Hinkommen und schauen, was läuft!

Als führender Verband der Gebäudeautomation hat es sich die Gebäude Netzwerk Initiative GNI zur Aufgabe gemacht, das Potenzial und die Innovationsfähigkeit der Branche aufzuzeigen.

Planung mit der passenden Software und den richtigen Daten ist der Schlüssel zur optimalen Digitalisierung.

Vor über 20 Jahren, als die GNI gegründet wurde, war eine Organisation gefragt, die den Markt über die verfügbaren Kommunikations- Systeme und Busprotokolle fürs Gebäude informierte. Die Liste dieser Systeme war schon damals lang, und EIB/KNX, LON, BACnet, Modbus, DALI, Luxmate und viele andere konnten sich durchsetzen. Hinzu kamen proprietäre Systeme, wovon sich einige zum De-facto-Standard entwickelt haben. Heute ist die Liste der Systeme noch länger, einige konzentrieren sich inzwischen ganz auf eine bestimmte Anwendung. Der Markt ist inzwischen gut über die Anwendungsmöglichkeiten informiert.

Internet ist eine Realität im Gebäude
Heute ist das Internet der Dinge in aller Munde und verbreitet sich mit rasanter Geschwindigkeit. Wer den Trend nicht mitmacht, wird höchstwahrscheinlich auf der Strecke bleiben. Alle gut etablierten Systeme verfügen deshalb heute über eine Möglichkeit, Daten über das Internet auszutauschen und bieten webbasierte Applikationen. Sensoren übermitteln zum Beispiel Funkinformationen an Gateways, die diese in die Cloud weiterleiten. In der Beleuchtungsindustrie wird sogar daran gearbeitet, das Internet mittels LAN-Kabel bis in die Leuchte zu führen. IoT bildet die Basis für die Kommunikation zwischen verschiedenen Geräten und Maschinen und ist in Fachkreisen unter dem Begriff «Machine-to-Machine (M2M) Communication» bekannt. Auf dem Markt sind verschiedenste Protokolle verfügbar, die die wichtigsten Anforderungen des IoT abdecken, wie sichere bidirektionale Kommunikation sowie Lokalisierung und Mobilität von Dienstleistungen.

Software und Daten
Allgemein lässt sich beobachten, dass sich die seit Jahren etablierten Systeme in das Internet der Dinge einbetten und die neuesten Cloud-Technologien nutzen. Zu Hause, im Büro und in der Technikzentrale ist es möglich, die Anlagen per Smartphone oder Tablet zu bedienen. Dies geschieht über einfach installierbare Apps oder den direkten Zugriff auf lokale Webserver. Software und die Nutzung immer grösserer Datenmengen werden immer wichtiger. In der Gebäudeautomation geht es vor allem darum, die vielen Daten zum Energieverbrauch zu verwalten, denn mit den heutigen Technologien entstehen dank dieser Daten neue Strategien für die effiziente Nutzung von Gebäuden: Optimierung des Betriebs durch Analyse von Gebäudedaten, Reduktion der Kosten durch Nutzung von Clouddiensten und Informationen über den aktuellen Nutzungsgrad von Antrieben, Ventilen und anderen Betriebsmitteln der Gebäudetechnik mit vorausschauenden Hinweisen über die zu erwartende Lebensdauer. In Zukunft wird auch die Analyse von FM-relevanten Daten wie beispielsweise der Grad der Raumnutzung für die Optimierung der Reinigungszyklen an Bedeutung gewinnen. Dies natürlich alles mit einem einfach zu bedienenden Cockpit.

