Durchgangsbahnhof Luzern: Das Vorprojekt steht
Die SBB haben das Vorprojekt für den Durchgangsbahnhof Luzern Ende Mai 2023 abgeschlossen. Sie gaben in Luzern Einblick in den in die Planungsarbeiten und den Projektablauf. Die Kosten werden auf 3,3 Milliarden Franken geschätzt.
Der Durchgangsbahnhof Luzern soll mit neuen, unterirdischen Zufahrten und einem Tiefbahnhof Engpässe im Bahnknoten Luzern beheben. Das Projekt, das sich in der Planungsphase befindet, soll Kapazitäten im heute voll ausgelasteten Bahnknoten schaffen. Im Vorprojekt legen die SBB die technische Machbarkeit des Grossprojekts dar, das aus den Teilprojekten Tiefbahnhof, Dreilindentunnel und Neustadttunnel besteht:
- Mit dem Tiefbahnhof wird unterhalb des bestehenden Kopfbahnhofs eine insgesamt 44 Meter breite Perronhalle für vier Gleise gebaut. Dies schafft mehr Platz am Bahnhof Luzern, der aktuell täglich von rund 100000 Passagieren benutzt wird.
- Mit dem 3,8 Kilometer langen Dreilindentunnel wird eine unterirdische, direkte Linie von Ebikon nach Luzern geschaffen, die auf einer Länge von 400 Meter das Seebecken unterquert. Diese zweite Zufahrt behebt die Engpasssituation im Bahnnetz und ermöglicht häufigere und schnellere Zugverbindungen.
- Mit dem 2,1 Kilometer langen Neustadttunnel wird der Tiefbahnhof an die bestehende Zufahrt angeschlossen. Dies ermöglicht durchgehende Verbindungen und macht das Wenden einer Mehrzahl der Züge im Kopfbahnhof Luzern überflüssig.
Damit das geplante verbesserte Angebot für die ganze Zentralschweiz einen Nutzen bringen kann, muss auch die Bahninfrastruktur im Einzugsgebiet punktuell erweitert werden. Zudem sind Abstellanlagen ausserhalb des Bahnhofs Luzern notwendig, um die Züge abzustellen.

Absenktunnel unter dem Seebecken
Neu ist im Vergleich zu früheren Planungen zur Unterquerung des Seebeckens ein Absenktunnel vorgesehen. Dabei werden fünf vorgefertigte Elemente der Tunnelröhre auf den Grund des Vierwaldstättersees abgesenkt. Dadurch entfällt die abschnittsweise Trockenlegung des Seebeckens. Dieses Bauverfahren wurde in der Schweiz bisher noch nie angewendet. Die Kosten für die drei Projektteile Tiefbahnhof, Dreilinden- und Neustadttunnel werden auf 3,3 Milliarden Franken geschätzt. Für die Realisierung rechnen die SBB mit 11 bis 13 Jahren Bauzeit.

Zusätzliche Studien zum weiteren Vorgehen
Die SBB klären nun mögliche Realisierungsabfolgen ab. Die Ergebnisse sollen bis Ende 2023 vorliegen. Dann wird über die nächsten Projektschritte entschieden. «Alle Arbeiten laufen nach Plan. Ich bin überzeugt, dass der Bundesrat dem Parlament 2026 ein gut studiertes und weit fortgeschrittenes Projekt wird vorlegen können», sagte Anna Barbara Remund, BAV-Vizedirektorin und Leiterin der Abteilung Infrastruktur.
Weitere Informationen
www.sbb.ch/dbl