Neuer Vize-Chef für den Städteverband

Der neue stellvertretende Direktor des Schweizerischen Städteverbandes heisst Martin Flügel. Er hat sein Amt Ende Januar angetreten und wird sich in seiner neuen Funktion unter anderem energie-, finanz- und staatspolitischen Fragen widmen. Martin Flügel war bisher bei Caritas Schweiz als Leiter Politik und Public Affairs tätig. Zuvor war er Leiter Wirtschafts- und später Sozialpolitik sowie schliesslich während rund acht Jahren geschäftsführender Präsident von Travail.Suisse.

Mit Martin Flügel gewinnt der Städteverband einen langjährigen Kenner der Bundespolitik mit einem grossen Netzwerk und Führungserfahrung in nationalen Organisationen. Er hat an der Universität Bern Philosophie, Volkswirtschaftslehre und Allgemeine Ökologie studiert und einen Abschluss als Dr. phil. erworben. In dieser Zeit arbeitete er als Assistent am Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus der Universität Bern. Martin Flügel verfügt zusätzlich über ein CAS im Führen von Nonprofit-Organisationen. Der 52-Jährige ist verheiratet, Vater von drei Töchtern und lebt in Bern.

Martin Flügel folgt auf Martin Tschirren, der vom Bundesrat per 16. März 2020 zum neuen Direktor des Bundesamtes für Wohnungswesen BWO gewählt wurde.

staedteverband.ch

Cristina Schaffner zur neuen Direktorin von bauenschweiz gewählt

Cristina Schaffner übernimmt ab April 2020 die Direktion von bauenschweiz. Sie folgt auf Benjamin Wittwer, welcher den Dachverband der Bauwirtschaft auf eigenen Wunsch verlässt.

 

Im Zuge einer Nachfolgeregelung wählte der Vorstand von bauenschweiz Cristina Schaffner zur neuen Direktorin. Hans Wicki, Präsident von bauenschweiz: «Cristina Schaffner ist eine hervorragende Brückenbauerin und Netzwerkerin. Sie ist die ideale Besetzung, um bauenschweiz als Sprachrohr der Bauwirtschaft noch sichtbarer zu machen und unsere Interessen bei Behörden und Parlament noch stärker einzubringen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Frau Schaffner. Gleichzeitig bedanke ich mich bei Benjamin Wittwer für die ausgezeichnete Arbeit der vergangenen Jahre und wünsche ihm alles Gute für die Zukunft.» Cristina Schaffner tritt die Stelle Anfang April 2020 an.

Cristina Schaffner (37) war seit 2018 Leiterin strategische Entwicklung von planitswiss in Singapur. Zuvor arbeitete sie während zehn Jahren als Senior Consultant und Mitglied der Geschäftsleitung bei furrerhugi. Sie hat einen Master of Arts in International Affairs and Governance der Universität St. Gallen.

Instandsetzungsetappe Schul-anlage Gubel abgeschlossen

Das Schulhaus Gubel A in Zürich-Oerlikon wurde in den vergangenen zwei Jahren umfassend instandgesetzt, energetisch optimiert und an aktuelle Vorschriften angepasst. Nach dem Abschluss der ersten von zwei Bauetappen steht das Schulhaus Gubel A ab Montag, 24. Februar 2020 wieder dem Schulbetrieb zur Verfügung.

Der grosszügige Flurbereich mit neuen Garderobenelementen kann dank dem Einbau einer Glastüre als Begegnungszone genutzt werden.

 

Die Schulanlage Gubel war in die Jahre gekommen und musste instandgesetzt werden. Der Stadtrat bewilligte dafür 2017 einen Objektkredit von insgesamt 33 Millionen Franken (STRB Nr. 1052/2017). Dank einer Instandsetzung in zwei Etappen und dem Einsatz von Provisorien kann der Schulbetrieb während der gesamten Bauzeit aufrechterhalten werden. Der ursprünglich im Sommer 2019 angesetzte Bauabschluss der ersten Etappe konnte aufgrund des unvorhersehbaren Zustands von Teilen der Bausubstanz sowie eines Brands auf der Baustelle im Februar 2019 nicht eingehalten werden und hat sich um ein halbes Jahr verzögert. Die erste Etappe, die Instandsetzung des Schulhauses Gubel A, ist jetzt jedoch abgeschlossen. Der Schulbetrieb im Schulhaus Gubel A, der Betrieb im Mitteltrakt und die Nutzung der Sporthalle Gubel für den Schul- und Vereinssport können nach den Sportferien wieder aufgenommen werden.

Die Bauarbeiten der zweiten Etappe beim Schulhaus Gubel B starten unmittelbar nach den Sportferien und dauern voraussichtlich bis Februar 2021. Diese werden nebst der Gesamtinstandsetzung des Schulhauses im Wesentlichen Umgebungsarbeiten sowie den Einbau einer neuen Regenerierküche umfassen. Damit können weitere 50 Kinder verpflegt werden, was der steigenden Anzahl Schülerinnen und Schüler sowie der anhaltend hohen Nachfrage nach Betreuungsplätzen im Einzugsgebiet der Schulanlage Gubel Rechnung trägt.

Schulhaus Gubel A sorgfältig erneuert
Das Schulhaus Gubel A einschliesslich Pausenhalle und angrenzender Sporthalle befindet sich im kommunalen Inventar schützenswerter Bauten. Bei der Erneuerung der Oberflächen in sämtlichen Räumen und dem Ersatz des Mobiliars wurde deshalb in der Wahl der Materialien und Farben am historischen Bestand angeknüpft. Die Instandsetzung beinhaltete ausserdem akustische Massnahmen an den Oberflächen sämtlicher Räume. Die Sportgarderoben wurden an heutige Bedürfnisse angepasst und unter die Sporthalle verlegt. Zur energetischen Ertüchtigung der Gebäudesubstanz wurden die beiden Gebäudeteile (Schulhaus und Sporthallentrakt) wo nötig gedämmt, die Gebäudetechnik instandgesetzt und sämtliche Fenster ersetzt. Zur Nachtauskühlung und Hitzeminderung während der Sommermonate wurden automatisierte Fensterflügel und Sonnenstoren eingebaut. Schliesslich wurden die aktuellen feuerpolizeilichen Auflagen eingelöst. Die neue Liftanlage und entsprechend gestaltete Zugangswege erfüllen zudem die Anforderungen an ein barrierefreies Schulhaus.

Baukulturelle Bedeutung
Das Schulhaus Gubel A wurde 1904 vom Architekten Adolf Asper im Heimatstil erbaut. Es ist ein frühes Beispiel eines Schulhauses, das über seitliche an der Fassade liegende Gänge verfügt, die gut belichtet sind und als Spiel- und Pausenräume dienen. Die Sporthalle mit dem ehemaligen Abwartshaus und der gebäudeverbindenden Pausenhalle aus dem Jahre 1910 sind im gleichen Stil gehalten. Das Schulhaus Gubel B vom Architekten Karl Scheer aus dem Jahr 1933 ergänzt das Ensemble. Alle Gebäude der Schulanlage Gubel inklusive Umgebungsflächen befinden sich im kommunalen Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte respektive im Inventar der schützenswerten Gärten und Anlagen.

