Per Mausklick zu neuen Auftrags-Chancen

Am 2. Juni 2020 startete die Online-Plattform smartconext-bau.ch. Das Schweizer Start-up setzt neue Technologien für die Baubranche ein. Ein hochkomplexer Algorithmus liefert Bauunter­nehmern und Handwerkern relevante Baugesuchs­informationen und macht so neue Auftrags- und Verkaufs­chancen auf Knopfdruck kostengünstig zugänglich. Dies bietet auch kleinen Bauunter­nehmen neue Chancen. Wir konnten uns mit dem Gründer und CEO Dominik Mahn unterhalten.

Das Veröffentlichen von Baugesuchen ist in der Schweiz obligatorisch. Pro Jahr werden rund 50 000 Baugesuche – und damit eine Bausumme von 66 Milliarden Franken – verzeichnet (ohne Submissionen). Dabei ist jedes Baugesuch für Unternehmen in der Baubranche eine Auftrags-Chance. Insgesamt gibt es in der Schweiz allein 47 121 Handwerks­betriebe mit direktem Bezug zum Bau, welche auf eben jene Daten für ihr tägliches Geschäft angewiesen sind.

Mehrwerte durch Digitalisierung
Das Jungunternehmen aus dem Kanton Zug hat die Bedürfnisse von Kleinbetrieben und KMU der Schweizer Baubranche erkannt und stellt Informationen zu aktuellen Baugesuchen ab sofort kostengünstig zur Verfügung. Basierend auf intelligenten Algorithmen und mithilfe modernster Technologien wie «Robotic Process Automation» werden hier die Informationen zu Baugesuchen in Echtzeit und aus allen möglichen Quellen automatisch erfasst, analysiert, aufbereitet und allen Bau-Interessierten zugänglich gemacht.

smartconext-bau.ch

Guten Tag, Dominik Mahn; was unterscheidet Smartconext von anderen Anbietern von Baugesuchsinformationen?
Aus Sicht des Kunden oder Nutzers sind das im Wesentlichen drei Dinge: Die Geschwindigkeit, die Relevanz der Inhalte und der Preis. Wir sind als einziger Anbieter auf dem Markt in der Lage, alle Baugesuche in Echtzeit zu publizieren. Das bedeutet, dass wir diese Informationen unseren Kunden zur Verfügung stellen können, sobald sie veröffentlicht wurden. Dieser Zeitvor­sprung dürfte für viele Kunden von Interesse sein. Hier denken wir auch an Zielgruppen, wie Bauzulieferer und Hersteller, die sich dadurch einen Vorteil im Vertrieb gegenüber ihren Marktbegleitern verschaffen können.

Und die Relevanz?
Die Relevanz ist das zentrale Element von Smartconext. Wir haben die Mission, dem Nutzer nur die für ihn interessanten Projekte zu zeigen. Ohne dass er selbst filtern, Listen anlegen, Alarme setzen oder sonst etwas dafür tun muss. Vollautomatisch und mit künstlicher Intelligenz im Hintergrund. Aus Kundensicht so einfach in der Handhabung wie möglich. Maler interessieren sich selten bis nie für Abbruchprojekte. Also nehmen wir diese raus. Umkreissuchen sind in der Schweiz auch nicht sonderlich sinnvoll. Von Grindelwald ins Wallis sind es nur ein paar Kilometer Luftlinie, mit dem Auto sind es über 100 Kilometer und mehr als zwei Stunden Fahrzeit. Also rechnen wir bei Smartconext die Distanzen der realen Entfernungen ab Firmensitz des Nutzers. Das und noch viel mehr haben wir unter dem Stichwort «Relevanz» vereint und in Smartconext BAU umgesetzt. Wir wollen allen Bauschaffenden die Administration erleichtern, damit sie sich auf das konzentrieren können, womit sie Geld verdienen. Und apropos Geld: Da unterscheiden wir uns natürlich auch von anderen Anbietern. Grundsätzlich stellen wir jedem Interessenten alle Baugesuche gratis zur Verfügung. Kantonsfilter inbegriffen. Die erwähnte Relevanz gibt es dann im Abo für 25 Franken pro Monat.

25 Franken pro Monat? Das ist ja nur ein Kaffee pro Woche. Ist das für Sie wirtschaftlich?
Ich gehe davon aus. Ich bin leider keine Anfang 20 mehr (lacht), dafür habe ich viel gesehen und durfte vor allem von Anfang an dabei sein, als das Internet Einzug in unser Leben erhalten hat. Ich habe Digitalisierungs­projekte in verschiedenen Branchen geleitet und hatte dabei immer nur einen Fokus: Den Kunden. Wer an den Bedürfnissen der Nutzer vorbei entwickelt, wird scheitern. Wer komplizierte Verträge macht, ebenso. Transparenz und Fairness sind für mich unverzichtbar. Gegenüber Kunden, Partnern und auch dem Team. Und zur Fairness gehört für mich, die Preisvorteile, die wir durch die Automatisierung erzielen, an unsere Kunden weiterzugeben.

Warum ist Smartconext auch für Kleinhandwerker die ideale Plattform?
Wegen des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Die Margen im Handwerk sinken immer mehr, der Preisdruck steigt. Ich kenne keinen Kleinhand­werker, der bereit ist, Hunderte Franken pro Monat für Bauge­suchsinfos zu zahlen. Wir haben, wie Sie sagten, ein einfaches Modell: Für einen Kafi pro Woche, gibt es den vollen Service. Keine versteckten Kosten. Keine zusätzlichen Module. Und ein Abo zu lösen, ist so einfach wie bei Netflix. Mit ein paar Klicks istes abgeschlossen, und sollte ein Kunde mal keine Daten mehr benötigen, kann er es auch genauso einfach wieder kündigen. Keine langen Fristen, kein schriftlicher Vertragswahn.

