Micro-Living statt des geplanten Hotels in Biel

Das ursprünglich geplante Hotel unterhalb der Tauben­loch­schlucht im Quartier Bözingen am Osteingang der Stadt Biel soll zu Mikro­apartments umgenutzt werden. Während international Mikro­apartments schon lange im Trend sind, fristen sie in der Schweiz bis heute eher ein Schatten­dasein. Das soll sich ändern: Eiffage Suisse trägt am wichtigen Wirtschafts­standort Bözingenfeld, einem der «Top 12» der wirtschaftlichen Entwicklungs­standorte der Hauptstadt­region Schweiz, der steigenden Nachfrage nach Micro-Living Rechnung. So entstehen auf dem Areal Taubenloch 42 Mikroapartments.

Text: zvg / Visualisierung: Sollberger Bögli, Eiffage

In den Schweizer Städten herrscht Wohnungsmangel. Vor allem in den Stadtzentren und der Agglomeration ist es schwierig, eine bezahlbare Wohnung zu finden. In Biel beispiels­weise lag die Leerwohnungsziffer 2019 bei gerade mal 2,26 Prozent. Mit Mikro­apartments als platzsparendem und bezahlbarem Wohnraum kann Abhilfe geschaffen werden.

Die moderne und zukunfts­orientierte Wohnform ist nicht nur unter ressourcen­schonenden Aspekten interessant, sondern auch für praktisch jede Lebensphase attraktiv. Die kompakten Neubauten bieten maximalen Komfort durch modernste Bauweise und bestechen durch geringe Energiekosten. Auf 27 bis 64 Quadratmetern Wohnraum finden Mieter alles, was man zum Leben braucht. Die effiziente Nutzung von privaten und öffentlichen Räumen wie Workspace, Fitnesscenter, Lounge und Gartensitzplatz sind dabei ein zentraler Pfeiler der Reduzierung aufs Wesentliche. Das öffentlich zugängliche Restaurant im Erdgeschoss bleibt bestehen und soll ein Begegnungsort für die Einwohner der Gemeinde und für Besucher werden.

Am äusseren Erscheinungsbild der Gebäude wurde nichts geändert, da man sich der hohen Qualität des Wettbewerbs­ergebnisses bewusst ist und hier keinen Handlungsbedarf hatte. Änderungen an der Bausubstanz sind lediglich unterirdisch sowie in den Grundrisslayouts zu finden. Der öffentliche Freiraum um die Gebäude wird ebenfalls, wie im Wettbewerb aufgezeigt, maximal möglich aktiviert und attraktiv gestaltet. Das Leben am Wasser soll pulsieren und der Zutritt in die Tauben­loch­schlucht aufgewertet werden.

Anpassung der Heizungsanlage
Ursprünglich war eine Holzschnitzel­heizung für die gesamte Überbauung Biel Taubenloch geplant. Die ESB (Energie Service Biel) ist nun jedoch dabei, ihr bereits bestehendes Fernwärmenetz zu erweitern. Diese Erweiterung ermöglicht den Einbezug des Neubaus Biel Taubenloch. Neu wird mit Fernwärme aus dem Fernwärmeverbund der ESB geheizt. Damit ist auch die Wärmeerzeugung zukunftsorientiert und nachhaltig und passt hervorragend zum Wohnkonzept.

Die Nutzung des Wohnhochhauses hat sich nicht geändert; weiterhin sind 69 Wohnungen zwischen 52 bis 105 Quadratmeter (davon vier Lofts à 46 Quadratmeter) und 48 Quadratmeter Gewerbe­fläche im Erdgeschoss geplant.

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