Die neuen Oberflächen in den Klassenzimmern orientieren sich farblich am Bestand.

Der Singsaal mit neuer Bühneneinrichtung ist flexibel nutzbar. Neue, farbige Deckenelemente integrieren elegant Technik, Akustik und Licht.

Auf eigenen Beinen und gefestigt

Die Schweizerische Bauschule Aarau verabschiedet sich per 30. April 2020 aus der kantonalen Organisation und führt ihren Bildungsauftrag als privates Unternehmen nahtlos weiter. Für die Studierenden wird die Änderung praktisch keine finanziellen Auswirkungen haben.

Spannende, praxisorientierte Bauausbildungen und Weiterbildungen können hier auch berufsbegleitend absolviert werden.

 

Die Schweizerische Bauschule Aarau ist eine eidgenössisch anerkannte höhere Fachschule und hat sich seit ihrem bald 125-jährigen Bestehen einen erstklassigen Namen geschaffen. Aktuell absolvieren rund 400 Studierende aus der ganzen Deutschschweiz ihre Weiterbildung in Unterentfelden. Sie werden von rund 80 Lehrpersonen ausgebildet.

Lange Tradition geht weiter
Die Neuausrichtung des Kantons Aargau auf Stufe höhere Fachschule machte bei der Bauschule eine Standortanalyse notwendig. Die Führungscrew entwickelte als Folge davon ein Geschäftsmodell. Die Bauschule wird ab Mai 2020 als Aktiengesellschaft unter dem Namen Schweizerische Bauschule Aarau AG am bisherigen Standort in Unterentfelden auf dem Markt auftreten. Die Umwandlung wird im täglichen Schulbetrieb kaum spürbar sein. Das neue Unternehmen wird den hohen Standard wie bisher weiterführen. Die in den letzten 20 Jahren vom Baumeisterverband Aargau getragene Baupolierschule wird wieder in die Schweizerische Bauschule Aarau AG integriert und den Marktbedarf mit der gewohnt hohen Qualität abdecken.

Breit abgestützt
Für die Konstanz sorgen die unveränderte Geschäftsleitung inklusive Verwaltung sowie das nahezu gleichbleibende Lehrerkollegium. Die Trägerstiftung Pro Bauschule besteht aus der SBA AG nahestehenden Berufsverbänden.

Ausbildungen als Basis für eine erfolgreiche Karriere
• Dipl. Techniker/in HF Bauführung Hoch-/Tiefbau und dipl. Bauführer/in SBA sind für die Organisation, Führung, Steuerung und Administration von Bauaufträgen im Hoch- und Tiefbau verantwortlich.
• Wer die Ausbildung als dipl. Techniker/in HF Bauführung Holzbau und dipl. Bauführer/in SBA absolviert hat, wird beste Chancen haben, als Konstrukteur oder Betriebsleiter eines Holzunternehmens Karriere zu machen.
• Nach dem berufsbegleitenden Studium zum dipl. Techniker/in HF Bauplanung Ingenieurbau und dipl. Bauplaner SBA stehen die Türen als Projekt- und/oder Bauleiter komplexer Bauvorhaben in einem Ingenieurbüro oder als Vertreter der Oberbauleitung in einer Bauverwaltung offen.
• Wer sich für die Richtung Bauplanung Architektur entscheidet, wird später als dipl. Techniker/in HF Bauplanung Architektur und dipl. Bauplaner SBA die Möglichkeit haben, als Konstrukteur/in, als Projekt- oder Bauleiter/in in Planungsbüros für Hochbauten oder bei Generalunternehmungen zu arbeiten.
• Dipl. Techniker/in HF Bauplanung Innenarchitektur und dipl. Bauplaner SBA werden nach der Ausbildung als Konstrukteur/in, als Projekt- oder Bauleiter/in in Büros für Innenausbau, Architekturbüros, in Produktionsbetrieben mit Planungsabteilung oder Objekteinrichtungsbetrieben ihr Fachwissen anwenden.
• Durch das Nachdiplomstudium Baubetriebsmanagement werden die Absolventen befähigt, als Kadermitarbeiter in Bau- und Planungsunternehmen ihre Aufgaben mit hoher Fach- und Sozialkompetenz auszuüben.
• Die Ausbildung zum Baupolier SBA Hoch-/Tiefbau macht es möglich, einen der spannendsten Berufe der Baubranche auszuüben. Interessierte können sich für das neue Schuljahr 2020/2021 mit Start am 4. Mai 2020 anmelden.

In einem persönlichen Gespräch gibt die Geschäftsleitung gerne detailliertere Informationen weiter, auch zu den einzelnen Ausbildungsangeboten.

bauschule.ch

Quellenangaben
Autor des Berichts ist Chris Regez von CR Communications GmbH, 5036 Oberentfelden, crcomm.ch.

Erina Guzzi, Direktorin der Schweizerischen Bauschule Aarau SBA.

 

 

Wohnüberbauung am Hallwilersee

Das Projekt «am Badweg», welches von der ausführenden Totalunternehmerin Steiner AG entwickelt wurde, umfasst ein historisches Wohnhaus mit drei Wohneinheiten sowie einen Neubau mit elf hochwertigen Eigentumswohnungen.

Hallwilersee
Wohnüberbauung am Hallwilersee

Den neuen Bewohnern dieser Überbauung wird nicht nur eine spannende Symbiose aus klassisch und modern geboten, sondern sie profitieren auch von einzigartigen Ausblicken auf den nahen Hallwilersee. Die meisten Wohnungen sind bereits bezogen und ein Grossteil der Bauarbeiten konnte per Ende 2019 abgeschlossen werden. In gut 18 Monaten entstand am Dorfrand von Seengen AG ein Wohntraum an einmaliger und unverbaubarer Lage. Während das einst als Badhaus und als Gasthaus genutzte historische Gebäude erhalten bleibt und mitsamt seinen drei Wohnungen und diversen Nebenräumen auf den neusten Standard gebracht wird, errichtet die Steiner AG daneben einen modernen Neubau mit elf hochwertigen Eigentumswohnungen. Als Bindeglied zwischen den beiden Bauten dient der grosszügige Garten. Dessen einheitliche Gestaltung wirkt nicht nur überaus harmonisch, sondern lädt auch zum Verweilen ein.