Ist Ihre Dienstleistung ausbaufähig?
Auf jeden Fall. Anfang Juni ist unser erstes Produkt Smartconext BAU an den Start gegangen. Die Resonanz in den ersten Tagen übertrifft bereits unsere Erwartungen. Bei Smartconext sehen wir unsere Aufgabe darin, verschiedene Zielgruppen miteinander zu verbinden und / oder mit Informationen zu versorgen. Daher auch unser schwieriger Firmenname. Wir verstehen uns als Technologie­unternehmen, und diese Vorteile möchten wir dem Kunden weitergeben, ohne ihn mit all der Technik zu überfrachten. Einfach und intuitiv. Wir entwickeln permanent weiter und gehen den «Tesla-Weg»: Alle Weiterentwicklungen stellen wir dem Nutzer automatisch zur Verfügung. Ohne, dass wir an der Preisschraube drehen. Und das nächste Produkt haben wir ebenfalls bereits in Planung.

Um was wird es sich da handeln?
Jetzt haben Sie mich kalt erwischt (lacht herzlich). Eben erzähle ich Ihnen von Transparenz, und nun muss ich schon zurückrudern. Nein im Ernst, auch unser zweites Produkt wird sich im Umfeld der Schweizer Baubranche wiederfinden. Dafür bin ich mit dieser Branche einfach viel zu sehr verbunden. Viel mehr möchte und kann ich dazu aber noch nicht sagen. Nur so viel: Es wird die logische und konsequente Weiterentwicklung von Smartconext BAU – und jeder Kunde, der heute bei uns ein Abo löst, wird davon profitieren. Versprochen – war das nun Werbung?

Persönlich
Name: Dominik Mahn
Alter: 45
Funktion: CEO Smartconext AG, 6340 Baar
Spezialität: Business-Leader mit über 20-jähriger Erfahrung im Bereich der Digitalisierung und Transformation
Berufliche Stationen: Director Web & E-Commerce für eine internationale Luxushotelgruppe, COO für ein Schweizer Medienhaus mit Schwerpunkt Baubranche, Founder & CEO von Smartconext
Inspirationsraum: Im Berner Oberland – im Winter beim Skifahren und ganzjährig auf dem Mountainbike

Berner Fachhochschule erhält neuen Departements-Direktor

Der Schulrat der Berner Fachhoch­schule BFH hat Peter Staub zum neuen Direktor des Departements Architektur, Holz und Bau gewählt. Der aktuelle Leiter des Instituts für Architektur und Raument­wicklung sowie Inhaber des Lehrstuhls für Entwurf und Theorie an der Universität Liechten­stein tritt das Amt am 1. Februar 2021 an.

Peter Staub tritt seine neue Funktion als Direktor des Departements Architektur, Holz und Bau am 1. Februar 2021 an.

Prof. Peter Staub ist seit 15 Jahren in der universitären Lehre und Forschung sowie im Hochschul­management tätig. Seit 2008 arbeitet er in verschiedenen Funktionen an der Universität Liechtenstein und wurde 2016 zum Leiter des Instituts für Architektur und Raument­wicklung sowie zum Lehrstuhl­inhaber für Entwurf und Theorie berufen. Als Prorektor für Aussen­beziehungen pflegte er zudem während drei Jahren die nationalen und internationalen Netzwerke der Universität und verantwortete während eines Jahres als Rektor ad interim die operative Führung.

Peter Staub studierte Architektur an der Accademia di Architettura di Mendrisio sowie an der Architectural Association School of Architecture in London und absolvierte einen weiteren Master in Städtebau und Sozial­wissen­schaften an der London School of Economics and Political Science. Von 2004 bis 2010 leitete er sein eigenes Architekturbüro in London und wechselte parallel dazu schrittweise in den Wissenschafts- und Bildungsbereich, wo er Lehraufträge an der Architectural Association in London und der Ecole Polytechnique Fédérale in Lausanne übernahm.

Peter Staub zeichnet sich nicht nur durch seine mehrjährige Führungserfahrung aus, sondern auch durch seine ausgewiesene Fachkompetenz in den beiden Kernbereichen der BFH – Lehre und Forschung. Nach 12 Jahren in Liechtenstein sieht er den richtigen Zeitpunkt gekommen, eine Herausforderung in einem neuen Kontext anzunehmen. Er sagt: «Ich freue mich, meine Kenntnisse und meine Erfahrung in die Entwicklung der Berner Fachhochschule einzubringen. Themen wie Nachhaltigkeit, demografischer Wandel und Digitalisierung stehen im Zusammenhang mit der gebauten Umwelt und damit im Fokus des Departements Architektur, Holz und Bau. Hierzu einen Beitrag zu leisten und dabei Mitarbeitende und Studierende zu inspirieren, mehr Verantwortung für unsere Gesellschaft zu übernehmen, motiviert mich sehr.»

Peter Staub tritt seine neue Funktion am 1. Februar 2021 an. Bis dahin leitet der stellvertretende Direktor Urs Heimberg das Departement interimistisch.

Parolen des SBV für Herbst-Abstimmungen 2020

Der Zentralvorstand des Schweizerischen Baumeister­verbands SBV hat die Parolen für die eidgenössischen Abstimmungen vom 27. September 2020 gefasst. Der Zentralvorstand befürwortet den zweiwöchigen Vater­schaftsurlaub. Gerade im Zuge des Fachkräfte­mangels stärkt diese Massnahme die Attraktivität der Baubranche für junge Fachkräfte. Zudem unterstützt der SBV den Beschluss zur Beschaffung neuer Kampfflugzeuge. Bereits im November 2019 haben die Delegierten des SBV die Nein-Parole zur Kündigungsinitiative gefasst.

