SBB beginnen mit Ausbau in Bern West

Am 3. Februar 2025 beginnen die Bauarbeiten für die «Leistungssteigerung Bern West». In einer ersten Etappe werden der neue BLS-Bahnhof Europaplatz Nord sowie die Passerelle Steigerhubel gebaut. Ausserdem beginnen die Vorarbeiten zum Bau des Holligentunnels.

Das Grossprojekt «Leistungssteigerung Bern West» mit fünf Teilprojekten ist Teil des Ausbauschritts 2025 des Bundes. Das Projekt trägt, zusammen mit weiteren Ausbauprojekten im übrigen Netz, dazu bei, die Angebotsziele des Ausbauschritts zu erreichen. Mit dem Bauvorhaben steigern die SBB besonders die Leistungsfähigkeit des Bahnknotens Bern und verbessern die Angebote im Personen- und Güterverkehr. Neben den SBB sind die Stadt Bern und die BLS am Projekt beteiligt. Die Bauarbeiten dauern bis mindestens 2036. Das Vorhaben gliedert sich in fünf Teilprojekte:

  • Holligentunnel: Dank dieses neuen Tunnels müssen Regionalzüge nicht mehr auf den bestehenden Gleisen kreuzen, was den Bahnverkehr grundsätzlich flexibler und stabiler macht. Dies erlaubt zum Beispiel die Einführung des Viertelstundentakts zwischen Münsingen und Flamatt, zwischen Bern und Niederscherli sowie des Halbstundentakts des InterRegio 66 zwischen Bern und Neuchâtel. Der Tunnel ist einschliesslich der Rampen ungefähr 1,7 Kilometer lang und hat vier Zufahrtsmöglichkeiten: Eine von Neuenburg, eine aus dem Gürbetal sowie je eine von der Nord- und Südseite des Bahnhofs Bern. Der Holligentunnel wird von der Höhe des Insel-Parkings bis etwa zum Bahnhof Europaplatz führen. Sowohl Personen- als auch Güterzüge werden diesen benutzen können. Der Tunnel ist grösstenteils eingleisig, im Bereich der westlichen Tunnelrampe zweigleisig.
  • Abstellanlage Aebimatt: Sie dient als Ersatz für weggefallene Abstellgleise in den Projekten «Zukunft Bahnhof Bern» und «Entflechtung Wylerfeld». Ausserdem helfen die geplanten Abstellgleise in der Aebimatt den zusätzlichen Bedarf an Abstellgleisen zu decken, der aufgrund der geplanten Angebotsausbauten entsteht. Die erste Bauetappe umfasst den Ausbau des Depots sowie den Um- und Ausbau der Gleise östlich des Depots. Die zweite Etappe umfasst jenen Teil der Abstellanlage auf der Seite der Depotstrasse sowie des Lärmschutzes.
  • Westkopf Bahnhof Bern: Das Perron und die dazugehörigen Gleise 12/13 im Bahnhof Bern sollen verlängert werden. So lassen sich S-Bahn und Fernverkehr in der Perronbelegung weitestgehend trennen. Damit der Raum für die Perronverlängerung frei wird, müssen mehrere Gleise westlich des Bahnhofs angepasst werden. Auch eine dauerhafte Betriebsbewilligung für das Perron Gleis 49/50 ist Bestandteil dieses Projektes. Zudem wird das Dach des bereits verlängerten Perrons Gleis 49/50 verlängert, um die Reisenden besser vor der Witterung zu schützen.
  • Bahnhof Europaplatz Nord: Mit diesem neuen Bahnhof wird der bestehenden und künftigen Nachfrage im Quartier Bern West Rechnung getragen. Die neue Personenunterführung Europaplatz Nord, die von der Stadt Bern erstellt wird, schafft optimale Verbindungen und schliesst das neue Quartier und den neuen Campus der Berner Fachhochschule an den ÖV an. Die neue, grössere Unterführung an der Stöckackerstrasse bietet zusätzlich eine Verbindung vom Europaplatz zum Entwicklungsareal «Weyermannshaus West».
  • Passerelle Steigerhubel: Mit der neuen Passerelle für den Velo- und Fussverkehr entsteht eine komfortable und sichere Verbindung über die Bahngleise.

Das Grossprojekt beginnt mit dem Bau des neuen Bahnhofs Europaplatz Nord inklusive der neuen Personenunterführung. Der Bahnhof Europaplatz Nord liegt ungefähr 300 Meter östlich des heutigen BLS-Bahnhofs Stöckacker, zwischen dem Freibad Weyermannshaus und dem technischen Zentrum von Energie Wasser Bern (ewb).

Fast eine Milliarde Franken

Die Gesamtkosten des Projekts «Leistungssteigerung Bern West» belaufen sich nach derzeitigen Kostenschätzungen auf rund 900 Millionen Franken. Die Projekte sind über den Ausbauschritt 2025 des Bundes finanziert. Die Finanzierung der Personenunterführung am Bahnhof Europaplatz Nord, für welche die Stadt Bern verantwortlich ist, erfolgt mit einem im Juni 2024 von den Stimmberechtigten bewilligten Rahmenkredit. Die Kosten liegen bei rund 60 Millionen Franken.

> company.sbb.ch/

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