Digitalisierung erleichtert die Fairness auf dem Bau

Das Informationssystem Allianz Bau (ISAB) der Bauverbände und Gewerkschaften ist ein Erfolg. Schon bald kommen auf Schweizer Baustellen 10 000 ISAB Cards, die für Fairness sorgen, zum Einsatz. Eine neue ISAB-App erleichtert die Kontrollen.

Daniela Neves, Baustellen- kontrolleurin Arbeitskontrol- le für den Kanton Zürich, führt vor, wie die neue ISAB App funktioniert.
Daniela Neves, Baustellen-kontrolleurin Arbeitskontrol-le für den Kanton Zürich, führt vor, wie die neue ISAB App funktioniert.

Wie steht es um das Baukontrollsystem Informationssystem Allianz Bau (ISAB), das 13 Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaften Unia, Syna und Bauka-der Schweiz lanciert haben? Diese Frage wollten zahlreichende Medienschaffende beantwortet haben. Sie fanden sich ein zum Point de Presse und erfuhren dort, dass das Baukontrollsystem ISAB in die digitale Offensive gegangen ist. Damit bietet es Kontrollorganen und Bauherren neue Möglichkeiten, GAV-Informationen von Baufirmen und deren Mitarbeitenden direkt auf der Baustelle zu prüfen. So wird eine unvergleichliche Transparenz für alle Beteiligten geschaffen, um den fairen Wettbewerb in der Bauwirtschaft zu stärken.

Benedikt Koch, Direktor Schweizer Baumeisterverband
Benedikt Koch, Direktor Schweizer Baumeisterverband

«Das Informationssystem Allianz Bau (ISAB) verfügt über drei Produkte, welche von den verschiedenen Akteuren genutzt werden. Den Kern bildet die ISAB-Datenbank. In ihr werden von den Paritätischen Kommissionen die Informa-tionen über die Betriebe eingepflegt. Diese Informationen werden von den Paritätischen Kommissionen bearbeitet, weil sie mit der Umsetzung der AVE GAV betraut sind. Auch die Betriebe selbst erfassen in der ISAB-Datenbank die Angaben zu ihren Mitarbeitenden. Aus den Informationen der Paritätischen Kommissionen kann danach die GAV-Bescheinigung generiert werden. Diese liefert Informationen dazu, welchem GAV ein Betrieb unterstellt ist, ob eine Lohnbuchkontrolle gemacht wurde und was deren Ergebnis war», erläuterte Benedikt Koch, Direktor SBV und Vizepräsident ISAB.

Sicheres System

Die neue ISAB-App, die am Point de Presse vorgestellt wurde, ermöglicht es Kontrolleuren, schnell die für sie relevan-ten Informationen aus der Datenbank zu ersehen, um erkennen zu können, ob beim Betrieb in den letzten fünf Jahren eine Lohnbuchkontrolle durchgeführt wurde und ein Verstoss vorliegt oder ob er GAV-konform ist. Auch die für eine Baustellenkontrolle wesentlichen Angaben zum Arbeitnehmer sind auf der ISAB Card hinterlegt. «Die Baustellen-kontrollen sind dank ISAB so digital und transparent wie nie zuvor», freute sich Koch an der Veranstaltung. Das ist in der Tat sehr positiv – wie steht es aber um die Cybersicherheit? Die Verantwortlichen können diesbezüglich alle Bedenken zerstreuen. Für das Login in die ISAB-App wird eine Zwei-Faktor-Authentifizie-rung mit SwissID und ein gültiges Benutzerkonto bei ISAB benötigt. Alle Zugriffe werden festgehalten. Dies entspricht dem Standard, der auch für E-Banking-Anwendungen verwendet wird. Auch der Datenschutz ist gewähr-leistet. Die Funktionalität der ISAB Plattform, der ISAB App und der ISAB Card wurden vorgängig mit Datenschutz-experten seriös abgeklärt. Die geltenden Bestimmungen des Datenschutzes wurden rechtlich in den ISAB Reglemen-ten und Nutzungsverträgen mit den verschiedenen Nutzergruppen verankert und abgesichert.

Roland Dubach
Roland Dubach

Vorteile für KMU und Gross-unternehmen

Die Geschichte des Baukontrollsystems ISAB ist eine erfolgreiche: Schon bald kommen 10 000 ISAB Cards auf Schwei-zer Baustellen zum Einsatz. Roland Dubach, CEO Bau & GU der Anliker AG, zeigte auf, dass die ISAB Card Grossun-ternehmen und KMU Vorteile bietet. «Dank ISAB können wir uns mit der Qualität unserer Leistung von Konkur-renzbetrieben abheben und eine Diffe-renz gegenüber unkorrekten Firmen erreichen» hält Roland Dubach, CEO Anliker AG Bauunternehmung, dazu fest.

Kaspar Lo Presti
Kaspar Lo Presti

Bauherren zeigen Interesse

«Wir erhalten immer wieder Anfragen von Bauherren, welche ISAB in ihre Ausschreibungsunterlagen und Werkver-träge aufnehmen möchten. Innerhalb von ISAB erarbeiten wir Musterformulierun-gen, welche wir dann im persönlichen Gespräch jeweils an die individuellen Bedürfnisse anpassen», berichtete Koch den Journalisten.

Sascha Haltinner, Geschäftsführer des Paritätischen Vereins Informationssystem Allianz Bau (ISAB), erklärte: «Mit nur einem Blick auf die ISAB Card erkennt der Bauherr, ob die betreffende Person bei einem Arbeitgeber angestellt ist, welchen er für Leistungen auf der Baustelle engagiert hat. In den kommen-den Wochen erhalten auch bei ISAB registrierte Vergabestellen Zugang zur ISAB App. Sie können damit die Firmen-zugehörigkeit der Arbeitnehmenden, die Gültigkeit des Ausweises und die aktuelle GAV-Einhaltung der Firma auf der Baustelle schnell und unkompliziert mit dem Handy überprüfen.»

Auch die Bauherren und Vergabestellen wollen vermehrt, dass Unternehmen, welche Tätigkeiten auf ihren Baustellen ausüben, ihre Mitarbeitenden mit ISAB Cards ausrüsten. «Für die Suva als Bauherrin galt schon bisher der Grund-satz, die Vergabe von Aufträgen an die Einhaltung von geltenden Standards zu koppeln», betont Kaspar Lo Presti, Leiter Baumanagement der Suva. «ISAB erleichtert die Überprüfung, welche Firmen sich an die Gesamtarbeits-verträge halten». ■

Schweizer Solarpreis 2020: „Zukunft gehört der Solar-Architektur“

Seit 30 Jahren setzt sich die Solaragentur Schweiz mit ihrem Leuchtturm, dem «Schwei-zer Solarpreis», für die Nutzung solarer Energiequellen ein.

Ein Grosseinsatz, der anfangs von breiten Kreisen, auch und gerade in der Planerszene belächelt wurde, gingen doch viele davon aus, dass die technisch anmutenden, oft als Experimentierhäuser verrufenen ersten Solarbauwerke berechtigten ästhetischen Ansprüchen an baukulturelle Leistungen nie zu genügen vermögen. Ein Grosseinsatz aber auch, der genau diesen Vorurteilen stetig und unaufhaltsam entgegenwirkte. Mit Bauwerken, die auch gestalterisch zu überzeugen vermögen. Während beinahe Jahr für Jahr die Leistungsrekorde auf nationaler und internationaler Ebene gesteigert werden können – aktuell liefert das mit dem Norman Foster Award ausgezeichnete Plusenergiebauwerk Brunner-Bapst in Waltensburg/GR unglaubliche 817%-Eigenenergieversorgung blieb auch die gestalterische Weiterentwicklung nicht stehen. Anschluss- und Übergangsdetails wurden stetig verfeinert, die Oberflächen müssen endlich nicht mehr zwingend schwarz und grobmaschig verdrahtet sein, die gestalterischen Möglichkeiten werden fortlaufend erweitert, mehr und mehr kümmern sich Vorbildarchitekten um raffinierte Integrationen von Solarelementen.