Innovation ist auch im Bauprozess notwendig
Der Innovationsschub ist in der Branche also in vollem Gang. Gebäudeautomation und Informatik verschmelzen zum Teil. Doch neben allen schönen Hightech-Lösungen, die am Markt erhältlich sind, ringt die Branche mit zahlreichen Problemen bei der Umsetzung von Projekten. Im Zeitalter von BIM werden die Daten in der Regel mehrfach erfasst, was zu Zeit- und Qualitätsverlusten führt und sich letztentlich negativ auf die Gesamtkosten auswirkt. Eine Verbesserung kann nur erreicht werden, wenn die Durchgängigkeit zwischen Planungs-, Ausführungs- und Betriebsphase substanziell erhöht wird. Hier liegt noch ein langer und beschwerlicher Weg vor der Automationsbranche. Ein guter Ansatz ist die Planung und Umsetzung der integralen Raumautomation. Leider ist sie noch immer keine Selbstverständlichkeit. Die Tatsache, dass die Gewerke immer noch einzeln behandelt werden, wirkt sich in vielen Fällen negativ auf die Qualität der Gebäudeautomation aus. In der Planung dominiert immer noch die klassische Gewerketrennung, weil sie bausummengesteuert ist. Der Elektroplaner möchte das Licht und die Storen in seinem Auftragsvolumen, der HLK-Planer die HLK-Installationen. Viele Player sind der Ansicht, diese Situation werde durch die SIA-Honorarordnung zusätzlich zementiert. Die Bausumme wird jeweils den entsprechenden Planern zugeordnet. Dies führt oft zu gewerkespezifischen Lösungen, die isoliert betrachtet vielleicht kostengünstiger sein mögen, bei einer Gesamtkostenbetrachtung aber deutlich teurer zu stehen kommen. Dieses Problem muss in der Tiefe behandelt werden, denn es verhindert gute Lösungen, die technisch längst verfügbar wären.

Viele Wege führen zu «What’s Next?»
Motiviert durch die technischen Errungenschaften der Branche und die Notwendigkeit, die bestehenden Probleme mit einem breiten Publikum aus Branchenvertretern, Bauherren, Investoren, Architekten und Entscheidern zu diskutieren, bereitet ein Team der GNI seit Monaten das erste Forum der Gebäudeautomation vor unter dem kurzen und bündigen, etwas provokativen Titel in Frageform «What’s Next?». Das Forum soll ein jährlicher Grossanlass werden und die GNI-Feierabendseminare teilweise ersetzen. Für die GA-Branche ist «What’s Next?» eine ideale Gelegenheit, um sich zu präsentieren und in erster Linie zu zeigen, dass sie über interessantes, ja sogar spektakuläres und von vielen Externen ungeahntes Knowhow verfügt. Der Markt soll spüren, wie sich die Branche im Kontext der Digitalisierung entwickelt, und daran erinnert werden, dass sie zu den Auslösern der Welle gehört.

Hochkarätiges Programm mit klaren Botschaften
Eingeladen sind eine Reihe namhafter Referenten: Zukunftsforscher Georges T. Roos wird interessante Inputs über Dinge liefern, die uns alle erwarten. Der Klimawandel sorgt immer noch für kontroverse Meinungen. Wie viele Leute wissen, dass die Schweiz in der Person von Professor Andreas Fischlin einen Co-Friedensnobelpreisträger hat? Und wem ist bekannt, dass an der ETH Zürich sehr zuverlässige mathematische Klimamodelle entwickelt werden? Prof. Andreas Fischlin erhält das Wort und die Teilnehmer erhalten die Gelegenheit, sich mit ihm auszutauschen. Wahrscheinlich werden viele von ihnen danach gewisse Dinge anders sehen, und Fachleute, die Neubauten erstellen oder Altbauten renovieren, werden neu motiviert sein, mit GA zu arbeiten. Wichtige Player aus der Wirtschaft und von GNI-Mitgliederfirmen werden den Nagel weiter einschlagen und aufzeigen, wo die Branche steht und wohin ihr Weg im Hinblick auf die neusten Technologien führt.

Prominente Gesichter
Durch das Forum führt Tobias Müller, Moderator der Wissenssendung «Einstein» des Schweizer Fernsehens. Basierend auf den Referaten, leitet er auch die geplanten Podiumsdiskussionen. Mit dem Engagement prominenter Personen verdeutlicht die GNI die Dynamik in der Branche und bei den Playern, die alle ihren Beitrag zur rasanten Digitalisierung leisten wollen und können.

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