Trasseebau bereiteten die Kon-strukteure im Modell auf. Voll trumpfen konnte das 3D-Modell von Allplan bei den Portalen des neu zweispurigen Büeltunnels: Die Daten aus dem Modell wurden über die IFC-Schnittstelle dem Schalungsbauer abgegeben. Die CNC-gesteuerte Maschine schnitt die definierten Elemente dann millimetergenau zu. Dem Modell konnten auch die Absteckungspunkte jedes Schalungs-elements entnommen werden und auf diese Weise effizient und genau auf der Baustelle in die richtige Lage gebracht werden. Bei den übrigen Bauwerken wurden die Daten aus dem Modell vor allem genutzt für die Erstellung von Baugruben, den Abtrag von Felsflächen, die Schüttung von Dämmen und generell für alle Absteckungen. Für Manuel Sigrist und Robin Tschuppert ist das Schlussfazit klar: «Wir konnten bei diesem Grossprojekt wertvolle Erfahrungen in der 3D-Modellierung sammeln und wissen genau, was wir in einem nächsten Projekt anders machen werden.» ■

Statik im BIM-Prozess – Entscheidender Fortschritt

Das neue SAF-Format von Allplan und Archicad bringt deutliche Vorteile für den Statik-Workflow mit AxisVM.

Unterschied Architekturmodell und Statikmodell. (Quelle: Ingware AG)
Unterschied Architekturmodell und Statikmodell. (Quelle: Ingware AG)

Bei der Planung von Bauwerken ist eine der Hauptaufgaben des Bauingenieurs die Sicherstellung der Tragsicherheit. Dazu wird ein geeignetes Statikmodell erzeugt, in dem die nötigen Be-rechnungen und Nachweise geführt werden können. Statik-modelle bilden das Tragverhalten ab und nicht die exakten Abmessungen. Aus diesem Grund wird in der Baustatik mit einer vereinfachten Geometrie gerechnet. Wände, Decken, Stützen und andere Bauteile sind in der Regel an den Achspunkten miteinander verbunden. Dadurch gibt es kleinere Abweichungen zur wirklichen Geometrie. Als Beispiel können wir uns zwei Aussenwände vorstellen, die unterschiedliche Dicken haben. Die Planer werden in der Regel diese beiden Wände auf Aussen-kanten bündig konstruieren. In der Statik möchte man aber die Exzentrizität der Achslinien gerne vernachlässigen, da ansons-ten die Berechnung deutlich aufwendiger wird, ohne ein besseres Ergebnis zu erhalten. Dieses Statikmodell wird auch als analytisches Modell bezeichnet.

Versetzte Bauteilachsen im Architektur-modell. (Quelle: Ingware AG)
Versetzte Bauteilachsen im Architektur-modell. (Quelle: Ingware AG)

Bisher

Der Bauingenieur erhält vom Architekten in der Entwurfsphase oft Pläne im DXF-oder PDF-Format. Mit diesen erstellt er dann das Statikmodell vollständig neu, was nicht nur zeitaufwendig ist, sondern auch viel Absprache benötigt. Das trifft auch auf den Workflow innerhalb des Ingenieurbüros zu, wenn der Konstrukteur sein Modell an den Statiker übergeben möchte. Durch die Adaption von BIM-Prozessen im Bauwesen werden seit einigen Jahren IFC-Dateien für die Statik bereitgestellt. Das ist eine gute Grundlage, aber der Ingenieur muss zwingend nachbearbeiten, weil er ein analytisches Achsmodell mit einer vereinfachten Geometrie benötigt.

Neu

Wenn wir ein Gebäudemodell hätten, das sowohl das Architek-turmodell beinhaltet wie auch ein analytisches Modell, dann wäre das für eine Zusammenarbeit zwischen CAD und Statik ideal. Der Aufwand, ein neues Modell zu erstellen, würde wegfallen. Um diesen Wunsch zu realisieren, hat die Nemet-schek-Gruppe zusammen mit anderen Softwareanbietern wie AxisVM das neue Dateiformat SAF entwickelt. SAF steht für Structural Analysis Format und ist auf Excel-Basis aufgebaut. Es kann von jedem eingesehen, kontrolliert und angepasst werden. Seit einigen Monaten ist für die beiden CAD-Lösungen Archicad und Allplan der Export über das SAF-Format möglich. Damit kann das Statikprogramm AxisVM die vereinfachte Achsgeometrie direkt aus dem CAD importieren und auch bei Änderungen wieder zurückgeben.

