«Die Schweiz liegt im Herzen Europas»

Der Verband Entwicklung Schweiz hat an seinem alljährlichen Branchenanlass in Bern mit Bundesrat Ignazio Cassis das Verhältnis der Schweizer Wirtschaft zu Europa erörtert.

Bundesrat Ignazio Cassis:
«Der Gesamtbundesrat will sich der Herausforderung Europa stellen.»

Einmal mehr haben sich rund 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Finanz-, Bau- und Immobilienbranche zum jährlichen Anlass von Entwicklung Schweiz im Hotel Bellevue Palace in Bern eingefunden. Nach der Begrüssung durch Franziska Bürki, Geschäftsführerin Entwicklung Schweiz, äusserte sich Ständerat Martin Schmid, als Präsident von Entwicklung Schweiz, zu den aktuellen Themenschwerpunkten.

Ein neues Verhältnis zu Europa
Der Präsident durfte Bundesrat Ignazio Cassis als Referenten begrüssen. Dieser sprach zum Thema «EU – was die Schweizer Wirtschaft erwarten kann». Als kleines Land in der Mitte von Europa, muss sich die Schweiz um das Verhältnis mit den Nachbarn Gedanken machen. Die Meinungen in der Politik sind je nach parteipolitischer Strömung unterschiedlich. Eine lange Phase der Unklarheit im Verhältnis zu Europa liegt hinter uns. In der Wirtschaft funktionieren der Handel und das Miteinander zwischen Lieferanten und Kunden mehrheitlich gut. Die Reglementierungen aus der EU werden jedoch immer mehr und drohen gewisse Wirtschaftszweige im europäischen Markt einzuschränken. «Dies macht eine neue, verbindliche Regelung unseres Verhältnisses zur EU unumgänglich», sagte Bundesrat Ignazio Cassis. Im Vordergrund stehen dabei die Hauptdossiers Personenfreizügigkeit, technische Handelshemmnisse, Luftverkehr, Landverkehr, Landwirtschaft, das Beschaffungswesen und die Forschung. Dazu kommen die weiteren Dossiers, die mit den Bilateralen II beschlossen wurden. All diese einzelnen Dossiers sollen künftig in einem Gesamtpaket – der Bundesrat nennt dies Rahmenabkommen – für die Zukunft neu geregelt werden. Damit will die Regierung Klarheit und Rechtssicherheit schaffen. «Der Gesamtbundesrat will sich der Herausforderung Europa stellen», so Cassis in seinem Referat.

Die Wirtschaft steht im Vordergrund
Der Branchenanlass von Entwicklung Schweiz stand diesmal ganz im Zeichen der brennenden Wirtschaftsthemen. In einem weiteren Referat wagte Immobilienexperte Prof. Dr. Donato Scognamiglio, CEO der IAZI AG, eine «Reflexion über die Schweizer Wirtschaft und die Immobilienbranche». Der Referent stellte fest, dass die Schweizer mehrheitlich in einer privilegierten Lage leben: gestiegene Lebenserwartung, hohes Jahreseinkommen, wirtschaftliches Wachstum, niedrige Arbeitslosenquote. Die Lebenskosten sind jedoch hoch, die Immobilienpreise – insbesondere im Bereich Eigenheim – sind zudem enorm gestiegen. «Dies ist zweifellos eine Folge der Nullzinspolitik. Immobilien versprechen – abgesehen vom Aktienmarkt – als einzige Anlage eine halbwegs gute Rendite bei entsprechender Sicherheit. Selbst die SNB warnt deshalb vor Wohnrenditeliegenschaften», so der renommierte Immobilienfachmann. Bei den Renditeliegenschaften verzeichnete der Immobilienmarkt in den vergangenen 20 Jahren eine Preissteigerung von 75 Prozent.

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