Solarenergie weiterentwickeln

Doch die Reise ist längst noch nicht abgeschlossen, nach wie vor ist die Renovationsrate in unserem Lande zu tief, so dass weit über eine Million Gebäude energetisch nicht fit sind und dadurch noch viel zu viel fossile Energie beziehen. Nach wie vor ist in breiten Kreisen von Planenden und Bauherrschaften die Skepsis gross gegenüber solaraktiven Gebäudeflächen. Zu hohe Preise, zu wenig Effizienz, zu starke gestalterische Einschränkungen, sind die meistgenannten Argumente. Dass dem nicht so ist, dazu braucht es auch heute noch viel Aufklärungsarbeit, am besten mit gebauter Realität. Diesen Tatbeweis leistet der Schweizer Solarpreis Jahr für Jahr. Die Anzahl von Plusenergiebauten, d.h. Bauwerken, die mehr Strom produzieren, als sie selber benötigen, steigt stetig an, der Stand der Technik und die Preiserosion bei solaraktiven Produkten lässt heute sehr viele Möglichkeiten offen, bei Neubauten und Sanierungen mit effizienten Solaranlagen ein abgerundetes Konzept umzusetzen.

www.solaragentur.ch

Zirkulit: ein neuartiger Baustoff

In der Schweiz entsteht das erste Gebäude aus zirkulärem Beton. Die Swiss Prime Site Immobilien AG setzt bei ihrem Areal JED in Schlieren erstmals den neuartigen Baustoff Zirkulit ein. Die von Eberhard entwickelte Rezeptur ist einzigartig und garantiert maximale Zirkularität. Dank neuster Technologie kann zudem CO2 im Beton gespeichert werden. So erhält der Bauherr eine nachhaltige und zukunfts­weisende Bausubstanz.

Der Name Zirkulit steht für den ersten zirkulären Beton der Schweiz. Zirkulit-Beton ist die neuste Generation von nachhaltigem Beton. Dank einer speziellen Rezeptur übertrifft der Baustoff bezüglich Nachhaltigkeit alle bisher bekannten Betonarten.

CO2 im Beton gespeichert
Die Rezeptur zeichnet sich durch den grösst­möglichen Sekundär­rohstoffanteil aus und garantiert somit maximale Zirkularität. Zudem wird durch eine neue Speicher­technologie der CO2-Fussabdruck des Zirkulit-Betons kleiner. Trotz den signifikanten Einsparungen an Ressourcen weist der Zirkulit-Beton identische statische Eigen­schaften wie ein Primär­beton auf und kann für das ganze Haus verwendet werden. Die endlichen Primärressourcen Sand und Kies können damit geschont werden. Der Bauherr erhält eine nachhaltige Bausubstanz, die neue Massstäbe setzt. Der innovative Betonzirkulit ist ab Frühling 2021 verfügbar.

Die erste Bauherrin baut mit Zirkulit-Beton
Unter dem Namen JED (Join. Explore. Dare.) wird die ehemalige Druckerei in Schlieren zu einem Zentrum für Innovation, Unternehmertum und Wissens­transfer mit attraktiven Arbeits­welten entwickelt. Als Vorreiterin und Investorin im Bereich nachhaltiges Bauen wird Swiss Prime Site Immobilien beim Neubau auf dem Areal JED erstmalig Zirkulit-Beton einsetzen. Dazu Gianfranco Basso, Head Construction Swiss Prime Site Immobilien: «Seit 2019 sind wir Mitglied von Madaster Schweiz, einer Plattform, die sich für die Nutzung von zirkulären Baustoffen einsetzt. Der innovative Baustoff Zirkulit von Eberhard gibt uns die Möglichkeit, unseren bereits auf Nachhaltigkeit konzipierten Neubau auf dem Areal JED noch stärker auf die immer wichtiger werdende Kreislauf­wirtschaft auszurichten.» Patrick Eberhard, Bereichsleiter Baustoffe bei Eberhard, ergänzt: «Wir freuen uns, dass Swiss Prime Site Immobilien mit uns den Schritt zum zirkulären Bauen geht und den Zirkulit-Beton im Areal JED in Schlieren als erste Bauherrinin der Schweiz einsetzen wird. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zur Kreislauf­wirtschaft in der Baubranche.»

zirkulit.ch

Der zirkulit Beton erreicht maximale Zirkularität dank einer einzigartigen Rezeptur mit höchstem Sekundärrohstoffanteil. Der Primärressourcenverbrauch kann signifikant reduziert werden (tnt-graphics).
Sichtwand aus Zirkulit-Beton (Eberhard).
JED Schlieren wird als erste Objekt mit zirkulit Beton gebaut (Swiss Prime Site | by nightnurse).
Patrick Eberhard, Geschäftsführer Zirkulit-Baustoffe (Carlo Torre).
Gianfranco Basso, Head Construction Swiss Prime Site Immobilien AG (Swiss Prime Site).

Die Schalung für hohe Ansprüche

Die hohen Wände für die Erweiterung der Abwasserreinigungsanlage ProRheno in Basel wurden mit einer modernen Rahmenschalung und einem durchdachten Konsolensystem schnell und sicher er-stellt. Dank einseitig bedienbarer Schalung, speziellem Konsolensystem und Gegenabsturzgeländer konnte die Aufbaubreite der Abstellbasis mit darunterliegendem Traggerüst reduziert werden.

Die Schalung für hohe Ansprüche

Bei der Erweiterung der Ara in Basel wurden im Teilbereich der SBR-Becken (mechanische und biologische Behandlungs-stufen) 10,1 Meter hohe Wände mit einer Stärke von 70 Zenti-meter erstellt. Die Unterzüge, welche die Decken über den grossen Einzelbecken (41,15 × 33,85 Meter) tragen, sind 2,2 Meter hoch und 80 Zentimeter stark. Für die Wände, wie auch für die Unterzüge, hat sich die Firma Erne AG für den Einsatz der Peri-Schalung Maximo MX18 entschieden. Die Maximo MX18 überzeugt die Erne AG durch die einseitige Ankertechnik und das sichere MXK-Konsolen-system.

Wirtschaftliche Rahmenschalung

Das System Maximo zeichnet sich im Vergleich zu herkömm-lichen Rahmenschalungen durch eine äusserst schnelle Handhabung bei gleichzeitig geringerem Personalbedarf aus. Die einseitige Bedienbarkeit des Ankers durch nur eine Person reduziert den Aufwand und sorgt darüber hinaus für ein harmonisches Betonbild.