Anlässlich der Delegierten­versammlung vom 13. November 2019 in St.Gallen haben die Vertreterinnen und Vertreter des Bauhaupt­gewerbes bereits die Nein-Parole zur Kündigungs­initiative beschlossen. Im Rahmen der ordentlichen Sitzung des Zentral­vorstands wurden nun noch zwei weitere Parolen für die Abstimmungen vom 27. September 2020 gefasst.

Ja zum Vaterschaftsurlaub 
Der Zentralvorstand hat entschieden den zweiwöchigen Vater­schafts­urlaub zu unterstützen. Er sieht darin ein wesentliches Element zur Steigerung der Arbeitgeber­attraktivität. Gerade für die Baubranche, in welcher viele Väter tätig sind, unterstütze diese Massnahme zudem Anstrengungen, junge Fachkräfte zu halten.

Ja zu den Kampfflugzeugen 
Ja sagt der Zentralvorstand des SBV zudem zum Bundes­beschluss über die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge. Die Sicherung der Lufthoheit ist eine Kernaufgabe der Schweizer Armee und damit wesentlicher Bestandteil zum Schutz der Gesellschaft. Dies ist relevant für den Wirtschaftsstandort Schweiz.

Für die Abstimmung über das Bundesgesetz über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel sowie das Bundesgesetz über die direkte Bundessteuer (DBG) beschloss der Zentralvorstand, keine Parole zu fassen.

baumeister.ch

Stadt Zürich will mehr bauliche Verdichtung

Die Bautätigkeit in Zürich hat sich in den letzten 20 Jahren enorm verändert. Zahlrei-che Gebäude wurden abgebrochen oder umgebaut. In der Regel entstanden so mehr Wohnungen und grössere Gebäude.

Bauliche Verdichtung ist derzeit besonders in Städten ein aktuelles Thema.

Damit wurde Zürich wieder stärker zur Wohnstadt. Mit einem erweiterten und regelmässig aktualisierten Webangebot liefert Statistik Stadt Zürich Fakten zu diesen Trends.

Bessere Geschossnutzung
Seit 1970 ermittelt das Amt für Städtebau die Geschossflächen im Gebäudebestand. Geschossflächen bezeichnen die nutzbare Fläche der Gebäude, aufgeteilt in verschiedene Kategorien wie Wohnen oder Büro. Die Geschossfläche ohne Lager und Parkierung beträgt aktuell 40 Millionen Quadratmeter. Das Wohnen hat in der Stadt Zürich in den letzten 20 Jahren im Vergleich zur kommerziellen Nutzung wieder deutlich an Boden gewonnen.

Bauliche Erneuerung
Im Jahr 2016 publizierte Statistik Stadt Zürich erstmals Zahlen zum Ausmass der baulichen Erneuerung in der Stadt. Die nun erweiterten Daten zeigen, dass seit den 1990er-Jahren immer mehr Wohnungen umgebaut oder aber abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt worden sind. In jüngster Zeit scheint bei einem Anteil von zwei Prozent erneuerten Wohnungen pro Jahr allerdings ein gewisser Plafond erreicht zu sein.

Ersatzneubau
Der Ersatz von Wohngebäuden und ganzen Siedlungen bestimmt immer stärker die Wohnbautätigkeit in der Stadt Zürich. Seit der ersten Publikation statistischer Werte zum Ersatzneubau im Jahr 2015 hat der Wohnersatzbau weiter an Bedeutung gewonnen. Jährlich entstehen über 1000 Wohnungen nach dem Abbruch älterer Wohngebäude. Auch die Umnutzung von Industriearealen in Wohngebiete war in den letzten 20 Jahren bedeutend. Da heute schon viele der grossen Flächen umgenutzt sind, könnten die Grenzen davon aber schon bald erreicht sein.

Neue Energiekonzepte sind gefragt
Die erneuerbaren Energien sind in der Stadt Zürich auf dem Vormarsch: Neubauten werden heute – anders als noch vor 20 Jahren – grossmehrheitlich über Wärmepumpen mit Umgebungswärme oder über Fernwärmenetze beheizt. Das erfordert für Bauherren, Architekten und Planer die Realisierung von neuen Energiekonzepten, eröffnet aber auch vielfältige Möglichkeiten an Effizienz und Einsparung.

Massgeschneidert für den Abbruch

Bis Anfang Mai 2020 frass sich ein Spezial­abbruch­gerät im Kreis herum durch die Aussenwand des RWE-Kühlturms am früheren AKW Mülheim-Kärlich und baute diesen von 162 auf 80 Meter Höhe ab. Anschliessend konnte der Turm konventionell rückgebaut werden.

Maschinelles, automatisiertes, mannloses Abbruchverfahren durch den Einsatz des RDB 100.

MB Spezialabbruch ist ein spezialisiertes Abbruch­unternehmen mit Standort in der kleinen Gemeinde Breitungen, Deutschland. Das Unternehmen ist so tief spezialisiert, dass der Betrieb seine eigenen Abbruchgeräte entwickelt und baut. Das familiengeführte Unternehmen führt Abbruch- und Recycling-Arbeiten durch und ist bekannt für den sicheren Abriss und den Rückbau von beispielsweise Kraftwerken und Kühlsystemen. Um diese Aufgaben zu bewerkstelligen, werden innerhalb des Betriebs die eigenen Abbruch­maschinen und -werkzeuge entwickelt und gebaut. Dazu gehören auch Spezial­maschinen, die jeweils an das Abbruchprojekt angepasst sind. Ein gutes Beispiel dafür ist der ferngesteuerte Abrissroboter RDB 100. Diese Maschine wurde vollständig innerhalb der Unternehmung entwickelt und konstruiert. Als Basis dafür diente ein Bagger des Typs CAT 308 D. Für den Umbau wurden auf dem Markt erhältliche Standard­komponenten genutzt, beispielsweise von Brokk.

