Der «Zuckerbäckerturm» hat sein viertes Geschoss erhalten

Ende September wurde das filigranste und technisch anspruchsvollste vierte Geschoss des Weissen Turms von Mulegns mit einem Mobilkran erfolgreich versetzt.

Am 30. September 2024 war es so weit: Der Weisse Turm von Mulegns GR bekam sein viertes, höchstes und schwierigstes Stockwerk aufgesetzt. Dieser letzte Säulenkranz steckte voller technischer Herausforderungen. Die vierfachen Säulen sind sechs Meter hoch, ausgesprochen filigran konzipiert und schwierig zu transportieren.

Eröffnung im Frühsommer 2025

Nach der Montage des vierten Stockwerkes wird noch die zweifache Kuppel aufgebaut und das metallene Treppenhaus errichtet. Während der Wintermonate erfolgt anschliessend der Innenausbau des Turms, die Montage der Zuschauerinfrastruktur und der Einbau der Theatertechnik. Im April 2025 ist die Renovation des denkmalgeschützten, historischen Sockels vorgesehen. Die Eröffnung des Turms wird witterungsbedingt frühestens Mitte Mai 2025 stattfinden.

Nach langer Planung war Anfang Juli 2024 in Mulegns GR das erste Stockwerk des Weissen Turms mit digital gedruckten Säulen errichtet worden. Die ersten wurden reibungslos auf der denkmalgeschützten Fuhrhalterei montiert. Die Präzision des Drucks und die handwerkliche Kompetenz machten es möglich: scheinbar mühelos reihten die Bauarbeiter Säule an Säule. Die Montage der ersten Etage des «Zuckerbäckerturms» markierte einen wichtigen Meilenstein im Gesamtprojekt. Die ersten acht vorgefertigten Säulen, die je 3,4 Meter hoch sind, wurden nahtlos auf dem Sockel platziert und demonstrieren die Möglichkeiten der modularen Bauweise.

Neuartiges 3D-Druckverfahren

Die digitalen Bautechnologien haben das Potenzial, die herkömmlichen Bauweisen grundlegend zu verändern. Die ETH Zürich, die beteiligten einheimischen Firmen Zindel United, die Uffer-Gruppe und das Ingenieurbüro Conzett Bronzini Partner wurden zu Vorreitern der digitalen Transformation im Kanton Graubünden. Der Weisse Turm zeigt die Möglichkeiten des computergestützten Designs und der digitalen Fertigung auf, die in den kommenden Jahren konventionelle Gebäude grundlegend verändern werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden lässt sich der Turm günstiger und präziser fertigen, weil Roboter die zeitaufwendigen, repetitiven oder komplexen Arbeiten erledigen.

Der Weisse Turm wurde mit einem an der ETH Zürich entwickelten 3D-Druckverfahren aus Beton hergestellt. Bei diesem neuartigen Herstellungsverfahren trägt ein Roboter nacheinander dünne Schichten weichen Betons mit einer Düse auf. Das Material ist weich genug, um sich zu verbinden und homogene Komponenten zu bilden, härtet jedoch schnell genug aus, um die aufeinanderfolgenden Schichten zu stützen.

> dbt.arch.ethz.ch/project/tor-alva/

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