Partnerschaftliches Entwickeln und Bauen dank IPD

Auftraggeberin Ina Invest und Implenia als Entwicklungs- und Ausführungspartner haben mit sechs weiteren Parteien den ersten IPD-Mehrparteienvertrag zur Planung und Ausführung eines Immobilienentwicklungsprojekts unterzeichnet.

Ina Invest und Implenia wollen die transparente und partnerschaftliche Zusammenarbeit vorantreiben und haben deshalb die Entwicklung eines Mehrfamilienhauses an der Schaffhauserstrasse in Zürich als Pilotprojekt nach dem Ansatz der Integrierten Projektabwicklung (IPA), auf Englisch Integrated Project Delivery (IPD), lanciert. Mit diesem Ansatz wird in der Projektarbeit ein Umfeld geschaffen, das Zusammenarbeit, Innovation und Wertschöpfung fördert. Ziel ist, die Effizienz von Immobilienprojekten zu steigern und die Ergebnisse zu verbessern. Dabei fliessen auch Ansätze der Lean-Management-Philosophie, wie beispielsweise Target Value Design, ein.

Mehrparteienvertrag als Fundament

Beim in den vergangenen zwei Jahren erarbeiteten und Mitte März unterzeichneten Mehrparteienvertrag wurden die Partner statt mittels klassischer Ausschreibung nach Preis aufgrund klarer Know-how-Kriterien bewertet und ausgewählt. Darunter wurden die Kriterien Rollenverständnis IPD, BIM, Lean Construction und Teamfähigkeit bewertet.

Visualisierung des IPD-Pilotprojekts Schaffhauserstrasse in Zürich (Bild: Ina Invest/bloomimages).
Visualisierung des IPD-Pilotprojekts Schaffhauserstrasse in Zürich (Bild: Ina Invest/bloomimages).

Der Vertrag regelt sowohl die Beziehungen mit den Planern als auch mit den ausführenden Gewerken und führt damit acht verschiedene Unternehmen unter einem vertraglichen Dach zusammen. Entsprechend viele Einzelheiten waren während der Vorbereitung zu klären: Versicherungsfragen, gemeinsames Konto, Vergütungsmodell. Eine besondere Herausforderung bildete die Einbindung der Schlüsselgewerke bei Planungsbeginn. Während die Planer ihren Aufwand anhand der SIA-Basis abschätzen können, lag bei der Vergabe an die Partner für die Schlüsselgewerke noch kein Leistungsverzeichnis vor. Sie können die Kosten erst im weiteren Projektverlauf genau kalkulieren.

Keine Planersitzungen mehr

Parallel zu den Planungsarbeiten baute das Team die ganze IPD-Struktur auf, von der grundsätzlichen Umsetzung der Methodik, den Verträgen bis zur Einführung der Teammitglieder sowie der Struktur der Zusammenarbeit mittels digitaler Tools. Auch dies ist ein Novum, denn in einem IPD-Projekt gibt es keine klassischen Planersitzungen mehr.

Neben Ina Invest und Implenia (Spezialtiefbau, Holzbau, Baumeister, Baumanagement) sind folgende Parteien am Vertrag beteiligt: die Architekten Weber-Brunner Architekten, die Bauingenieurs- und HLS-Planerleistungen von EBP Schweiz, das Holzbau Engineering von Timbatec Holzbauingenieure AG und die Schlüsselgewerke Heizung/Sanitär mit Neukom Marzolo, Lüftung mit Lufttechnik AG sowie Elektrik mit Eglin Elektro AG. Ina Invest, Implenia und Weber-Brunner Architekten leiten das Projekt in einem Shared-Leadership-Modell gemeinsam.

Nächste Schritte

Mit der Unterzeichnung des Mehrparteienvertrags wurde die Validierungsphase abgeschlossen. Die Optimierungsphase dauert bis August 2023. Nach der Freigabe durch die Bauherrin Ina Invest beginnt die Ausführungsphase.

Weitere Informationen

www.implenia.com

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