Zeitgemässe Infrastruktur
Nicht bloss die Fassade des Altbaus wird – nach denkmalpflegerischen Vorgaben – bewahrt, sondern auch die markante Kastanie auf dem Vorplatz bleibt erhalten. Im Inneren wurde das Gebäude komplett erneuert, um das Potenzial der drei Wohnungen mit 4,5 bis 5,5 Zimmern auszuschöpfen. Das führt zu einem ebenso klugen wie schlüssigen Zusammenspiel von klassischem Stil und Modernem. Während das frühere Badhaus mit einem Dachstuhl aus Holz mit Ziegeleindeckung aufwartet, präsentiert sich der neue Wohnkomplex mit einem extensiv begrünten Flachdach. Die modern und grosszügig gestalteten Räume zeigen sich elegant und hell. Der gleich daneben entstandene Neubau umfasst insgesamt elf Eigentumswohnungen. Diese sind zwischen 3,5 und 4,5 Zimmer gross und warten mit durchgehender, nach Süden ausgerichteter Fensterfront auf. Zu den Wohnungen gehören nicht nur ein geräumiger Wohn-, Ess- und Kochbereich, sondern auch eine verglaste Loggia, ein Balkon sowie ein direkter privater Zugang zur Tiefgarage. Ebenfalls zu überzeugen weiss die hochwertige Ausstattung: Sämtliche Appartements besitzen zwei Nasszellen und ein separates Reduit mit Waschturm. Die Grundrisse sind flexibel gestaltet und lassen sich ganz den Bedürfnissen der künftigen Bewohner anpassen. Vollendet wird das Projekt durch seine einmalige und unverbaubare Lage angrenzend an das Uferschutzgebiet.

Hallwilersee
Extensive Begrünung auf dem Dach

Ländlich und doch zentral wohnen
Seengen, am Nordende des Hallwilersees situiert, beeindruckt mit seinem zauberhaften Seeufer, seinen prächtigen Naherholungsgebieten und natürlich mit seinem Wahrzeichen: dem Schloss Hallwyl. Von der Wohnüberbauung «am Badweg» aus sind sowohl der Dorfkern mitsamt seinen zahlrechen Einkaufsmöglichkeiten als auch die Schiffsstation und das Frauenbad in wenigen Gehminuten zu erreichen. Obschon Seengen abseits vom grossen Verkehr liegt, ist die Aargauer Gemeinde mit ihren knapp 4000 Einwohnerinnen und Einwohnern gut durch den öffentlichen Verkehr erschlossen und befindet sich unweit des Nationalstrassennetzes. Dadurch sind Städte wie Aarau, aber auch Zürich und Luzern rasch und bequem zu erreichen. Die Nachfrage nach diesen Wohnungen ist erfreulich, 11 von 14 Wohnungen fanden bereits einen Käufer oder sind reserviert.

Open Office mit Luft nach unten

Wer würde hier nicht arbeiten wollen? Der Neubau in Bozen, im Südtirol in Italien, ist über 40 Meter hoch und hat dank innovativem Tragwerk dennoch «Luft nach unten». Ein chilliges Gartengeschoss auf 14 Meter Höhe, tageslichtdurchflutete «Open Office Spaces» mit grossartigem Ausblick gehören zu den Spezifikationen des identitätsstiftenden und energieeffizient geplanten Bürogebäudes.

 

Das neue Headquarter des Dienstleistungsunternehmens Markas in Bozen geht auf einen im Jahr 2016 von ATP gewonnenen Realisierungswettbewerb zurück – es wurde von ATP integral mit BIM geplant. Das städtebaulich bedeutsame Hochhaus zeichnet sich durch einen gut proportionierten Baukörper aus, der – ungewöhnlicherweise nach unten – «mitwachsen» kann.

«Unsere Grundidee war es, die maximal zulässige Bauhöhe von 40 Meter sowie die insgesamt mögliche Kubatur im Entwurf so mitzudenken, dass Kubaturressourcen für spätere Erweiterungen vorhanden sind», erklärt Paul Ohnmacht, Head of Design bei ATP Innsbruck.

«Hätten wir einen konventionellen Tower in dieser Höhe für die derzeit zulässige Kubatur entworfen, wäre das Ergebnis ein zu schlanker Turm mit unwirtschaftlichen Grundrissen gewesen.»

Hängende Gärten
Das energieeffizient gebaute Bürogebäude ist über einen grosszügigen Vorplatz zugänglich. Über einigen «Luftgeschossen» schwebt in 14 Meter Höhe eine «Gartenetage» für Pausen und Veranstaltungen, die per Wendeltreppe mit der abermals darüberliegenden Kantine verbunden ist. Sie gibt den Auftakt nach oben zum eigentlichen Bürobaukörper. Bei milden Südtiroler Temperaturen lässt es sich solcherart auch im Grünen arbeiten.

Tragwerk schafft Raum und Licht
Voraussetzung für das stützenfreie und damit äusserst flexible Open-Office-Konzept ist die V-förmige, massive Fassadenstruktur, die in Kombination mit den zentralen technischen Erschliessungstürmen das Tragwerk bildet. Der Hybrid aus Stahlbeton und eingegossener Stahlkonstruktion trägt an den Knotenpunkten das gesamte Gebäude. Mit diesem speziellen Fassadenkonzept verfügen die Büros über grosse innenarchitektonische Flexibilität und eine Tageslichtausleuchtung mit einem Faktor von über 2. Aufgrund der ausgenutzten Höhe zeigt sich von den Arbeitsplätzen aus ein Panoramarundumblick über die umgebenden Bauten hinweg auf die malerische Bozner Kulisse.

Integral mit BIM geplant: Der Markas-Tower und sein digitaler Zwilling
Planrolle und Minenbleistift sind bei ATP als Digitalisierungsförderer längst passé. Durch den Einsatz modernster Technologien wie Building Information Modeling war das ATP-Team in der Lage, dem Auftraggeber Markas schon in einer sehr frühen Phase tragfähige Entscheidungsgrundlagen zu liefern und das künftige Gebäude über seinen digitalen Zwilling «erlebbar» zu machen.

 

Die offene Architektur schafft eine angenehme Bürolandschaft und ist ausbaufähig.

Naturasphalt aus der Schweiz

Im frühen 18. Jahrhundert stiess ein griechischer Geschäftsmann den Asphaltabbau im Val de Travers an. Später stammten signifikante Anteile der globalen Asphaltproduktion aus jenem Abbaugebiet.

Noch bis Mitte der 1970er Jahre waren es in La Presta Grubenpferde, die den Naturasphalt ans Tageslicht beförderten.

