Schacht-Konfigurator: der schnellste Weg zum passenden Schacht
Mit dem neuen Schachtkonfigurator von Creabeton Matériaux lassen sich Norm-und Massschächte der erfolgreichen Systeme Flexolith, Flexeco so-wie das ovale Pendant Flexoval mit nur wenigen Klicks zusammenstellen.
Redaktion
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17. Juli 2021
Einzelanfertigungen können in 3D-Betondruck produziert werden.
Der Schachtaufbau mit den passenden Produkten geschieht automatisch und daraus abgeleitet erfolgt auf Wunsch eine direkte Offertanfrage.
Normschächte werden im Produktionsprozess auf Qualität geprüft.
Standard-oder Massschächte
Egal, welcher Schacht: Mit dem neuen Online-Konfigurationsprogramm von Creabeton Matériaux wird das Bestellen ab sofort noch einfacher und zeitspa-rend. Und so funktioniert es: Unter www. creabeton-materiaux.ch/schachtkonfigu-rator können mit wenigen Klicks Mass-oder Normschächte zusammengestellt werden. Dazu gibt man die gewünschten Masse und Anschlüsse ein und ergänzt allfällige eigene Angaben. Schon ist der gewünschte Schachtunterteil definiert.
Kompletter Schachtaufbau per Mausklick
Nach der Konfiguration des Unterteils wird der Schachtaufbau definiert. Dazu werden ganz einfach die Koten für Deckel und Auslauf oder die Schachthöhe einge-geben und die gewünschten Systemkom-ponenten Schachtringe, Konus, Schacht-abdeckung und Deckel gewählt. Schon ist das komplette Schachtsystem konfiguriert.
Offertanfrage und Lieferung «just in time»
Nach der Eingabe der individuellen Daten und dem Abschicken der «Offertan-frage», erstellt Creabeton Matériaux auf Basis der eingegebenen Daten innert Kürze eine Offerte für die gewünschten Systeme. Bei Fragen stehen kompetente Ansprechpartner zur Verfügung. Nach der Bestellung erfolgt die Lieferung innert weniger Tage «just in time» direkt auf die Baustelle. Eine Zwischenlagerung auf der Baustelle erübrigt sich auf diese Weise.
Der richtige Schachtunterteil
Das patentierte Schachtsystem Flexolith bietet alle Voraussetzungen für ein effi-zientes und ökologisches Abwassermana-gement. Dank der speziellen Keilgleit-dichtung dringt garantiert kein Abwasser in die Umwelt und kein Grundwasser in den Schacht. Ein weiterer Vorteil: Eine Bankettausbildung für den Einbau ist nicht erforderlich. Anwender schätzen zudem die kurzen Lieferfristen, die den modernen Produktionsmethoden von Creabeton Matériaux zu verdanken sind. Der Flexeco-Schachtunterteil und sein ovales Pendant Flexoval sind die optimale Lösung für den Aufbau mit Normalbeton-rohren (NBR) mit Spitzmuffen. Die Schachtunterteile erfüllen die Norm SN EN 1917/SIA 190 und entsprechen der Rohrfestigkeitsklasse FK 60. Die Abdich-tung von Schachtring und Konus erfolgt direkt auf der Baustelle. ■
«Wir schaffen Verbindungen»
Eine Schweizer Innovation ermöglicht vollständig integrierte Workflows für Baumeister und Bauingenieure im Modell. Statt eine Anwendung zu vergrössern, haben marktführende Anbieter sich auf ihre Kernkompetenzen konzentriert und ihre Lösungen miteinander verbunden. So können ihre gemeinsamen Kunden über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes miteinander optimal verbunden arbeiten. Wir unterhielten uns mit den Entwicklern und Anbietern über ihre Gesamtlösung, welche sie an online-Events «baumeister.digital» und «bauingenieur.digital» vorgestellt haben.
Redaktion
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15. Juli 2021
Von links: Dirk Mennenga, dipl. Ing. FH, GL bei IngWare AG, ingware.com; Urs Stäheli, Leiter Entwicklung bei Sorba EDV AG, sorba.ch; Markus Tretheway, CEO BuildingPoint AG, buildingpoint.ch.
«der bauingenieur»: Sie haben gemein-sam eine neue Lösung geschaffen?
Urs Stäheli: Genau. Was daran wirklich neu ist: Dass wir nun gemeinsam den ge-samten Prozess, bei dem der Ingenieur und der Baumeister beteiligt sind, unter-stützten können und statt verlustintensi-ven Schnittstellen direkte Verbindungen nutzen. Von dem Modell der Planung, über die Statik, dann zur Ausschreibung, dann zur Ausführung, wo es dann wieder in der Bauvermessung genutzt wird, dann weiter in die Rapportierung und zum Schluss in die Abrechnung.
Markus Tretheway: Es hört sich zuerst vielleicht abstrakt an oder auch zu gut, um wahr zu sein, aber tatsächlich sind in unserer Lösung alle wesentlichen Ak-teure des Rohbaus mit ihren Aufgaben verbunden, sei es der Bauingenieur, Bau-zeichner, Bauführer, Polier oder der Ei-senleger. Wir integrieren beispielsweise die Konstruktion mit der Statik für Bau-ingenieurbüros (Dirk Mennenga pflichtet bei: Ja, wir arbeiten auch auf Bauinge-nieurseite mit den Modellen der Konst-rukteure und sind bidirektional verbun-den). Markus Tretheway weiter: Dass die Bauadministration mit den gleichen Mo-dellen wie beispielsweise die Bauvermes-sung arbeiten kann, ist eine weitere Inno-vation (Urs Stäheli nickt mit einem freudigen Lachen). Absolut neu ist, dass es uns gelungen ist, nicht eine noch grössere Alleskönnerlösung zu bauen, sondern die Kernkompetenz eines jeden von uns und unserer Tools zu stärken und gleichzeitig mit den Stärken der anderen Tools sowie Kompetenzen des Partners zu verbinden.
Wer profitiert davon – und wie?
Urs Stäheli: Vor allem profitieren sicher unsere Anwender davon, indem sie über die neu geschaffenen Prozesse effizien-ter werden. Weil der Nutzer seine Daten nicht doppelt oder dreifach anfassen muss. Er kann die Daten im System ein-mal eingeben und sie dann weiterver-wenden.
Dirk Mennenga: Ich schliesse mich dem absolut an. In der Vergangenheit haben sich unsere Kunden auf ihre eigene Leis-tung im Bauablauf und in der Planung konzentriert. Nun aber wird die Betrach-tung des Bauwerks über den Lebenszyk-lus sowohl aus eigenem Antrieb unserer Kunden sowie für professionelle Bauher-ren immer wichtiger. Man sieht nicht mehr nur Mosaiksteinchen, sondern das Gesamtbild. Es wird nun nicht allein der eigene Prozessschritt optimiert, sondern es wird der Gesamtprozess weiterge-bracht. Es wird nicht nur erkannt, was man für den eigenen Ablauf besser ma-chen kann, sondern was das Gesamtpro-jekt weiterbringt. So wird nicht nur sicht-bar, was ich machen kann, sondern was ich für den Nächsten im Ablauf machen kann. Es ist alles miteinander verknüpft, nicht nur meine kleine Fachplanungsinsel ist nun wichtig, sondern alle am Bauwerk Beteiligten sind wichtig.
Markus Tretheway: Alle am Bauprojekt Beteiligten profitieren vom gemeinsamen Nutzen der Daten. Es gibt Studien (zum Beispiel vom Nist), die gemessen haben, wie oft mit Papier und klassischen CAD-Systemen dieselbe Information während des Planens und Bauens in un-terschiedliche Systeme eingegeben, ko-piert, kontrolliert, abgeklärt werden müs-sen und was dies – unabhängig der erhöhten Fehleranfälligkeit – kostet. Etwa 0,5 Prozent der Baukosten kosten diese manuellen Arbeiten, nimmt man die dar-aus entstehenden Fehler und Leerläufe noch dazu, dürften es schnell fünf bis zehn Prozent ausmachen. Geld, das un-sere Kunden sicherlich lieber als Gewinn haben möchten. Mit unseren verbunde-nen Systemen sind solche Mehrfachauf-wände und Risiken weitestgehend elimi-niert, weil die Daten weitergereicht werden können, ohne dass dieselben Ein-gaben wieder nötig wären.