Das zur bewährten Trio kompatible System erfüllt hohe Ansprü-che an Wirtschaftlichkeit und Ausführungsqualität. Alle herausragenden Vorteile der Trio wurden bei der Entwicklung der Maximo beibehalten. Vorteilhaft sind beispielsweise weiterhin die wenigen unterschiedlichen Elementgrössen und das Richtschloss BFD, das als einziges Verbindungsteil dient. Die 700 Quadratmeter Maximo-MX18-Schalung und die MXK-Konsolen, inklusive aller Leiteraufgänge, Seiten-und Rückenschutzgitter, wurden liegend komplett fertig vormon-tiert. Nach dem Bespannen der Schalung mit einem Spezialvlies wurde die Schalung gestellt und war durch die Vormontage zu jedem Zeitpunkt sicher. 38 Etappen mit einer Länge von rund 34 Meter wurden in einem Guss auf die 10,1 Meter Höhe betoniert. Das Ausschalen und Umstellen der Schalung in Elementbreiten von 2,4 Meter inklusive MXK-Konsolsystem erfolgte in nur einem Arbeitstag.

Maximo-MX18-Rahmenschalung für 10,1 Meter hohe Wände mit einer Stärke von 70 Zentimeter mit Seitenschutz.
Maximo-MX18-Rahmenschalung für 10,1 Meter hohe Wände mit einer Stärke von 70 Zentimeter mit Seitenschutz.

Schnell und sicher aufgebaut: Konsolensystem

Das Konsolensystem MXK dient als Arbeitsbühne an Maximo und Trio. Der modulare Aufbau und leichte, von Hand montier-bare Systembauteile sorgen für schnelle Montage und hohe Wirtschaftlichkeit. Im Unterschied zu konventionellen Lösungen bietet das modular aufgebaute System vormontierbare Einzel-teile, wie zum Beispiel den Gerüstbelag MXK oder das Seiten-schutzgitter Prokit PMB.

Peri-Maximo-MX18-Rahmenschalung mit MXK-Konsolensystem.
Peri-Maximo-MX18-Rahmenschalung mit MXK-Konsolensystem.

Wie bei den Wänden wurde auch die Unterzugschalung komplett am Boden liegend fertig vormontiert und so auf die Abstellbasis gesetzt. Durch die einseitig bedienbare Schalung mit dem MXK-Konsolensystem und Gegenabsturzgeländer konnte die Aufbaubreite der Abstellbasis mit darunterliegendem Traggerüst reduziert werden. Auch hier, wie bei den Wänden, wurden die gesetzlichen Sicherheitsvorschriften zu jedem Zeitpunkt der Arbeiten erfüllt. Neben der einseitig bedienbaren Ankertechnik war auch dies ein Hauptgrund für die rasche und speditive Arbeit der Mitarbeiter der Erne AG, da alle Mitarbeiter jederzeit auf gesicherten Arbeitsebenen arbeiten konnten.

Spezielles Abschalelement

In den Wänden wurden horizontal Spannkabel eingelegt. Für die Spannkabelköpfe wurde eine Sonderabschalung in Zusammen-arbeit mit dem Auftraggeber ausgearbeitet, die als ein Element auf kompletter Höhe montiert und demontiert werden konnte.

Peri-Maximo-MX18-Rahmenschalung mit MXK-Konsolensystem.
Peri-Maximo-MX18-Rahmenschalung mit MXK-Konsolensystem.

Statement des Poliers Beat Senn von Erne AG

«Die Peri-Verantwortlichen haben die Anforderungen an die Schalung erkannt und umgesetzt. Die Maximo MX18 ist einfach zu bedienen, und durch die einseitige Ankertechnik brauchen wir weniger Arbeitskräfte. Auch die Sonderanker mit einer Länge von 70 und 80 Zentimeter funktionieren einwandfrei. Unsere Mitarbeiter, die mit der Maximo-MX18-Schalung arbeiten, sind begeistert vom einfachen Handling der komplet-ten Schalung. Wir konnten die eng gesetzte Terminschiene einhalten und schlussendlich sogar noch beschleunigen.» ■

Weiterbildung: Von der Technik ins Büro

Sie sind fasziniert von der Technik und sind das Rückgrat einer jeden Unternehmung im technischen Bereich: Die Techniker und Technikerinnen.

Wer den nächsten Schritt in die das Büro wagen möchte braucht jedoch zusätzliche Kompetenzen. Erweitern Sie Ihr Wissen mit der Weiterbildung Fachfrau/mann Unternehmensführung KMU und profitieren schon in Kürze von vielen neuen Möglichkeiten. Wenn Techniker die Schulbank drücken, hat das meistens zwei Gründe: Die einen wollen die Geschäftsleitung in kleineren und mittleren Betrieben bei Führungs- und Managementaufgaben unterstützen, weitere bereiten ihren Umstieg auf eine reine Bürotätigkeit vor, andere treten die Nachfolge im Familienbetrieb an oder bereiten sich auf eine Selbständigkeit vor. So oder so erwerben die Absolventen Kompetenzen, die ihre technische Grundausbildung auf ideale Weise ergänzen.

Berufsprüfung Unternehmensführung KMU

In der einjährigen nebenberuflichen Weiterbildung bereiten sich die Techniker auf die Berufsprüfung «Fachfrau / Fachmann Unternehmensführung KMU mit eidg. Fachausweis» vor. Der Lehrgang vermittelt ihnen ein besseres Verständnis für verschiedene Aspekte der Administration und befähigt sie, die anfallenden Büroarbeiten effizienter und effektiver zu erledigen. Mit dem erworbenen betriebswirtschaftlichen Wissen können sie sich zudem auf Augenhöhe mit der Geschäftsleitung über betriebliche Aspekte unterhalten und diese aktiv bei ihren Aufgaben unterstützen. Dieses zusätzliche Wissen macht den Berufsalltag noch spannender und sichert die berufliche Zukunft. Dem Betrieb erspart das betriebswirtschaftliche Zusatzwissen der Techniker zudem teure Beraterstunden. Auch bei einem geplanten Schritt in die Selbständigkeit oder bei einem absehbaren Berufswechsel ins Büro ist eine betriebswirtschaftliche Ausbildung für Techniker empfehlenswert. In beiden Fällen erhöht das erworbene Wissen die Erfolgsaussichten.

In sechs Modulen zum Ziel

Der Lehrgang basiert auf sechs Modulen, die thematisch aufeinander abgestimmt sind. Nach erfolgreichem Abschluss aller Module erhalten die Teilnehmenden den eidgenössischen Fachausweis. Die sechs Module in Stichworten:

  • Allgemeine Unternehmensführung
  • Leadership, Kommunikation und Personalmanagement
  • Organisation
  • Rechnungswesen
  • Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Lieferanten- und Kundenbeziehungen
  • Recht in der Unternehmensführung KMU

Die Lernziele vermitteln einen Eindruck, welche Kompetenzen aufgebaut werden:

  • Unternehmen mit betriebswirtschaftlichen Instrumenten führen und souverän präsentieren
  • Personalmanagementaufgaben fachkundig bewältigen
  • Produkte und/oder Dienstleistungen optimal vermarkten
  • Prozesse und Abläufe innerhalb des Unternehmens festlegen und optimieren
  • Mit finanz- und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen das Unternehmen überblicken

 

Fachleute Unternehmensführung sind gefragt

Fachleute Unternehmensführung KMU mit eidg. Fachausweis verfügen über aktuelles betriebswirtschaftliches Know-how gepaart mit technischem Verständnis. Diese Kombination macht Sie zu sehr gefragten Spezialisten.