 

Dass die Schweiz in der globalen Asphaltproduktion einst eine zentrale Rolle spielte, dafür war ein gewisser Eirini d’Eirinis entscheidend verantwortlich. Doch über den Griechen, der mutmasslich um das Jahr 1630 herum im Gebiet der heutigen Ukraine geboren wurde, ist wenig bekannt. Das Historische Lexikon der Schweiz HLS markiert in den paar wenigen Zeilen über den Mann sogar dessen Geburtsjahr mit einem Fragezeichen. Dies nicht ohne Grund. Gemäss Überlieferung von Zeitzeuge und Mediziner Albrecht von Haller, der im Lexikoneintrag erwähnt wird, soll d’Eirinis gegen 1730 im neuenburgischen Boudry verstorben sein. Dass ein im frühen 17. Jahrhundert geborener Mann gut 100 Jahre alt wird, dürfte eine Seltenheit gewesen sein. Denn noch im 19. Jahrhundert betrug die statistische Lebenserwartung gemäss der Deutschen Forschungsgesellschaft für Heraldik und Genealogie für Männer und Frauen weniger als 40 Jahre.

Dieser d’Eirinis soll gemäss HLS im Jahr 1709 in die Schweiz gekommen sein. Er soll sich als Mediziner und Griechischlehrer bezeichnet haben, sich allerdings als Minenprospektor und -unternehmer betätigt haben. Nach seiner Ankunft in der Schweiz soll er sich zunächst für die Kohle von Paudex VD am Genfersee und danach für Basler Steinkohle interessiert haben. Ein besonderes Augenmerk aber legte er auf den Waadtländer und Neuenburger Asphalt. In einem Wikipedia-Eintrag wird ohne Quellenangabe gemutmasst, d’Eirinis habe sich vorerst nur für die medizinische Anwendung von Asphalt interessiert. Belegt indes ist, dass er sich in den folgenden Jahren intensiv mit der technischen Anwendung auseinandersetzte und mehrere Schriften zum Thema veröffentlichte. Gemäss HLS soll es sich dabei um «halb Werbung, halb wissenschaftliche Publikationen» gehalten haben. Darunter 1721 seine «Dissertation über den Naturasphalt».

Die werberische Färbung der Texte lässt sich erklären: Bereits zehn Jahre davor hatte d’Eirinis grössere Asphaltvorkommen im Val de Travers entdeckt. Im Jahr 1717 erwarb er die Konzession für den Abbau der Bodenvorkommen im Tal und gründete eine Gesellschaft für die Ausbeutung sowie den internationalen Verkauf. Dafür rührte er die Werbetrommel.

Asphaltabbau läuft an
Der Abbau von Naturasphalt im Val de Travers, dem einzigen bedeutenden Schweizer Vorkommen, hatte bereits 1714 begonnen. Ab 1717 wurde er unter Konzessionär d’Eirinis intensiviert und professionalisiert. Gemäss HLS erfolgte der Abbau zuerst am linken Ufer der Areuse. Wie man auf der Website mines-asphalte.ch erfährt, wo auf die heutige touristische Nutzung aufmerksam gemacht wird, beschränkte sich der Abbau zunächst auf eine Stelle bei Combe-Vaubayon und wurde im Tagbau betrieben. Ab ungefähr 1830 – d’Eirinis war zu diesem Zeitpunkt bereits 100 Jahre tot, wurde der Abbau im Val de Travers auf eine zweite Fundstätte ausgeweitet, auf La Presta am rechten Areuse-Ufer bei Couvet. Nach d’Eirinis Tod hatte dessen Sohn seine Aktivitäten fortgesetzt und unter anderem entscheidend zur Erdpechgewinnung im Elsass beigetragen. Im Val de Travers spielten die d’Eirinis aber fortan keine Rolle mehr. Während das Abbauunternehmen bis Mitte des 19. Jahrhunderts von Neuenburger Unternehmern geführt wurde, waren es später französische und englische Geschäftsleute, die den Schweizer Asphalt abbauten und verkauften.

Unter die Erde
Ab den 1870er-Jahren begann die Ausbeutung in La Presta unter Tag. In den folgenden gut 100 Jahren wurde ein Stollensystem von über 100 Kilometer Länge ausgebrochen. Wie es im HLS heisst, erfolgte der Abbau unter Tag auf einer Fläche von rund 402 Hektaren. Wie es in einem Beitrag der NZZ heisst, kam die Mine «auf ihrem Zenit im 19. Jahrhundert … für ein Fünftel der Welt-Asphaltproduktion auf. Das dem Erdöl ähnliche Erdpech wurde in Blöcken über Marseille verschifft – bis Mexiko, Brasilien und Neuseeland.» Der entsprechende NZZ-Autor vermittelt auf ein paar Zeilen einen Einblick in das Leben der damals beschäftigten Bergleute, den er bei einem Besuch im örtlichen Museum gewonnen hatte: «Diese (Bergleute) schufteten sechs Tage in der Woche. Jeweils gegen 15 Uhr brachten sie das in den Stollenwänden placierte Dynamit zur Explosion, um tags darauf die weggesprengten Steine in mühseliger Arbeit einzusammeln. Trotzdem reichte ihr magerer Lohn – von rund fünf Franken pro Tag im Jahre 1900 – nicht aus, um eine Familie zu ernähren. So waren sie meist auch Bauern, die Viehzucht betrieben.»

Tiere kamen indes auch in den Abbaustollen zum Einsatz. Erst 1975 wurden die Grubenpferde durch elektrische Lokomotiven ersetzt. Die La-Presta-Grubenpferde gehörten damit zu einer der spätesten Generationen von Grubenpferden, die in Europa eingesetzt wurden. 1986 wurde das Bergwerk schliesslich stillgelegt. Im Jahr darauf wurde ein Tourismusbetrieb etabliert, der noch heute Bestand hat und weiterentwickelt wird. Gemäss Angaben von Mines d’Asphalte besuchen im Schnitt rund 22’000 Besucher pro Jahr das Schaubergwerk.

Jeweils gegen 15 Uhr brachten die Bergarbeiter das in den Stollenwänden platzierte Dynamit zur Explosion. Das freigelegte Gestein wurden ans Tageslicht befödert und verarbeitet.

Grundsteinlegung für «MANUFAKT8048» in Zürich

Heute feiert die Bauherrin Swisscanto Anlagestiftung zusammen mit der Entwicklerin und ausführenden Totalunter­nehmerin Steiner AG sowie Architekten und beteiligten Projektpartnern die Grundstein­legung für die imposante Gewerbeliegenschaft «MANUFAKT8048».


Mit dem heutigen Festakt erfolgt der offizielle Startschuss der Bauarbeiten für den attraktiven Gewerbepark «MANUFAKT8048» im aufstrebenden Stadtquartier Zürich Altstetten. Die künftigen Mieter können ihre Grundrisse individuell gestalten und die bis zu 4,5 Meter hohen Räume in Produktions- und Büroflächen, Labore oder Showrooms verwandeln. Eine moderne Infrastruktur mit hoher Funktionalität rundet das Flächenangebot ab. Das luftige Atrium dient künftig als offener Innenhof und wird so zum Dreh- und Angelpunkt der Liegenschaft.