Urs Stäheli: Gerne gebe ich ein Beispiel aus der Praxis wie dies geht: Im CAD wer-den Wände und Decken modelliert und mit Attributen versehen, diese können von der Statiksoftware verlustfrei weiter-genutzt werden. Die gleichen Daten die-nen der Berechnung der Mengen, welche direkt von der Ausschreibungssoftware für den Kostenvoranschlag genutzt wer-den. Aus dem gleichen Modell werden die Daten für die modellbasierte Baustelle automatisiert «paketiert» und ohne Um-wandlung von der Bauvermessung ge-nutzt … und so weiter – vor zwei Jahren noch weitestgehend undenkbar – genau das haben wir geändert.
Statt eine Anwendung zu vergrössern, haben marktführende Anbieter sich auf ihre Kernkompetenzen konzentriert und ihre Lösungen miteinander verbunden. So können die gemeinsamen Kunden über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes miteinander optimal verbunden arbeiten.
Das gilt sowohl für Hoch-als auch für Tiefbauten?
Urs Stäheli: Im Moment haben wir uns auf den Hochbau konzentriert aber die Me-thoden und Verbindungen sind auch für andere Projektarten wie Brücken-oder Tunnelbauten einsetzbar. Im Strassen-und Gleisbau sind wir noch nicht so weit.
Wie funktioniert das modellbasierte Arbeiten mit euren Verbindungen?
Markus Tretheway: Eine der häufigsten Herausforderungen für Anwender ist der Umgang mit Daten von Vorgängern. Die Qualität stimmt nicht, es sind keine Bau-teile usw., ja vieles kann dabei sehr zeit-raubend sein und kann ein modellbasier-tes Projekt auch in die Knie zwingen.
Dieses Problem haben wir zwischen Bau-ingenieur und Baumeister aufgelöst, das gibt es nicht mehr. Bei uns verläuft alles verbunden mit qualitativen, präzisen und nutzbaren Daten.
Zudem sprechen wir nicht mehr über Li-nien, sondern über Wände, Decken und Betonierabschnitten, alles wird viel kla-rer. Dies gilt für alle – egal, ob für den Statiker im Büro oder beim Eisenleger auf der Baustelle.
Urs Stäheli: Oder natürlich auch beim Ausmessen. Wenn man im Leistungsver-zeichnis auf ein «Ausmass» klickt, sieht man, welche Elemente im Modell damit verbunden sind. Man weiss somit sofort, welche Positionen noch ausgemessen werden müssen.
Dirk Mennenga: Das gemeinsame Arbei-ten im Modell ist schon relevant, auch im Hinblick auf die lange Nutzungsdauer von Gebäuden. Bauwerke werden ja nicht für fünf Jahren erstellt, sondern für erheblich längere Nutzungsdauern. Während der Gebäude-Lebensdauer können zudem unterschiedliche Nutzungsarten zum Ein-satz kommen. Einer baut es um, da kom-men zum Beispiel die Wände raus, dann müssen die Fachplaner jedesmal die Grundlagen erarbeiten.
Somit ist es auf jeden Fall sinnvoll, wenn man eine Datenbasis hat, die man ge-samtheitlich betrachten kann, und dies über die gesamte Lebensdauer eines Ge-bäudes. Es können aber auch Änderun-gen während der Planungszeit vorgenom-men werden. Beispielsweise hat der Bauherr einen neuen Mieter, der andere Anforderungen stellt. Und plötzlich brau-chen wir mehr Nutzlast, die bisherige Statik funktioniert nicht mehr und alle müssen ad hoc Lösungen suchen. Es ist natürlich vorteilhaft, wenn man das kons-truktiv im Modell umsetzen kann, zeitnah, aber auch mit guten Verbindungen zwi-schen den einzelnen Lösungen. Wenn es schon Auswirkungen in der Statik hat, auf der Ingenieurseite, aber auch auf der Kostenseite. Damit können die Bauschaf-fenden den Bauherrn auch optimiert beraten und erklären, wie die Änderung machbar ist und was sie kostet.
Es wird visuell sichtbar, welche Auswir-kungen die Änderung mit sich ziehen würde. So bringen die Verbindungen zwi-schen den Fachplanern einen Mehrwert, einerseits während des Planens und Bauens, andererseits aber auch weiterhin über die Nutzung.
«Wir schafften nicht bessere Schnittstellen, sondern optimale Verbindungen.»
Welche Vorteile ergeben sich davon?
Urs Stäheli: Ha, da gibt es viele. Jede Menge. Vielleicht beginnst du aus der Statik (zu Dirk Mennenga).
Dirk Mennenga: Generell sind wir in Ent-wicklungen und dürfen nicht stehen bleiben. Denn wer stehen bleibt, fällt in Wirklichkeit zurück. Die Welt bewegt sich weiter und wir sehen es ja, dass alles ir-gendwo auf stets fortschreitender Ver-netzung einhergeht. Schon auf privater Ebene erleben wir bei den Apps eine im-mer stärkere Vernetzung, neuere An-sätze, die mit entsprechender Hardware daherkommen, und Software, die mit-zieht. Es ist immer so: Die einen tun et-was, dann können sich die anderen wie-der mehr leisten. So auch in der Mobilität, bis man da wieder eine gewisse Flexibili-tät erreicht hat.
Es genügt nicht, dass man alles irgendwo in schönen Bücherregalen archiviert. Oder dass die Unterlagen nicht nur im Baubüro im Ordner liegen, sondern dass wir die entsprechenden Werkzeuge auch auf der Baustelle zur Verfügung haben. Ich sehe darin nicht nur die Landeskoor-dinaten, sondern direkt die Armierung, wie sie eingelegt werden muss. Entspre-chend kann man in einem Guss drin sehen, wo was nötig ist oder wird. Nicht irgendwo in einem Archiv.
Das parametrische Ausführungsmodell, in Kombination mit verbundenen Systemen, ermöglicht eine effizientere Planung und Ausführung (buildingpoint).
Zum Beispiel für die Armierungs-abnahme …
Dirk Mennenga: Genau, dafür gibt es viele Beispiele in der Praxis in der Schweiz. Heute nutzen wir einfach mit den mobilen Geräten, die wir jetzt ja alle haben, die Tools, die wir früher nur am Schreibtisch hatten. Wir können diese jederzeit und überall nutzen. Im Urlaub, wenn wir wollen, im Auto über die Frei-sprechanlage, E-Mail im Zug schreiben, ich kann Daten öffnen, Modelle viewen, kommentieren oder auch erklärend nut-zen irgendwo, zum Beispiel mit den Bauherren auf der Baustelle. Dieser hat eine Frage, die noch nicht besprochen wurde. Dann muss man nicht sagen, ja ich muss sie auf morgen vertrösten, nachdem ich im Büro nachgeschaut habe, weil ich die Antwort jetzt nicht habe. Jetzt kann ich sagen: Einen Mo-ment, ich schaue nach, hier habe ich das grad herausgesucht, dieses und das geben uns die Antwort.
Was ist die nächste Innovation?
Markus Tretheway: Das ist immer wieder die Frage: Was ist das nächste Grosse, das kommt – the next big thing? Ich würde sagen, mit unserer Lösung ist dies geschehen und eröffnet komplett neue Möglichkeiten für heute und in Zukunft. Es verändert die Prozesse. Es ermöglicht Beschleunigungen, weil es vieles auto-matisiert, was früher manuell gemacht werden musste, es werden damit auch Fehler eliminiert.