E-Profi mit hoher Erfolgsquote

E-Profi Education ist eine eduQua-zertifizierte Bildungsinstitution mit jahrelanger Erfahrung in der Ausbildung von Fachleuten in den Bereichen Elektro/Elektronik und Gebäudeinformatik. Entsprechend hoch ist die Erfolgsquote bei sämtlichen Bildungsangeboten. Der Lehrgang «Fachleute Unternehmensführung KMU mit eidg. Fachausweis» startet einmal pro Jahr jeweils im März. Die Studierenden finden bei E-Profi ideale Voraussetzungen für ihre erfolgreiche Weiterbildung: einen hohen Praxisbezug zum betrieblichen Umfeld, Dozenten aus der Praxis, Kleinklassen und spannende Vernetzungsmöglichkeiten.

Nächste Kursstarts

Elektroinstallations- und Sicherheitsexperte (HPE): 2. Februar 2021

Elektroprojektleiter/in Installation und Sicherheit (BPE): 05. Februar 2021

Fachfrau/-mann Unternehmensführung KMU (FUF): 03. März 2021

IoT Intensiv Workshop (IoT): 14. Januar 2021

www.e-profi.ch

Neue Leitung bei Blumer-Lehmann

Geschäftsführer Richard Jussel übergab im September die Leitung der Blumer-Lehmann AG an ein Dreierteam. Zur Ruhe setzt er sich aber noch lange nicht. Das Thema BIM etwa und interne Projekte werden den leiden­schaftlichen Holzpionier weiter beschäftigen. Die Verantwortung und die Aufgaben der Geschäfts­führung übernehmen Martin Looser im Bereich Free Form, Markus Rutz im Bereich Holzbau-Excellence und Lukas Osterwalder im Modulbau.

 

Im Team in Richtung Holzbau­zukunft unterwegs: Richard Jussel übergibt die Geschäfts­leitung und übernimmt neue interne Aufgaben. (Vorne von links), Markus Rutz, Martin Looser und Lukas Osterwalder übernehmen ab September 2020 die Führung der Blumer-Lehmann AG.

Betontreppen – kalkuliert in fünf Minuten

Für jedes Hochbau­objekt braucht es Treppen. Ein standar­di­siertes Mass sucht man heute jedoch vergebens, Treppen müssen deshalb individuell geplant und spezifiziert werden – eine Heraus­forderung für Planer und Bauunter­nehmen. Einfach und vor allem schnell funktioniert die Planung mit diesem neuen Konfigurator für vorfabrizierte Treppen.

Betontreppen – kalkuliert in fünf Minuten dank dem Treppenkonfigurator.

Wie kann man einfach, schnell, effizient, selbstständig und ohne direktes Mitwirken des Element­lieferanten verschiedene Varianten prüfen, die optimale Lösung finden und dies dem Auftrag­geber möglichst rasch präsentieren?

Vorfabrizierte Treppen online konfigurieren
Mit dem neuen Treppen­konfigurator können Planer selbstständig und projekt­bezogen die Elef-Treppen einfach online konfigurieren. Der grosse Vorteil des Treppenkonfigurators ist, dass die erfassten Parameter, wie beispiels­weise Anzahl der Treppen­elemente oder die Breite der Treppe, gleich in Echtzeit visualisiert werden.

Schritt für Schritt
Im kostenlosen Tool – das auf der Website des Anbieters Müller-Steinag Element AG aus Rickenbach LU bereitsteht – erfasst der Kunde die Parameter der Elef-Treppe. Er wird dabei mit Hinweisen unterstützt und Schritt für Schritt durch den Ablauf geführt. Am Ende erhält er die fertige Konfiguration, die Visualisierung, den Ausschrei­bungstext und den Richtpreis.
Für Planer ist das eine enorme Arbeits­erleichterung. Alle Elef-Treppen und Varianten für sein neues Projekt kann der Kunde so berechnen und weiteren Projektbeteiligten anhand der herunter­ladbaren PDF-Dateien präsentieren. Alternativ kann er auch gleich eine direkte Anfrage für die Treppe an die Müller-Steinag Element AG senden. Und falls doch weitere Fragen auftauchen oder technische Unterstützung gebraucht wird, kann der Kunde vom fundierten Know-how der Element­spezialisten profitieren.

Sind alle Varianten mit dem Treppen­konfigurator berechenbar?
Der Konfigurator ist für gerade Treppen konzipiert, optional mit Podesten am Fuss und/oder am Kopf. Es lassen sich Treppen mit 4 bis 20 Stufen und mit Breiten von 0,99 bis 1,80 Meter berechnen. Damit werden gemäss Analyse des Anbieters die gängigsten, in Planungen immer wieder verwendeten Spezifikationen abgedeckt. Für alle anderen Treppen­abmessungen, Spezial­ausführungen, Falttreppen oder Wendel­treppen wird der direkte Kontakt zu den Spezialisten empfohlen. Sie unterstützen den Planer bei den Abklärungen und helfen mit, die besten technischen und preislichen Optionen zu finden.

In wenigen Schritten zum Ziel
1. Werte für Treppen­geometrie eingeben
2. Fussdetails wählen
3. Kopfdetails wählen
4. Verwendungsort bestimmen
5. Oberfläche festlegen
6. Trittschallschutz wählen
7. Transportart festlegen

Jetzt ausprobieren: betonlink.ch/konfigurator

Müller-Steinag Element AG
6221 Rickenbach LU

Zukunftsforscher zeigt Trends für Bauwirtschaft

Georges T. Roos, renommierter Schweizer Zukunfts­forscher, war am 17. September 2020 Gast am 13. Schweizer Bau-Apéro in der Umweltarena Spreitenbach. Der Referent löste mit seiner Keynote zu sechzehn Megatrends Aha-Erlebnisse sowie lebhafte Gespräche unter den Teilnehmenden aus. Besonders heiss diskutiert: Was bedeutet die Aussicht, dass die Schweiz urbaner, älter und dichter besiedelt wird, für die einheimische Bauwirtschaft?

Als Bau-Apéro-Gastgeberin Susanne Kuntner sich 2019 entschied, Zukunfts­forscher Georges T. Roos als Referenten zu ihrem nächsten Anlass einzuladen, war sie sich wohl nicht bewusst, dass sie gleich in doppelter Hinsicht einen Volltreffer landen würde: Einerseits drängt sich der fragende Blick in die Zukunft angesichts von Klimawandel, Digitalisierung oder demografischer Entwicklung derzeit ohnehin auf. Andererseits war Roos im Kontext der Corona-Pandemie in den vergangenen Monaten gefragter Gast in zahlreichen Medien und überzeugte durch sein Fachwissen sowie seine sachlichen und klaren Statements. Als Gründer eines privat finanzierten Zukunfts­forschungs­instituts analysiert Roos seit 1997 die treibenden Kräfte des gesellschaftlichen Wandels. Seine Diagnosen weisen laut seiner Website «in die Zukunft der globalisierten Welt, benennen Herausforderungen, stellen Risiken unverblümt dar und betonen dabei auch nachdrücklich Chancen». Dabei lasse er sich «als philosophisch geschulter Zukunftsforscher weder von Hypes noch von apokalyptischen Bildern verführen», sondern wolle vielmehr aufzeigen, «wie der menschliche Unternehmensgeist immer wieder Fortschrittssprünge hervorbringt».

In seiner Keynote am Bau-Apéro stellte Roos sechzehn Megatrends vor, darunter bekannte und viel diskutierte wie Ressourcen­verknappung, Beschleunigung praktisch aller Lebensbereiche oder Digitalisierung. Gleichzeitig sprach er über neue Möglichkeiten der «Bio-Transformation», etwa die Verschmelzung von Lebewesen mit Technologie, oder über «Blockchain» als Basis für digitale Transaktionen. Besonders aufmerksam hörte das Publikum den Zukunfts­szenarien zu, die sich auf das einheimische Bauen auswirken könnten.

