„Die Schweiz braucht einen raschen und massiven Photovoltaik-Ausbau“

Die kürzlich veröffentlichten Energieperspektiven 2050+ im Auftrag des Bundesamtes für Energie (BFE) bestätigt: Für den Ersatz von Erdöl, Gas und Atomkraft braucht es einen raschen und massiven Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz.

 

Dies fordert auch Swissolar, der schweizerische Fachverband für Solarenergie. Konkret soll die installierte Leistung in den nächsten 30 Jahren gegenüber heute um den Faktor 13 gesteigert werden. Der Bericht zeigt klar auf, dass dies nur mit verbesserten Rahmenbedingungen gelingen kann. Die Politik muss deshalb sehr rasch Entscheide fällen, um stärkere Investitionsanreize zu schaffen. Die aktuellen Preise am Strommarkt und der Goodwill einzelner Investoren genügen nicht, um den Zubau im nötigen Tempo auf die erforderliche Grösse zu steigern. Im Kurzbericht des Bundesrates wurden die Energieperspektiven 2050+ veröffentlicht. Er zeigt auf, wie die Schweiz den Ausstieg aus den fossilen Energien und der Atomkraft bewältigen kann, ohne ihre Abhängigkeit von Stromimporten zu erhöhen. Swissolar lobbyiert schon seit längerem in diese Richtung: Solarenergie soll zur tragenden Säule unserer Energieversorgung werden, ergänzend zur bestehenden Wasserkraft. Im Bericht heisst es dazu: «Der Zubau erneuerbarer Stromproduktion mit hohen Anteilen an Photovoltaik muss rasch und in einem Ausmass erfolgen, welches deutlich über das heutige Niveau hinausgeht.»

Solarstrom soll 40% des jährlichen Bedarfs liefern

Konkret wird im Szenario ZERO Basis von einer installierten Leistung von 37.5 Gigawatt Photovoltaik im Jahr 2050 ausgegangen, was einer Steigerung um den Faktor 13 gegenüber heute entspricht. Sie würde dann jährlich rund 34 Terawattstunden (TWh) Strom liefern, rund 40 Prozent des gesamten Verbrauchs inkl. Speicherpumpen[1]. Auch im Winterhalbjahr würde Solarstrom 32 Prozent des Bedarfs liefern. Der Wert von 34 TWh liegt unter jenem des Szenarios von Swissolar, basierend auf dem Buch «Sonne für den Klimaschutz» von Nationalrat Roger Nordmann, das von einer Solarstrom-Jahresproduktion von 45 TWh (50 Gigawatt installierte Photovoltaik-Leistung) im Jahr 2050 ausgeht. Gründe für den Unterschied liegen in den aus unserer Sicht eher optimistischen Annahmen der Energieperspektiven für den Windenergie- und Wasserkraft-Ausbau (je rund 4 TWh) sowie in der stärkeren Ausschöpfung des Potenzials bei der Energieeffizienz.

Mit den heutigen politischen Rahmenbedingungen wird der nötige Solarausbau nicht erreicht

Unabhängig von dieser Differenz ist klar, dass der Ausbau der Photovoltaik rasch beschleunigt werden muss. Gemäss den Energieperspektiven muss ab 2025 jährlich über 1000 MW installiert werden – im laufenden Jahr sind es rund 400 MW. Der Bericht sagt klar, dass das Ziel unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht erreichbar ist. Es braucht deshalb, nach Ansicht des Bundesrates, dringend neue Förderinstrumente, um insbesondere für den Bau grosser Photovoltaikanlagen ohne Eigenverbrauch Anreize zu schaffen. Mit der geplanten Revision des Energiegesetzes sowie mit der parlamentarischen Initiative zur Förderung grosser Photovoltaikanlagen ohne Eigenverbrauch ist dies vorgesehen.

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