Individuelles Arbeiten im Zürcher Trendviertel
Zürich-Altstetten zeichnet sich durch sein urbanes Zentrum rund um den gleichnamigen Bahnhof aus. Hier unterstreicht ein vielfältiges Angebot an Gastronomie-, Einkaufs- und Freizeit­möglichkeiten die Dynamik des bevölkerungs­reichsten Stadtteils Zürichs. MANUFAKT8048 profitiert von diesem Umfeld und bietet ideale Arbeits­bedingungen an einer attraktiven Adresse mit verkehrs­technisch besten Verbindungen. Im sechsstöckigen Businesspark «MANUFAKT8048» können Gewerbebetriebe ihre Zukunft langfristig mit klaren Rahmen­bedingungen planen und das Fundament für eine erfolgreiche Geschäfts­tätigkeit legen.

Das Gebäude als Statement
Der nach dem Entwurf der Theo Hotz Partner Architekten gebauten Businesspark zeichnet sich durch eine grosszügige Verglasung aus, während der Charakter der Liegenschaft durch die hohe Sichtbarkeit von industriellen Materialien wie Stahl, Sichtbeton­flächen und fugenlosen Industrieböden geprägt ist. Mit viel Gestaltungs­freiraum erhalten künftige Mieter eine Bandbreite an Möglichkeiten für einen individuell konfigurierbaren Innenausbau, wobei auch zusätzlich gewünschte Ausbauten realisiert oder entsprechend den individuellen Wünschen zugeschnitten werden können. (zvg)

manufakt8048.ch | steiner.ch




PlusEnergie-Bauten sind die Kraftwerke der Zukunft

Die Verleihung des 29. Solarpreises stand dieses Jahr ganz im Zeichen der Klimadebatte. Nur logisch, dass dabei PlusEnergie-Bauten eine besondere Bedeutung erfuhren. Wir haben unter den Gewinnern drei Beispiele entdeckt, die wir gerne etwas genauer vorstellen möchten.

PlusEnergie

Ein PlusEnergieBau (PEB) ist ein optimal gedämmtes Gebäude (bei Neubauten mindestens Minergie-P/Passivhaus oder vergleichbarer Baustandard ≈ 0,07-0,12 kWh/ m2a), das durch die Integration von Photovoltaik- Anlagen und thermischen Sonnenkollektoren mehr Energie erzeugt (mindestens +1 kWh/m2a), als es im Jahresdurchschnitt für Heizung, Warmwasser und Strom benötigt. Die überschüssige Energie liefern die PEB als Strom oder Wärme an das öffentliche Netz oder an Dritte. Am 18. Oktober 2019 wurden in Genf die Schweizer Solarpreise und die Norman Foster Solar Awards vergeben. Der Direktor des Bundesamtes für Energie, Benoît Revaz, war bei der Preisverleihung dabei und gratulierte gemeinsam mit zahlreichen Vertretern aus Politik und Wirtschaft den Preisträgern.

PlusEnergie

Eine Fabrikationshalle als PlusEnergie-Bau in Werthenstein
Die PV-Anlagen des aus Schweizer Holz realisierten Industrie- und Forschungsgebäudes der Firma SIGA in Werthenstein LU wurden Ende 2018 in Betrieb genommen. Dank der Wärmerückgewinnungsanlage und der Verwendung von LED-Lampen liegt der Energiebedarf bei bloss 319 100 kWh/a. Die 432 kW starke, ost-westlich ausgerichtete PV-Anlage auf dem Dach erzeugt zusammen mit der süd-westlich ausgerichteten 40 kW starken Fassadenanlage insgesamt 379 200 kWh/a. Die Eigenenergieversorgung liegt damit bei 119%. Mit dem Solarstromüberschuss von 60 100 kWh/a können 43 Elektrofahrzeuge jährlich je 12 000 km CO2-frei fahren. Der bisherige Produktionsstandort in Schachen LU wurde 2018/2019 mit einem Forschungs- und Innovationscenter sowie einer Fabrikationshalle von 5000 m2 erweitert und das in den 1990er-Jahren errichtete Bürogebäude energetisch saniert. Die ost-westlich ausgerichtete PV-Dachanlage wurde durch eine teilweise transluzide 39,7 kW starke PV-Fassadenanlage ergänzt. Letztere dient zugleich als Beschattung des Innenraumes. Dank der vorbildlichen Wärmedämmung von bis zu 51 cm, der vollständigen Ausstattung mit LED-Lampen und der Abwärmenutzung für die Gebäudeheizung weist der Neubau einen Gesamtenergiebedarf von 319 100 kWh/a auf. Die PV-Anlagen produzieren 379 200 kWh/a. Nach der geplanten Aufstockung ist eine vollständige solare PV-Dachnutzung mit einer PV-Produktionssteigerung von etwa 190 000 kWh/a vorgesehen. Das gut gedämmte Industriegebäude weist einenSolarstromüberschuss von 60 100 kWh/a auf, welcher für den CO2-freien Verkehr zur Verfügung steht. Der Solarstromüberschuss ermöglicht 43 Elektrofahrzeugen jährlich 12 000 km CO2-frei zu fahren. Sechs Ladestationen stehen für Elektroautos gratis zur Verfügung. Die Nutzung von Schweizer Holz für die Industriehalle und die Gebäudefassade sowie der Bau eines Naturgartens runden die vorbildlichen ökologischen Bau- und «Umweltbestandteile » des Baus ab.

PlusEnergie

 

Ein MFH in Küsnacht
Das gut gedämmte Vierfamilienhaus Hutter in der Zürichseegemeinde Küsnacht entspricht dem Minergie-P-Baustandard. Der Gesamtenergiebedarf des Holzelement-Neubaus mit Erdsonden-Wärmepumpe beträgt 19 200 kWh/a. Die gut integrierte 21 kW starke PV-Dachanlage und die an Schiebeläden montierte Fassadenanlage mit 3,9 kW generieren 17 400 kWh/a. Die solarthermische Anlage mit 16 m2 auf dem Garagendach liefert 5300 kWh/a Wärmeenergie. Das PlusEnergie-Mehrfamilienhaus weist eine Eigenenergieversorgung von 22 700 kWh/a oder 118% auf. Der Solarstromüberschuss beträgt 3500 kWh/a. Damit können zwei Elektrofahrzeuge je 12 000 km pro Jahr CO2-frei fahren. Das seit Mitte Februar 2019 fertiggestellte Vierfamilienhaus Hutter liegt in der Gemeinde Küsnacht. Dank dreifacher Fensterverglasung und Komfortlüftung erfüllt das PlusEnergie-Mehrfamilienhaus (MFH) den vorbildlichen Minergie-P-Standard. Die Dämmung sorgt zusammen mit der Erdsonden- Wärmepumpe, den LED-Lampen und den A+++ Haushaltsgeräten für einen tiefen Energiebedarf von 19 200 kWh/a. Die PV-Anlage ist ideal auf dem Dach mit schrägem First integriert, wodurch sich das MFH gut in das Stadtbild einfügt. Die Photovoltaik- Schiebeläden an der Süd-Westfassade dienen gleichzeitig als Sonnenschutz. Die insgesamt 24,6 kW starke PV-Anlage erzeugt rund 17 400 kWh/a, die auf dem Garagenvordach gut integrierte 16,3 m2 grosse Solarthermie-Anlage rund 5300 kWh/a. Die thermische Anlage erreicht zusammen mit der PV-Anlage eine Eigenenergieversorgung (EEV) von rund 22 700 kWh/a oder 118%. Der Holzbedarf für ein Stimmungsfeuer von 0,5 Ster oder 780 kWh/a wird durch den eingespeisten Solarstromüberschuss von 3500 kWh/a mehr als kompensiert. Die gelungene Integration der Solaranlage auf dem Dach, die PV-Schiebeläden und die Solarthermie-Anlage sind stimmig in den Holzelement-Neubau eingegliedert. Das ästhetisch ansprechende Plus-Energie-MFH verdiente sich den Norman Foster Solar Award 2019.