So lässt die Annahme, dass die Schweiz neben den skandinavischen eines der wenigen europäischen Länder ist, in denen die Bevölkerungszahl in den kommenden Jahrzehnten nochmals anwächst, darauf schliessen, dass auch der Bedarf an Wohn- und möglicherweise Arbeitsraum steigen könnte. Roos geht davon aus, dass die Schweiz 2040 rund 10 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner verzeichnen wird. Hier dürfte übrigens die globale Migration eine entscheidende Rolle spielen. Gleichzeitig wies der Referent darauf hin, dass die Lebenserwartung weltweit bis auf ein Alter von 76 Jahren ansteigen werde. In der Schweiz werde dabei die Bevölkerung ab 65 um mehr als 50 Prozent zunehmen. Es liegt nahe, dass man sich in der Planung der weiteren Bautätigkeit vermehrt an den Bedürfnissen einer älteren Gesellschaft zu orientieren hat. Ein weiterer Megatrend betrifft laut Roos die «Urbanisierung». Seit 2008 lebe die Mehrheit der Weltbevölkerung in Städten, und es würden in naher Zukunft weitere Megacitys mit mehr als zehn Millionen Bewohnerinnen und Bewohnern entstehen. In der Schweiz betrage der Urbanisie­rungsgrad bereits 85 Prozent und sei weiter am Wachsen.

Künstliche Intelligenz mit Charme
Charmant umrahmt wurde das Referat durch die beiden künstlichen Intelligenzen Nao und Pepper der Firma Avatarion mit Sitz im Zürcher Technopark. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung von Softwarelösungen für humanoide Roboter spezialisiert und bot im Verlauf des Abends verschiedene vergnügliche Demo-Sequenzen an. Zudem stand das Avatarion-Team den Gästen für Fragen zum aktuellen Stand sowie zu Chancen und Grenzen künstlicher Intelligenz zur Verfügung. Bereits zwei Stunden vor dem Hauptprogramm trafen rund vierzig Gäste ein, um sich einer der beiden Themenführungen durch die Umweltarena anzuschliessen. Das Kompetenzzentrum für Umwelt- und Energiefragen sowie nachhaltige Mobilität bietet derzeit 45 Ausstellungen an und eröffnet zukunfts­orientierten Besucherinnen und Besuchern viel Inspiration zu nachhaltigem Leben. Gleichzeitig ist die Umweltarena beliebter Veranstaltungsort für Events und Seminare aller Art. Vor und nach dem Referat wurden die Gäste durch die Crew des Restaurants Klima mit erlesenem Wein sowie kulinarischen Köstlichkeiten aus biologischer und regionaler Produktion bewirtet.

Viel Genuss und Herzlichkeit mit Abstand
Selbstverständlich kam während des ganzen Anlasses ein minutiös durchdachtes Corona-Schutzkonzept unter Einhaltung sämtlicher Vorgaben zur Anwendung. Die kleinen Steh-Apéro-Tische wurden grossflächig verteilt, es standen kostenlos Masken sowie Desinfektionsmittel zur Verfügung, und die Bestuhlung im grossen Saal der Arena erlaubte die Einhaltung komfortabler Abstände. Der geselligen Stimmung und dem interessierten Austausch unter den rund einhundert Gästen taten die vorbeugenden Massnahmen keinen Abbruch, im Gegenteil: Das Ambiente war wie gewohnt von ausgesprochener Herzlichkeit und Wertschätzung geprägt, und Kopfnicken mit Lachen statt Händeschütteln schien sich ohnehin längst etabliert zu haben. Als sich die letzten Gäste kurz nach 22 Uhr verabschiedet hatten, machte sich beim veranstaltenden Team nebst Dankbarkeit etwas Wehmut, dass der Anlass schon vorüber war, und gleichzeitig bereits Vorfreude auf den 14. Schweizer Bau-Apéro breit. Kreative Ideen seien bereits zahlreich vorhanden …

Schweizer Bau-Apéro
Der Schweizer Bau-Apéro ist Teil der Networking-Plattform baustellenprofi.ch. Gastgeberin ist Susanne Kuntner, Personal- und Unternehmensberaterin sowie Inhaberin von sk consulting und mein job Zürich. 2021 wird der Schweizer Bau-Apéro bereits zum 14. Mal stattfinden. Information dazu gegen Ende Jahr auf baustellenprofi.ch

Impressionen zum 13. Schweizer Bau-Apéro

Georges T. Roos, renommierter Schweizer Zukunftsforscher, mit Gastgeberin Susanne Kuntner.











Effiziente Blutstoppung in Notfallsituationen

Im Schweizer Baugewerbe ereignen sich laut Bundesamt für Statistik jährlich rund 52 000 Arbeitsunfälle. Im Schnitt ist damit jeder zehnte Arbeiter der Bauindustrie betroffen. Dabei verliefen 140 Unfälle in den letzten zehn Jahren sogar tödlich. Dabei kommt es oftmals zu schweren Blutungen, bei denen ein normales «Pflästerli» nicht mehr ausreicht.

Viele der geschätzten Leser und Leserinnen kennen bereits das IVP – Individuelles Verbands­päckchen – aus der RS, das seit Jahrzehnten von der IVF HARTMANN AG hergestellt wird. Nun wurde das klassische IVP zur TRAUMA BANDAGE weiter­entwickelt und steht ab sofort auch Arbeitern bei der Versorgung nach schweren Unfällen zur Verfügung. Einst für den Einsatz in Kriegs­gebieten entwickelt, kann die TRAUMA BANDAGE – ein neuartiger Druckverband – auch in Notfall­situationen bei Arbeitsunfällen Blutungen stoppen und sogar Leben retten. Besonders bei starken Blutungen, die durch Quetschungen, Schnitte, Stürze, umherfliegende Gegenstände und im Umgang mit Maschinen und Werkzeug schnell entstehen können, findet die TRAUMA BANDAGE ihre Anwendung.

Dank der praktischen Grösse passt die TRAUMA BANDAGE in jede Betriebs­apotheke und in jeden Sanitäts­schrank und kann auch unterwegs zum Schutz der Arbeiter mitgeführt werden. Die Versorgung eines Verletzten mit der TRAUMA BANDAGE kann, dank aufgedruckter Anleitung, von jedem Arbeiter ohne spezielle Vorkenntnisse gewähr­leistet werden, sogar eine Selbstverarztung ist möglich. Jederzeit, überall und von jedem anwendbar, macht die TRAUMA BANDAGE so im Notfall eine sofortige Wundversorgung und ein zügiges Stillen von Blutungen möglich.

Der weiterentwickelte Druckverband
Die von der IVF HARTMANN AG in der Schweiz neu entwickelte und produzierte TRAUMA BANDAGE ist mit einem neuartigen Druckapplikator ausgestattet. Er sorgt dank seiner flachen Form für eine gleichmässige Druckverteilung, zudem kann Druck sehr einfach und kontrolliert aufgebaut werden.
Das Militär hat den handlichen und praktischen Lebensretter seit etwa 100 Jahren im Einsatz. Unzählige Male hat er sich bereits bewährt. Mit der weiterent­wickelten TRAUMA BANDAGE sind Arbeiter für alle Notfälle gewappnet, so darf sie in keinem Unternehmen fehlen, das Wert auf Arbeits­sicherheit legt. Die TRAUMA BANDAGE ist für zwölf Franken (netto) bei betriebsapotheke.ch erhältlich. Muster lassen sich unter info@betriebsapotheke.ch anfordern.

