Birsbrücken in Münchenstein werden ersetzt

Die SBB ersetzen für rund 28 Millionen Franken die beiden über hundert Jahre alten Bahnbrücken der Linie Basel - Delémont in Münchenstein BL. Die beiden bestehenden Birs-Übergänge werden ab Mitte August 2023 durch zwei neue Stahlfachwerkbrücken in moderner Gestaltung ersetzt.

Die beiden einspurigen Birsbrücken sind Teil der Bahnlinie Basel – Laufen – Delémont. Die nebeneinander liegenden, genieteten Stahlfachwerk-Übergänge befinden sich wenige hundert Meter nördlich des Bahnhof Münchenstein BL. Sie queren die Birs schiefwinklig mit einer Spannweite von 46 respektive 51 Meter und haben eine Gesamtbreite von je rund 5,5 Meter. Die in Fliessrichtung Birs betrachtet untere Brücke wurde 1892 erstellt. Die obere Brücke wurde 17 Jahre später, also 1909 in Betrieb genommen. Trotz steter Unterhaltsarbeiten nagt der Zahn der Zeit an beiden Bauwerken. Aufgrund des zunehmenden Verkehrs sowie des baulichen Zustandes der Stahlkonstruktionen ist darum ein Ersatz der Tragwerke unumgänglich. So lauten die Erkenntnisse aus einer Tragwerksbeurteilung und der periodisch durchgeführten Bauwerksinspektionen.

Das Satellitenfoto zeigt die Lage der beiden Brücken sowie die Position des Hauptinstallationsplatzes und der temporären Aufschüttungen, über welche die Baupisten verlaufen. (Bild-Montage: SBB)
Das Satellitenfoto zeigt die Lage der beiden Brücken sowie die Position des Hauptinstallationsplatzes und der temporären Aufschüttungen, über welche die Baupisten verlaufen. (Bild-Montage: SBB)

Auch Widerlager werden neu erstellt

Die beiden bestehenden Birsbrücken werden durch zwei neue Stahlfachwerkbrücken in moderner Gestaltung ersetzt. Wie bereits bei den heutigen Brücken werden die neuen Brücken ein obenliegendes Tragwerk haben, das beidseitig aus massiven Stahlfachwerken besteht. Diese sind aus einem Band von acht aneinandergereihten Dreiecken aufgebaut. Verbunden sind die beiden Fachwerkträger jeweils über den Betonschottertrog der jeweiligen Brücke. Die neuen Brücken werden rund 52 Meter lang. Sie liegen beidseits auf massiven Widerlagern. Diese sind teilweise noch älter als die Stahlfachwerke und werden darum ebenfalls neu erstellt. Im Rahmen des Projekts erneuern die SBB beidseits der Brücken die Gleise, auf einer Länge von 200 Meter in jede Richtung. Die heutigen Holzschwellen werden durch Betonschwellen ersetzt.

Eine Fahrspur bleibt immer in Betrieb

Zuerst wird die obere, danach die untere Brücke ersetzt. Während der ganzen Bauzeit bleibt immer eine Brücke für den Bahnbetrieb offen. Ein rund 1000 Tonnen schwerer Raupenkran hebt die alten und neuen Brücken jeweils ein. Zu diesem Zweck kommt er drei Mal auf dem Hauptinstallationsplatz bei der Birs zum Einsatz. Sobald die jeweilige Brücke ausgehoben ist, werden die alten Betonwiderlager abgebrochen und neue erstellt.

Links im Bild die untere, rechts die obere Brücke. Die Bauwerke sind mehr als 100 Jahre alt und müssen ersetzt werden. (Foto: SBB)
Links im Bild die untere, rechts die obere Brücke. Die Bauwerke sind mehr als 100 Jahre alt und müssen ersetzt werden. (Foto: SBB)

Im Fall der oberen Brücke hebt der Kran das neue Stahlfachwerk auf eine Verschubbahn flussaufwärts der bestehenden, oberen Brücke. Nachdem die alte Brücke ausgehoben und die neuen Widerlager erstellt sind, wird die neue Brücke über die Verschubbahn hydraulisch in ihre definitive Position verschoben. Bei der unteren Brücke platziert der Kran die neue Brücke gleich direkt auf die Widerlager.

Die Kosten werden auf rund 28 Millionen Franken veranschlagt, finanziert über die Leistungsvereinbarung zwischen Bund und SBB. Die Inbetriebnahme der beiden neuen Brücken ist für April 2025 vorgesehen.

Weitere Informationen

company.sbb.ch/de/

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