3D-Gebäudemodell in Archicad und AxisVM. (Quelle: Graphisoft Deutschland GmbH)
3D-Gebäudemodell in Archicad und AxisVM. (Quelle: Graphisoft Deutschland GmbH)

Archicad

In Archicad wurden schon bisher die einzelnen Bauteile als tragend oder nichttragend definiert. Wenn man in der aktuellen Version auf das Tragwerksanalyse-Modell umschaltet, sehen wir die Achsflächen und -linien mit entsprechenden Knotenpunkten an den Ecken und Enden. Dieses wird durch sogenannte Erstellungsregeln automatisch erzeugt. Der Anwender kann diesen Regelsatz auch individuell anpassen. Ein Export des analytischen Modells erfolgt direkt aus Archicad heraus und kann dann im AxisVM mit dem SAF-Modul eingelesen werden.

Allplan

Um ein analytisches Modell aus Allplan zu erhalten, ist das Modell zuerst auf die Kollaborationsplattform BIMPLUS hochzu-laden. Danach kann man über den AutoConverter das analyti-sche Modell erstellen und exportieren, um es anschliessend in AxisVM einzulesen. Auch mit Allplan kann der Ingenieur somit den grossen Vorteil der SAF-Schnittstelle für AxisVM nutzen.

3D-Gebäude- modell in Allplan und AxisVM. (Quelle: Ingware AG)
3D-Gebäude-modell in Allplan und AxisVM. (Quelle: Ingware AG)

Zukunft

Bisher war die Statik nur eingeschränkt im BIM-Prozess eingebunden, da noch viel manuelle Nachbearbeitung erforder-lich war. Auch die IFC-Schnittstelle hat hier nur teilweise für Verbesserung gesorgt, da das IFC-Modell nur die «echte» Geometrie bereitgestellt hat, nicht aber das vereinfachte analytische Modell mit einer «geglätteten» Geometrie. Die analytischen Schnittstellen schaffen damit eine neue Effizienz für die Statik. Auch andere CAD-Anbieter wie Tekla oder Revit haben schon die Vorteile erkannt und bieten eigene Möglichkei-ten, um ein analytisches Modell für AxisVM zu exportieren. Es sei an dieser Stelle wichtig, zu betonen, dass analytische Modelle nur für statische Berechnungen anzuwenden sind. Für alle anderen Aufgaben im Bauwesen sind weiterhin die exakten Abmessungen von entscheidender Bedeutung. Daher sollte das SAF-Format auch nicht als Ersatz zur IFC-Schnittstelle angese-hen werden, sondern vielmehr als Ergänzung zu einem vollstän-digen BIM-Prozess. ■

Oesterreicher bauen Hotel in der Schweiz

Die Grazer Hotelgruppe JUFA Holding GmbH investiert in den Tourismus in der Bündner Bergen.

Im Herzen der Tourismusregion Savognin Bivio Albula wird auf den 18. Juni 2021 das JUFA Hotel Savognin eröffnet. Das 3-Sterne Hotel (+ s) bietet 80 Zimmer und will sich saisonübergreifend vor allem im Bereich Familienurlaub etablieren.

Bauherr setzt auf natürliche Baumaterialien

Das Gebäude ist gänzlich mit Holz und Naturmaterialien erbaut. Dominant wirkt der Natursteinsockel und die Holzfassade der Obergeschosse. Die ebenfalls mit dem gleichen Konzept gestalteten Zimmer und Junior-Suiten sollen für Familienferien und zum Verweilen einladen. Ein grosszügiger Fitness- und Wellnessbereich mit finnischer Sauna, Laconium, Infrarotkabine und einer Ruhezone richtet sich an eine breite Kundengruppe.