IVF HARTMANN AG
8212 Neuhausen

ivf.hartmann.info/de-ch
betriebsapotheke.ch

(v.l.) Die richtige Anwendung wird mittels leicht verständlicher Piktogramme auf dem sterilen Medizinprodukt erklärt.
Der neue Druckapplikator vereinfacht eine korrekte Anwendung.

Stuttgarter Brücke hängt an Schweizer Carbon-Seilen

Ein weiterer Meilenstein für einen äusserst vielfältigen Werkstoff mit Schwei-zer Wurzeln: Kürzlich wurde eine 127 Meter lange Eisenbahnbrücke über die Autobahn A8 bei Stuttgart geschoben, deren 72 Hängeseile komplett aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) bestehen. Dieser ultraleichte und trotzdem enorm stabile Werkstoff wurde massgeblich an der Empa entwickelt und kommt seither in immer mehr Bauwerken zum Einsatz.

Die Stuttgarter Netz-werk-Bogenbrücke mit CFK-Hängern ist bereit
zum Einschieben.

In der Nacht vom Sonntag, 3. Mai, findet in Stuttgart ein spektakulärer Brücken-schlag statt: Die Stuttgarter Strassenbah-nen AG (SSB) verlängert die Stadtbahn-linie U6 von Stuttgart-Fasanenhof bis zum Flughafen. Dazu ist eine 127 Meter lange Brücke über die Autobahn A8 erforderlich. Der Brückenbogen und die Fahrbahnplat-te wurden in den vergangenen Monaten direkt neben der Autobahn hergestellt. Die filigrane Netzwerk-Bogenbrücke besteht aus zwei parallelen Stahlbögen und der an Carbon-Hängern aus der Schweiz abgehängten Betonfahrbahnplatte. Die Bauleute werden den Koloss von rund 1500 Tonnen nachts über die gesperrte Autobahn schieben. Zu dieser Masse tragen die 72 wie Spinnfäden wirkenden Carbon-Hänger der Firma Carbo-Link AG in Fehraltorf, eines Spin-off der Empa, mit insgesamt lediglich 1675 Kilogramm jedoch kaum etwas bei.

Ein seltener Brückentyp
Seinen Anfang nahm das Projekt bereits 2012, als das Ingenieurbüro schlaich bergermann partner (sbp) aus Stuttgart den Wettbewerb für die Autobahnüber-querung der Stadtbahnlinie U6 mit seiner eleganten Netzwerk-Bogenbrücke gewann. Im Gegensatz zu einer klassi-schen Stabbogenbrücke mit vertikalen Hängern überkreuzen sich die schräg angeordneten Hänger, und es entsteht der Eindruck eines feinen Seilnetzes. Eine Netzwerk-Bogenbrücke wirkt
statisch wie ein Fachwerkträger, sie ist im Vergleich zu Stabbogenbrücken mit vertikalen Hängern steifer. Das heisst, die Durchbiegung unter Verkehrslast ist geringer. Dies ist besonders für Eisen-bahnbrücken von Bedeutung: Sind die Durchbiegungen unter der Last eines Zugs zu gross, verkrümmen sich die Schienen, und der Zug entgleist.
Trotz dieses Vorteils wurden bisher nur wenige Brücken dieses Typus realisiert, da es mit den Stahlhängern verschiedene Probleme gab, vor allem bezüglich Ermüdung. Auch der Wettbewerbsent-wurf von sbp beinhaltete zunächst Stahlseile als Hänger. Doch die Bauherr-schaft zögerte mit dem Bau. Sie schätzte zwar die Eleganz der Brücke und insbesondere die stützenfreie Überque-rung der acht Autobahnspuren. Die Kosten erachtete sie indes als zu hoch.

Die Lösung: Hänger aus CFK
Ausschlaggebend war schliesslich eine Idee von Lorenz Haspel aus dem sbp-Team, die Stahlseile durch vorge-spannte Carbon-Hänger zu ersetzen, oder materialwissenschaftlich korrekt ausgedrückt: Hänger aus kohlenstoff-faserverstärkten Kunststoffen (CFK). Zum Erstaunen aller liessen sich die Kosten dadurch sogar senken. Doch im Gegensatz zu Stahlseilen waren CFK-Hänger noch kein Massenprodukt. Wer würde also die 72 erforderlichen CFK-Hänger liefern können? In einem
früheren Projekt hatte Haspel mit Andreas Winistörfer, dem Gründer und CEO des Empa-Spin-off Carbo-Link, zusammengearbeitet, das seit rund 20 Jahren unter anderem CFK-Rückhalte-stangen für Baukräne produziert. Diese Stangen hatten Haspel überhaupt erst auf die Idee mit den CFK-Hängern gebracht. In Deutschland ist für neue Bauprodukte eine bauaufsichtliche Zulassung erforder-lich. Eine solche zu erlangen, insbesonde-re für ein völlig neues Produkt, wie es CFK-Hänger zweifellos darstellten, ist in der Regel zeitintensiv und teuer. Für die Stuttgarter Stadtbahnbrücke standen aber weder Geld noch Zeit zur Verfügung. Eine «Zustimmung im Einzelfall» war die einzige Chance, und die verantwortliche Zulassungsbehörde von Baden-Württem-berg stimmte zu, diesen Weg zu versu-chen. Im Herbst 2016 beauftragte die SSB Winistörfer daher mit der Herstellung von drei Prototypen – und das Empa-Team um Masoud Motavalli und Robert Widmann damit, die erforderlichen Experimente durchzuführen. Für die Empa-Forscher war die Thematik nicht neu, beschäftigten sie sich doch bereits seit den 1980er-Jah-ren intensiv mit der Entwicklung von CFK-Zuggliedern für den Brückenbau.

100 Jahre in wenigen Monaten simulieren
Ende September 2016 lieferte Carbo-Link die Prototypen, und im Oktober begann Motavallis Team mit den mechanischen Versuchen. Die wichtigste Aufgabe bestand darin, an den CFK-Hängern 100 Jahre Bahnbetrieb zu simulieren – innert weniger Monate. Dies entspricht einer Beanspruchung von mehr als 11 Millionen Überfahrten. Die aus Zeit-und Kosten-gründen gewählte hohe Schwingfrequenz von 4,2 Hz führte anfänglich an den Kontaktflächen zwischen CFK und den Titankauschen zu einer gefährlichen Überhitzung. Das Projekt drohte zu scheitern, bis entschieden wurde, die aus Ehrgeiz stark übersteigerte Lastamplitu-de auf ein realistisches Mass zu reduzie-ren. Schliesslich überlebten die zwei untersuchten Hänger die rund 11 Millio-nen Lastzyklen problemlos.

Die Aufgabe der Empa-Gutachter Urs Meier – ein Pionier der CFK-Forschung – und Peter Richner, der heutige stellver-tretende Direktor der Empa, bestand nun darin, die umfangreichen Daten zu analysieren und zu bewerten. Neben den Ermüdungseigenschaften mussten sie auch Themen wie Witterungsbeständig-keit, Blitzschlag, Brand, Einfluss elektri-scher und magnetischer Felder sowie Vandalismus berücksichtigen. Am 17. Mai 2017 schickten Meier und Richner ihr Gutachten nach etwas mehr als sieben Monaten nach Stuttgart. Alle hatten unter Hochspannung und enormem Zeitdruck gearbeitet. Und dann geschah … nichts. Monate verstrichen, und sowohl der Carbo-Link-CEO Winistörfer als auch Meier und Richner kamen zum Schluss:
«Ausser Spesen nichts gewesen.»