Der RDB 100 hat – ohne ausgefahrene Plattform und Stützfüsse – eine Abmessung von fünf mal 1,5 Meter. Der Achsstand beträgt 3,3 Meter, das Gewicht beträgt zehn Tonnen. Der Arbeitsbereich umfasst mit der Abbruchschere etwa drei Quadratmeter. Die Schere ist eine Konverma HCM 600-M und kommt auf ein Betriebsgewicht von einer Tonne. Der ferngesteuerte Roboter kam auch beim Abriss des Kühlturms Mülheim-Kärlich zum Einsatz. Hier wurde er in der ersten Abbruchphase angewandt, um den Kühlturm von 162 Meter auf rund 80 Meter Höhe rückzubauen. Bis zur Vollendung des ersten Abschnitts dauerte es etwa sechs Monate. Insgesamt wurden während dieses Zeitraums an die 3790 Quadratmeter Material abgebaut.

mb-spezialabbruch.com

Rückbau Kühlturm AKW Mülheim-Kärlich  
Unternehmer: MB Spezialabbruch GmbH & Co. KG, D-98597 Breitungen
Auftraggeber: RWE AG, deutscher Energiekonzern
Standort: AKW Mülheim-Kärlich, Rheinland-Pfalz
Auftrag: Rückbau Naturzugkühlturm, von 162 auf 80 Meter Höhe
Spezial-Rückbaubagger: Abrissroboter RDB 100, eine Eigenkonstruktion von MB Spezialabbruch

Der lange Weg aufs Jungfraujoch

Das Jungfraujoch ist eine der Top-Tourismus­­destinationen der Schweiz. Ideen, das Joch mit einer Bahn zu erschliessen, gehen zurück in die 1860er-Jahre. Aber erst Unternehmer Guyer-Zeller machte Nägel mit Köpfen.

In Grindelwald wird gebaut. Die landesweit berühmt gewordene V-Bahn, die von einem neu gebauten Terminal aus mit 10er-Gondeln den Männlichen und mit 26er-Gondeln die Station Eigergletscher erreicht, ist in Entstehung. Ein Teil davon – die neue Gondelbahn Grindelwald-Männlichen – ging bereits im Dezember 2019 in Betrieb. Und ersetzte ihre Vorgängerbahn, die bei Eröffnung im Jahr 1978 mit einer Gesamt­strecke von 6,2 Kilometer als weltweit längste Personen-Bergbahn galt. An der Bahn zur Station Eigergletscher wird derzeit gebaut. Sie soll im Dezember 2020 eröffnet werden. In der neu gebauten Station werden Reisende künftig direkt in die Jungfraubahn umsteigen – und das Jungfraujoch damit 47 Minuten schneller erreichen.

108 Jahre vorher, am 1. August 1912 fuhr ein festlich geschmückter Zug von der Kleinen Scheidegg hoch zum Jungfraujoch. Im Zug sass eine Schar Gäste, die zur Jungfern­fahrt der Jungfraubahn geladen waren. Zwölf Jahre nach dem ersten Spatenstich war dies die erste Fahrt auf der voll ausgebauten Jungfraustrecke.

Frühe Fantasien
Die Idee, die Jungfrau mit einer Bahn zu erschliessen, war zu jener Zeit schon ein paar Jahrzehnte alt. Ende der 1860er-Jahre war Friedrich Seiler der Erste, der ein entsprechendes Projekt vorschlug. Seine Bahn sollte allerdings nicht zum Joch oder zum Jungfrau­gipfel führen, sondern zum Rottal, von wo aus ein gesicherter Bergweg die Besucher weiter hoch geleiten sollte.

20 Jahre später kam es gewisser­massen zu einem Projekt-Dreiklang: Mehr oder weniger zur selben Zeit präsentierten der Zürcher Ingenieur Maurice Köchlin, sein Aargauer Kollege Alexander Trautweiler sowie Ingenieur Eduard Locher je einen individuellen Vorschlag. Ein Versuch des Bundesrats, die drei Projekte unter den Hut einer einzigen Konzession zu bringen, scheiterte, worauf Köchlins Projekt von Behörden­­seite grünes Licht erhielt. Dieses aber hob aus finanziellen Gründen nie ab. 1893 wurde es mit dem Auftritt des Berner Unternehmers Adolf Guyer-Zeller schliesslich handfest. Guyer-Zeller hatte von seinem Vater eine Baumwoll­­spinnerei übernommen und betrieb einen internationalen Textilhandel, bevor er sich dem Eisenbahnbau zuwandte. In einem historischen Beschrieb der Jungfraubahnen Management AG wird geschildert, wie der Unternehmer quasi von der Idee einer Jungfraubahn überfallen wurde: «Es ist Sonntag, der 27. August 1893. Der 54-jährige Schweizer Unternehmer Adolf Guyer-Zeller wandert mit seiner Tochter oberhalb von Mürren. Sein Blick schweift übers Lauter­­brunnental auf Eiger, Mönch und Jungfrau, als er den Zug der brandneuen Wengern­alpbahn in Richtung Kleine Scheidegg fahren sieht. Plötzlich geht ihm ein Licht auf. Noch vor Ort fasst er den Entschluss, von der Kleinen Scheidegg aus eine Bahn auf die Jungfrau zu bauen. Im Zimmer 42 des Kurhauses Mürren skizziert er nachts die Linienführung der künftigen Jungfraubahn auf einem Blatt Papier. Das Geniale daran: Seine Bahn beginnt nicht in Lauterbrunnen, sondern bei der Kulmstation der Wengern­alpbahn auf der Kleinen Scheidegg, 2064 m ü. M.»

