Farbe und Ornament
Raffinierte, nicht ganz «regelmässige» Ornamente bereichern die Wände der Stiftung Solina Steffisburg. Die Farbgestalter erklären ihr Konzept und das Vorgehen bei der Umsetzung.
Auch in der Architektur gibt es Farbtrends. «Doch sie sind nicht zu vergleichen mit der Modebranche», erklären Roger Stiegler und Benno Meuwly von kontur2. «Wir analysieren bei Farbkonzepten jeweils die gegebene Situation.» Daraus entsteht dann ein auf das Vorhaben abgestimmtes, ausgewogenes Farb- und Materialkonzept, das sich jenseits von Modetrends fundiert begründen lässt.
Licht und Farbe aufeinander abstimmen
Spielen bei einem Farbkonzept im Aussenbereich Umgebung und umliegende Bauten eine grosse Rolle, können sich Gestalter im Inneren ganz auf das «eigene» Projekt konzentrieren. Für die infrage kommenden Farbpaletten wiederum spielt die Lichtsituation eine entscheidende Rolle. So wirken leicht gebrochene Farbtöne im Inneren farbig, während diese aussen durch die direkte Sonneneinstrahlung so stark aufgehellt werden, dass der Farbton, wenn überhaupt, nur noch schwach wahrgenommen wird. Das Projekt «endlich unendlich» entstand für die Innenräume der Stiftung Solina Steffisburg, einer Institution für Langzeitpflege.
Unendlichkeit im Ornament
Das Konzept basiert auf Ornamenten, die von der Grundform des Achtecks abgeleitet sind. «Die liegende Zahl Acht ist ein Symbol für die Unendlichkeit», erklären die Farbgestalter, «und diese Bedeutung der Unendlichkeit mit der sich schliessenden Form des Lebens finden wir in einem Wohn- und Pflegeheim besonders wichtig, da die Vorstellung der Unendlichkeit belebend und öffnend wirken kann.»
Die Farbigkeit soll in diesem Fall die Architektur unterstützen und den Lebensraum der Bewohner auf angenehme, unaufdringliche Art bereichern. Beim Spazieren in den Korridoren können die verschiedenen Farb- und Ornamentkombinationen als einzelne Bildflächen «besichtigt» werden.