Modulbausystem von lokalem Anbieter

Der Hotelbau in Savognin hat eine besondere Bedeutung: Die Uffer AG, welche das Modulsystem Quadrin entwickelte und herstellt, hat ihre Fertigungshallen nicht einmal einen Kilometer von der Hotelbaustelle entfernt. Das Baumaterial für die Module stammt aus der unmittelbaren Umgebung: das Holz für die 80 Zimmer wuchs in den Wäldern des Tals. Auch ein Grossteil der übrigen Arbeiten am Hotelbau konnten in der Region Mittelbünden vergeben werden. Unternehmer Enrico Uffer und die JUFA Hotels Gruppe wollen damit einen Beitrag zur Nachhaltigkeit des Baus und zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Bergregion leisten.Regionalität und Nachhaltigkeit sind mittlerweile auch in der Hotellerie zu einem Trend geworden. Immer mehr Gäste geben an, dass die Nachhaltigkeit für sie zu einem wichtigen Kriterium bei der Wahl ihres Ferienortes geworden ist. Die europaweit tätigen JUFA Hotels profitieren in grossem Masse davon: Sie setzen bereits seit 30 Jahren auf Nachhaltigkeit und Regionalität. Die 61 Hotels der Gruppe kaufen Lebensmittel und Verbrauchsmaterial, wo immer es geht, regional ein. Sie haben dafür ein Netzwerk von 250 lokalen Lieferanten aufgebaut.

 

Corona verzögert Bau von Kongresshaus und Tonhalle

Die Bauarbeiten bei der Instandsetzung von Kongresshaus und Tonhalle laufen weiter. Die Corona-bedingten Schutzmassnahmen verzögern jedoch den Baufortschritt. Der Eröffnungstermin von Kongresshaus und Tonhalle wird wegen des erhöhten Terminrisikos von März auf September 2021 verschoben.

Aussenansicht vom See her. (Foto: kongresshaus.ch)

Die für März 2021 geplante Wiedereröffnung nach der Instandsetzung und dem Umbau von Kongresshaus und Tonhalle wird auf September 2021 verschoben. Die vom Bund verordneten Massnahmen und die ausserordentliche Lage wirken sich auf den Bauablauf aus: Der Bauprozess und die Materiallieferungen sind beeinträchtigt. Es ist aktuell schwer einschätzbar, wann sich die Lieferketten stabilisieren werden und welche Langzeitfolgen die Massnahmen auf das Termin­programm haben. Nicht zuletzt, weil die Lockerungen des Bundes schrittweise und mit Vorbehalt vollzogen werden. Die Bauherrschaft strebt weiterhin eine möglichst rasche Fertigstellung an.

Für die Kongresshaus Zürich AG und die Tonhalle-Gesellschaft Zürich hat die Termin­sicherheit oberste Priorität. Am ursprünglich angesetzten Eröffnungs­termin vom März 2021 festzuhalten ist unter den gegebenen Umständen für die Betreiberinnen ein zu grosses Risiko. «Alle Beteiligten sind sich angesichts der aktuellen Lage einig, dass eine Verschiebung des Eröffnungs­termins der richtige Entscheid ist – auch wenn dies für die Betreiberinnen Aufwand bedeutet», so Reto Gugg, Präsident der Kongresshaus-Stiftung Zürich.

Die Tonhalle-Gesellschaft Zürich wird die Saison 2020/2021 statt in der Tonhalle am See in der Tonhalle Maag durchführen und plant entsprechend um. Ilona Schmiel, Intendantin der Tonhalle-Gesellschaft Zürich, bestätigt: «Die Termin­sicherheit hat für unsere Programm­planung höchste Priorität. Eine Verschiebung der Eröffnung und des Saisonbeginns in der Tonhalle am See ist deshalb der richtige Entscheid. Wir werden alles geben, um die Verschiebung auch in diesen ausser­gewöhnlichen Zeiten positiv zu meistern – sowohl für uns als Veranstalterin wie auch für alle Kundinnen und Kunden.»

