Kantonsspital Aarau wird mit BIM realisiert
In Aarau entsteht mit dem Kantonsspital der derzeit grösste Krankenhausneubau der Schweiz. Das mit «Dreiklang» bezeichnete Projekt wird mit dem BIM-to-Field-Modell geplant und realisiert, ohne Papierpläne.
Das Gebäudekonzept des neuen Kantonsspitals Aarau setzt auf Funktionalität und auf kurze Wege für das Personal und Patienten. Auf einer Geschossfläche von rund 110000 Quadratmeter sind künftig 472 stationäre Betten, 130 tagesklinische Plätze und 21 Operationssäle geplant. Der Neubau ist in drei Hauptbereiche gegliedert: Ambulatorien, Funktionsbereiche und Bettenstationen. Trotzdem bilden die Bereiche im Gesamtbau eine Einheit . Totalunternehmer für das Projekt ist der Baukonzern Implenia, die Baumeisterarbeiten verantwortet die Marti-Gruppe.
Ist der Neubau einmal fertiggestellt, folgt der Abbruch bestehender Gebäude und die Neugestaltung der Parkanlage, die zum Spitalkomplex gehört. Damit erhöht sich die Grünfläche im Herzen der Stadt von 75000 auf 94000 Quadratmeter.
Rohbau ohne Papierpläne
Der ganze Rohbau erfolgt im BIM-to-field-Modell, ohne Papierpläne. Die verschiedenen Planhäuschen sind digitalisiert und die Mitarbeitenden auf der Baustelle mit Tablets ausgerüstet. Alle Informationen können somit direkt im BIM-Modell abgerufen werden. Es handelt sich damit um eines der bisher grössten BIM-Projekte in der Schweiz.
Komplexe Geometrie im Neubau
Als besonders bautechnische Herausforderung zeigen sich die Geometriewechsel des Neubaus. Das Gebäude ist nämlich nicht einfach nur ein quadratischer Block. Bereits in den drei Untergeschossen wechseln die Grundrisse laufend, bis im Erdgeschoss die komplette Gebäudegrösse von 120 mal 145 Meter erreicht ist. Bis zum 3. Obergeschoss (Sockelbau) bleibt es bei diesen Dimensionen und springt dann für das Bettenhaus (bis ins 9. Obergeschoss) zurück.
Aufgrund dieser besonderen Voraussetzungen ist eine andere Herangehensweise an die Etappierungen gewählt worden. Wo normalerweise ein Rohbau in einer Ecke beginnt, wird beim Projekt «Dreiklang» von der Mitte nach aussen gebaut. Denn in der Mitte muss am Schluss die höchste Gebäudehöhe von 50 Meter erreicht werden.
Jeder Teilbereich wie eine eigene Baustelle
Aufgrund der Dimension und der komplexen Planung ist der gesamte Rohbau in vier Teilbereiche aufgeteilt, die alle wie eine eigene Baustelle funktionieren. Mit einer zuvor ausgearbeiteten ausgeklügelten Matrix sind dafür die grundlegenden Aufgaben der Poliere dieser Teilbereiche definiert. 120 bis 140 Mitarbeitende sind während der der Intensivbauphase im Einsatz. Der Neubau wird gemäss dem derzeit höchsten Baustandard Minergie P-ECO realisiert und erfüllt damit maximal Ansprüche an Qualität, Komfort und Energie. Die Fertigstellung ist für April 2026 vorgesehen.
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