5,3 km Wasserleitung Goldach – St. Gallen
Um die Trinkwasserversorgung der Stadt St. Gallen sicherzustellen, bauen die St. Galler Stadtwerke im Auftrag der Regionalen Wasser-versorgung St. Gallen eine 5,3 km lange Transportleitung von Goldach nach St. Gallen. Die Stadtwerke forderten eine «Just-in-time»-Lieferung der 6 m langen und 1,2 t schweren Duktilgussrohre.

Damit die zuverlässige und pünktliche Lieferung gewährleistet ist, hat sich die Rohrlieferantin Wild Armaturen AG Unterstützung beim Logistikspezialisten Debrunner Acifer geholt.
Zwei Wassertransportleitungen sichern die Wasserversorgung der Stadt St. Gal-len und deren Umgebung. Die Hauptlei-tung führt vom Seewasserwerk in Frasnacht nach St. Gallen, die zweite Leitung erreicht die Stadt von Goldach aus. Die «Goldacher Leitung» dient der Noteinspeisung, sollte die Wasserversor-gung via Hauptleitung unterbrochen sein. Diese Ersatzleitung besteht aus zwei 400-mm-Graugussleitungen aus den Jahren 1907 und 1897. Diese über 100-jährigen Graugussrohre müssen ersetzt werden, weshalb die St. Galler Stadt-werke im Auftrag der Regionalen Wasser-versorgung St. Gallen auf 5,3 km eine neue Trinkwassertransportleitung bauen. Sie soll die Trinkwasserversorgung für die nächsten 80 bis 100 Jahre sichern, falls die Hauptleitung ausfällt.

Die Stadt St. Gallen hat einen Trinkwasser-tagesbedarf von 20 000 bis 25 000 m3. Dazu kommt der Bedarf von Partnern der Regionalen Wasserversorgung St. Gallen. Bei einem Ausfall der Frasnachter Hauptleitung muss die Ersatzleitung deshalb 32 000 m3 Wasser pro Tag liefern. Ihre Maximalkapazität beträgt 52 000 m3 Wasser im 24-Stunden-Be-trieb. Für die neue Leitung setzen die St. Galler Stadtwerke Duktilgussrohre mit einer Innen-und einer Aussenzementie-rung, einer Standardlänge von 6 m und einem Durchmesser von 600 mm ein. Wegen seiner robusten Eigenschaft wird das duktile Gussrohr mit Zement-Mörtel-Umhüllung oft eingebaut, wenn die Ent-sorgung des Aushubmaterials aufwendig ist. Das Aushubmaterial dient dann gleichzeitig als Bettungsmaterial und teureres Austauschmaterial (zum Beispiel Sand oder Betonkies) entfällt. Die hohe mechanische Belastbarkeit der Rohre erlaubt als Bettungsmaterial praktisch jedes Boden-oder Aushubmaterial, auch Steine mit mehreren Zentimetern Durchmesser.

Von der Goldacher Bruggmühle bis zur St. Galler Zil-Kreuzung
Die Kosten für dieses Projekt betragen 17,1 Millionen Franken. Die neue Leitung beginnt im Gebiet Bruggmühle in Goldach und endet an der Zil-Kreuzung in St. Gallen Neudorf. Sie verläuft ungefähr parallel zur Autobahn, jedoch über Wiesen, da sie dort nicht den Vibrationen des Schwerverkehrs ausge-setzt ist. Die erste Bauetappe vom Juni 2020 bis Dezember 2020 umfasst rund 900 m von der Bushaltestelle Obere Waid bis zur Zilstrasse. Die Transportleitung verläuft hier in der Rorschacher Strasse mit einem täglichen Verkehrsaufkommen von 10 000 Fahrzeugen. Die Bauarbeiten unter Verkehr sind denn auch eine der Herausforderungen bei diesem Projekt gewesen. Die andere ist die Logistik.

24 Stunden ab Abruf: Debrunner Acifer sichert kurzfristige Lieferbereitschaft
Eine der Anforderungen an die Rohrliefe-rantin Wild Armaturen AG ist die Liefe-rung «Just-in-time». Genauer gesagt: innerhalb von 24 Stunden ab Abruf. Die Lieferfrist ab Werk beträgt jedoch acht Wochen – zu lange für diesen Auftrag. «Um auf Abruf liefern zu können, haben wir nach einem erfahrenen Logistikpart-ner gesucht und ihn in Debrunner Acifer gefunden», sagt Salvatore Maiorana, Aussendienstmitarbeiter bei Wild Armaturen. «Debrunner Acifer stellt uns im Lager Weinfelden Platz zur Verfügung, damit wir die Rohre zwischenlagern können, und sichert so die Just-in-time-Lieferung.»
Nicht nur für den Lagerplatz ist Debrun-ner Acifer der ideale Partner, sondern auch für den Transport der je 1,2 t schweren Duktilgussrohre auf die Baustelle. Dazu ist ein LKW-Kran-Fahr-zeug nötig. Die Lieferung muss exakt auf die Uhrzeit eintreffen, damit genug Helfer zum Abladen auf der Baustelle sind, die Rohre am richtigen Ort abgeladen werden und sie auf ihre Qualität geprüft werden können. Salvatore Maiorana: «Zuverlässigkeit und Professionalität zeichnen Debrunner Acifer aus. Unser Partner hat die Logistik optimal organi-siert und die Zusammenarbeit hat hervorragend funktioniert.»

Trinkwassertransportleitung Ende 2023 betriebsbereit
Die Logistikpartnerschaft mit der Wild Armaturen AG wird im Frühjahr fortge-setzt. Während der Wintermonate ruht das Bauprojekt jeweils. Die nächste Etappe von der Bruggmühle Goldach aus nimmt das Bauteam im März 2021 in Angriff. Ende 2023 soll die Trinkwasser-transportleitung für den Betrieb bereit sein. ■