Vor 20 Jahren haben wir schon 3D ge-arbeitet. Es brauchte 20 Jahre, bis wir in der Schweiz für das 3D-Arbeiten 50 Pro-zent Abdeckung erreicht hatten. Mit un-serer Lösung arbeiten wir mit intelligen-ten, parametrischen 3D-Modellen welche die traditionellen 3D-Modelle am Ersetzen sind. Wir sind optimistisch, dass dank der Parametrik und den direk-ten Verbindungen zur Statik, Bauadmi-nistration und Ausführung dieser Schritt nicht 20 Jahre dauern wird. Natürlich gibt es Trends wie Internet of Things, Sensorik oder Roboterisierung, diese werden die Modelldaten noch viel stär-ker nutzen. Ich habe gedacht, es gehe länger, aber de facto werden in diesem Jahr die ersten Roboter auf der Bau-stelle eingesetzt, auch in der Schweiz. Das ist nicht mehr Jahrzehnte entfernt. Deshalb: Wenn man nicht jetzt beginnt, parametrische Modelle in Kombination-mit verbundenen Systemen einzusetzen, dann verliert man national und interna-tional an Wettbewerbsfähigkeit..
Dirk Mennenga: Wesentlich ist das Mitei-nander und nicht Nebeneinander, das ist der Weg, der Fortschritt bedeutet. Für uns als Baubegeisterte, denn wir haben die Branche gewählt, weil wir sie gern haben, das Bauen, die Baustelle, das Ge-bäude, das Schaffen, dass wir sehen, was wir gebaut haben, und wir wollen, dass auch in Zukunft noch viel miteinan-der gearbeitet wird. ■
Modellbasierte Planung, Bauleitung und Ausführung
Die schweizerische Strabag AG, Tochtergesellschaft der österreichischen Strabag SE, plant und baut derzeit für die Gemeinde Küsnacht ein TU-Modell beim Infrastrukturbau komplett digital mit Building Information Modelling (BIM).
Redaktion
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14. Juli 2021
Projektierung, Realisierung und Maschinensteuerung erfolgen mittels Building Information Modeling (BIM).
Die Gemeinde Küsnacht ZH plant, den oberen Teil des Schiedhaldensteigs auf sehr engem und steilem Verkehrsraum zu sanieren und die Kanalisationsleitungen zu ersetzen. Zudem werden gleichzeitig die bestehenden Gas-, Wasser-und Elek-troleitungen der Werke am Zürichsee AG erneuert. Die Strabag AG hat den Zu-schlag für die TU-Submission erhalten und führt die Strassenbau-, Werklei-tungs-und Kanalisationsarbeiten aus. Der Baustart ist für Ende August 2021 vorgesehen, die Fertigstellung erfolgt dann im Oktober 2022.
Papierlose Realisierung BIM2Field2BIM
Das Besondere: Strabag ist für die Ausführungsplanung, Bauleitung und Realisierung gleichermassen verant-wortlich. Projektierung und Realisierung erfolgen mittels Building Information Modeling (BIM). BIM-Manager Stijepan Ljubicic meint dazu: «Die Baustelle wird komplett digital abgewickelt. Neben der Planung und Ausführung ist für die Bauherrschaft auch die Rückführung der As-built-Daten zentral. Sämtliche Arbeiten werden digital dokumentiert und letztlich in einem sogenannten As-built-Modell an die Bauherrschaft übergeben. Diese Daten bieten viele Vorteile, etwa im Hinblick auf Qualitäts-management, Betrieb und Unterhalt sowie als Planungsgrundlage für Folge-projekte.» Michael Graber, technischer Bereichsleiter Verkehrswegebau Ost: «Ein Hauptkriterium der Vergabe war die digitale Leistungsfähigkeit. Wir sehen im Zuschlag unsere Kompetenz und unser Fachwissen im Bereich BIM erneut be-stätigt und freuen uns darauf, mit einer innovativen Bauherrschaft gemeinsam und partnerschaftlich die nächsten Ent-wicklungsschritte zu unternehmen.» ■
Vögele erweitert digitale Strassenbaulösungen
Neue Funktionen von Witos Paving Docu und Witos Paving Plus machen Baustellen-Dokumentation und Prozessoptimierung noch einfacher und noch präziser.
Redaktion
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13. Juli 2021
Auch Walzenfahrer können die Jobsite-Temp-App nutzen: zum Beispiel, um sich die Distanz zum Strassenfertiger anzeigen zu lassen und Sperrzonen zu definieren.
Einbautemperaturen in Echtzeit auf dem Smartphone, automatisch generierte Ein-bau-und Logistikkonzepte und weitere Zusatzfunktionen: Mit zahlreichen an-wenderfreundlichen Neuerungen passt die Joseph Vögele AG ihre digitalen Do-kumentations-und Prozessoptimierungs-tools jetzt noch gezielter an die Anfor-derungen von Planern, Bauleitern und Einbauteams an.
Digitale Prozessoptimierungslösungen steigern die Qualität und Effizienz im Strassenbau erheblich, sind aber häufig auch komplex. Der Strassenfertiger-Her-steller Vögele bietet deshalb seit einigen Jahren ein dreistufiges Baukastensystem mit unterschiedlichem Funktionsumfang an. Die drei praxisnahen Tools sind genau auf die Anforderungen von verschiede-nen Baumassnahmen und Nutzern abge-stimmt und lassen sich teilweise mitein-ander kombinieren oder erweitern: Mit dem kontaktlosen Messsystem RoadScan können Anwender die Einbautemperatur flächendeckend überwachen, mit dem Dokumentationstool Witos Paving Docu lassen sich Maschinen-und Prozessda-ten erfassen und auswerten und mit der High-End-Lösung Witos Paving Plus sämtliche Einbauprozesse planen und in Echtzeit optimieren. Mit zahlreichen Neuerungen erweitert Vögele die drei Lösungen jetzt um praktische Zusatz-funktionen und steigert gleichzeitig die Anwenderfreundlichkeit.
Einbautemperaturen per Smartphone überwachen: Nutzer von Witos Paving Docu und Witos Paving Plus, die zusätzlich das Temperatur-Messsystem RoadScan einsetzen, können mit der Jobsite-Temp-App jetzt alle relevanten Temperaturdaten in Echtzeit verfolgen.
Einbautemperaturen per App überwachen
Ein wichtiger Baustein ist dabei die neue App Jobsite Temp: Nutzer von Witos Paving Docu und Witos Paving Plus, die zusätzlich das Temperatur-Messsystem RoadScan einsetzen, können sich per QR-Code mit dem Fertiger verbinden und die Anwendung aktivieren. Mit der Job-site-Temp-App haben jetzt neben dem Fertiger-Fahrer auch andere Baustellen-Akteure wie Einbaumeister und Walzen-fahrer Zugriff auf alle relevanten An-gaben. Ausser den Einbautemperaturen in Echtzeit kann sich beispielsweise der Polier weitere Daten wie die aktuelle Ein-bau-Geschwindigkeit, die Bohlenbreite sowie die Stationierung des Fertigers an-zeigen lassen. Um nachvollziehen zu können, wo welcher LKW entlädt, kann er ausserdem die Positionen der LKW in-klusive der entsprechenden Lieferschein-information einblenden.
Kontrolle über Standort in Echtzeit
Walzenfahrer haben ebenfalls die Mög-lichkeit, die eigene Position sowie die Distanz zum Strassenfertiger einzusehen und Sperrzonen zu definieren. «Mit der Jobsite-Temp-App haben Einbauteams einen umfassenden Echtzeit-Überblick über sämtliche Temperatur-Daten», sagt Dr. Stephan Weller, Leiter Softwarepro-dukte bei der Joseph Vögele AG. «Aus-serdem ist die mobile Lösung mit klaren Symbolen und einer einfachen Menüfüh-rung genau auf die Bedürfnisse der Nut-zer abgestimmt. Auf Baustellen will sich schliesslich niemand mit erklärungsbe-dürftigen Funktionen aufhalten.» App und Fertiger sind per WLAN miteinander vernetzt, sodass der Informationsaus-tausch zwischen dem Temperaturmess-system RoadScan und dem Smartphone auch ohne Mobilfunkverbindung funktio-niert. Der Fertiger baut dazu ein WLAN-Netz mit einem Radius von etwa 50 bis 80 m auf und agiert als Server.
RoadScan: Automatische Korrekturen
Vögele hat auch das Temperaturmess-system selbst weiter verbessert. Die Infrarotkamera des RoadScan misst die Einbautemperaturen hinter der Bohle flächendeckend über eine Breite von bis zu 10 m. Um bei der Thermobild-Darstel-lung Störungen durch bewegliche Ob-jekte zu vermeiden, hat Vögele jetzt eine automatische Korrektur entwickelt: Das RoadScan-System vergleicht bis zu vier Aufnahmen einer Position und erkennt so bewegliche Hindernisse wie sie beispiels-weise durch das Scannen von fahrenden Walzen verursacht werden. Diese Fehl-messungen werden direkt aus der Ther-mobild-Darstellung entfernt. Bauleiter und Einbaumeister erhalten damit eine wirklichkeitsgetreue Übersicht über die Einbautemperaturen.