Auch Jean-Marc Hensch, Präsident des Verwaltungsrats der Kongresshaus Zürich AG, bekräftigt, der Entscheid zur Verschiebung der Eröffnung sei aufgrund der aktuellen Lage richtig. «Der Entscheid stellt die Gesundheit der Mitarbeitenden auf der Baustelle und die Qualität der Bauleistung in den Vordergrund – das ist gut so. Wir bedauern, dass zahlreiche Kundinnen und Kunden, die bereits Termine reserviert hatten, enttäuscht werden müssen. Wir setzen alles daran, ihnen eine geeignete Alternative anzubieten», so Hensch.

kongresshaus.ch

Generalplanerteam für das Theilerhaus bestimmt

Das Theilerhaus in Zug wird in Stand gesetzt und umgebaut. Jetzt ist klar, welches Generalplanerteam als Sieger aus dem zweistufigen Verfahren hervorgegangen ist.

Das sogenannte Generalplanerwahlverfahren für die Vergabe der Projektierung, der Ausschreibung und der Realisierung für die Instandsetzung und den Umbau des Theilerhauses an der Hofstrasse in Zug ist beendet. Aus dem öffentlich ausgeschriebenen, selektiven Verfahren ist der Projektvorschlag «ESTRADE» als Sieger hervorgegangen. Es wird den betrieblichen Anforderungen am besten gerecht und löst die Aufgabe mit präzisen und intelligenten Eingriffen. Im Umgang mit dem denkmalgeschützten Gebäude zeichnet sich das Projekt der ARGE CST Architekten AG und Eggenspieler Architekten AG aus Zug durch einen gelassenen und respektvollen Umgang aus.

Grosse Bandbreite von Lösungsmöglichkeiten
Alle zehn eingereichten Beiträge des Generalplanerwahlverfahrens weisen eine gute Qualität auf und zeugen von einer intensiven Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung. Trotz dem eher engen Spielraum der Aufgabe hat das Verfahren eine grosse Bandbreite von Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Das Beurteilungsgremium konnte verschiedene Herangehensweisen, insbesondere bezüglich Erschliessungs- und Anbauvarianten beurteilen.

Neues Zuhause für das Verwaltungsgericht
Das Theilerhaus befindet sich an der Hofstrasse 13 im Süden des Stadtzentrums von Zug auf dem ehemaligen Landis & Gyr Areal. Es ist aktuell nicht genutzt und es besteht Sanierungsbedarf. Im 1. und 2. Obergeschoss sowie dem Dachgeschoss wird neu das Verwaltungsgericht des Kantons Zug beheimatet sein. Im Erdgeschoss soll ein Bistro für das Quartier, die Bevölkerung wie auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Hofstrasse und die umliegenden Schulen entstehen. Alle Geschosse werden behindertengerecht erschlossen und den neuesten brandschutztechnischen Anforderungen angepasst.

Unterlagen und Zeitplan
Zwar findet aufgrund der momentanen Situation die Ausstellung mit den zehn Projekten, die sich für die zweite Phase qualifiziert haben, nicht statt. Auf der Webseite der Baudirektion Zug steht jedoch der Bericht des Beurteilungsgremiums als PDF-File zum Herunterladen bereit. Nach dem Planwahlverfahren starten das Vor- und das Bauprojekt, das im Frühling 2021 abgeschlossen sein wird. Nach der Genehmigung des Objektkredits durch den Kantonsrat ist der Baubeginn Anfang 2023 geplant. Die Inbetriebnahme soll Ende 2024 erfolgen.

So sollen das Theilerhaus und dessen Umgebung dereinst aussehen.
Das Bistro im Erdgeschoss des Theilerhauses nach dessen Umbau.

Ein Meisterwerk aus Sichtbeton

Die Erweiterung des Kunsthauses Zürich forderte den Baumeistern einiges ab. Nach einem Entwurf des Star-Architekten David Chipperfield entstand in der Schweizer Metropole ein offener, lichtdurchfluteter Quader. Das Bauunternehmen Marti AG und MEVA nahmen sich gemeinsam der architektonischen und bautechnischen Herausforderungen an und erstellten ein Bauwerk als Betonskulptur.

