Gewinnende Auftritte der Metall-Glas-Fassaden
Als gesamtschweizerischer Fachverband engagiert sich die Schweizerische Zentrale Fenster und Fassaden (SZFF) seit 50 Jahren für ästhetische, innovative Gebäudehüllen. Ihre Kernkompetenz sieht die SZFF in der Verwendung von Metallwerkstoffen.
2010 war es dann zum ersten Mal so weit: Der Fassadenaward Prixforix wurde verliehen – und stiess bereits damals auf starke Resonanz, damals vorwiegend in Fachkreisen. In den Folgejahren gewann der Prixforix zunehmend auch Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit.
Der Goldschimmer der Gewinnerfassade
«Der Prixforix Fassadenaward blickt auf das Kleid des Hauses. Er würdigt die technischen Neuschöpfungen, aber auch die ästhetischen Auftritte heutiger Fassaden in der Schweiz.» So bringt es Prixforix-Fachjurymitglied Axel Simon auf den Punkt. Diese Aussage umschreibt prägnant die Kriterien für die Wahl der vier überzeugendsten aktuellen Glas-Metall- Fassaden in der Schweiz. An der 50-Jahr- Jubiläumsgala vom Freitag, 27. April, im «Stage- One» in Zürich-Oerlikon wurden die vier Prixforix- Gewinner präsentiert. Der 1. Preis ging an die Projektverantwortlichen des Büro- und Wohnhauses an der Europaallee in Zürich, zwei Hochhäuser mit einem Sockelbau in einem golden schimmernden Aluminiumkleid. Dieses sieht nicht nur einzigartig aus, sondern sorgt mit seinem Innenleben auch für die Entwässerung von Regen- und Schneewasser. Bemerkenswert an diesem durchdachten Fassadenunikat ist ebenso der Sonnenschutz: drei teleskopartig ineinander verschiebbare Lamellen, identisch gestaltet wie die Fassade, aber mit feinen Löchern perforiert. Diese sorgen für angenehmes Raumklima und ermöglichen von innen her einen leicht verschleierten, vorhangartigen Blick nach aussen. Von aussen verleihen sie dem Gebäude eine kompakte Optik ohne störende Fremdelemente. Hinter dieser «mit der Sorgfalt von Uhrmachern» geplanten Siegerfassade steht die Arbeitsgemeinschaft Graber Pulver Architekten AG, Zürich/Bern, und Masswerk Architekten AG, Zürich/Luzern. Für die Ausführung – von der Konstruktion der Fassadenteile über die Produktion bis zur Montage – zeichnete die im st.-gallischen Gossau domizilierte Aepli Metallbau AG verantwortlich.
Fassadenglanz auch in Schaan und Basel
Wachsendes Umwelt- und Kostenbewusstsein führen dazu, dass gesunde Gebäude nicht einfach abgerissen, sondern nach aktuellen Bedürfnissen erneuert werden. Dies gelang giuliani.hönger Architekten, Zürich, so gut, dass sie mit der Gestaltung der neuen Fassade des Hilti-Verwaltungsgebäudes den 2. Preis entgegen nehmen konnten. Kräftig akzentuierte Betonpfeiler und energiesparende Hightech- Fenster verleihen dem Hauptsitz des global agierenden Unternehmens in Schaan FL einen selbstbewussten Auftritt. Die Fassade «erzählt von der Kraft der Firmenprodukte und gibt dem Unternehmen damit einen unverwechselbaren Auftritt», so die Jury. Das Spannende an den Prixforix-Verleihungen sind die starken Kontraste zwischen den Gewinnerprojekten. So setzt auch der drittplatzierte GrosspeterTower beim SBB-Bahnhof Basel als «elegantes Kraftwerk» nochmals einen völlig neuen Akzent. Dem Basler Architekturbüro Burckhardt+Partner AG ist es gelungen, mit massgeschneiderten Photovoltaik- Elementen eine Fassade zu gestalten, die bei der Ästhetik keinerlei Abstriche macht – im Gegenteil. «Das erste ‹voll-solarifizierte Hochhaus› der Schweiz beschreitet neue Wege in der Solararchitektur», lobt Architektin und Fachjournalistin Katharina Marchal, und dies, ohne «technoid» zu wirken. Und welches Objekt gewann die Gunst des Publikums? Es ist das in den 1980er-Jahren erstellte Mehrfamilienhaus Hofwiesen-/Rothstrasse in Zürich. Der von der Zürcher Viridén + Partner AG erneuerte Bau zeigt, dass funktionale Metall-Glas-Fassaden kein Privileg «gut Betuchter» sind, sondern auch in mittelständischen Milieus möglich sind. Bemerkenswert ist auch hier, dass bestehende Bausubstanz überzeugend revitalisiert und die Kraft der Sonne für die Stromproduktion geschickt genutzt wird.