Ausserdem hat Vögele die Kalibrierung des Streckenzählers optimiert: Der Abgleich zwischen dem GPS-Empfänger des Road-Scans und dem Streckenzähler erfolgt jetzt alle 2 m automatisch. «Das vermeidet Feh-ler und spart zusätzlichen Aufwand», sagt Dr. Weller. «Fahrer und Einbaumeister kön-nen sich so noch besser auf den eigent-lichen Einbau konzentrieren.»
Neue Funktion von Witos Paving Plus: Nach Eingabe der relevanten Planungsdaten können Planer und Bauleiter eine Vorlage für ein Einbau-und Logistikkonzept erstellen und als editierbares Dokument ausgeben lassen.
Witos Paving Docu und Plus mit zusätzlichen Funktionen
Auch das Dokumentationstool Witos Pa-ving Docu bietet neue praktische Fea-tures, mit denen die Nutzer Einbaudaten und -fortschritte noch besser überwa-chen können: Einbauteams haben die Möglichkeit, Auftrags-Zielwerte wie Ziel-tonnagen, Einbaustrecken oder -flächen direkt in die Baustellen-App einzugeben und den Fortschritt nachzuverfolgen. Ausserdem können sie sich Liefer-scheine bereits entladener LKW in einer entsprechenden LKW-Historie anzeigen lassen.
Erleichterung für Planer und Bauleiter
Vögele hat ausserdem die Prozessopti-mierungslösung Witos Paving Plus erweitert und erleichtert Planern und Bauleitern damit die Bewerbung bei Aus-schreibungen: Nach Eingabe der rele-vanten Planungsdaten im Control-Modul können sie eine Vorlage für ein Einbau-und Logistikkonzept erstellen und als editierbares Dokument ausgeben lassen. Das spart Zeit und Aufwand und gibt den Verantwortlichen dennoch die Möglich-keit, Angaben oder Anmerkungen indivi-duell zu ergänzen. «Alle Neuerungen und Entwicklungen rund um unsere digi-talen Strassenbaulösungen haben letzt-endlich ein Ziel: Wir wollen Planern, Bauleitern und Einbauteams Arbeit ab-nehmen und sie mit verlässlichen, ver-ständlichen und transparenten Informa-tionen bestmöglich unterstützen», sagt Dr. Stephan Weller. ■
Digitale Zusammen-arbeit von Bauingenieur und Baumeister
Die Zukunft der Baubranche ist digital: Planen, Bauen und Bewirtschaften werden mit der Bauwerkdatenmodellierung (BIM) digitalisiert. Der Neubau «Logistikzentrum Esseareal» der SBB in Winterthur gibt einen Einblick, wie die digitale Zusammenarbeit zwischen Bauingenieur und Baumeister funktioniert.
Redaktion
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12. Juli 2021
Abdichtungsmodell Logistikzentrum Esseareal, Bahnhof Winterthur (CAD BIM-Software Allplan).
Die SBB als Treiber von BIM wollen die Methode bis 2025 etappenweise bei Immobilien und Bahninfrastruktur einfüh-ren. Die B3 Brühwiler AG mit diversen Standorten in der Deutschschweiz hat beim Projekt auf dem Esseareal die Ge-samtleitung des Generalplanerteams. Gebaut wird auf der Nordwestseite des Bahnhofs Winterthur ein oberirdisches, eingeschossig umschlossenes Gebäude für die Entsorgung des Gesamtbahnhofs und die Versorgung der Personenunter-führung Nord.
Optimale Voraussetzungen, um alle am Projekt Beteiligten einzubinden
Das rund 64 Meter lange Gebäude mit prägnanten, gekrümmten Betonwänden in Sichtbeton stellt hohe Anforderungen an Planung und Ausführung. Über diesem Baukörper realisiert die Stadt Winterthur ein Veloparking für rund 580 Velos. Die separat erschlossene, überdeckte Platt-form besteht aus einem Dach in Ortbe-ton, das von einem Kranz aus schlanken Betonstützen getragen wird. Diese Stüt-zen stehen auf den Aussenmauern und bilden mit dem darunterliegenden Sockel eine Einheit. Wie Bauingenieur David Brühwiler erklärt, wurden die bestehen-den Bauten mittels Laserscanning er-fasst. Basierend auf diesen Daten wurde das 3D-Modell erarbeitet und mit dem Neubauprojekt ergänzt. «Mit Allplan En-gineering, den beiden Tools Baugrube und Kanalisation sowie dem Austausch über die Open-BIM-Plattform Allplan Bimplus haben wir die idealen Vorausset-zungen, das Projekt in Bezug auf Kollisio-nen mit bestehenden Bauten sicher be-urteilen zu können und unsere weiteren am Projekt beteiligten Planer und Aus-führenden optimal einzubinden», berich-tet David Brühwiler.
Die Grundlagen für eine erfolgreiche Umsetzung «BIM to field»
«Mit jedem ausgeführten Projekt sam-meln wir Erfahrungen und Erkenntnisse für zukünftige Projekte», lautet die Aus-sage von David Brühwiler. Das trifft beim Projekt Logistikzentrum Winterthur ins-besondere auch auf die digitale Zusam-menarbeit mit dem Baumeister zu. Basis dieser Zusammenarbeit sind das Grund-lagenmodell der Tragwerkstruktur Roh-bau und die Modelle von Aushub und Schalung. Diese Modelle wurden in der für die Bauausführung sinnvollen Detail-lierung erarbeitet und mit Attributen hin-terlegt. Für die Submission der Baumeis-terarbeiten wurde den interessierten Unternehmungen ein Leistungsverzeich-nis nach NPK abgegeben und informativ das Modell mitgeliefert. Die Realisierung des Projekts in BIM war eine weitere Vor-gabe an die interessierten Unternehmun-gen. Den Zuschlag für die Ausführung der Baumeisterarbeiten erhielt der Ge-schäftsbereich Stutz AG Hochbau Frau-enfeld. Für das Unternehmen ist es die erste Baustelle, auf welcher die Ausfüh-rung digital erfolgt. Was das konkret be-deutet, wird nachstehend beschrieben.
Via Stick oder online werden die georeferenzierten Daten auf das Tablet der Robotikstation (links) geladen für das Einmessen von Punkten, Linien und Höhen (oben rechts). Nicht nur der Polier, auch der Eisenleger arbeitet mit dem Tablet (oben links).
Das Tablet wird zum wichtigsten Arbeitsgerät auf der Baustelle
Das Tablet ersetzt die Papierpläne und All-plan Bimplus wird zusammen mit der Pro-jektmanagementplattform buildagil zur zentralen Austauschplattform der Daten: Das sind zwei Voraussetzungen für die digitale Planung. Christof Stübi, Bauführer Rück-und Erdbau bei der Stutz AG in Win-terthur, betreute den Rückbau der beste-henden Gebäude, den Aushub und den Tiefbau: «Das Modell gab mir einen guten Gesamtüberblick. Aber sowohl der Rück-bau wie auch der Aushub waren aufgrund der örtlichen Situation klar definiert. Den Nutzen der digitalen Planung hatten wir beim Bau der neuen Kanalisationsleitun-gen.» Für das BIM to field in der Realisie-rung des Hochbaus ist Patrick Spühler der Stutz AG Bauunternehmung zuständig.
«Tablets, Robotic-Totalstation und Fact-sheetpläne sind die zentralen Hilfsmittel für den Polier auf der Baustelle», erklärt der ehemalige Polier. Auf den Factsheetplänen sind Detailkonstruktionen aufgezeichnet, die im Modell schlecht erkennbar sind.