Das moderne Museumsgebäude zeichnet sich durch hervor- ragende Sichtbetonergebnisse im gesamten Gebäude aus. (© Juliet Haller/Amt für Städtebau Zürich)
Das moderne Museumsgebäude zeichnet sich durch hervor-ragende Sichtbetonergebnisse im gesamten Gebäude aus. (© Juliet Haller/Amt für Städtebau Zürich)

Rund zwei Jahre nach dem Baubeginn hatte die Marti AG den Rohbau planmässig fertiggestellt. Inzwischen ist der Erweite-rungsbau des Kunsthauses in Zürich ein glänzender Blickfang. Ab Oktober dieses Jahres werden Kunstfreunde aus aller Welt durch das prächtige neue Gebäude wandeln können. Das klare geometrische Konzept und grossflächige Sichtbetonflächen bieten den perfekten Rahmen für zahlreiche Kunstwerke.

Das moderne Museumsgebäude zeichnet sich durch hervor- ragende Sichtbetonergebnisse im gesamten Gebäude aus. ( Juliet Haller Amt für Städtebau Zürich)

Scharfe Kanten

Der Erweiterungsbau mit rund 18 700 m2 neuer Nutzfläche beherbergt zahlreiche kleinere Räume, die konzipiert sind, um optimale Bedingungen für die Präsentation der zum Teil wechselnden Ausstellungen zu bieten. «Ein wichtiger Aspekt der Planung und Umsetzung im gesamten Gebäude war die Vor-gabe, alle Ecken scharfkantig herzustellen», erklärt Bauführer Franz Bütler von der Marti AG. Daher wurden die Wände im gesamten Gebäude einheitlich mit der bewährten Wandscha- lung Mammut 350 realisiert.

Die ovale Aussparung in der Gebäudedecke über dem Lichthof wurde mit Sonderschalung erstellt.
Die ovale Aussparung in der Gebäudedecke über dem Lichthof wurde mit Sonderschalung erstellt.

Aufgrund der Masshaltigkeit der Schalung und der hohen Frischbetondruckaufnahme von 100 kN/m2 war es möglich, bis zu 4 m Höhe ohne Rücksicht auf die Steiggeschwindigkeit zu betonieren – eine Erleichterung für die Bauprofis von Marti, die bei diesem Projekt stets die Details im Blick behalten mussten. Die Decken der Ausstellungsräume wurden mit der System-deckenschalung MevaDec umgesetzt. Das rasterfreie System reduziert Ausgleiche durch die freie Richtungswahl der Träger, wodurch die Arbeit erleichtert und beschleunigt wird. In weitläufigeren Räumen wurden die Decken mit der Decken-schalung MevaFlex realisiert und mit dem flexiblen Traggerüst MEP unterstützt. Besondere Aufmerksamkeit galt auch der Erstellung des Lichthofs, die sich über fünf Betonierabschnitte erstreckte. Die ovale Aussparung in der Gebäudedecke wurde von den MEVA-Ingenieuren dreidimensional geplant und als Sonderschalung erstellt.

Aufgrund der hohen Masshaltigkeit und Leistungsstärke der Mammut 350 konnte bis zu 4 m Höhe ohne Rücksicht auf Steiggeschwindigkeit betoniert werden.
Aufgrund der hohen Masshaltigkeit und Leistungsstärke der Mammut 350 konnte bis zu 4 m Höhe ohne Rücksicht auf Steiggeschwindigkeit betoniert werden.

Hochwertige Betonergebnisse

Das moderne Museumsgebäude zeichnet sich durch hervorra-gende Sichtbetonergebnisse im gesamten Gebäude aus. In den Versammlungsräumen, in Shop und Cafeteria galten besonders hohe Anforderungen. Um diese durchgängig zu erfüllen, veranstaltete MEVA vor Ort eine eigene Schulung zur Aufberei-tung und Pflege der eingesetzten alkus-Vollkunststoffplatten. Dank der stoffgleichen Reparatur lassen sich Kratzer und Löcher einwandfrei wieder verschliessen; gleichzeitig behält die Platte ihre wesentlichen Eigenschaften, sodass es nicht zu Abfärbungen kommt und glatte, gleichmässige Oberflächen erzielt werden.

