Pavillon aus CPC-Betonplatten in Winterthur geplant

Neben der Grossbaustelle der neuen Bahnüberführung Grüze in Winterthur öffnet im Mai 2024 das «Innovationslabor Grüze». Es dient als Besucherzentrum und Begegnungsort mit Café. Der offene Pavillon besteht aus dünnen und wiederverwertbaren CPC-Betonplatten. Diese sind das Ergebnis einer Kooperation der Stadt Winterthur mit der ZHAW und Holcim Schweiz.

Im Mai 2024 eröffnet die Stadt Winterthur das «Innovationslabor Grüze». Es steht auf einem bislang brachliegenden städtischen Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bahnhof Grüze. Das Innovationslabor wurde vom Tiefbauamt Winterthur in Zusammenarbeit mit dem Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen der ZHAW und Holcim Schweiz entwickelt. Es dient vorerst als Besucher- und Ausstellungspavillon für die Grossbaustelle der neuen Bahnüberführung Grüze.

Schlanke Betonelemente aus Winterthur

Die am Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen der ZHAW entwickelte Bauweise in carbonfaser-verstärktem Beton (CPC, «carbon prestressed concrete») besticht durch einen minimalen Ressourcenverbrauch: Gegenüber einer herkömmlichen Betonbauweise ist bis zu 75 Prozent weniger Material nötig. Der CO2-Ausstoss kann um den Faktor zwei bis vier reduziert werden.

Das Innovationslabor Grüze wird als Besucherpavillon während des Baus der neuen Bahnüberführung Grüze in Winterthur dienen.

Die CPC-Emente basieren auf einer Technologie, die aus einem langjährigen Forschungsprojekt an der ZHAW hervorgegangen ist. Die CPC-Technologie ist weltweit patentrechtlich geschützt. Seit 2015 werden Bauprojekte mit CPC-Betonplatten umgesetzt. Zahlreiche Bauten wie Balkone, Brückenbeläge, Modulbrücken, Fahrradständer, Sprungtürme oder Treppenanlagen wurden bereits erfolgreich realisiert.

Der rund 120 Quadratmeter grosse Pavillon aus Elementen aus carbonfaser-verstärktem Beton (CPC) zusammengesetzt.

Im Vergleich zu herkömmlichen Materialien sind CPC-Platten drei bis viermal dünner und haben ein geringeres Gewicht, ohne dabei an Tragfähigkeit zu verlieren. Die CPC-Platten für das Innovationslabor werden in einem Holcim-Werk gefertigt, verarbeitet und zugeschnitten. Mit Stecksystemen lassen sich die Platten zu Bauelementen zusammenfügen und auf der Baustelle in kürzester Zeit zur Tragstruktur montieren.

Im Vergleich zu herkömmlichen Materialien sind CPC-Platten drei bis viermal dünner und haben ein geringeres Gewicht, ohne dabei an Tragfähigkeit zu verlieren.

Der rund 120 Quadratmeter grosse Pavillon wird neben einem Ausstellungsraum und einer Bühne auch ein kleines Bistro beherbergen. Der umliegende Garten sowie das begehbare Dach werden ein Experimentierfeld für Themen wie Schwammstadt, Biodiversität oder Solarenergie bieten. Mittelfristig könnte das Innovationslabor zu einem Quartierzentrum heranwachsen und bei Bedarf erweitert werden. Dazu wurde die Statik des Pavillons auf ein zweistöckiges, geschlossenes Gebäude ausgerichtet. Es ist denkbar, dass hier Künstlerateliers entstehen, ein Partylokal oder ein Kinderhort.

Wieder in seine Bestandteile zerlegbar

Vorerst ist eine Nutzungsdauer von zehn Jahren geplant. Danach kann das Gebäude mit wenig Aufwand in seine Bestandteile zerlegt und anderswo wieder aufgebaut werden. Oder die CPC-Elemente werden für ein anderes Bauwerk wiederverwendet. Durch die Zusammenarbeit mit Holcim Schweiz, die das zukunftsweisende Material leihweise zur Verfügung stellt, entstehen der Stadt Winterthur nur minimale Kosten. Die vorfabrizierten Elemente werden im Frühling innert weniger Tage zusammengebaut.

Weitere Informationen

stadt.winterthur.ch/

cpcag.ch/

Holcim Schweiz

 

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