PlusEnergie

PlusEnergie für eine ganze Wohnsiedlung
Die im Jahr 2017 erstellte PlusEnergieÜberbauung in Tobel besteht aus drei Mehrfamilienhäusern (MFH) mit 32 Wohnungen. Im März 2019 wurden sie durch eine perfekt integrierte 51,5 kW starke PV-Fassadenanlage ergänzt, die rund 28 300 kWh/a erzeugt. Die solare Winterstromversorgung steigt mit dem zusätzlichen Fassadenstrom im Winter um 9600 kWh/a auf 61 800 kWh/a oder von 65% auf 77% des gesamten Winterstrombedarfs von 80 000 kWh/a. Zusammen mit den 208 000 kWh/a der PV-Dachanlage erzeugt die PEB-Siedlung rund 236 200 kWh/a und deckt den Gesamtenergiebedarf von 129 500 kWh/a zu 182%. Mit dem CO2-freien Solarstromüberschuss können 77 E-Autos oder 60 Teslas jährlich je 12 000 km CO2-frei fahren. Die solarbetriebene PEB-Siedlung Tobel mit preisgünstigen Mieten zeigt vorbildlich, wie die Energiewende und das Pariser Klimaabkommen bereits heute kostengünstig umsetzbar sind.

PlusEnergie

Erhöhung der Winterstromversorgung
Mit der Sanierung bzw. PV-Ergänzung der PEB-Überbauung in der Thurgauer Gemeinde Tobel peilte die Eigenverbrauchsgemeinschaft die Erhöhung der Winterstromversorgung an. Der Gesamtenergiebedarf für die 32 Minergie-P-/PEB-Wohnungen beträgt ca. 129 500 kWh/a. Die 233 kW PV-Dachanlage erzeugte bisher 208 000 kWh/a; mit der nachträglich von Prof. Dr. Roland Krippner an den Balkonbrüstungen konzipierten, vorbildlich installierten 51,5 kW starken PV-Fassadenanlage werden 28 300 kWh/a erzeugt. Dadurch erhöht sich der Winterstromanteil um rund 12% oder 9600 kWh/a. Die solare Winterstromversorgung steigt von 52 235 auf 61 835 kWh/a und deckt nun statt 65% neu 77% des Winterstrombedarfs von 80 000 kWh/a. Würden die Ost-West-Fassaden ebenfalls solar genutzt, könnte die PEB-Überbauung eine Winterstromversorgung von rund 115% ausweisen. Zusammen produzieren beide PV-Anlagen 236 300 kWh/a und sichern eine Eigenenergieversorgung von 182%. Dennoch sind die Mieten 20% tiefer im Vergleich zu ähnlichen Wohnungen in der Region: Die PV-Anlagen produzieren nach zwei «Pay-Back-Time-Jahren» CO2-freien Solarstrom für etwa 10 Rp./kWh. Das ist etwa die Hälfte des lokalen Netzstrom-Preises von 20 Rp/kWh. Die Eigenverbrauchsgemeinschaft mit CarSharing kann den Gebäudeund Verkehrsenergiebedarf der 32 PEB-Wohnungen vollständig mit CO2-freiem Solarstrom versorgen. Die PEB-Siedlung Tobel zeigt beispielhaft, wie rasch und preisgünstig das Pariser Klimaabkommen umgesetzt werden kann – sogar mit 20% günstigeren Mietzinsen im Vergleich zu ähnlichen Wohnungen in der Region. Die PEB-Siedlung Tobel verdiente so den Norman Foster Solar Award 2019.

Nachhaltige Glasfassaden sind besonders im Trend

Energieeffiziente Glasfassaden werden im nachhaltigen Bauen zunehmend nachgefragt. So sollen neue Hochhäuser wie das Mizal visions on campus in Düsseldorf oder das Forschungszentrum von Servier in Paris mit einer besonders klimafreundlichen Closed-Cavity-Fassade verkleidet werden.

In der Klimadebatte wird auch die Energiebilanz von verglasten Hochhäusern diskutiert. Bei bestimmten einschaligen oder einfach konstruierten Fassaden können sich die Gebäude im Sommer stark aufheizen und viel Strom durch Klimaanlagen verbrauchen. Städte wie London und New York wollen den Energieverbrauch von Neubauten nun deutlich senken.

Weiterentwicklung der klimafreundlichen Closed-Cavity-Fassade
Bei Fassadenbauer Gartner werden deshalb zunehmend Fassadenkonstruktionen wie die Closed-Cavity-Fassade (CCF) nachgefragt, die das bayerische Unternehmen vor zehn Jahren zusammen mit dem Fraunhofer Institut zur Serienreife entwickelt hat. Ein geschlossener Zwischenraum zwischen der inneren und äusseren Verglasung ermöglicht den Einsatz von hochtransparentem Glas und eines windunabhängigen sowie hochsensiblen Sonnenschutzes, um Transparenz, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit zu verbessern. «Bisher standen die Anforderungen an Transparenz im Widerspruch zum Wärmeschutz. Um einen hohen sommerlichen Wärmeschutz zu erzielen, musste die Lichtdurchlässigkeit der Gläser durch Sonnenschutzbeschichtungen eingeschränkt werden, die auch die Farben verändern », so Gartner-Geschäftsführer Jürgen Wax.

