Verkehrswege in Kompositbauweise

Die Kompositbauweise Beton-Tragstruktur mit Asphalt-Deckschicht wäre die erste Wahl für dauerhafte und wartungsarme Strassen und Autobahnen. Diese Bauweise verbindet die technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile beider Materialien. In der Schweiz wurde nun ein solches Projekt realisiert.

Nachdem Flughafenpisten über Nacht saniert werden und schon am frühen Morgen wieder nutz- und belastbar zur Verfügung stehen, wissen wir, dass moderner Beton auch schnell einsatzfähig ist. Betonstrassen sind dazu langlebiger und benötigen weniger Aufwand im Unterhalt. Die einzige Knacknuss ist der Schall – Betonstrassen mit Besenstrichtextur sind im Vergleich zu Asphaltstrassen laut. Denn ihre harte Oberfläche erzeugt die Luft-Pump-Wirkung, die beim Darüberrollen die besonderen Schallemissionen verursacht.

Dieses Problem wird in der Kompositbauweise behoben, die Strasse profitiert von den Vorteilen beider Materialien. Der Beton sorgt für einen dauerhaften und langlebigen, stabilen Untergrund, während eine Asphaltdeckschicht das Abrollen der Fahrzeugpneus beruhigt. Sanierung und Unterhalt werden günstiger – der Asphalt dient sogar als Schutzschicht gegen die Karbonatisierung.

Für den Schwer- und Grossverkehr im Einsatz
Ein jüngstes Projekt wurde die Lkw-Dosierstelle Naxberg im Rahmen des Erhaltungsprojekts Amsteg-Göschenen (Gotthardautobahn A2) in Kompositbauweise umgesetzt. Ausgeführt wurde eine Fahrstreifen-Normalspur von 3,1 Meter Breite auf 368 Meter Länge, es wird von folgenden Kapazitäten ausgegangen: Trasse bergwärts 1400 bis 1500 Motorfahrzeuge pro Stunde, Gotthardstrassentunnel 900 Motorfahrzeuge pro Stunde, Schwerverkehrsanteil 12 Prozent.

Erfahrungen mit dieser Kombinationsbauweise haben zum Beispiel Belgien und die Niederlande. Auch in Deutschland wird diese Bauweise bereits gebaut und ist im laufenden Erprobungszustand. Als Pionier für durchlaufend bewehrte Betonfahrbahnen (mit oder ohne Belagsüberzug aus Asphalt) gilt Belgien, wo dieses System seit über 70 Jahren praktiziert wird. Ebenfalls mit Erfolg setzen die Niederlande dünne Asphaltdeckschichten auf durchlaufend bewehrte Betondecken in unterschiedlichen Varianten ein.
Aus der Betrachtung diverser Aufbauvarianten lässt sich tendenziell folgern, dass das Verbundsystem Asphalt/Beton mit einer dünnen Asphaltdeckschicht hinsichtlich der Dauerhaftigkeit bessere Eigenschaften aufweist als der Aufbau mit einer klassischen Trag- und Binderschicht aus Asphalt.

Weitere Informationen:
betonsuisse.ch

Maschineller Einbau der Betonschicht mit Gleitschalungsfertiger
Deckbelagseinbau SDA 8-12

 

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