Gemeinsame Plattform für den Datenaustausch
Das vom Bauingenieur erarbeitete Trag-werkmodell Rohbau ist die Grundlage für die Arbeitsausführung auf der Baustelle. In der vorausgegangenen Arbeitsvorbe-reitung wurde dieses ergänzt mit den Ar-beitsfugen, -etappierungen und den De-tails der Abdichtung. Allplan Bimplus ist die Plattform für den Datenaustausch zwischen Bauingenieur und Baumeister. Auf der Baustelle kann Polier Simon Lei-sibach mit dem Bimplus Viewer jeden Plan im Ablagesystem der Stutz AG Bau-unternehmung aufrufen und über die Fil-terfunktionen genau auswählen, was er sehen möchte. Ähnlich funktioniert die Datenübermittlung an die Robotic-Total-station für das Einmessen von Punkten, Linien und Höhen: «Via Stick oder online über den Team Viewer laden wir die geo-referenzierten Daten auf das Tablet der Robotikstation», erläutert Patrick Spühler diesen Vorgang. Die komplexe Oberflä-che der Bodenplatte mit vielen Gefälls-brüchen hat die Stutz AG selber für ihre Bedürfnisse in 3D modelliert und kann diese vor Ort mit der Tablet-Applikation Auftrag / Abtrag effizient und präzise ein-messen. Über die Verbindung zu BIM-vision nutzt der Baumeister auch die Möglichkeit, Ausmasse von Flächen und Volumen erstellen zu können. Nicht nur der Polier, auch der Eisenleger arbeitet mit dem Tablet: Die Bewehrungsverlegung kann lagenweise dargestellt werden. Durch das Antippen werden weitere Ein-zelheiten wie zum Beispiel Positionen, Durchmesser und Teilung sichtbar. Detail-vorschauen und die Darstellung von Ein-bauteilen wie zum Beispiel Dübelleisten sind weitere Möglichkeiten der Visualisie-rung auf dem Bildschirm.
Das Projekt «Logistikzentrum Esseareal» in Winterthur zeigt aus Sicht des Bau-ingenieurs und des Baumeisters einen realistischen und transparenten Ansatz, wie man zukünftige Projekte mit der BIM-Methode umsetzen kann. Der Nutzen die-ses Ansatzes ist hierbei ebenso zentral wie die gemachten Erfahrungen und Er-kenntnisse für zukünftige Projekte. ■
Experte für industriellen Verschleissschutz
Verschleisstechnik ist ein weit gefasster Begriff. Bei den existierenden Verfahren nimmt der Werkstoff Schmelzbasalt eine führende Stellung ein. Die Firma Gerbas GmbH in Ibach SZ hat die Vorzüge und das Zukunftspotenzial dieses lange Zeit unterschätzten Materials rechtzeitig erkannt und ihm zum entschei-denden Durchbruch verholfen.
Redaktion
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12. Juli 2021
Betonrohr mit Schmelzbasaltauskleidung.
Basalt ist ein vulkanisches Gestein, das durch Schmelzung die besonderen Eigenschaften erhält. Schmelzbasalt gilt als eines der wirksamsten Materialien gegen Verschleiss und als effizien-ter Korrosionsschutz. Zu den herausragenden Eigenschaften von Schmelzbasalt gehören: Hohe Abrieb-und Druckfestigkeit, chemische Beständigkeit, keine Wasseraufnahme, ökologische und hygienische Unbedenklichkeit. Aufgrund dieser Eigen-schaften, insbesondere dank seiner hohen Abrasivbeständig-keit, lässt sich Schmelzbasalt für die unterschiedlichsten Zwecke nutzen. Dies in Form von Platten, Rohren, Rohrbogen und Formteilen.
erschleissfeste Rohre für die Industrie.
Nr. 1 in der Wasserwirtschaft
Besonders in Wasserkraftwerken und Bauwerken der Abwasser-technik und Kanalisation kommen die Vorteile von Schmelz-basaltprodukten voll zum Tragen. In den Wasserwerk-Stollen schützen Auskleidungen mit Schmelzbasalt-Platten vor Ver-schleiss durch vom Wasser mittransportiertes Geschiebe. In Abwasserleitungen sorgen Basalt-Innenverkleidungen für gu-tes Fliessverhalten und grösstmögliche Korrosionsbeständigkeit.
Basalt in Industrie und Gewerbe
Aufgrund der ausgezeichneten Erfahrungen weitet sich das Anwendungsspektrum von Schmelzbasalt ständig weiter aus. Einsatzgebiete in Industrie und Gewerbe sind zum Beispiel Aus-kleidungen von Säurebecken, Zyklonen, Kiesbunkern, indust-rielle Bodenbeläge, Flusssohlen, Beläge auf Verladerampen, Antischleuderpisten.
EUCOR-Produkte für ganz extremen Verschleissschutz
Als Schweizer Vertretung der tschechischen Firma EUTIT führt Gerbas auch ein breites Sortiment an Eucor-Produkten: Fliesen, Rohre, Krümmer und weitere Sonderformstücke. Dieser inno-vative keramische Werkstoff entsteht durch das Schmelzen ge-eigneter Rohstoffe im elektrischen Lichtbogenofen. Diese Produkte zeichnen sich aus durch sehr hohe Abrieb-, Hitze-, und Druckfestigkeit sowie chemische Beständigkeit. Die Abriebfestigkeit von Eucor überschreitet diejenige von Schmelzbasalt sogar mehrfach. ■
Einsatz des «Super-Baukastens» – mitten im Herzen von Zürich
Unter der Planung und Bauleitung von Wanner + Fankhauser AG wird das Geschäftshaus Bahnhofplatz 2 für die Bauherrschaft PSP Properties AG generalsaniert. Das um das Jahr 1890 gebaute Gebäude wird bis auf die noch intakten Stahlträger komplett ausgehöhlt und, wie schon seit seiner Entstehung, im Erdgeschoss weiterhin eine Verkaufsfläche oder ein Restaurant beherbergen.
Redaktion
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10. Juli 2021
Sanierung des Geschäftshauses am Bahnhofplatz 2 in Zürich.
Die über eine denkmalgeschützte Treppe zugänglichen oberen Geschosse werden auch in Zukunft als Geschäftsliegenschaft die-nen. Nebst den grossen statischen Herausforderungen, vor allem beim Umbau innen, die zu meistern sind, wird auch die Sandstein-fassade im gleichen Zuge instand gesetzt – dies mit dem Ziel, dass 2023 die komplette Sanierung abgeschlossen sein soll.
Zufriedene Bauleitung – Yasar Bülbül: «In der Planungsphase konnten mit den 3D-Zeichnungen alle nötigen Zugänge genau überprüft werden und die Schnittstellen mit den verschiedenen Gewerken besprochen werden. Der Montagablauf verlief anschliessend problemlos ohne Abweichung von Planung und Zeitprogramm – Win-Win für alle Beteiligten. Mit Peri Up Easy fühlt man sich sicher.»
Digitale 3D-Planung
Für die Erstellung eines Fussgängertunnels und Fassadenge-rüstes erhielt die Gerüstbauunternehmung Meier + Ritter AG mit ihrem neuen Gerüstsystem Peri Up Easy den Auftrag. Mit-hilfe der digitalen 3D-Planung kann eine präzise Vorstellung der Gerüste vermittelt und so die Kommunikation mit den ver-schiedenen Entscheidungsträgern und Gewerken vereinfacht werden. So kann unkompliziert entschieden werden, wo beispielsweise der Treppenaufgang am besten platziert werden kann oder wie die Stahlbaubühne ausgeführt werden muss.
Meier + Ritter AG setzt mit Peri up Easy jetzt schon die integ-rierte technische Lösung zum Schutz vor Absturz um – konkret vorlaufende Geländermontage ohne PSAgA. Dies auch hin-sichtlich der überarbeiteten BauAV, die ab 1. Januar 2022 in Kraft treten wird.
Ende April 2021 startete die Montage des Fussgängertunnels mit einer Breite von 4 m und einer Höhe zwischen 3,20 und 4,20 m mit Peri Up Flex Bauteilen in Kombination mit SRU-Trä-gern. An dieser stark frequentierten Lage kommt der Vorteil des SRU-Trägers zum Tragen, weil damit eine Durchgangsbreite von 4,0 m gewährleistet ist und Passanten in beide Richtungen hindernisfrei passieren können. Bei einem engen Montage-zeitfenster von 1:00 bis 4:30 Uhr war das Augenmerk auf die Logistik gerichtet, die anhand der 3D-Planung optimal organi-siert wurde – dadurch konnte der Fussgängertunnel, ein-schliesslich der 7,5 m-Überbrückung, in nur drei Nächten von jeweils vier Stunden erstellt werden.