22 Bishopsgate in London. (Fotos: Simon Kennedy)

Neue Massstäbe gesetzt
Bauphysikalisch hat die CCF in vielen Bereichen neue Massstäbe gesetzt. So wird ein Ucw-Wert von 0,59, ein g-Wert von 0,08 mit Sonnenschutz und von 0,44 ohne Sonnenschutz, ein Schallschutz von bis zu Rw dB 50 sowie eine Lichttransmission von 0,63 ohne Sonnenschutz und von 0,10 mit Sonnenschutz erreicht. Gartner hat die CCF seit Einführung kontinuierlich weiterentwickelt und am Hauptsitz im bayerischen Gundelfingen eine neue Fertigungslinie zum Zusammenbau von Glas und Rahmen mit einer speziellen Waschanlage und Sauberbereich eingerichtet. Denn erst höchste Sauberkeit und Präzision bei der Fertigung ermöglichen einwandfreie Funktionen dieses besonderen Fassadentyps, für den Gartner die verbauten Materialien nach Anforderungen aus der Automobilbranche testet. Die ersten CCF-Fassaden fertigte Gartner in der Schweiz für das Pharmaunternehmen Roche, darunter das 180 m hohe Roche-Hochhaus in Basel als höchstes Gebäude der Schweiz. Aktuell montiert das Unternehmen eine 83 900 qm grosse CCF am Dienstleistungsprojekt The Circle am Zürcher Flughafen, dem aktuell grössten Bauprojekt der Schweiz. In London konnte gerade die Montage einer 67 000 qm grossen CCF am 22 Bishopsgate abgeschlossen werden, mit 278 m das höchste Gebäude der City.

Aktuelle Projekte für CCF-Fassaden
Das Neubauprojekt Mizal in Düsseldorf, ein zukunftsweisender Office-Campus, bestehend aus einem 44 m hohen und mehreren bis zu 22 m hohen Bauten am Medienhafen, sollte zunächst mit einer einschaligen Fassade verkleidet werden. Gartner konnte die Bauherren dann bei einer Besichtigung von 22 Bishopsgate in London von der CCF überzeugen. Denn trotz hoher Lärmbelastung durch Verkehr und Bauarbeiten ist es hig. Bis 2021 soll das Mizal jetzt mit einer 17 630 qm grossen CCF verkleidet werden, die grösste bisher in Deutschland gebaute CCF. Die geschuppte Fassade folgt der komplexen Zick-Zack-förmigen Geometrie des Gebäudes. Strukturiert wird es durch Bänder mit grossflächigen und hochwertig lackierten Blechen zwischen den Geschossen. Die hochtransparente CCF soll einer Werbeagentur als Nutzerin zusammen mit einschaligen Pfosten-Riegel-Fassaden für zahlreiche Loggien ein transparentes und kommunikationsförderndes Arbeitsumfeld mit viel Tageslicht bieten. Die Lobby erhält zweigeschossige CCF-Fassaden. In die 1,25 × 3,30 m hohen Regelelemente der CCF soll eine Lamellenraffstore mit 60 mm perforierten Lamellen integriert werden, der durch den Einbau zwischen den Scheiben vor Beschädigungen und Verschmutzung geschützt ist. Das neue Pharmazeutische Forschungszentrum von Servier in Paris-Saclay soll von Gartner und Permasteelisa France mit einer Design-Fassade aus zweidimensional gewellten VSG-Scheiben verkleidet werden. Insgesamt werden 3584 qm als gebogene Glasfassade sowie 4021 qm als Zweite-Haut- Fassade, davon 3750 qm als CCF, gefertigt. Heissgebogene Verglasungen in einem kleinen Radius geben dem 21 m hohen ringförmigen Gebäude eine Wellenform. In diese erste CCF in Frankreich werden Holz- oder Aluminiumelemente in den Fassadenzwischenraum integriert, die an Apothekerregale erinnern und dem Sonnenund Blendschutz dienen. Die CCF-Elemente wechseln sich mit Elementen mit Dreh-Kipp- Flügeln und Rauchabzugsöffnungen ab. Ab 2022 sollen die ersten Mitarbeiter der Pharmagruppe Servier in diesen Campus einziehen, der sechs Gebäude mit einer Kapazität von 800 Personen umfasst.

ZHAW-Studenten gewinnen mit Gebäudeautomationsprojekt

Mit ihrer Bachelorarbeit «Gebäudeautomation mit Bluethooth Mesh» gewinnen die drei Jungforscher Manuel Böbel, Mario Noseda und Marcel Schreiner den mit 4000 Franken dotierten regionalen Siemens Excellence Award.

Manuel Böbel, Mario Noseda und Marcel Schreiner gewinnen mit ihrer Bachelorarbeit den Award.

Mit diesem praxisnahen und zukunftsorientierten Projekt konnten die Preisträger die Jury überzeugen. Sie sind damit für den mit 10 000 Franken dotierten nationalen Siemens Excellence Award 2020 nominiert.

Gebäudeautomation mit Bluetooth Mesh
Immer mehr Geräte werden verknüpft und sollen miteinander kommunizieren können. Für unterschiedliche Anwendungen werden unterschiedliche Funk-Standards verwendet. In der Gebäudeautomatisierung zählen dazu unter anderem WLAN, Thread und Zigbee. Im Jahr 2017 hat die Bluetooth SIG mit Bluetooth Mesh ebenfalls einen Funkstandard zur Verbindung von Geräten in einem skalierbaren Netzwerk lanciert. Während in der vorangegangenen Projektarbeit die wichtigsten Grundlagen von Bluetooth Mesh erarbeitet wurden, viel Know-how gesammelt und ein erstes kleines Demo-Netzwerk aufgesetzt wurde, ging es in der Bachelorarbeit um die Entwicklung einer Lichtregelung in einem Bluetooth-Mesh-Netzwerk und die Anbindung an ein KNX-Netzwerk. Die für die Regelung verwendeten Bestandteile sind eine batteriebetriebene Fernbedienung, auf welcher die gewünschte Helligkeit eingestellt werden kann, ein Sensor-Knoten, welcher die Helligkeit misst, und eine LEDRöhre, welche ihre Helligkeit regelt. Ein weiterer Bestandteil der Arbeit war die Implementierung einer Funktionalität zum Netzwerk- Scan. Mit dieser ist es möglich, die Netzwerktopologie zu ermitteln und grafisch auf einer Webseite darzustellen. Zusätzlich wurde das noch junge Bluetooth Mesh mit dem bereits weit verbreiteten Gebäudeautomatisierungs- Standard KNX verbunden. Der in dieser Arbeit entwickelte Gateway ermöglicht das Steuern von KNX-Geräten aus dem Bluetooth-Mesh-Netzwerk und umgekehrt. Mit der Anbindung von Home Assistant an das KNX-Netzwerk wurde zudem die Option geschaffen, eine Vielzahl von anderen Systemen mit dem Bluetooth-Mesh-Netzwerk zu verknüpfen. Um das Verhalten von Bluetooth Mesh auf verschiedene Umstände (z. B. Low-/High-Density) zu untersuchen, wurden gezielt Messungen durchgeführt. Eine der wichtigsten Erkenntnisse davon ist, dass die Verbindungsqualität in einem Bluetooth-Mesh- Netzwerk nicht nur durch externe, sondern auch durch interne Störungen beeinträchtigt werden kann. Um die Störungsanfälligkeit zu minimieren, ist es nötig, dass die Knoten an strategisch sinnvollen Orten platziert werden. Wird dies missachtet, muss mit Einbussen in der Verbindungssicherheit gerechnet werden. Die Kernfunktionen des entwickelten Systems funktionieren und bieten eine Grundlage, auf der weitere Projekte aufbauen können. Ein mögliches Folgeprojekt wurde bereits diskutiert. Darin würde der in der Arbeit entwickelte Gateway, welcher den KNX-Bus und das Bluetooth- Mesh-Netzwerk verbindet, kommerzialisiert werden.

