Nitratfreier Sprengstoff im Tunnelbau

Beim Bau eines zwei Kilometer langen Bahntunnels in der region Stockholm setzt Implenia für die Felssprengungen den nitratfreien Sprengstoff Hypex Bio ein. Dadurch kann der Stickstoffgehalt im Abwasser erheblich reduziert werden.

Als einer der grössten Tunnelbauunternehmer Schwedens ist Implenia dazu übergegangen, beim Sprengvortrieb im Tunnelbau den nitratfreien Sprengstoff Hypex Bio zu verwenden. Dieser wurde für den Einsatz im zivilen Untertage- und Oberflächenbergbau sowie für Felsensprengungen im Bauwesen entwickelt.

Der nitratfreie Sprengstoff Hypex Bio kann für im zivilen Untertage- und Oberflächenbergbau eingesetzt werden. (Foto: Implenia)
Der nitratfreie Sprengstoff Hypex Bio kann für im zivilen Untertage- und Oberflächenbergbau eingesetzt werden. (Foto: Implenia)

In der Region Stockholm erstellt Implenia für umgerechnet 87 Millionen Franken im Rahmen des Projekts «Farstagrenen» einen zweigleisigen Verbindungstunnel mit einer Länge von rund 2000 Metern samt einem 450 Meter langen Abstellbereich für Züge. Beim Sprengvortrieb kommt der nitratfreie Sprengstoff zum Einsatz.

Sprenggase enthalten keinen Stickstoff

Da Wasserstoffperoxid in Wasser und Sauerstoff zerfällt, gehen mit Hypex Bio keine mit herkömmlichen Sprengstoffen vergleichbaren Kontaminationsprobleme einher. Dies entlastet die für Felssprengungen verantwortlichen Unternehmen, die so ihre traditionell hohen Investitionen in Wasseraufbereitungsanlagen, Staudamm-Infrastruktur und strenge Umweltmassnahmen reduzieren können. Hypex Bio setzt auf HPE-Technologie (Hydrogen Peroxide Explosive), die Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel verwendet und dadurch gleich in mehrfacher Hinsicht für eine Entlastung sorgt:

  • Die Sprenggase enthalten keinen Stickstoff. Dadurch werden die Luftqualität und die Sicht im Tunnel erheblich weniger beeinträchtigt als mit herkömmlichen Sprengstoffen.
  • Die Belüftungszeit wird stark verkürzt. Damit können die Arbeiten rasch fortgesetzt werden.
  • Das biologisch abbaubare Wasserstoffperoxid hinterlässt keine umweltschädlichen Rückstände. Das erlaubt eine umweltfreundlichere Sprengarbeit.

Der Einsatz von HPE-Technologie reduziert den Stickstoffgehalt im Abwasser, das aus dem Tunnel gepumpt wird, um ein Vielfaches. Dies vereinfacht die aufwendige Wasseraufbereitung. Die Erkenntnisse aus dem HPE-Pilotprojekt „Farstagrenen“ bei Stockholm, in dem Implenia Hypex Bio erstmals testet, sind vielversprechend: Auf dieser Tunnelbaustelle wurden traditionelle nitrathaltige Emulsionssprengstoffe und der neue nitratfreie Sprengstoff parallel verwendet. Dadurch konnte die Stickstoffbelastung des Wassers um 70 bis 80 Prozent reduziert werden.

Weitere Informationen

> implenia.com/

Weitere Beiträge zum Thema

JETZT ANMELDEN
fachbau.ch Newsletter
fachbau.ch bietet Ihnen wertvolle Einblicke, aktuelle Trends und exklusive Informationen aus der Bau- und Immobilienbranche, um Sie stets auf dem neuesten Stand und gut informiert zu halten.
ANMELDEN
Sie können sich jederzeit abmelden!
close-link