World Engineering in Genf: Fokus Nachhaltigkeit
Vom 11. - 13. September trafen sich in Genf im Rahmen der Global Infrastructure Conference die weltweit führenden Ingenieure und Infrastrukturakteure aus der ganzen Welt. Die Nachhaltigkeit beim Planen und Bauen und der Klimawandel bildeten die Kernthemen.
Nach zwei Jahren mit Online-Konferenzen konnte dieses Jahr die Konferenz der Fédération Internationale des Ingénieurs Conseils (FIDIC) mit Sitz in Genf persönlich stattfinden. Frau Staatssekretärin Helene Budliger Artieda (SECO) begrüsste das Publikum herzlich und leitete von den schönen Schweizer Bergen zu den schnell schmelzenden Gletschern über. Worauf sie hinaus wollte: Die Infrastruktur ist überall in unserem täglichen Leben. Wenn die schmelzenden Gletscher als Indikator für eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit genommen werden, brauchen wir einen nachhaltigeren Wachstumspfad. Angesichts der knappen natürlichen Ressourcen ist die Infrastruktur entscheidend für den Erfolg der Schweizer Wirtschaft. Damit sie funktioniert, brauchen wir ein funktionierendes System, an dem eine Vielzahl von Berufen und Anbietern beteiligt ist. Das Know-how von Ingenieurinnen und Ingenieuren ist gefragt, um die Grenzen des technologischen Fortschritts zu verschieben und Lösungen zu entwerfen, die den infrastrukturellen Herausforderungen unserer Zeit begegnen. Dazu gehört die Entwicklung von Lösungen, die intelligent, umweltfreundlich und widerstandsfähig gegenüber dem Klimawandel und Naturkatastrophen sind.
Das Know-how von Ingenieuren ist unerlässlich
Andrea Galli, Präsident usic (Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmen) zeigte auf, wie wichtig es ist, dass Ingenieurinnen und Ingenieure den Mehrwert ihrer Arbeit aufzeigen. Dies nicht nur mittels technischer Daten, sondern vor allem anhand der positiven Auswirkungen auf den Alltag und das Leben der Menschen. Er macht das Beispiel, dass ein Wasserkraftwerk nicht nur die Speicherung von Kubikmetern Wasser und die Erzeugung von Megawatt, sondern auch eine Quelle zum Heizen unserer Gebäude ist. Ein Gebäude ist weiter nicht nur ein Bauwerk aus Beton, Stahl und intelligenter Technik, sondern ein Ort, wo wir leben, unsere Kinder unterrichtet oder ältere Menschen gepflegt werden. Und die Strassen dazwischen sind mehr als Asphalt, sie verbinden Menschen.
Investition in die Bildung
In seiner Keynote sagte Raphaël Bello, Direktor für Finanzen und Personalwesen bei CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung: „Wir sind der Nachhaltigkeit verpflichtet, jetzt und in der Zukunft“. Thomas Rohner, Professor an der Berner Fachhochschule sagte, dass es die Teilnehmer der Konferenz in der Hand hätten, die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Sie können aktiv etwas bewirken und eine nachhaltigere Welt gestalten. Der Präsident des World Economic Forum, Børge Brende, appellierte das Wachstumspotenzial durch Investitionen in neue Technologien zu nutzen. Aus den aktuellen Krisen ergeben sich auch Chancen. Die Notwendigkeit grösserer globaler Massnahmen gegen den Klimawandel könne von den derzeitigen Problemen profitieren. In der Session mit dem Titel «ESG – Creating social and community value and embracing a circular economy» wiesen die Redner darauf hin, dass die Schaffung von sozialem und gesellschaftlichem Wert im Mittelpunkt aller Aktivitäten der Ingenieur- und Baubranche stehen sollte.
www.usic.ch