Wettbewerb für ein neues Gefängnis ist entschieden

Um im Gefängnis Zürich einen zeitgemässen Haftbetrieb zu ermöglichen, soll ein Neubau erstellt werden. Der dazu ausgeschriebene Wettbewerb ist abgeschlossen: Gewonnen hat das Projekt der RW+ Gesellschaft von Architekten aus Berlin.

Das Gefängnis Zürich liegt direkt beim Bezirksgericht, dem grössten Gericht des Kantons Zürich. Seit einigen Jahren ist der Erneuerungsbedarf für das Gefängnis ausgewiesen. Zudem erfüllen die Zellengrössen (heute 8,4 m2 statt 12 m2) sowie die Belichtung und Zahl der Nebenräume die geltenden Richtlinien und Normen nicht mehr. Mehrere Studien haben gezeigt, dass ein moderner und zeitgemässer Haftbetrieb nur mittels eines Ersatzneubaus umsetzbar ist. Mit dem Neubau verfolgt der Kanton Zürich das Ziel, für die moderne Untersuchungshaft auch eine adäquate Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.

Anzahl Zellenplätze wird reduziert

Durchgeführt wurde ein einstufiger Projektwettbewerb im offenen Verfahren, aus dem das Projekt der RW+ Gesellschaft von Architekten mbH aus Berlin als Sieger hervorgegangen ist. Insgesamt nahmen 19 Teams am Wettbewerb teil. Das Siegerprojekt überzeugt laut Jury mit seinem städtebaulichen Ansatz. Es orientiere sich an der T-Form des heutigen Gefängnisbaus und vermittle überzeugend zwischen den unterschiedlichen Bestandesbauten der Bezirksanlage. Der Gerichtshof bleibt somit in seiner bisherigen Grösse erhalten. Die Erschliessung durch die verschiedenen Personengruppen, namentlich Inhaftierte, Personal und Besucher, sind voneinander entflochten. Die direkten Zugänge zur Staatsanwaltschaft und zum Bezirksgericht sind auch künftig gewährleistet. Im Neubau wird die Anzahl der Zellenplätze von derzeit 153 auf maximal 90 reduziert. Schliesslich werden die beiden bestehenden und befristeten Provisorien zurückgebaut.

Das neue Bezirksgefängnis fügt sich nahtlos in die bestehenden Justizgebäude ein. (Visualisierung: Kanton Zürich)
Das neue Bezirksgefängnis fügt sich nahtlos in die bestehenden Justizgebäude ein. (Visualisierung: Kanton Zürich)

Das Siegerprojekt wird nun weiterentwickelt. Ziel ist, dem Regierungs- und Kantonsrat bis 2026 ein bewilligungsfähiges Bauprojekt vorzulegen. Wenn diese dem Vorhaben zustimmen und keine Rekurse erfolgen, können die Bauarbeiten voraussichtlich 2028 beginnen.

Weitere Informationen

www.zh.ch

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