Stahlbaubühne mit Trümmerschutz
An der Rundung Bahnhofplatz / Waisenhofstrasse wurde kun-denseitig eine Stahlbaubühne mit Trümmerschutz erstellt. Mit einer verfügbaren Höhe von nur 4,2 m und einer Länge von 7,5 m waren Gitterträger oder massgefertigte Stahlträger keine Option. Bei Peri heisst die Lösung «Standardbauteile» aus dem Gerüstbaukasten oder dem kombinierbaren Variokit-Programm. Schlussendlich erfolgte mit der Kletterschiene RCS und einer SLS-Spindel aus dem Variokit-Baukasten der Anschluss an die-ses Podest gemäss der 3D-Planung millimetergenau.
In der 2. Etappe wurde von Meier + Ritter AG die Fassade mit Breite W09 mit Peri Up Easy Stiel eingerüstet. Einmal mehr hat sich hier die Stielvariante bewährt; das geringe Volumen der Stielvariante ist bei engen Platzverhältnissen ein enormer Vor-teil, ob beim Transport vom Lager zur Baustelle oder der Zwi-schenlagerung vor Ort. Bei der Einrüstung mit einem herkömm-lichen Rahmensystem wäre die aufwendige Fassade mit Balkonen, Fensternischen oder vorstehenden Fresken auf un-terschiedlichen Höhen eine wesentlich grössere Herausforde-rung mit hohem Montageaufwand verbunden.
Mit aufgesteckten Innenkonsolen oder auch zwei angereihten Konsolen befindet sich der Benutzer, in ergonomischer Haltung, immer im richtigen und vorgeschriebenen Abstand zum Ge-bäude. Mit der kupplungsfreien Montage ohne zusätzliche Ab-stützung ist der Montageaufwand zeit-und somit kostensparend.
Rebecca Böll – Geschäftsleitung Meier + Ritter AG (oben): «Ich bin stolz auf unseren Systemwechsel und freue mich auf die Zukunft im Gerüstbau.»
Sicherheit aus dem Gerüstbaukasten
Effizienz und Sicherheit schliessen sich nicht aus. Auch sollte beim Unternehmer das Thema Sicherheit nicht nur wegen ge-setzlicher Vorschriften im Vordergrund stehen, sondern auf-grund der Verantwortung gegenüber den Beschäftigten: Die Förderung des Arbeits-und Gesundheitsschutzes kommt dem Unternehmen auch aus ökonomischer Sicht zugute. Die inter-national angelegte Studie «Return on Prevention» der deut-schen gesetzlichen Unfallversicherung nahm eine Gegenüber-stellung von Kosten und Nutzen von Präventionsmassnahmen vor. Das Ergebnis: Betrieblicher Arbeits-und Gesundheits-schutz können sich positiv auf Betriebsstörungen und Produk-tivität auswirken – gesunde Mitarbeiter sind motivierter und leistungsfähiger. Auch das Montageteam von Meier + Ritter AG bestätigt einstimmig, dass dies zu effizienteren Prozessen und einer gesteigerten Produktivität führt, trotz quasi erstmaligem Einsatz des für den Bahnhofplatz beauftragten Montageteams.
Gut erkennbare gelbe Abdeckbleche an den Rundungen ermöglichen ein stolperfreies Gehen. Vorlaufend montierte Innen- und Aussengeländer, schützen ohne zusätzlichen Montageaufwand Benutzer und Monteure vor Absturz. Zukünftige Sicherheitsvorschriften werden nach dem Top Prinzip erfüllt (links).
Auch der Einsatz von BIM leistet dabei einen echten Mehrwert. Alle am Bau beteiligten Gewerke arbeiten auf der Basis eines digitalen 3D-Models. So sind selbst einzelne Änderungen wäh-rend des Baus sofort für alle Beteiligten sichtbar. Dies erhöht die Transparenz eines Projektes und steigert aber auch die Effi-zienz und führt letztendlich zu einer grösseren Planungs-und Kostensicherheit.
Peri Schweiz hat mit ihrem Gerüstbaukasten das richtige Werk-zeug sowie das richtige Team vor Ort, um Gerüstbauunterneh-mer sowie Bauherrschaft optimal zu begleiten. ■
Holzbau in Elementen hält Einzug in der Stadt
Es ist ein Gebäude, das bisher seinesgleichen suchte: «Buggi 52», das erste FSC-zertifizierte Holzgebäude in unserem nördlichen Nachbarland mit acht Geschossen wurde Ende 2020 in Freiburg aufgestellt.
Redaktion
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9. Juli 2021
Die Wohnungsdecken wurden mit materialeffizienten Brettsperrholz-Rippendecken ausgeführt. Ihre Kammern werden im weiteren Bauablauf für die Verlegung von Leitungen genutzt, anschliessend mit schalldämmendem Kalksplitt verfüllt.
Das Gebäude an der Bugginger Strasse liegt mit 25 Metern Gesamthöhe knapp unter der Hochhausgrenze und selbst Aufzugsschacht, Treppenhaus und Aus-senfassaden bestehen aus Holz. Mit da-bei ist der Brettsperrholz-Spezialist Lignotrend: Das Holzbauunternehmen Holzbau Bruno Kaiser GmbH aus Bernau konnte für die tragenden Deckenbauteile des innovativen Achtgeschossers die Produkte des ebenfalls in der Region be-heimateten Herstellers verwenden.
Selbst Liftschacht, Treppenhaus und Aussenfassaden bestehen aus Holz
Sie erfüllten die hohen Ansprüche lü-ckenlos: Bester Schallschutz zwischen den Wohnetagen mit insgesamt 30 Wohneinheiten und der in Gebäude-klasse 5 geforderte 90-minütige Feuer-widerstand sind gesichert, ohne die Holz-
oberfläche zu verkleiden.
Beim «Buggi 52» wird Holzrahmenbau mit der optimierten Brettsperrholz-Rip-penelement-Bauweise kombiniert, wo-durch erheblich weniger Holz verbraucht wird, als es bei einem rein massiven Holz-bau der Fall wäre. Die Bauherrin IG Klös-terle und der Projektentwickler Sutter3 GmbH & Co. hatten zum Ziel, das Projekt nach dem neuen, überarbeiteten FSC-Standard (FSC-STD-40-006) zu zer-tifizieren. Daher wurden die im Gebäude eingesetzten Ligno-Elemente ebenfalls gemäss FSC geprüft.
Die geschlossene Lage im unteren Bereich der grossformatigen Deckentafel aus Elementen des Typs Ligno Rippe ist für 90 min Feuerwiderstand ausgelegt.
Ligno als Holzelementbau setzt sich international durch
Auch für die innen sichtbare Fläche der Lignotrend-Echtholzdecken wählte das für Entwurf, Planung und Genehmigung verantwortliche Büro Weissenrieder Architekten BDA regionales Holz – die heimische Weisstanne, astfrei verleimt. Wichtig für die Gewährleistung der Wohngesundheit sind dabei die strengen Emissionsprüfungen der Produkte ent-lang der strengen Kriterien von nature-plus.
Brandschutz: Sichtbares Holz auch bei Gebäudeklasse 5
Mehrgeschossige Gebäude wie das «Buggi 52» in Gebäudeklasse 5 erfor-dern einen höheren Feuerwiderstand. Mit ihrem schichtweisen Aufbau können Ligno-Deckenelemente flexibel auf alle Brandschutzanforderungen reagieren: Holzzusatzlagen sorgen für den nötigen Feuerwiderstand von REI 90, durch die komplette Füllung der Kammern mit Splitt verbleiben keine offenen Hohlräume. Die Landesbauordnung Baden-Württemberg erlaubt, dass Decken aus Holz auch in Gebäudeklasse 5 unverkleidet bleiben. Zum Vorteil für die künftigen Bewohner des «Buggi 52» können die Planer also die besonderen, astfreien Weisstanne-Sichtqualitäten der Ligno-Deckenbauteile auch im mehrgeschossigen Holz-Wohn-gebäude zeigen.