Nägel mit Köpfen
Guyer-Zeller beliess es nicht bei Fantasien, er schritt zur Tat. Vier Monate nach der Wanderung mit seiner Tochter reichte er ein Konzessions­­gesuch beim Bundesrat ein. Sein Projekt sah eine Bahn mit mehreren Abschnitten vor, die nicht nur etappen­weise gebaut, sondern sogar etappen­weise eröffnet werden konnten, was aus wirtschaftlicher Sicht Vorteile versprach. Im ersten Abschnitt bis zum Eigergletscher sollte die Zahnradbahn oberirdisch gebaut werden, bevor sie in den Tunnel einfuhr, der schliesslich zu den Stationen Eigerwand, Eismeer und Jungfraujoch führen sollte. Guyer-Zeller erhielt die Konzession für sein Vorhaben.

Im Juli 1896 starteten mit dem ersten Spatenstich die Bauarbeiten der ersten Etappe. Die offene Strecke von der Kleinen Scheidegg zur Station Eigergletscher wurde rein in Handarbeit erstellt. «Ein Streckenstück, das den meist italienischen Bauarbeitern viel abverlangt: Maschinen gibt es keine. Schaufel, Pickel und Muskelkraft sind die einzigen Arbeitsgeräte», heisst es im Beitrag der Jungfrau­bahnen. Die Arbeiter schufteten zwei Jahre lang, bevor im September 1898 die erste Jungfrau-Teilstrecke mit einem pompösen Fest eröffnet werden konnte.

Während die edlen Gäste das Erlebnis der ersten Teilstrecke geniessen konnten, ging weiter oben der Sprengvortrieb los. In drei Schichten kämpften die Arbeiter gegen den Fels. Ruhe fanden sie in einer Kolonie, die neben der Station Eigergletscher erstellt wurde.

Patron stirbt, Projekt lebt
Obwohl für die Tunnelarbeiten bereits bessere Gerätschaften zur Verfügung standen, geriet das Projekt alsbald ins Stocken. Unternehmer Guyer-Zeller starb im April 1899 an den Folgen einer Lungen­entzündung. Seine Nachkommen waren zwar gewillt, sein Vorhaben weiterzuführen, finanziell geriet das Projekt jedoch in Schieflage, die nur durch Bankkredite ausgeglichen werden konnte. Erschwert durch diesen Einschnitt, dauerte es bis im Juni 1903, dass die zweite Etappe zwischen Eigergletscher und Eigerwand dem Betrieb übergeben werden konnte. Die darauffolgende Wegstrecke zum Eismeer gelang im Vergleich dazu zügig. Sie wurde im Juli 1905 eröffnet, wodurch zur Vollendung der Bahn nur noch eine Etappe fehlte – zum Joch. Wobei das eigentlich nicht Guyer-Zellers erster Absicht entsprach. Ihm schwebte ein Anschluss bis hoch auf den Jungfraugipfel vor. Aus wirtschaftlichen Gründen verzichteten seine Nachkommen darauf – und beschränkten sich mit dem heute weltberühmten Jungfraujoch.

Dieses erreichten die Arbeiter im Februar 1912, als der letzte Durchbruch gelang. Auch auf dieser Etappe hatten sie mit geologischen Schwierigkeiten zu kämpfen – sowie mit persönlichen. Die Bauleitung hätte nämlich jener Baugruppe eine Prämie versprochen, die den Durschlag schafft. Das beschleunigte zwar den Fortschritt, führte aber zugleich zu riskanten Bau- und Sprengmanövern.

Ende Juli 1912 erteilte der Bundesrat die Betriebs­­bewilligung für die nun komplette Bahn aufs Jungfraujoch. Drei Tage später fuhr jener festlich geschmückte Zug mit einer Schar geladener Gäste von der Kleinen Scheidegg hoch zum Joch.

Erst das Projekt von Adolf Guyer-Zeller liess aus der Fantasie Realität werden.
Unterwegs von der Kleinen Scheidegg zum Eigergletscher. Diese Teilstrecke wurde ausschliesslich in Handarbeit erstellt.

Insektenschutz mit System

Fliegen, Wespen und Stechmücken sind Gäste, die man ungern im Haus hat.

Insektenschutz
Wirksamer Insektenschutz im ganzen Haus.

 

Die Insektenschutz-Systeme von EgoKiefer sind ein effektives Mittel, um das Eindringen solcher Insekten zu verhindern – und damit auch Stiche und Keimübertragungen. Somit können auch Allergiker mit dem richtigen Pollenschutz-System ihre Symptome in der Wohnung oder im Haus merklich reduzieren.

Das richtige System

Die Insekten- und Pollenschutzsysteme können auch kombiniert werden und bilden so eine ganzheitliche Lösung, um im Frühling und Sommer die Fenster offen zu lassen. Die Wahl des Systems ist für Interessenten das A und O. Hierbei unterscheidet EgoKiefer zwischen sieben verschiedenen Fenster-, Türen- und Lüftungsschachtlösungen.

Spannrahmen oder Rollo?

Kunden können bei den Fensterlösungen zwischen Spannrahmen und Rollovarianten wählen. Die Stärken der beiden Systeme liegen in unterschiedlichen Bereichen. Eigenheimbesitzer überlegen sich am besten, was für Anforderungen das Fenster tagtäglich ausgesetzt ist. So empfehlen Fachexperten für Fenster, die in Küche, Bad oder Keller sind und häufig gelüftet werden ganz klar eine Spannrahmenlösung – Spannrahmen ClipFix ist die ideale Lösung für Kunstsoff-Fenster und Spannrahmen Vario eignet sich hervorragend für Holz-, Holz/Aluminium und Aluminium-Fenster. Diese schränken die Funktion in keiner Weise ein und sind äusserst stabil. Bei Wohn- oder Schlafzimmerfenster, Balkon- oder Sitzplatztüren eignen sich auch Rollos sehr gut. Dieses einfache Schutzsystem kann mit einer Handbewegung heruntergezogen werden. Es schützt, wann immer nötig, ist enorm platzsparend und kann in jeglichen Fensterrahmen und alle Türsysteme montiert werden.

