Campus Sursee feierte sein halbes Jahrhundert
Am 7. und 8. Mai 2022 öffnete der Campus Sursee seine Türen. 12'000 Gäste durften während zwei Tagen hinter die Kulissen des Bildungs- und Seminarzentrums blicken, das vor 50 Jahren gegründet worden ist.
Pünktlich zum 50-Jahr-Jubiläum erhielt der Campus Sursee eine vielseitig nutzbare Eventhalle und einen grosszügigen Eingangsbereich mit moderner Hotelréception. Die Halle bietet Platz für 1000 Personen und eignet sich für Kongresse, Fachmessen, Generalversammlungen, Autopräsentationen, Bankette, Seminare und Corporate Events.

Duell der besten Baumaschinen- und Kranführer
Am 7. Mai versammelten sich die Kran- und Baumaschinenführer und nahmen am Wettkampf teil, mit dem Ziel, den begehrten Cup zu gewinnen. 35 Kranführer und eine Kranführerin sowie neun Baumschinenführer aus der ganzen Schweiz haben sich der Herausforderung gestellt und am Cup teilgenommen. Die Profis konnten auf grosse Unterstützung im Publikum zählen. Die Zuschauer fieberten mit, und der Wetttkampf-Speaker Peter Jutzi erklärte in fachkundiger Weise die Manöver der Kranprofis. Die Maschinen standen ab 8.00 Uhr im Dauereinsatz.


Bei den Kranführern wurde der Schwerpunkt auf das harmonische Führen des Krans gelegt. Die Aufgabenstellungen an den einzelnen Parcours verlangte von der Kranführerin und Kranführern grosse Fertigkeiten. Schnelles Fahren alleine nützte den Teilnehmenden nichts. Es galt die Hindernisse ohne Berührung zu umfahren und die Schranken sauber zu passieren. Wer eine Schranke verpasste, ein Hindernis berührte oder herunterstiess, der erhielt empfindliche Zeitzuschläge. Die zehn besten Kranführer qualifizierten sich für den Final am Sonntag. Sie durften die Hotellerie nutzen und noch am Festgeschehen am Abend teilhaben. Am Finaltag vom Sonntag mussten dann die 10 Finalisten den leicht modifizierten Parcours noch zweimal absolvieren und gaben hochkonzentriert nochmals ihren vollsten Einsatz. An der Siegerehrung um 15.00 Uhr war die Spannung förmlich greifbar, als der Speaker zur Siegerehrung lud.

Bei den Baumaschinenführern musste jeder Teilnehmer auf drei verschiedenen Maschinen (Bagger, Pneulader und Kompaktlader) je einen Wettkampf gegen die Uhr absolvieren: Es galt einen Hindernis-Parcours mit einem offenen Wassertank ohne Wasserverluste zu fahren, eine vorgegebene Planie zu erstellen sowie einen Lastwagen mit Paletten zu beladen . Bei diesen fahrtechnischen Herausforderungen wurde nebst der Zeit auch die präzise Fahrweise bewertet.
Mit der Bildung die Zukunft gestalten
Am 9. Mai und 10. Mai haben das Campus Sursee Bildungszentrum Bau und der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) gemeinsam mit Expertinnen und Experten der Bildung einen Blick in die Zukunft der Bildung geworfen.

«Zeitreisen sind eigentlich nicht möglich», eröffnet Marc Aurel Hunziker, Leiter Bildung des SBV, die Bildungstage . Er fügte als Beweis das Experiment von Astrophysiker Stephen Hawkin an. Dieser hatte 2009 zu einer Geburtstagsparty geladen, die Einladungen aber erst einen Tag nach der Party verschickt. Dies in der Hoffnung, sie erreiche Gäste aus der Zukunft. Erwartungsgemäss ist keiner gekommen – und damit war bewiesen, dass Zeitreisen nicht möglich sind. Trotzdem wollte Hunziker insbesondere im Hinblick auf den Masterplan Bildung 2030 des SBV an diesen beiden Tagen, die ganz zumindest eine virtuelle Zeitreise wagen. Denn ein Blick in die Kristallkugel lohnt sich: Es gibt zahlreiche interessante Trends, Thesen und Prognosen, die die Expertinnen und Experten für Zukunftsfragen an diesen beiden spannenden Tagen in hochkarätigen Referaten und Workshops erörtern.
Nachhaltigkeit und lebenslanges Lernen
Den Auftakt macht Zukunftsexperte und Keynote-Speaker Nils Müller. Er stellte die wichtigsten digitalen Trends vor, die auch massgebend für die Bauindustrie sein werden. Neben Künstlicher Intelligenz und dem Super Human wird sich mit New Work auch der Arbeitsplatz der Zukunft verändern. Einer der wichtigsten Trends, das zeigte auch die Zuschauerumfrage, ist mit Sicherheit die Nachhaltigkeit, besonders in Kombination mit der immer stärkeren Vernetzung. Bis zum Jahr 2030 werden weltweit 100 Milliarden Geräte miteinander verbunden sein.

Dass die Digitalisierung, oder genauer, die Robotik, keine Arbeitsplätze abschafft, sondern im Gegenteil die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine unterstützt, zeigt das eindrückliche Beispiel von „Spot“. Dies ist ein Roboter-Prototyp der MEB Group, der auch die Treppe auf die Bühne locker meistert und somit dereinst auf Baustellen und in Gebäuden zum Einsatz kommen kann. Diese These vertritt auch Digitalexpertin Sarah Genner. In ihrem Referat zu den Future Skills betonte sie, dass die Digitalisierung auch Arbeitsplätze schaffe. Künftig gehe es nicht nur darum, sich digitale Kompetenzen anzueignen. Lebenslanges Lernen spiele mehr denn je eine Rolle, und dabei seien auch persönliche Kompetenzen im Umgang mit der Digitalisierung wichtig.
Mit einem Augenzwinkern schlossen Roman Tschäppeler und Mikael Krogerus in ihrem Vortrag den ersten spannenden Tag. Sie zeigen sie, dass 90 Prozent „von allem Mist“ ist und wie man schnell und mit wenig Wissen auf dem „Mount Stupid“ landet. Insgesamt 14 Referate und Workshops haben über die zwei Tage verteilt stattgefunden.