Ruhequalität in Holzgebäuden
Schliesslich bewähren sich Lignotrend-Decken auch mit ausserordentlichen Schallschutzqualitäten im Geschossbau: Ebenfalls ohne unterseitige Bekleidung verhindert der geprüfte Aufbau die Tritt-schallübertragung zwischen den Ge-schossen effizient – auch im Tiefton-bereich. Die Wohnungstrenndecken im «Buggi 52» können sich mit den vom Holzbau-Deutschland-Institut publizierten neuesten Zielwerten für Holzdecken der Klasse «Komfort» messen, in der Gehge-räusche besonders berücksichtigt werden. Im Oktober 2021 soll das innovative Ge-bäude in Freiburg-Weingarten fertigge-stellt sein und die Bewohner können nach ihrem Einzug alle Vorteile moderner Holzbauarchitektur geniessen: bestes Raumklima, gute Akustik und hohe Designqualität. ■
Kundennahes Traditionsunternehmen mit grosser Innovationskraft
Die lanz oensingen ag ist ein mehr als hundertjähriges Fabrikations-und Handelsunternehmen für Kabelführung, Stromschienen und Arbeitsplatzerschliessung. Das umfangreiche Produktsortiment der Lanz kommt in Gross-projekten wie Spitälern, Bildungseinrichtungen, Tunnelbauten oder Firmengebäuden ebenso zum Einsatz wie im privaten Bereich.
Redaktion
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9. Juli 2021
Sichere Kabelführung in Firmengebäuden, Spitälern …
Wer die A1 am Verkehrsknotenpunkt im Mittelland passiert, wird die LKW-Flotte der lanz oensingen ag nicht übersehen – zumin-dest frühmorgens und am späten Abend. Tagsüber sind die Lastwagen der Lanz in der ganzen Schweiz unterwegs, um Produkte wie Kabelbahnen und -pritschen, Gitterbahnen, G-Kanäle sowie das benötigte Befestigungsmaterial pünktlich beim Grosshändler, Installateur oder direkt auf der Baustelle abzuliefern. Es gibt stichhaltige Gründe für die grosse Nachfra-ge nach diesen Qualitätsprodukten.
Bekenntnis zum Standort Schweiz
Ausnahmslos alle Erzeugnisse werden am Produktions-und Lagerstandort in Oensingen hergestellt oder verarbeitet. Ein klares Bekenntnis also zum Standort Schweiz und zur Siche-rung lokaler Arbeitsplätze. Die kurzen Kommunikationswege fördern den kontinuierlichen und persönlichen Austausch innerhalb der Lanz und sind die Basis für kundenorientiertes Handeln. So können auch spezielle und anspruchsvolle Kundenwünsche rasch und unkompliziert ausgeführt werden. Als einziger Kabelführungshersteller trägt die Lanz das «Swiss Made»-Label und ist stolz darauf. «Wir lassen unsere Kund-schaft tagtäglich unser Know-how und unsere Leidenschaft spüren», erklärt Geschäftsleiter Philippe Baur das Erfolgs-rezept von Lanz. «Unsere Kunden wissen, dass wir stets versuchen, auch unmögliche Wünsche zu realisieren.»
… aber auch Tunnel-und Infrastrukturbauten.
Innovation und permanente Weiterentwicklung
Ein massgeblicher Erfolgsfaktor sind auch die 90 Mitarbeiten-den. Darunter überdurchschnittlich viele, die ihr Wissen schon Jahre oder Jahrzehnte einbringen und über entsprechend viel Erfahrung verfügen. Sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zur stetigen und konsequenten Weiterentwicklung der Produkte. Das Credo der lanz oensingen ag ist Programm: «Wir bieten Lösungen an, nicht nur Produkte.» Von dieser grossen Innova-tionskraft zeugen nicht weniger als 150 Patente in Zusammen-arbeit mit internationalen Institutionen. Planer und Installateure erhalten bei Lanz nicht nur Produkte und Systeme, sie werden auch kompetent und fachkundig beraten. Natürlich vor Ort und in der jeweiligen Landessprache. ■
Mobile Fangzäune für mehr Sicher-heit auf Strasse und Rennstrecke
Die Ostschweizer Firma Geobrugg entwickelt und liefert mobile Fangzäune zur Sicherung von Renn-sportstrecken und Stadtrennen. Schon seit Jahren ist dieses System der Standard im Motorsport und von der FIA offiziell homologiert.
Redaktion
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8. Juli 2021
Der FIA-homologierte, mobile Fangzaun am Circuit de Spa-Francorchamps in Belgien.
Diese Zäune bestehen aus hochfesten Stahlzaun-Paneelen, die auf Betonelemente gesteckt werden. Neuerdings werden diese auch im Strassenverkehr eingesetzt. Oft aufgrund von Notfällen an Orten, wo es zu Steinschlägen gekommen ist. Dann ist die Gefahr vielseitig und der Handlungsdruck hoch, Innovationen für effizienten Schutz demnach willkommen: Während der Sicherungsarbeiten am Hang müssen sowohl der Verkehr vor weiteren Steinschlägen und die Bauarbeiter vor dem Verkehr selbst geschützt werden. Hier braucht es eine Lösung, die schnell aufgebaut ist, umplatziert werden kann und dennoch höchste Energieabsorption bietet.
Der Strassenzaun schützt die Baustelle vor dem Verkehr, dieser wird gleichzeitig vor Steinschlägen geschützt.
Optimal geeignet für Strasse oder Rennstrecke
Diese Anforderungen erfüllen die mobilen Strassenzäune der Firma Geobrugg: Da alle Bestandteile wie Betonelemente und Zaunpaneele schnell geliefert und aufgestellt werden können, sind diese besonders flexibel einsetzbar. Die Zaunpaneele kön-nen je nach örtlichen Gegebenheiten mithilfe speziell entwi-ckelter Hülsen auch an bestehende Betonelemente fixiert wer-den, was die Flexibilität im Praxiseinsatz noch weiter erhöht. Diese Strassenzäune schützen nicht nur Menschen und Infra-struktur auf Baustellen, sondern ermöglichen auch das Offen-halten von Strassen oder Bahnlinien während Bauarbeiten. Auch sind diese für kurzfristige Massnahmen bei unvorhergese-henen Ereignissen wie Steinschlag oder Erdrutsch geeignet.
Die Installation in Schneizlreuth / Traunstein erfolgte ohne Strassensperrung in lediglich 4 Stunden.
Vielseitige Einsatzmöglichkeiten
So konnten bei einer Anwendung im bayerischen Traunstein während Felsberäumungsarbeiten 60 Meter des Geobrugg-Strassenzaunes temporär errichtet werden, um sowohl den Ver-kehr vor Steinschlag als auch die Arbeiter vor dem Verkehr zu schützen. Aufgrund des besonderen Zeitdrucks mussten Beton-und Zaunelemente zwei Wochen nach Bestellung geliefert werden. Die Erstinstallation des Zaunes dauerte lediglich vier Stunden und die Strasse blieb während der gesamten Bauzeit offen für den Verkehr.
Geobrugg bietet diese Lösung aus gutem Grund an: Neben dem Motosport sind die Sicherheitsspezialisten mit Sitz in Romans-horn seit über 60 Jahren auch Pioniere und Technologieführer in der Naturgefahrenabwehr und insbesondere im Steinschlag-schutz. So findet ein wechselseitiger Know-how-und Technlogie-transfer statt, der in beiden Bereichen für noch effizientere Sicherheitslösungen sorgt. So wie aktuell im Strassenverkehr. ■
Neuer Partner von Madaster Schweiz
Allco und Madaster haben eine Partnerschaft gestartet, um gemeinsam den Zugang zu Gebäudepässen zu ermöglichen und zu fördern.
Gebäudepässe enthalten Daten über die in einem Gebäude verwendeten Elemente und Materialien für die zukünftige Wiederverwendung. Madaster ist das Schweizer Kataster für Materialien in der gebauten Umgebung. Der General- und Totalunternehmer Allco setzt in seinen zentralen Unternehmenswerten auf Nachhaltigkeit und auf das konkrete Tool Madaster in der Umsetzung. Mit der Partnerschaft stärken die beiden Partner die gegenseitigen Ambitionen für eine kreislauforientierte Bau- und Immobilienwirtschaft.