Förderung von jungen Talenten ist wichtig
Für Matthias Rebellius, CEO von Siemens Schweiz, nimmt die Förderung von jungen Talenten eine wichtige Stellung ein: «Mit dem Excellence Award möchten wir junge Menschen motivieren, sich mit wissenschaftlichen Themen zu beschäftigen, die in der Praxis umsetzbar sind.» Bei der Bewertung der Arbeiten zählen neben der wissenschaftlichen Leistung vor allem der Innovationsgrad, die gesellschaftliche Relevanz und die praktische Umsetzbarkeit der Arbeit. Der Excellence Award ist Teil des Bildungsprogramms «Generation21», mit welchem Siemens den Dialog mit dem Nachwuchs sucht und junge Talente im Bereich Naturwissenschaft und Technik fördert. «Mit diesem Engagement begleiten wir junge Menschen in ihrer Entwicklung und bei ihrer Ausbildung und unterstützen sie dabei, ihre Zukunftschancen zu nutzen», so Matthias Rebellius.

Gelungenes Beispiel: sozialer Wohnungsbau in Holzbauweise

In Berlin-Adlershof wurde im vergangenen Sommer ein zukunftsweisendes Wohnungsbauprojekt fertiggestellt. Die ersten Wohnungen im «urbanen Holzbau» sind bereits bewohnt – die drei Gebäude fast komplett vermietet.

Nach nur anderthalb Jahren Bauzeit endstanden auf dem rund 3000 Quadratmeter grossen Grundstück in der Newtonstrasse 4 insgesamt 42 Wohnungen in innovativer Holzhybridbauweise. Das Bauprojekt, welches die kommunale Howoge Wohnungsbaugesellschaft mbH gemeinsam mit dem Generalübernehmer Brüninghoff und dem Architekturbüro Kaden + Lager errichtet hat, spiegelt gleich in mehrfacher Hinsicht die aktuellen Trends im Wohnungsbau wider. Bauen mit Holz ist ressourcenschonend, wirtschaftlich und zeitsparend zugleich. Trotzdem ist der Holzbau insbesondere im sozialen Mietwohnungsbau in Deutschland noch immer eine Seltenheit. «40 Prozent der Wohnungen sind förderfähig und werden zu Einstiegsmieten von 6,50 Euro pro Quadratmeter angeboten», sagt Howoge-Geschäftsführer Ulrich Schiller. «Damit zeigen wir, dass nachhaltiges Bauen auch im sozialen Wohnungsbau möglich ist.» Neben der innovativen Holzhybridbauweise wurde beim urbanen Holzbau die Planungsmethode Building Information Modeling (BIM) verwendet – eine digitale Plattform, auf der alle Beteiligten das fertige Bauprojekt schon in der Planungsphase virtuell begehen und transparent modifizieren konnten.

Die Elemente werden in der Werkhalle vor- produziert und auf der Baustelle montiert.

Holz als Hauptbaustoff
Insgesamt sind auf dem Areal in drei würfelförmigen Gebäuden 42 Wohnungen mit ein bis vier Zimmern entstanden. Dabei wurde das Material Holz als Hauptbaustoff im Tragwerk eingesetzt und mit Stahlbetonfertigteilen für die Decken sowie den Treppenkern kombiniert. Brüninghoff setzte hierbei auf einen hohen Grad der Vorfertigung. So wurden beispielsweise die Holztafelelemente für die Fassade bereits werkseitig mit Fenstern, Dämmung, Fassade und Installation versehen. «Die witterungsgeschützte Produktion sicherte hierbei eine hohe Ausführungsqualität sowie einen schnellen Baufortschritt – bei vergleichsweise niedrigen Kosten», erläutert Frank Steffens, Geschäftsführer der Brüninghoff GmbH & Co. KG. «Die Montage der Holztafelelemente auf der Baustelle benötigte lediglich eine Woche pro Geschoss.» Auch die Fassade besteht aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Versehen wurde diese mit einer vertikalen, vorgegrauten und hinterlüfteten Wechselfalz- Holzschalung. Architekt Markus Lager von Kaden + Lager: «Durch die Verwendung von Holz in der Gebäudehülle konnte einerseits ein guter Energiestandard und andererseits ein angenehmes Raumklima in den Wohnungen erzielt werden.»

Elementbau mit verschiedenen Baustoffen (Holz, Beton, Stahl) kann genauso anspruchsvoll sein, wie konventionelles Bauen.

Transparente Planung mit BIM
Von Anfang an eingebunden war bei dem Bauvorhaben zudem Building Information Modeling. «BIM spielt insbesondere beim Bauen mit standardisierten, vorgefertigten Elementen eine zentrale Rolle und ist somit für den Holzbau prädestiniert», erklärt Frank Steffens. Zugleich löst die Methode viele Herausforderungen im aktuellen Wohnungsbau. «Dazu zählen beispielsweise der wachsende Bedarf an bezahlbarem Wohnraum, der möglichst zügig und kostengünstig errichtet werden kann – und auch eine höhere Komplexität der Projekte», ergänzt Markus Lager. Dank BIM erhielten alle Beteiligten ein schnelles und umfassendes Verständnis für die Bauaufgabe. Denn das 3D-Modell führt alle wichtigen Informationen über das Gebäude zusammen. Das Gebäudemodell wird mit den digitalen Plänen, Formularen und Listen in einem System zusammengeführt, miteinander verknüpft, visualisiert und ausgewertet. Dies erleichterte die gewerkeübergreifende Arbeit und führte zu einer reibungslosen Abwicklung des Projekts. Gleichzeitig diente das BIM-Modell auch als Informations- und Freigabetool. Für eine Wohnbaugenossenschaft, die ihre Immobilien im eigenen Bestand behält, hat BIM darüber hinaus einen weiteren entscheidenden Vorteil. «BIM führt zu grossen Vorteilen bei der Bewirtschaftung der Immobilien», erklärt Ulrich Schiller. «Als ‹digitaler Zwilling› des Gebäudes bietet das System alle relevanten Gebäudedaten – von Plänen über eine Auflistung aller Bauteile und technischen Anlagen bis hin zu wichtigen Garantie- und Wartungsdokumenten. Müssen beispielsweise Reparaturmassnahmen an den Gebäuden durchgeführt werden, lassen sich passende Ersatzteile problemlos anfordern. Dies spart allen Beteiligten Zeit und Kosten.»

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