Sie hatten das Projekt bereits abge-schrieben, als am 10. April 2018 plötzlich ein Schreiben der baden-württembergi-schen Zulassungsbehörde eintraf, das die Verwendung von CFK-Hängern beim Bau der Brücke über die A8 unter bestimmten Auflagen erlaubte. So waren unter anderem das Gutachten der Empa mit den darin enthaltenen Anforderungen den Ausschreibungsunterlagen für das Projekt beizulegen. Auf die darauffolgen-de Ausschreibung des Projekts ging lediglich eine Offerte ein; in Deutschland herrschte damals eine konjunkturelle Überhitzung in der Baubranche. Da die Kosten in der Offerte deutlich über dem vorgesehenen Budget lagen, sah es im Herbst 2018 für die Netzwerk-Bogen-brücke mit CFK-Hängern erneut düster aus. Das Projekt drohte aus Kostengrün-den endgültig zu scheitern. Doch kurz vor Weihnachten entschieden sich die Verantwortlichen überraschenderweise trotzdem für die zukunftsweisende Technologie.

Eine Weltpremiere im Brückenbau
Nun wird am kommenden Sonntag die weltweit erste grosse Brücke, die vollständig an CFK-Zuggliedern hängt, errichtet – eine Weltpremiere, zu der Carbo-Link und die Empa viel beitrugen. Vor allem die für die CFK-Variante geringeren Erstinvestitionskosten im Vergleich zur Stahlvariante haben die Fachwelt überrascht, denn in bisherigen Brückenprojekten, die nicht durch Forschungsfördergelder unterstützt wurden, hatten CFK-Zugglieder gegen-über Stahl kommerziell keine Chance. Doch das anspruchsvolle Anforderungs-profil für Hänger von Netzwerk-Bogen-brücken ist wie massgeschneidert für den Werkstoff CFK. So beträgt die Quer-schnittsfläche der CFK-Hänger nur ein Viertel dessen, was für Hänger aus Stahl erforderlich wäre – ein wichtiger Grund für die Wirtschaftlichkeit des neuen Werkstoffes. Mitte April erfolgte der Einbau der 72 CFK-Hänger. Dieser konnte, aufgrund des geringen Gewich-tes, ohne Kran und mit lediglich drei Bauarbeitern durchgeführt werden.

Und auch punkto Nachhaltigkeit punktet die CFK-Brücke. Da im Empa-Gutachten das Thema Nachhaltigkeit von CFK-Hän-gern noch kein Thema war, bestanden bei den Beteiligten diesbezüglich zunächst Zweifel. Im Rahmen eines weiteren Projekts für eine 130 Meter weit spannende zweigleisige Eisenbahn-brücke konnten Empa-Forscher diese «Lücke» kürzlich schliessen. Die Ergebnisse sprechen eindeutig für die CFK-Variante. So sind etwa die CO#-Emissionen für die Stahlvariante rund dreimal höher und der Energieaufwand mehr als doppelt so hoch.

Die CFK-Hänger der Stuttgarter Stadt-bahnbrücke dürften für zukünftige Netzwerk-Bogenbrücken wegweisend sein. Es dürfte für CFK-Zugglieder aber noch weitere Nischen geben, in denen sie gegenüber Stahl nicht nur technisch, sondern auch kommerziell konkurrenz-fähig sind. Ein Beispiel sind die enorm langen Seile weit gespannter Schrägseil-brücken in Asien. Doch das schnelle Geld ist mit innovativen Materialien im Bau-bereich nicht zu verdienen, hat es doch rund 40 Jahre intensiver Forschung und enormer Beharrlichkeit erfordert – vor allem von Urs Meier und seinem Team –, um CFK im Bauwesen zum Durchbruch zu verhelfen. «Das ist fast schon absurd lange», so Peter Richner. «Genau aus die-sem Grund haben wir vor einigen Jahren unsere Demonstrationsplattform Nest ins Leben gerufen, um Innovationen im Bau-und Energiebereich deutlich schneller als das in die Praxis umzusetzen.»

Text: Michael Hagmann | Fotos: M. Längle, sbp Stuttgart, Empa

Flexible Arbeitszeiten sind beliebt

Das Lohnspektrum der Ingenieurinnen, Ingenieure, Architektinnen und Architekten in der Schweiz bewegt sich von 92 300 Franken bis 145 000 Franken im Jahr, gemäss der Salär-studie 2020 von Swiss Engineering STV – abhängig von der Branche, dem Tätigkeitsbereich, der Hierarchiestufe und dem Alter. 74 Prozent der über 3200 Befragten sind mit ihrem Lohn zufrieden bis sehr zufrieden. In diesem Jahr wurde speziell die Verbreitung von flexiblen Arbeitszeitmodellen erhoben.

Die Umfrage hat gezeigt, dass Teilzeit-arbeit mit jeweils rund 70 Prozent in der öffentlichen Verwaltung, in der Dienstlei-stungsbranche und im Bereich Transport und Verkehr am ausgeprägtesten ist.

Je nach Branche unterschiedlich verbreitet, sind die flexiblen Arbeitszeit-modelle beliebt bei den befragten Ingenieur/-innen und Architekt/-innen. Gleitende Arbeitszeit, Teilzeitarbeit und Homeoffice werden gemäss der Studie hauptsächlich bei grösseren Unterneh-men von mehr als 60 Prozent genutzt, während das mobile Arbeiten (24 Pro-zent), die bezahlten Sabbaticals (9 Pro-zent) und das Jobsharing (5 Prozent) von Arbeitgebern kaum angeboten werden. Am häufigsten kommen Möglichkeiten für gleitende Arbeitszeit in der Elektrobranche (83 Prozent) und in der Maschinen-und Metallbranche (78 Prozent) vor. Teilzeitarbeit ist mit jeweils rund 70 Prozent in der öffentli-chen Verwaltung, in der Dienstleistungs-branche und im Bereich Transport und Verkehr am ausgeprägtesten. Dabei sehen 83 Prozent der Befragten einen grossen Vorteil in der besseren Work-Life-Balance.

Grösster Lohnzuwachs in der Architektur

Fachkräftemangel wird neben den Fachkenntnissen und umfangreichen Ausbildungen als Grund für die ver-gleichsweise hohen Jahressaläre in der Informatikbranche an die jüngste Altersgruppe (Bis-34-Jährige) der Befragten genannt. Dabei verzeichnet die Fachrichtung Architektur den grössten Lohnzuwachs mit steigendem Alter. Im Vergleich zu anderen Fachrichtungen verdienen die bis-34-jährigen Wirt-schaftsingenieure mit einem mittleren Salär von 94 000 Franken pro Jahr am besten. Spitzenverdiener sind in den Branchen Lehre und Forschung, Energie und in der öffentlichen Verwaltung zu finden, während Heizung/Lüftung/Klima und Wasserversicherungen sowie Dienstleistungen eher im unteren Viertel einzuordnen sind. Die Tätigkeitsfelder der Ingenieur/-innen und Architekt/-innen betrachtend, sind Bildung und Schulung, strategische Planung, Organisation und Verkauf/Vertrieb höher bezahlt als Forschung und Entwicklung, Projektpla-nung und -entwicklung, wo ein überpro-portionaler Anteil an jungen Arbeitskräf-ten zu finden ist. Eine betriebswirtschaft-liche Weiterbildung wie beispielsweise MBA, EMBA oder der Wirtschaftsinge-nieur STV zahlt sich aus. Rund 43 Pro-zent der Personen im mittleren bis Topmanagement verfügen über eine BWL-Weiterbildung. Insgesamt gibt es eine hohe bis sehr hohe Zufriedenheit mit dem Lohn.