Nachhaltiges Bauen und Bewirtschaften von Gebäuden
Die Madaster-Plattform bietet digitale Tools wie Materialpässe und Indizes über den wirtschaftlichen und zirkulären Wert von Gebäuden für nachhaltiges Bauen und Bewirtschaften von Liegenschaften. Die Erfassung von mehr Informationen über die Zusammensetzung und die technischen Eigenschaften von Bauelementen während der Entwurfsphase geben Aufschluss über deren Wert und Risiko im Falle der Umnutzung oder des Rückbaus einer Liegenschaft. Gleichzeitig wird so die zukünftige Wiederverwendung dieser Materialien ermöglicht. Dafür müssen digitalisierte Daten aus der Planungsphase in den folgenden Lebenszyklusphasen eines Gebäudes übernommen, aufbereitet und transparent gemacht werden. «Als Totalunternehmer für komplexe Bau-, Umbau und Renovationsprojekte haben wir eine grosse Verantwortung. Für uns ist klar, dass Madaster ein wichtiger Bestandteil einer systematischen und stets transparenten Nachhaltigkeitsplanung über den Lebenszyklus eines Gebäudes ist», sagt Urs Meier, Geschäftsführer der Allco AG. Unter anderem wird bei der Sanierung der Liegenschaft Müllerstrasse 16/20 in Zürich für die Eigentümerin Swiss Prime Site Madaster durch Allco zur Katalogisierung und Management von wiederverwendbarem Material genutzt.
Wissen und Expertise über zirkuläres Bauen
«Ich freue mich über die Zusammenarbeit mit unserem Partner Allco. Ihre Expertise und unsere Plattform machen Materialdaten über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden nutzbar. So geht zirkuläres Bauen,» sagt Marloes Fischer, Geschäftsführerin Madaster Services Schweiz. Das Madaster Partnerprogramm bietet Unternehmen die Vernetzung von Wissen und Expertise über zirkuläres Bauen sowie die gemeinsame Entwicklung zukunftsfähiger Lösungen für Zirkularität im Bau- und Immobiliensektor.
Im Hochbau wird der unabhängige Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz seit vielen Jahren mit Erfolg angewendet und stösst dabei auf zunehmen-de Beachtung. Nun folgte im Oktober 2020 sein Pendant für den Tiefbau, das es möglich macht, auch Infrastrukturbauten nachhaltig zu planen und zu erstellen.
Redaktion
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6. Juli 2021
Unsere Bahninfrastruktur setzt auf viele Brücken und Tunnelbauten, die hohe Ansprüche an Kosten, Umwelt und Freiräume erfüllen müssen. Im Bild die Zufahrt zum Ceneri-Basistunnel mit dessen Nordportal. (Foto: AlpTransit Gotthard AG)
Nachhaltiges Bauen begrenzte sich bis-her auf den Hochbau und betraf dort vor allem die Energieeffizienz. So entstanden diverse Labels und Standards in diesem Bereich. Auch belegen unterschiedliche Fördermassnahmen und Subventionen die Anstrengungen, den Energiever-brauch und die daraus resultierenden CO2-Emissionen des Gebäudeparks zu reduzieren. Von nachhaltigen Betrach-tungen dagegen weitgehend ausgeklam-mert blieben unsere unzähligen Bauten im Infrastrukturbereich für Mobilität, Wasser, Schutz, Energie oder Kommuni-kation. Die bundesrätliche Strategie «Nachhaltige Entwicklung» verfolgt be-züglich unserer gebauten Umwelt jedoch das klar formulierte Ziel, neben Hoch-auch Tiefbauten nach anerkannten Stan-dards der Nachhaltigkeit zu planen, zu erstellen, zu betreiben und weiterzuent-wickeln.
Neu entwickelte und unabhängige Standards
Aufgrund dieser Strategie entstand das Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS), das von mehreren Bundesäm-tern sowie privaten Partnern getragen wird. Es hat während der letzten Jahre Grundlagen definiert, die bestehenden Vorgaben zusammengetragen und neue Beurteilungskriterien entwickelt. Ziel die-ser Arbeiten war das Schaffen eines praktikablen Instruments, mit dem sich die Nachhaltigkeit eines Projekts beurtei-len und bewerten lässt. Der Standard für nachhaltiges Bauen (SNBS) im Hochbau wurde schon vor einigen Jahren freige-schaltet und stösst mittlerweile auf gros-ses Echo. Indikatoren zeigen in den drei Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt, ob und wie nachhaltig ein Hoch-bau ist. Das NNBS hat nun auch für den Bereich der Infrastruktur einen Standard erarbeitet, der im Oktober 2020 freige-geben wurde. Wie der Standard für den Hochbau beurteilt er Objekte des Tief-baus und bewertet sie aufgrund verschie-dener Kriterien aus den drei Nachhaltig-keitsbereichen sowie aus übergreifenden, transversalen Themen. Der komplett neu erarbeitete Standard für Infrastrukturen wurde bei sechs Pilotprojekten noch einem letzten Praxistest unterzogen. Da-bei handelt es sich um sehr verschiedene Infrastrukturbauten von der Kläranlage über die Gewässerkorrektion und eine Hochspannungsleitung bis zu einem Waf-fenplatz sowie zur Bahn-und Strassen-infrastruktur.
Die Wasserversorgung und die Reinigung der Abwässer benötigen eine spezifische Infrastruktur.
Mit Indikatoren und Punkten zum Ziel
Woraus besteht dieser neue Standard nun und wie arbeitet man damit? Zur Hauptsache besteht er aus einem Excel-Tool und einem Kriterienbeschrieb.
Anhand der darin gestellten Anforderun-gen werden die insgesamt 75 Indikatoren aus 29 Kriterien mit Punkten bewertet. Zwei Punkte gibt es für erfüllte Anforde-rungen, einen Punkt für teilweise erfüllte und null Punkte für nicht erfüllte. Aus dem Durchschnitt seiner Indikatoren be-rechnet sich danach die Note eines Krite-riums.
Wichtig ist, dass der SNBS Infrastruktur in verschiedenen Phasen eines Projekts zur Anwendung gelangt, denn das mehr-fache Anwenden in verschiedenen Ent-wicklungsstadien eines Projekts erhöht dessen Nachhaltigkeit. So können bei-spielsweise während der Vorstudien die Sollwerte der Indikatoren mit dem Stan-dard bestimmt werden. Doch dient er auch bei der Variantenwahl als Entschei-dungshilfe und während der Projektie-rung lässt sich mit ihm die Nachhaltigkeit weiter optimieren. Bei der Ausschreibung können die Inhalte des SNBS schliesslich einen Dienst als Inspirationsquelle beim Definieren der Eignungs-, Zulässigkeits-oder Zuschlagskriterien sowie beim Pflichtenheft leisten. Der SNBS Infra-struktur eignet sich darüber hinaus auch zum Beurteilen und Optimieren beste-hender Infrastrukturen.
Der Nachhaltigkeitsgrad eines Projekts ergibt sich aus den Hauptthemen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt sowie den transversalen Themen.
Checklistenartiger Aufbau
Der neue Standard für die Infrastruktur wurde im Oktober 2020 freigeschaltet und kann unentgeltlich verwendet wer-den. Er schliesst eine bis jetzt beste-hende Lücke im Tiefbau und führt erst-mals Nachhaltigkeitskriterien bei der Planung und Ausführung von Infrastruk-turbauten ein. Das auch in der Praxis ge-prüfte Instrument schafft Sicherheit beim Umgang mit diesen neuen Kriterien. Der checklistenartige Aufbau hilft zudem ganz wesentlich beim Hinterfragen der bis anhin gepflegten Prozesse sowie bei deren Prüfung auf Vollständigkeit. Die Rückmeldungen aus den ersten Projek-ten weisen darauf hin, dass der neue Standard als wertvoll beim Eruieren von Verbesserungspotenzial und damit als willkommenes Instrument betrachtet wird. ■
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