Lösungen für grossflächige Durchgänge

Die verhältnismässig kleine Fläche bei den Fenstern ermöglicht eine Vielzahl von Lösungen im Kampf gegen Pollen und Insekten. Balkon-, Terrassen- oder gar Schiebetüren bieten eine wesentlich grössere potenzielle Eintrittsfläche. Im Angebot von EgoKiefer finden Kunden drei mögliche Lösungssysteme. Je nach Frequentierung der Türe bietet sich eine Rollo-, Dreh- oder Schiebesystemlösung an.

Robust, zuverlässig und stabil

Insekten oder Laub finden aber auch über sehr kleine Öffnungen einen Zugang. So gehören Lichtschächte bei Kellerfenstern zu den beliebten Eintrittsmöglichkeit ins Haus oder die Wohnung. Die Lichtschachtabdeckung bietet einen optimalen Schutz und erlöst zudem Hausbesitzer von der mühsamen Reinigung der Lichtschächte.

Pflege und Reinigung

EgoKiefer Insekten- und Pollenschutz-Systeme sind leicht abnehmbar und lassen sich komfortabel auf zwei Arten pflegen: Bei der Trockenreinigung werden die Systeme mit Staubsauger und Bürstenaufsatz schnell und einfach gereinigt, was einmal monatlich sinnvoll ist. Bei der gründlicheren Nassreinigung können normales Putzmittel, heisses Wasser und ein grobfaseriger Putzlappen verwendet werden. Gute Resultate werden auch mit Wischmopp oder Dampfreiniger erzielt.

EgoKiefer Serviceteam schweizweit für Sie vor Ort

EgoKiefer bietet alle gängigen Insekten- und Pollenschutz-Systeme, die in der Schweiz entwickelt und hergestellt werden. Ob für Fenster, Balkon- und Sitzplatztüren, im Wohn- oder im Schlafbereich: Die cleveren Lösungen ermöglichen grosse Flexibilität und sind für den dauerhaften Einsatz gedacht. Das  Serviceteam mit über 50 mobilen Schreinereien setzt dabei auf persönliche Beratung und individuellen Liefer- und Montageservice.

www.egokiefer.ch

Erleichterungen beim Energiesparcontracting

Mit der Revision der Verordnung über die Miete und Pacht von Wohn- und Geschäftsräumen erleichtert der Bundesrat energetische Sanierungen in Liegenschaften.

Energiesparcontracting
Energiesparcontracting eigent sich besonders in einem Wärmeverbund.

Der Bundesrat hat am 29. April die Änderung der Verordnung über die Miete und Pacht von Wohn- und Geschäftsräumen (VMVG) genehmigt. Per 1. Juni 2020 wird die Vermieterschaft dank dem neuen Artikel 6c der VMVG die Kosten eines Engergiespar-Contracting (ESC) unter bestimmten Voraussetzungen als Nebenkosten verrechnen dürfen. Dadurch sollen Energiesparmassnahmen bei Mietliegenschaften unterstützt werden – ohne finanzielle Mehrbelastung für die Mieterinnen und Mieter.

Der Entscheid des Bundesrats ist erfreulich, weil Besitzerinnen und Besitzern von Liegenschaften eine Möglichkeit erhalten, ihre Liegenschaften energieeffizient und ohne finanzielles Risiko zu sanieren. Zudem lassen sich unbeliebte Mietzinserhöhungen bei energetischen Sanierungen verhindern.

Energiesparcontracting ist ein innovatives, marktwirtschaftliches Instrument, welches eine umfassende Dienstleistung aus einer Hand, eine nachhaltige Finazierungslösung und die Garantie von Energieeinsparungen bietet. Das Energiespar-Contracting ist nun ein wirksames Instrument gegen das so genannte Mieter-Vermieter-Dilemma. Dieses besagt, dass ein Vermieter die Kosten einer energetischen Sanierung trägt, gleichzeitig vor allem der Mieter von tieferen Nebenkosten und höherem Komfort profitiert – ohne sich an den Kosten zu beteiligen. Dieses Dilemma führt immer wieder dazu, dass energetische Sanierungen aufgeschoben oder mit höheren Mietzinsen finanziert werden.

swissesco unterstützt den bundesrätlichen Entscheid und stellt Unterlagen zur Verfügung für die erfolgreiche Anwendung des Geschäftsmodell «Energiespar-Contracting» in der Schweiz. Im «Leitfaden für die Vorbereitung und die Durchführung von Energiespar-Contracting» wird für die Schweiz eine umfangreifangreiche Grundlage geschaffen, die das Modell und dessen Anwendungsbereiche erläutert.

www.energieschweiz.ch

www.swissesco.ch

Gebäudelabels wollen vermehrt zusammenarbeiten

Im Gebäudebereich gibt es diverse Labels, die von unterschiedlichen Vereinen und Organisation getragen werden. Für vier dieser Labels wird nun eine engere Zusammenarbeit angestrebt.

Energielabel
2000-Watt Areal Grossmatte Littau-Luzern.

Dazu haben die Trägerorganisationen eine gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben. Ziel ist es, Synergien zu nutzen und die hohe Qualität aufrecht zu erhalten. Das Bundesamt für Energie (BFE) begrüsst diese Zusammenarbeit.

Das Bundesamt für Energie BFE hat im Januar 2018 seine Vision für den Gebäudepark Schweiz 2050 publiziert. Darin ist die Gebäudelabelfamilie enthalten, die aus dem Gebäudeenergieausweis der Kantone GEAK, MINERGIE, dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS Hochbau und den 2000-Watt-Arealen gebildet wird. Das Programm EnergieSchweiz des BFE war beim GEAK und den drei Labels Geburtshelfer und hat sowohl ideelle wie auch finanzielle Unterstützung geleistet.

