Ein besonderes Schweizer Kanuteam
Die angehenden Bauingenieure der ETH Zürich werden auch 2024 an der Kanuregatta Brandenburg an der Havel teilnehmen. Dabei geht es ihnen aber nicht um die sportliche Leistung, sondern sie bringen eine schwimmfähige Kanuattraktion aus ungewöhnlichen Materialien mit.
Die Bauingenieur-Studierenden der ETH Zürich reisen jährlich nach Berlin zur Kanuregatta. Hierbei handelt es sich vorerst um einen sportlichen Wettkampf, doch für die angehenden Bauingenieure stehen die Kanukonstruktionen im Vordergrund. Mit einem ausgewählten Materialmix bauen sie eine schwimmfähige Variante, die den ganzen Parcours abfahren soll.
Ein Team mit innovativen Werten
Bei die Materialevaluation für ihr Kanu überlegte sich das Schweizer Team, in welcher Sportart unser Land die besten Erfolge nachweisen kann. Das ist klar: Die Schweiz ist eine Skifahrnation! Daraus entstand die Idee, das aktuelle Kanu aus carbonbewehrtem Beton zu fertigen. In der Folge wurden deshalb Bewehrungsfasern für den Betonkörper aus ausgedienten Carbonstöcken des Engadiner Marathons gewonnen.
Verwendet wurden gebrauchte Stöcke, die für den Langlauf am Engadin Skimarathon im Einsatz waren – viele davon waren stark abgenutzt, verbogen, zerbrochen. Das kam gerade recht, um den Gedanken des Re-Use einzubringen.
Um daraus die Carbonfasern für den künftigen Kanubeton zu gewinnen, wurden die Stöcke zunächst an den Oberflächen abgefräst. Danach schabten die angehenden Ingenieure Carbonfasern in gewünschter Grösse heraus. Auch die restlichen dünnen Innenstäbe kamen zum Einsatz.
Ein Kanu dient als Schalung
Zu den eingemischten Carbonfasern erhielt der Kanubeton zusätzlich eine konstruktive Bewehrung. Dafür kamen Netze aus Leinen zum Einsatz, diese wurden in zwei Schichten im Beton eingearbeitet. Für die Schalung diente ein älteres Kanu der Bauingenieurstudenten. Dieses wurde mit der Unterseite gegen oben aufgestellt, auf diese Gegenschalung wurden die Beton- und Bewehrungsschichten appliziert.
Gewicht- und ressourcensparende Komponenten
Die Leinennetze wurden vorgespannt und so in den Beton eingearbeitet. Anschliessend folgte eine Schicht mit dem carbonbewehrten Beton. Die Betonmischung wurde mit dem ressourcenschonenden Zement Susteno 4 von Holcim, mit feinen Kunststoffkügelchen als Zuschlagstoff und mit abgestimmten Zusatzmitteln hergestellt.
Danach wurden dünne Cabonstockstäbe in Längsrichtung in den Beton eingearbeitet. Darüber kam die zweite Leinennetzschicht, ebenfalls vorgespannt. Für das Finish wurde eine weitere Betonschicht aufgebracht.
Namhafte Sponsoren
Rund um das gesamte Engagement für den Bau der ETH-Kanus bis und mit der Regatta sind neben dem motivierten Team der Bauingenieurstudenten auch viele Spnsoren daran beteiligt. Besonders zu erwähnen sind die Eberhard-Unternehmungen, die dsp Ingenieure und Planer, die Betonsuisse, der Engadin Skimarathon, das ICT-Forschungsunternehmen Empilica.
Bei den grössten Sponsoren sind die Bauchemiefirma Sika als tatkräftige Unterstützerin, so auch die Brückenbauer von Bänziger Partner dabei, und als Hauptsponsor unterstützt das Unternehmen Holcim die erfolgreiche Kanuentwicklung der Bauingenieurstudenten bei der ETH Zürich.
> Betonkanu Verein der ETH Zürich