Wie sich die Zeiten und die Bauten verändern…

Im Jahr 1880, als die Automobil + Motorboot Fabrik «Vulcan Werke» ihre Werksgebäude auf dem Areal erstellte, war die Nähe zum Bahnhof Altstetten ein wichtiger Standortvorteil.

Stadtarchitektur: Die Vulcano Towers in Zürich-Altstetten, entstanden nach einem Entwurf von Dominique Perrault Architecture, Paris.

Fährt man auf der Autobahn von Baden nach Zürich, sind sie von Weitem her sichtbar. Die drei Türme auf der rechten Seite, die Vulcano Towers. Der Grossraum um den Bahnhof Altstetten hat sich in den letzten Jahren sukzessive von einem Industrie- in einen Dienstleistungsstandort und Wohnraum gewandelt. Viele neue Büro- und Dienstleistungsbauten sind entstanden, namhafte nationale und internationale Firmen haben ihren Sitz nach Zürich- Altstetten verlegt. Kein Wunder, denn die Verkehrsanbindung für Mitarbeiter und Kunden ist geradezu ideal. Ob per Bahn oder Auto, die Region um den Bahnhof Altstetten gilt im urbanen Zürich als echtes Boom-Quartier. Das hat verschiedene Folgen für das ursprüngliche Industriequartier am Rande der Stadt. Immer mehr wandelt sich das Quartier heute zum gefragten Büro- und Wohnquartier mit urbanem Touch. Für die Entwicklung und Überbauung des ehemaligen Vulkan-Areals hat die Generalunternehmung Steiner AG 2011 eine Machbarkeitsstudie für das Grundstück durchgeführt. Basierend auf den Erkenntnissen dieser Studie und fundierten Markt- und Standortanalysen wurde 2012 ein zweistufiger Studienauftrag mit fünf eingeladenen Architektenteams durchgeführt. Im April 2013 wurde das Projekt des renommierten Architekturbüros Dominique Perrault Architecture, Paris, von einem hochkarätigen Beurteilungsgremium zur Weiterbearbeitung empfohlen. Für die Ausführungsarchitektur wurde dann das Architekturbüro Itten+Brechbühl AG, Zürich, beauftragt.

Die zwei grossen Glasdächer zwischen den Hochbauten bilden einen geschütze Raum gegen die Vulkanstrasse.

Urbanes Wohnen über der Stadt
Urbanes Wohnen liegt im Trend. Besonders trendig sind die drei 80 Meter hohen Wohntürme, die Vulcano Towers. Das mutige Bauprojekt konnte Ende 2018 fertiggestellt werden. Der Bau zeichnet sich durch drei linear an der Vulkanstrasse angeordnete Türme auf einem markanten Sockelbau aus. Der Gebäudekomplex wirkt auf den Besucher als Ensemble und bietet auf einer Bruttogeschossfläche von rund 42 000 m² oberirdisch und 53 000 m² gesamthaft ein breit gefächertes Angebot an Wohneinheiten, Gewerbe und Dienstleistungsflächen. Moderner Raum für namhafte Firmen, ein Hotel-Resort mit grosszügigem Gastronomieangebot und 296 Wohneinheiten sind im spektakulären Neubau entstanden. Die Positionierung und Gestaltung von Sockelbau und Hochbauten führt sowohl auf der Ebene der Stadt als auch auf der Ebene des Quartiers Altstetten zu einer überzeugenden Präsenz, stärkt den urbanen Charakter. Ebenso entstanden sind grosszügige, öffentlich nutzbare Aussenbereiche, entlang der Vulkanstrasse erweitert sich der städtische Raum, gefasst durch die vorspringenden Sockelbereiche mit den grosszügigen Überdachungen. Die schlanken Wohntürme ermöglichen exklusiven Wohnraum, ganz nach dem Motto der Vermarkter «hochstehendes Wohnen». Alle Wohnungen im Vulcano sind mit Digitalstrom ausgestattet. So lassen sich die Einrichtungen und Apparate im neuen Zuhause einfach bedienen wie nie zuvor. Alle Geräte sind untereinander vernetzt und lassen sich entsprechend steuern. Die bevorzugten Werte für Wärme, Wassertemperatur oder Einschaltzeiten und alle Funktionen für den individuellen Wohnkomfort und optimale Sicherheit in der Wohnung lassen sich über das Smartphone bedienen.

Durchgängige Wohnungen führen zur gedeckten Loggia.

Schutz gegen Lärm und Wind
Da das Grundstück auf der einen Seite an das Gleisfeld der Bahn, auf der anderen Seite an den Autobahnzubringer grenzt, wurde dem Lärmschutz besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Als städtebaulich markantes Element wurde eine Art liegende Lärmschutzverglasung in den Zwischenbereichen der Türme eingeführt. Diese horizontale Ebene erfüllt vielfältige Funktionen. Im Übergang zwischen Sockel und Hochbauten bergen die zwei riesigen Glasdächer funktional und ästhetisch ein ausserordentliches Potenzial. Die Turmbauten – immerhin 80 Meter hoch – verfügen über eine vorgehängte hinterlüftete Fassade. So soll das Wohnen im Hochhaus möglichst ruhig und frei von Immissionen möglich sein. An die Fassade wurden besonders hohe Anforderungen gestellt. Umso bedeutender ist daher das System, das dahintersteckt. Neben dem Spiel mit den ästhetischen Möglichkeiten ist eine starke und zuverlässige Befestigungslösung für jede Art der Fassade gefragt, die höchste Verarbeitungsqualität, Standsicherheit und optimale Wärmedämmung gewährleistet. Mit einem flexiblen Befestigungssystem für VHF-Fassaden konnte dieses Aufgabe optimal gelöst werden. Die einzelnen Komponenten sind durch ihre Konstruktion in der Lage, hohe Lasten bei niedrigem Eigengewicht zu tragen. Die Integration von Gleit- und Festpunktfunktion in einem Distanzhalter reduziert die Komponentenvielfalt und vereinfachte sowohl die Materialdisposition als auch die Montage. Mit diesem Fassadensystem der vorgehängten hinterlüfteten Fassade können sowohl Lärm wie auch Windlast entsprechend aufgefangen und absorbiert werden.

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