Die Kletterkon- sole KLK 230 wurde als barrierefreies Arbeitsgerüst zur exakten Ausrichtung der Schalung genutzt.
Die Kletterkonsole KLK 230 wurde als barrierefreies Arbeitsgerüst zur exakten Ausrichtung der Schalung genutzt.

Mit Fingerspitzengefühl

Das Meisterwerk der Schalungsingenieure ist allerdings die zentrale Halle. Mit ihrem hohen Atrium und umlaufenden Galerien ermöglicht sie den Besuchern die einfache Orientie-rung in dem viergeschossigen Gebäude. An dieser Stelle lässt sich das Konzept des Neubaus als lichtdurchfluteter Quader leicht erkennen. Und auch hier findet sich das Fugenbild der Mammut 350 wieder. «Neben der hohen Sichtbetonqualität war das eine wichtige Anforderung», sagt MEVA-Ingenieur Volker Götz, der das Projekt von Anfang an betreute. Der Architekt habe sich von dem Muster inspirieren lassen und forderte es durchgängig für die gesamte Ausführung, erklärt Volker Götz. «In der grossen Halle war dies eine besondere Herausforde-rung. Hier haben wir Aussparungen und Treppenläufe, dennoch sollte sich das Fugenbild exakt und ohne Versatz über die gesamte Höhe hindurchziehen.» Bauführer Franz Bütler ergänzt: «Dazu waren exakte Planung und Fingerspitzengefühl in der Ausführung gefordert, aber zusammen haben wir das gut hingekriegt.»

Die Wandschalung Mammut 350 hat sich als absoluter Allroun-der erwiesen. So wurden die 3,50 m × 2,50 m grossen Elemente liegend eingesetzt, um zunächst die hohen Treppenläufe und später auch die 2,50 m starken Unterzüge unter dem Dach der grossen Halle zu schalen. Zur Ausrichtung der Schalung wurde die Kletterkonsole KLK 230 an der Wand angebracht.

Die Deckenschalung in rund 28 m Höhe wurde mit der bewähr-ten MevaFlex ausgeführt. Um das gewünschte Muster in Anlehnung an die Abdrücke der grossen Mammut-350-Elemen-te zu erzeugen, wurden entsprechend grosse 3S-Schalungs-platten vorbereitet. Die geforderten hervorragenden Ergebnisse wurden durch die Verwendung neuer Platten gewährleistet, die nach dem ersten Einsatz gedreht wurden. So konnte die saubere, unbenutzte Seite für den nächsten Takt wiederver-wendet werden. Bemerkenswert ist auch hier die Regelmässig-keit in der Ausführung, denn nicht nur das Muster erstreckt sich gleichmässig über die gesamte Decke: Aussparungen für Lampen liegen stets mittig im Abdruck der Schaltafeln.

Bemerkenswerte Präzision

An anderer Stelle sind die präzisen Vorarbeiten in der Planung weniger zu erahnen. Gerade beim Bau der 1 m starken Aussen-wände war jedoch Akribie gefordert, denn Abweichungen der Schalungsstösse waren in einem Toleranzspektrum von nur 1–2 mm erlaubt. Das entspricht etwa einem Viertel der SIA-Norm 414/1 zu Masstoleranzen. Grund dafür ist die Naturstein-fassade, die im Bereich der hohen Fensterfronten und Säulen exakt ausgearbeitet war. Eine grössere Abweichung hätte zur Folge gehabt, dass unter der Fassade die Betonwand hervor-stehen würde. Im Innenbereich galt weiterhin die Vorgabe, einen 3,50 × 2,50 m grossen Rahmenabdruck zu erzielen. Der gesteckte Zeitplan forderte einen raschen Baufortschritt. Mit zwei Schalsätzen der Mammut 350 wurden die 28 m hohen Wände in vier Takten mit je 7 m Höhe geschalt. Um die Scha-lung aufzustellen und exakt auszurichten, kam die Kletterkon-sole KLK 230 zum Einsatz. Verstärkt mit Triplex-Schrägstützen, diente die KLK 230 hier als Gerüst zur Ausrichtung der hohen Versetzeinheiten.

