Eine Wohnsiedlung, die Identität stiftet

Die neue Wohnüberbauung überzeugt durch unterschiedliche Raumschichten und Erlebnisräume, die differenzierte Aus- und Durchblicke ermöglichen, ohne die Privatsphäre der Bewohner zu beeinträchtigen.

Wohnüberbauung Schupferzälg: Die Anordnung der sechs Baukörper ermöglicht
eine ideale Besonnung für alle Wohnungen.

Klug angeordnet und innen- wie aussenräumlich durchdacht ist sie, die Überbauung mit insgesamt sechs Mehrfamilienhäusern. Sie tritt unprätentiös auf, entwickelt ihre Stärke im Dialog mit den unterschiedlichen Umgebungsräumen und widersetzt sich am südöstlichen Siedlungsrand von Diessenhofen der Beliebigkeit. Das malerische Städtchen, das bis heute über mittelalterliche Gassen und Gebäude verfügt, liegt im Kanton Thurgau zwischen Schaffhausen und Stein am Rhein an einer der schönsten Flusslandschaften. Dort, wo der Hochrein nur wenige 100 Meter entfernt ist und den Grenzverlauf zwischen Deutschland und der Schweiz bildet, erweitert sich die Ortschaft in südöstlicher Richtung. Diese bauliche Entwicklung erstaunt nicht. Grüne Hügel, Felder, Wiesen und Rebhänge prägen rundum das Landschaftsbild. Eine atmosphärische Ortsqualität, welche die Architektengemeinschaft Berger Hammann Architekten und BRI – Architekten in die von ihnen entwickelte und realisierte Überbauung Schupferzälg mit einbezieht.

Optimale Einbindung in das bestehende Wohnquartier.

Sechs Wohnbauten bilden ein Ensemble
Der dafür vorgegebene Perimeter ist Teil eines dispers gewachsenen, durchgrünten Wohnquartiers von punktuellen Verdichtungen und Weitläufigkeit. Im Norden begrenzen kleinteilige Ein- oder Zweifamilienhäuser den Siedlungsraum, westlich finden sich bereits drei- bis vierstöckige Mehrfamilienhäuser – und im Süden und Osten öffnet sich der Blick in diese malerisch landschaftliche Umgebung. Die insgesamt sechs Wohnkörper vermögen durch ihre versetzte Anordnung begehbare Blickkorridore zwischen den Zeilen zu bilden. Ebenso ermöglicht der innere Aufbau verschiedenartige Durch- und Ausblicke innerhalb der Siedlung und aus der Siedlung hinaus in die Landschaft. Zugleich tragen die Aussenräume der Wohnungen dazu bei, dass die einzelnen Wohneinheiten die grösstmögliche Privatsphäre erhalten und gegenseitige Störungen minimiert werden. Jeweils zwei orthogonal zueinanderstehende Kubaturen verschaffen jeder Wohnung ihre eigene Ausrichtung und Privatsphäre. Zudem unterstützt dieser Typus der Baukörper- Staffelung eine optimale Besonnung sämtlicher Wohnungstypen.

Eingebettet in die Landschaft und versehen mit grosszügigen
Begegnungsräumen wirkt die Wohnüberbauung äusserst attraktiv.

Wohnungen für jeden Lebensstil
Dem Bebauungsmuster folgen die insgesamt 45 Wohnungen mit einer systematisch aufgebauten inneren Struktur, welche auf der Addition immer gleicher Raumgruppen basiert und eine wirtschaftliche Bauweise sowie verschiedene Wohnungsgrössen zulässt. Die Mehrfamilienhäuser beinhalten dreistöckige Zweispänner – die sich vom Erdgeschoss bis zum zweiten Obergeschoss wiederholen, dazu ein variierendes Attikageschoss. Der Wohnungsmix umfasst 2.5-, 3.5-, 4.5- und 5.5-Zimmer- Wohnungen. Dadurch richtet sich das Angebot an Interessengruppen aller möglichen Lebenslagen, was eine gute Durchmischung und Vielfältigkeit im Siedlungsleben begünstigt. Wohn- und Aufenthaltsbereiche funktionieren je Wohnung als Raumkontinuum, ohne starre Wände. Raumbildende, freistehende Schreinermöbel gliedern dabei den Grundriss und leiten zu den Gemeinschaftsbereichen über. Diese lassen sich durch integrierte Schiebetüren im Möbel abtrennen und um die anliegenden Loggien erweitern. Unterschiedlich zugeschnittene Indivdiualbereiche, natürlich belichtete und belüftete Nassräume und insgesamt neun zusätzliche, voll ausgebaute, variabel nutzbare Untergeschossräume runden das Raumangebot ab.

Der Wohnraum wird unterteilt durch fest eingebaute Schreinermöbel und öffnet sich zur gedeckten Loggia.

Treppenhaus als Scharnier
Ein minimalisiertes Treppenhaus hält die zwei Wohnungseinheiten pro Baukörper wie ein Scharnier zusammen und bildet mit den Nasszellen den massiven Rücken der zurückhaltend erscheinenden Volumen, die sich über die Loggien und Terrassen öffnet. Die massgeschneiderten Geländerabschlüsse weisen durch ihre Verdrehung ein feines Gestaltungsspiel auf, welches als Zierde verstanden werden kann. Gleichzeitig bieten die Geländer im unteren Bereich einen erhöhten Einblickschutz, während sie im oberen Teil den Blick in die Umgebung freigeben. Die Wohnsiedlung Schupferzälg erhält einen einheitlichen Ausdruck mittels verputzter, in warmem Grauton gehaltener Flächen, die einen auffälligen Kontrast zur gebauten Umgebung vermeiden. Die subtile horizontale Besenstrich- Veredelung lässt Licht und Schatten, je nach Tageszeit, darauf wirken. Die glattverputzten hellen Einfassungen akzentuieren sämtliche Fassadenöffnungen und Loggien-Einschnitte, charakterisieren das äussere Erscheinungsbild und geben dem Siedlungsraum eine eigene Identität. Zusätzlich schaffen differenziert gestaltete Begegnungsräume markante Bezugspunkte.

Eingepasst in die bestehende Siedlungstypologie
Durch die Positionierung und versetzte Anordnung der sechs Baukörper entstehen unterschiedliche, durchlaufende Raumschichten und Erlebnisräume, die zwischen den umliegenden Siedlungstypologien und ihren fliessenden Grünräumen vermitteln und damit eine räumliche Beziehung zum gebauten Umfeld herstellen. Auch die Grössenordnung der Bebauung entspricht der heutigen Massstäblichkeit des Quartiers. Ein feines Wegnetz macht die sowohl gegen Süden als auch gegen Westen durchlässige Siedlung erlebbar.

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