Die drei Vereine GEAK, Minergie und NNBS sowie das BFE konkretisieren nun die Labelfamilie und einigen sich darauf, Hand in Hand zusammenzuarbeiten. Sie wollen einfache, markttaugliche Labels in hoher Qualität anbieten, Synergien ausschöpfen und Doppelspurigkeiten abbauen.

Die beteiligten Vereine und Organisationen haben Ende April 2020 eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet. Diese enthält unter anderem folgende Eckpunkte:

  • Die Labels leisten einen möglichst grossen Beitrag zu den Zielen der Energie- und Klimapolitik sowie der Strategie Nachhaltige Entwicklung.
  • Die Labels sollen stärker nachgefragt und zu selbsttragenden Geschäftsmodellen werden. Die bekannten und erfolgreichen Marken sollen im Markt weitergeführt werden.
  • Die Labels sind transparent positioniert, klar voneinander abgegrenzt, modular aufgebaut und aus Sicht des Marktes einfach konzipiert. Die Berechnungen der Labels sollen harmonisiert erfolgen.
  • Die Erbringung der Leistungen erfolgt koordiniert und auf die Marktbedürfnisse abgestimmt.
  • Leistungen wie Administration, Kommunikation und Marketing, Zertifizierung, Qualitätssicherung, Aus- und Weiterbildung sollen im Sinne von gemeinsamen Leistungen erbracht werden.
  • Die Möglichkeiten der Digitalisierung sollen verstärkt genutzt werden.

Das Programm EnergieSchweiz des BFE unterstützt diese Anstrengungen und erhofft sich von dieser engeren Zusammenarbeit eine Stärkung der Labels, die zu einer höheren Nachfrage auf dem Markt führen soll.

Charta Gebäudelabels Schweiz

Am 12. Mai 2020 wird die Charta Gebäudelabels Schweiz publiziert. Ziel dieser Charta ist, die Gebäudelabels Schweiz zu stärken und bekannter zu machen. Die Unterzeichnenden bekennen sich zu den Labels, zur hohen Qualität bei Gebäuden und Gebäudetechnik sowie weiteren Fachgebieten aus der Nachhaltigkeit.

Alterszentrum Wolfswinkel: Energetisch fit für die Zukunft

Die Instandsetzung des Alterszentrums Wolfswinkel in Zürich-Affoltern ist abgeschlossen. Nach der Instandsetzung erfüllt es heutige energetische und wohnbauliche Standards, gleichzeitig wurden Massnahmen zum sommerlichen Wärmeschutz umgesetzt. Im Juli 2020 wird der Betrieb aufgenommen.

Südfassade des instandgesetzten Alterszentrum Wolfswinkel.

Nach einer Betriebszeit von rund 35 Jahren musste das Alterszentrum (AZ) Wolfswinkel zyklusgemäss instandgesetzt werden. Mit Abschluss der dreijährigen Bauzeit bietet das AZ nun 95 zeitgemässe Appartements für 106 Bewohnende sowie erneuerte schwellenlos zugängliche Gemeinschafts­bereiche mit Mehrzweckraum und einem öffentlichen Restaurant. Im Juli 2020 können die Bewohnerinnen und Bewohner, die für die Bauphase ins AZ Buttenau umgezogen sind, wieder in ihr eigentliches Zuhause zurückkehren. Der vom Stadtrat am 3. Februar 2016 bewilligte Nettokredit von 48,588 Millionen Franken (STRB Nr. 0080/2016) wird eingehalten.

Nachhaltige Investitionen in die Gebäudeeffizienz
Im Zuge der Instandsetzung unter der Federführung von Niedermann Sigg Schwendener Architekten AG wurde die veraltete Gebäude­technik ersetzt. Ebenfalls wurde die Fassade erneuert und sämtliche Flachdächer wurden neu gedämmt. Insgesamt leistet die Instands­etzung im Minergie-ECO-Standard einen wesentlichen Beitrag zur «2000-Watt-Gesellschaft». Zum Beispiel dient ein Erdsondenfeld als saisonaler Wärmespeicher: Im Winter wird es als Wärmequelle für die Heizung genutzt, während den sommer­lichen Hitzeperioden sorgt es für eine sanfte Kühlung des Gebäudes (sogenannte Free-Cooling). Der Heizwärmebedarf kann mit den neuen Massnahmen um bis zu 75 Prozent reduziert werden; zusammen mit der Umstellung der Energie­versorgung auf den ewz-Energieverbund Wolfswinkel/Isengrind werden die CO2-Emissionen um etwa 85 Prozent verringert.

Gewinn für Bewohnende und Quartier
Sämtliche Appartements bieten einen zeitgemässen Komfort: Neben dem schwellenlosen Zugang verfügen sie neu über alters- und behinderten­gerechte Nasszellen. Dank einer Neuanordnung von Räumen konnten der Speisesaal und das öffentliche Restaurant mit Aussen­­bereich zum ruhigen Innenhof vergrössert werden. Die teilweise öffentlichen Dienstleistungs­­bereiche (Coiffeur/Pedicure, Physiotherapie, Fitness und Aktivierung) wurden neu im Erdgeschoss platziert und sind damit für das Quartier leichter zugänglich. Der von Haag Landschafts­architektur GmbH gestaltete Aussenraum bietet unterschiedlich gestaltete Plätze und Wege mit natürlicher Beschattung und Sitzgelegenheiten. Das Kunst-und-Bau-Projekt von Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger im Speisesaal besteht aus drei Schaukästen mit kräftigen Hinter­grundfarben, welche die Raumatmosphäre beleben. Ihre Inhalte sind das Ergebnis einer Auseinander­setzung mit dem Haus, Alltag und Geschichten seiner Bewohnenden.