Zuverlässige Partnerschaft

Mit dem Neubau der Erweiterung steht nun in Zürich ein neuer architektonischer Blickfang und herausragender Anlaufpunkt für Kunstkenner. Franz Bütler, Bauführer der Marti AG, äussert sich zufrieden mit dem Projekt: «Das Kunsthaus war eine sehr interessante Baustelle. Dank zuverlässiger Partner wie MEVA haben wir hier wirklich gute Arbeit geleistet.»

Über MEVA Schweiz

Die MEVA Schweiz mit Hauptsitz in Seon und dem Aussen-büro in Echandens in der Westschweiz steht für sichere und effiziente formgebende Lösungen im Betonbau. Unsere innovativen, qualitativ hochwertigen Produkte und umfassenden Dienstleistungen für Bauunternehmen setzen Standards auf dem Schweizer Markt. Diese beschleunigen und vereinfachen den Bauprozess und sorgen für Sicherheit auf der Baustelle.

Die neue Lignum-Direktorin heisst Sandra Burlet

Der Vorstand von Lignum, Holzwirtschaft Schweiz hat am 7. April Sandra Burlet als neue Direktorin gewählt. Die 49-jährige Wirtschafts- und Staatswissen­schaftlerin ist derzeit stellvertretende Direktorin der Bauwirtschafts-Dachorganisation bauenschweiz. Sie folgt ab August 2020 auf Christoph Starck, der die Lignum im Herbst 2019 verlassen hat.

Sandra Burlet hat ihr Grundstudium in Wirtschafts­wissenschaften an der Universität Zürich absolviert, das darauffolgende Hauptstudium in Staats­wissen­schaften und internationalen Beziehungen an der Universität St.Gallen. Nach dem Lizentiat wirkte sie etwas über neun Jahre lang beim Hauseigentümer­verband Schweiz als Volkswirt­schafterin und Mitglied des Kaders. 2010 wechselte Sandra Burlet als Leiterin Kommunikation und Projekte zu bauenschweiz, wo sie ab 2014 als stellvertretende Direktorin Mitverantwortung für die operative Leitung der Geschäftsstelle übernahm.

Sandra Burlet verfügt aufgrund ihres Werdegangs nicht nur über ein ausgezeichnetes Netzwerk in der Bau- und Immobilienbranche, sondern auch über grosse Erfahrung im Verbandswesen und in der politischen Arbeit. Damit entspricht sie in hervorragender Weise dem Anforderungs­profil der Findungs­kommission für die Nachfolge in der Lignum-Direktion. Der Vorstand der Lignum freut sich auf die Zusammen­arbeit mit Sandra Burlet ab August 2020.

Sandra Burlet sieht sich als Macherin, Teamplayerin, Brücken­bauerin und Netzwerkerin. Sie ist verheiratet und Mutter einer 16-jährigen Tochter. Als Mitglied des Gemeinderats in ihrer Wohngemeinde Oberrieden am linken Zürichseeufer amtet sie seit 2018 als Finanz­vorsteherin. Bereits seit 2003 gehört Sandra Burlet der FDP an. Während neun Jahren engagierte sie sich als Mitglied des Vorstandes der FDP Oberrieden, davon acht Jahre als Vizepräsidentin. Seit 2018 ist sie Mitglied der FDP Frauen.

lignum.ch

Konvikt Chur ist bezogen

Ende Jahr vermeldete der Kanton Graubünden, dass das Konvikt Chur wieder bezogen und die Instandsetzungsarbeiten abgeschlossen sind. Damit konnte eines der markantesten Gebäude Churs nach erfolgreicher Sanierung wieder in Betrieb genommen werden.

Das Konvikt Chur ist eines der markantesten Gebäude der Stadt Chur.
Das Konvikt Chur ist eines der markantesten Gebäude der Stadt Chur.

Das vom Amt für Höhere Bildung betriebene Konvikt in Chur ist eine wichtige pädagogische Institution für Mittelschülerinnen und Mittelschüler aus den Talschaften Graubündens, die Chur beziehungsweise die Bündner Kantonsschule als Ausbildungs-ort wählen. Das Konvikt bietet rund 100 Bewohnerinnen und Bewohnern ein zweites Zuhause. Dort werden sie professionell betreut und in die Gestaltung des Konviktalltags miteinbezo-gen. Die Schülerinnen und Schüler profitieren ebenso von einem sinnvollen Freizeitangebot. Zum Angebot gehört von Sonntag bis Freitag eine 24-Stunden-Betreuung.