Rasch im Berufsleben

Den Absolventinnen und Absolventen bietet sich sehr schnell ein geeigneter Berufseinstieg. Etwas länger kann die Jobsuche in den Branchen Medizin-und Medizinaltechnik sowie in den Bereichen Transport und Verkehr dauern. Das mittlere Einstiegssalär liegt bei 85 000 Franken, was in etwa den Erwartungen der Absolvent/-innen entspricht. Die gewählte Branche und die Fachrichtung spielen nach wie vor eine wichtige Rolle. ■

Campusentwicklung auf dem Hönggerberg findet Zustimmung

Die Umsetzung der Vision für den «ETH Campus Hönggerberg 2040» ist einen ent- scheidenden Schritt weiter. Der Gemeinderat der Stadt Zürich hat den Planungsgrund- lagen der zukünftigen Campusentwicklung mit wenigen Änderungen zugestimmt.

Über der Stadt Zürich entsteht der «ETH Campus Hönggerberg 2040».

Auf dem Hönggerberg möchte die ETH Zürich ihren Campus der Zukunft entwickeln. Dafür ist der Weg nun weitgehend geebnet: Der Gemeinderat von Zürich hat am Mittwochabend den rechtlichen Planungsgrundlagen der Campusentwicklung zugestimmt. In seiner Beratung würdigte das Stadtparla- ment die Stossrichtung der vorgesehe- nen Entwicklung. Diese setzt auf Innenverdichtung innerhalb des heutigen Campusgeländes sowie auf Höhenent- wicklung statt Ausdehnung der Bauten in die Fläche. Dadurch bleibt die umliegen- de Landschafts- und Erholungszone erhalten. Zudem werden Frei- und Grünräume aufgewertet.

Würdigung der Planung

Der zugrundeliegende Masterplan «ETH Campus Hönggerberg 2040» beschreibt das langfristig angestrebte räumliche Entwicklungsziel. Die ETH Zürich kann so den Standort Hönggerberg in den nächsten 20 Jahren abhängig vom

Bedarf optimieren und ihren Auftrag erfüllen, die künftigen Fachkräfte der Schweiz auszubilden, internationale Spitzenforschung zu betreiben und den Wissenstransfer in die Wirtschaft und Gesellschaft zu gewährleisten.

Dieser Masterplan sei die angemessene Antwort auf die komplizierten Anforde- rungen, hiess es im Rat, und man wolle der ETH und ihrer Entwicklung weder Hürden noch Steine in den Weg legen – schliesslich flössen auf jeden Franken, der in die Hochschule investiert werde, fünf Franken zurück in die Gesellschaft. Das komme auch der lokalen Zürcher Wirtschaft zugute, hiess es.

Konkret beraten hat das Stadtparlament eine Teilrevision der Bau- und Zonenord- nung (BZO) sowie die Sonderbauvor- schriften des ETH-Campus Hönggerberg. Diese regeln die Rahmenbedingungen der künftigen Nutzung, Bebauung, Begrünung sowie Verkehrserschliessung. Sie ermöglichen eine Verdichtung des heutigen Baubestands um 50 Prozent.

Die Pläne für den neuen Campus sehen vor, dass Mass- nahmen zur Hitzeverminderung
ergriffen werden.

Anpassungen beim Klimaschutz

Bei den Sonderbauvorschriften hat der Gemeinderat einige Anpassungen an die aktuelle Klimapolitik beschlossen – so soll die ETH nicht nur städtebaulich und architektonisch, sondern auch ökologisch qualitätsvolle Gebäude und Aussenräume bauen. Die weiteren Änderungen betreffen die Themen Energie, Lokalklima, Lichtemissionen und Entwässerung/ Wasserrückhaltung (Retention): Die Energieversorgung auf dem Campus Hönggerberg soll in den nächsten Jahrzehnten fossilfrei werden.

Das heisst: Werden Anlagen der Energie- bereitstellung ersetzt, sind die neuen ohne fossile Energieträger zu betreiben. Um eine übermässige Erwärmung der Umgebung durch Bauten, Anlagen und Freiräume zu vermeiden, sind jeweils Massnahmen zur Hitzeminderung zu ergreifen. Ebenso sind im Freiraum unnötige Lichtemissionen zu vermeiden und – da der Regen klimabedingt in Zukunft um 13 Prozent zunehmen dürfte, so ein Votum im Rat – das anfallende, unverschmutzte Regenwasser ist, soweit möglich, über Versickerungs- und Retentionsflächen dem Grundwasser zuzuführen.
Ein Teil der beschlossenen Änderungen, namentlich Lokalklima und Lichtemissio- nen, sind nicht ETH-spezifisch, sondern die Stadt Zürich schreibt sie heute für Sonderbauvorschriften und Gestaltungs- pläne vor. Diese Klimaschutzmassnah- men unterstützen die ETH Zürich in der Umsetzung der Energie- und CO2-Reduk- tionsziele des Bundes und der Hochschu- le, und die ETH verfügt über die Instru- mente (Masterplan Beleuchtung, Gesamtentwässerungskonzept, Energie- netz), um diese Vorgaben in den einzel- nen Bauprojekten umzusetzen.

Der neue Campus stärkt die Hochschule im internationalen Wettbewerb.

Ein Vorbild für künftige Masterpläne
Das wurde auch im Gemeinderat an- erkannt: Die Nachhaltigkeitsstrategie der ETH Zürich überzeuge mit ihren vier Elementen Lehre, Forschung, Anwen- dung auf dem Campus und Dialog mit der Gesellschaft. Der Masterplan «ETH Campus Hönggerberg 2040» könne zu einer Vorlage für künftige Masterpläne, Sonderbauvorschriften und Gestaltungs- pläne in Zürich werden, hiess es.
«Die Zustimmung des Gemeinderats ist ein grossartiger Vertrauensbeweis. Damit können wir den Campus nachhal- tig entwickeln und erhalten den dringend
Der neue Campus stärkt die Hochschule im internationalen Wettbewerb.

benötigten Handlungsspielraum für unsere Hochschule. Die ETH Zürich wird alles unternehmen, um diesem Vertrauen auch weiterhin gerecht zu werden»,
sagt Ulrich Weidmann, Vizepräsident für Infrastruktur, mit Blick auf die wachsen- de Anzahl Studierender und Forschender und die damit verbundenen Raum- bedürfnisse.
Mit der Zustimmung des Gemeinderats nähert sich ein rund fünfjähriger Prozess seinem Abschluss, in dem die ETH Zürich, Stadt und Kanton Zürich gemein- sam die neuen Planungsgrundlagen erarbeiteten (Masterplan 2040, kant. Richtplan, BZO Stadt Zürich, Sonderbau- vorschriften). Vorbehalten sind einzig noch fakultative Referenden, die sowohl gegen die BZO und gegen die SBV ergriffen werden können, was aus heutiger Sicht jedoch unwahrscheinlich erscheint. Falls es kein Referendum gibt, gehen die beiden Planungsgrundlagen zum Kanton zur Genehmigung mit einer anschliessenden Rekursfrist.

www.ethz.ch ■

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