Sommerlicher Wärmeschutz in städtischen Alters- und Pflegezentren
Um den steigenden sommerlichen Temperaturen zu begegnen und die Bewohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegezentren vor der Hitze zu schützen, ergreift die Stadt Zürich neben betrieblichen auch zahlreiche bauliche Massnahmen. Ein aktueller Überblick über die bereits umgesetzten und noch geplanten baulichen Massnahmen zum sommer­lichen Wärmeschutz in städtischen Alters- und Pflegezentren steht zum Herunterladen bereit.

Blick vom Eingangsbereich in das neu organisierte Erdgeschoss.
Gemeinschaftlich genutzte Teeküche in jedem Hochhausgeschoss.
Sitznischen mit Aussicht in denFlurbereichen.
Blick in ein unmöbliertes Appartement mit Aussicht.
Dachterrasse im 10. Obergeschoss.

Parlament will weniger Mikroplastik in der Umwelt

Das Parlament ist für ein Verbot oxo-abbaubarer Kunststoffe. Am Mittwoch, 3. Juni 2020, hat nach dem Nationalrat auch der Ständerat eine Motion mit diesem Anliegen oppositionslos angenommen. Auch der Bundesrat ist damit einverstanden.

Die Eu will diese Kunststoffe bis 2021 verbieten. Nun kommt auch in der Schweiz ein Verbot. Oxo-abbaubare Kunststoffe enthalten einen Oxidationszusatz, der dazu führt, dass der Kunststoff unter dem Einfluss von Licht oder Wärme schneller abgebaut wird als herkömmliche Kunststoffe. Dabei wird jedoch Mikroplastik freigesetzt. Dies belaste die Gewässer und den Boden und gelange in die Nahrungskette, schrieb Motionärin Isabelle Chevalley (GLP/VD).

Recycling-Baustoffe
Weiter verlangt das Parlament, dass der Bund wenn möglich im Hoch-, Tief- und Strassenbau Recycling-Baustoffe verwendet. Der Ständerat nahm eine entsprechende Motion von alt Nationalrat Peter Schilliger (FDP/LU) an. Die Mehrheit will bestehende Potenziale besser ausschöpfen, wie Ständerat Martin Schmid (FDP/GR) im Namen der Umweltkommission sagte. Auch der Bundesrat zeigte sich mit dem Anliegen einverstanden. «Es ist ein guter Tag für die Umwelt heute», sagte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga mit Verweis auf verschiedene überwiesene Vorstösse im Umweltbereich.

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Bundespräsidentin würdigt Einsatz der Baumeister

Über eine Milliarde Franken investierte die Bauwirtschaft in Partikelfilter und reduzierte so die Partikel­emissionen um fast 90 Prozent. Diesen Einsatz würdigt nun auch die Bundespräsidentin in ihrer Antwort auf die Interpellation «19.4556 Unverhältnis­mässige administrative Belastung bei Partikelfiltern.» von Ständerat Beat Rieder.

Über eine Milliarde Franken investierten die Unternehmen des Bauhaupt­gewerbes in den letzten Jahren zum Schutz der Umwelt. Dank dem flächen­deckenden Einsatz von Partikelfiltern in Baumaschinen und Geräten auf Baustellen konnten die Feinstaub­emissionen um fast 90 Prozent reduziert werden.

Bundespräsidentin würdigt den Einsatz der Baumeister «in seiner ganzen Grösse»
Diesen unermüdlichen Einsatz der Baumeister für die Umwelt verdankt nun auch Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga. Anlässlich einer Anfrage des Walliser Ständerats Beat Rieder antwortete die Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), dass von der Bauwirtschaft mit dem Einsatz von Partikelfiltern und der damit verbundenen Reduktion der Feinstaub­emissionen «ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Umwelt geleistet wurde. Der Bundesrat würdigt diesen in seiner ganzen Grösse.» Wenn mit entsprechender Wartung der Baumaschinen und Baustellen­geräte nun die Funktion der Partikelfilter längerfristig sichergestellt werden kann, sollte somit auf zusätzliche Messmethoden verzichtet werden können.

Für das Schweizer Baugewerbe ist die Antwort auf die Interpellation «19.4556 Unverhältnis­mässige administrative Belastung bei Partikelfiltern», angesichts der bereits sehr grossen Investition der Bauwirtschaft eine Genugtuung. «Die Baubranche hat in den vergangenen Jahren extrem viel in den Umweltschutz investiert. Wenn der Bundesrat dies würdigt und auf unnötige und unverhältnis­mässige administrative Belastungen verzichtet, ist das sehr positiv», sagt Benedikt Koch, Direktor des Schweizerischen Baumeisterverbandes.

Weiteres Potential mit mehr Ersatzneubauten
Das Engagement für das Klima ist für den Schweizerischen Baumeisterverband wichtiger Bestandteil der Zukunfts­strategie. 45 Prozent des Energieverbrauchs resultiert heute im Gebäudepark, wobei die aktuelle Sanierungs­quote bei unter einem Prozent liegt. Hier besteht ein grosses Potenzial. Mit der Gleichstellung von Ersatz­neubauten und Sanierungen schafft das CO2-Gesetz, das zurzeit in der Sommersession beraten wird, einen ersten Anreiz, die Sanierungsquote des Schweizer Gebäudeparks zu erhöhen. Um den CO2-Ausstoss jedoch noch schneller reduzieren zu können, müssen die verfügbaren Mittel aus dem Gebäudeprogramm einfacher zugänglich gemacht werden. Zudem gilt es verdichtetes Bauen besser zu ermöglichen sowie Bewilligungs- und Einsprache­verfahren zu beschleunigen.

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