Instandsetzung nach 50 Betriebsjahren

Das Konvikt ist eines der markantesten Gebäude der Stadt Chur. Es liegt eingebettet in den Hang zwischen der alten Schanfiggerstrasse und der Arosastrasse unmittelbar über dem Campus der Bündner Kantonsschule. Das Gebäude des Architekten Otto Glaus wurde 1968 fertiggestellt und gehört zu den herausragenden Bauten der Nachkriegsmoderne in Graubünden. Der baukulturelle Wert des Wohnheims ist bedeutend und als Zeitzeuge seiner Entstehung sowie in seiner Kraft und Ausdrucksstärke als Sichtbetonbau erhaltenswert. Nach rund 50 Betriebsjahren zeigte sich das Gebäude innen und aussen in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Der nicht mehr zeitgemässe Standard erforderte eine umfassende Instandsetzung. Aus einem Gesamtleistungswettbewerb wurde das Team um die Generalunternehmung Implenia Schweiz AG mit der Umsetzung beauftragt. Das Gesamtprojekt inklusive des Provisoriums kostet 31 Millionen Franken.

Das Gebäude liegt eingebettet in den Hang zwischen der alten Schanfiggerstrasse und der Arosastrasse unmittelbar über dem Campus der Bündner Kantonsschule.
Das Gebäude liegt eingebettet in den Hang zwischen der alten Schanfiggerstrasse und der Arosastrasse unmittelbar über dem Campus der Bündner Kantonsschule.

Alte Qualität in neuem Glanz

Mit der Instandsetzung wird die Nutzung des Gebäudes für weitere Jahrzehnte gewährleistet. Dank umsichtiger Planung und der Begleitung durch die Denkmalpflege konnte das Gebäude modernisiert und den heutigen Ansprüchen ange-passt werden. Das Gesamtprojekt umfasst die Erneuerung und Instandsetzung der Gebäudehülle, den Ersatz der gesamten Haustechnik, die Erneuerung des Innenausbaus und die Anpassung der Infrastrukturen an die geltenden gesetzlichen Anforderungen in verschiedenen Bereichen. Die grösste räumliche und betriebliche Anpassung erfolgte in der Küche. Das Konvikt Chur ist eines der markantesten Gebäude der Stadt Chur. der bauingenieur 2 2021 28 | Technik Instandsetzung Durch die Synergienutzung zwischen der Mensa der Kantonsschule und dem Konvikt konnte die Kücheninfrastruktur stark verkleinert werden. Das Gebäude zeigt sich in neuem Glanz, während die hohen Innen-und Aussenraumqualitäten erhalten werden konnten.

Das Instandsetzungsprojekt überzeugte durch den respektvollen Umgang mit der bestehen Substanz.
Das Instandsetzungsprojekt überzeugte durch den respektvollen Umgang mit der bestehen Substanz.

Durch die Synergienutzung zwischen der Mensa der Kantonsschule und dem Konvikt konnte die Kücheninfrastruktur stark verkleinert werden. Das Gebäude zeigt sich in neuem Glanz, während die hohen Innen und Aussenraumqualitäten erhalten werden konnten.

Erste Nacht im Konvikt

Für die Phase der baulichen Sanierung wurde auf dem Areal westlich des Schulhauses Cleric ein Unterkunftsprovi-sorium erstellt. Der Betrieb wurde für die gesamte Sanierungszeit ausgelagert. Nach knapp dreijähriger Planungs-und Bauzeit erfolgte der Bezug des sanierten Konvikts gegen Ende des letzten Jahres. Am 25. Oktober verbrachten die Bewoh-nerinnen und Bewohner ihre erste Nacht im frisch erneuerten Konvikt.

Zurzeit werden die Umgebungsarbeiten noch abgeschlossen. Die offizielle Einweihungsfeier ist im Frühjahr 2021 vorgesehen. ■

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