Der «Zuckerbäckerturm» nimmt Form an

Die ersten acht digital gedruckten Säulen des Weissen Turms wurden nach Mulegns GR transportiert und auf der vorgesehenen Plattform montiert.

Die jahrelange Planung, die vielen Testreihen, das ästhetische Ringen, die komplizierten Genehmigungsprozesse: All dies rückte Anfang Juli in den Hintergrund. Nach langer Planung wurde in Mulegns GR das erste Stockwerk des Weissen Turmes mit digital gedruckten Säulen errichtet. Die scheinbar schwerelos aufwärts strebenden Säulen, die Präzision der Bauarbeiten, die skulpturale Kraft der ersten Säulenreihe, liessen die anspruchsvolle Planungsphase vergessen. Der Weisse Turm wird über die Region, den Kanton und den Alpenraum seine Ausstrahlung entfalten.

Die ersten digital gedruckten Säulen des Weissen Turmes wurden nach Mulegns transportiert und reibunslos auf der denkmalgeschützten Fuhrhalterei montiert. Die Präzision des Druckes und die handwerkliche Kompetenz machten es möglich: scheinbar mühelos liess sich Säule an Säule reihen. Erstmals stehen die weissen Kolosse im Kreis und erzählen von neuen räumlichen Atmosphären. Die Montage der ersten Etage des «Zuckerbäckerturms» markiert einen wichtigen Meilenstein im Gesamtprojekt. Das Bauteam konnte die ersten acht vorgefertigten Säulen, die je 3,4 Meter hoch sind, nahtlos auf dem Sockel platzieren und demonstrierte eindrücklich die Möglichkeiten der modularen Bauweise.

Vorreiter der digitalen Transformation in Graubünden

Die digitalen Bautechnologien haben das Potential, die herkömmlichen Bauweisen substantiell zu verändern. Die ETH Zürich, die beteiligten einheimischen Firmen Zindel United, die Uffer Gruppe und das Ingenieurbüro Conzett Bronzini Partner werden zu Vorreitern der digitalen Transformation im Kanton Graubünden. So hat die Nova Fundaziun Origen als Bauherrin des zukunftsweisenden digitalen Projektes einen bedeutenden Beitrag zur digitalen Transformation im Kanton Graubünden geleistet.

Neuartiges 3D-Druckverfahren

Der Weisse Turm demonstriert die bahnbrechenden Möglichkeiten des computergestützten Designs und der digitalen Fertigung. Diese werden künftig den Bau konventioneller Gebäude grundlegend verändern. Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden lässt sich der Turm günstiger und präziser fertigen, weil Roboter die zeitaufwendigen, repetitiven oder komplexen Arbeiten erledigen.

Der Turm wird mit einem an der ETH Zurich entwickelten 3D-Druckverfahren aus Beton hergestellt. Bei diesem neuartigen Herstellungsverfahren trägt ein Roboter nacheinander dünne Schichten weichen Betons mit einer Düse auf. Das Material ist weich genug, um sich zu verbinden und homogene Komponenten zu bilden. Es härtet jedoch schnell genug aus, um die aufeinanderfolgenden Schichten zu stützen.

> dbt.arch.ethz.ch/project/tor-alva/

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