Neuartiges Stauchelement erhöht Sicherheit im Tunnelbau
Druckhaftes Gebirge hat in der Vergangenheit beim Tunnelbau mit herkömmlichen Methoden wiederholt zu Sicherheitsproblemen, Kostenexplosionen, Verzögerungen oder Projektabbrüchen geführt. Neuartige Stauchelemente sollen eine kontrollierte Deformation des Gebirges ermöglichen.
Der Schweizer Baukonzern Implenia gehört unter anderem auch zu den führenden Tunnelbauern Europas. Er wirkt deshalb als einziger Baudienstleister an sämtlichen grossen Alpentransversalen mit, die sich derzeit im Bau befinden: Es handelt sich um die Bahntransversalen am Semmering, Brenner und Mont-Cenis sowie um die zweite Röhre des Gotthard-Strassentunnels.
Wechselhafte Geologie
Besonders anspruchsvoll ist der Bau von Basistunneln für den schienengebundenen Güterverkehr. Sie erstrecken sich über beträchtliche Längen unterhalb der Talsohle eines Gebirges und durchqueren dabei unterschiedliche geologische Formationen mit wechselnder Festigkeit. Dies hat den modernen Tunnelbau vor bisher unüberwindbare Herausforderungen gestellt. Die Bauexperten von Implenia stellten sich der Aufgabe, den Basistunnelbau sicherer zu machen und so auch die Realisierung bisher utopischer Projekte zu ermöglichen. So entwickelten die Mitarbeiter Manuel Entfellner und Helmut Wannenmacher das HS-EPS-Stauchelement, das den Bau in druckhaften Gebirgsverhältnissen entscheidend erleichtern soll.
Flexibel und widerstandsfähig
HS-EPS bedeutet High-Strength Expanded Polystyrene. Dahinter verbirgt sich ein leichtes, flexibles und dennoch äusserst widerstandsfähiges Material, das sich für den Einsatz an der Gebirgsbasis eignet. Mit diesen Stauchelementen gelingt eine kontrollierte Deformation des Gebirges, was den Gebirgsdruck reduziert und den Tunnelausbruch mit ökonomisch vertretbarem Aufwand ermöglicht.
Was bringt HS-EPS?
- Einfache Montage dank des geringen Gewichts (10 bis 20 kg).
- Erhöhte Arbeitssicherheit und verbesserter Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden.
- Rasche Montage (5 Minuten pro Element).
- Flexible Anpassung des Spannungs-Dehnungs-Verhaltens und dadurch zielgerechte Auslegung des Ausbauwiderstands durch modulare Sandwichkonstruktion.
- Flexible Anpassung der Abmessungen, was variable Abschlagslängen erlaubt.
- Hoher Widerstand gegen Verkippen bei asymmetrischen Deformationen sowie elasto-plastisches Materialverhalten und vollflächige Lastübertragung in axialer Richtung.
Weitere Informationen