Operationssäle in Rekordzeit erstellt – dank Modulbauweise

Das Medizinische Zentrum der Universität Utrecht (UMC) ist nicht nur das bedeutendste Krankenhaus Utrechts, sondern mit rund 10'000 Mitarbeitern auch eine der grössten Kliniken in den Niederlanden.

Operatiecentrum WKZ

Mittlerweile verzeichnet das Krankenhaus jährlich rund 6000 Patienten sowie 3000 Geburten. Renovierungsarbeiten in einer Klinik dieser Grösse stellen alle Beteiligten vor zahlreiche Herausforderungen: Tagesabläufe dürfen nicht gestört werden, damit die optimale Versorgung aller Patienten sichergestellt bleibt. Auch die Beeinträchtigung durch Lärm und Staub muss auf ein Minimum reduziert werden und die Räume müssen schnellstmöglich wieder einsatzbereit sein. Doch auch mit der besten Planung gelingt ein solches Projekt nicht immer reibungslos, wie das Wilhelmina Kinderkrankenhaus in der Vergangenheit feststellen musste. Die geplante Renovierung der OP-Säle verzögerte sich unerwartet, sodass eine hochwertige Übergangslösung gefunden werden musste. Der Modulbauspezialist Jan Snel konnte in kürzester Zeit drei Operationssäle errichten, die alle Anforderungen erfüllen und den Betrieb der Klinik sicherstellen.

Optimale Lösung durch Raummodule von Jan Snel

Medizinische Gebäude stellen bei Bauvorhaben noch einmal eine Sondergruppe dar, denn hier gibt es zahlreiche zusätzliche Ansprüche. So müssen sie unter anderem den neuesten medizinischen Anforderungen entsprechen sowie bestimmte Richtlinien hinsichtlich des Infektionsschutzes erfüllen. Für die drei dringend benötigten OP-Säle des Wilhelmina Kinderkrankenhauses galt es sogar noch mehr zu beachten: Die Arbeit mit Röntgengeräten sollte in den neuen Operationssälen unbedingt möglich sein und auch die Gebäudehöhe von sechs Metern war eine aussergewöhnliche Herausforderung. In enger Zusammenarbeit mit der Wilhelmina Kinderklinik und dem technischen Gebäudeausstatter Engie machte sich Jan Snel, Modulbauspezialist und Marktführer in den Benelux, an die Planung des neuen Gebäudes. Um den Krankenhausalltag von Patienten und Personal nicht zu beeinträchtigen, sollten möglichst wenige Arbeiten vor Ort durchgeführt werden. Mit Modulbau kein Problem, wie Olaf Bade, Manager Deutschland bei Jan Snel, erklärt: „Beim modularen Bauen werden die Module, aus denen sich das Gebäude zusammensetzt, unter optimalen Bedingungen in der Fabrik produziert. Das bedeutet, das jedes einzelne Modul der gleichen, hohen Qualität entspricht und es keinerlei Schwankungen gibt. Vor Ort auf der Baustelle werden die Module dann nach dem Baukastenprinzip zum Gebäude zusammengefügt – schnell, sauber und ohne grosse Belastungen für den täglichen Krankenhausbetrieb.“ Bei der Gründung vor Ort griff das Unternehmen auf eine besondere Vorgehensweise zurück: Statt wie zuerst geplant Gründungspfähle in den Boden zu rammen, wurden diese eingeschraubt, wodurch der Betriebsablauf des Krankenhauses nicht durch Bodenerschütterungen gestört wurde.

Optimiertes Vorgehen für ein perfektes Ergebnis

Da die Operationsräume besonders dringend benötigt wurden, setzte Jan Snel zusätzlich auf das sogenannte Simultan-Engineering. „Normalerweise gehen wir Schritte wie Planung des Objekts und Produktion der Module nacheinander an. Um Zeit zu sparen, haben wir diese Arbeitsschritte hier überlappt. Mit Erfolg: Innerhalb von nur sieben Monaten konnten wir die drei Operationssäle errichten und übergeben. Das ist im Vergleich zum regulären Modulbau nochmal doppelt so schnell“, erklärt Olaf Bade. Vor Ort wurden die einzelnen Module sowie der Technikraum aufgestellt, das Dach gedeckt und die Fassadenverkleidung montiert – schon waren die Operationssäle bereit für ihre technische Einrichtung. Zum Abschluss erfolgte die Kopplung an das bestehende Gebäude und der temporäre Anbau war in Rekordzeit bereit für die Nutzung. Das Projekt entspricht mit der WIP-Richtlinie Klasse 1, Leistungsstufe 1, den höchsten Anforderungen an Gebäude, um die Ausbreitung von Keimen und Viren zu unterbinden.

Zukunftsorientiertes Denken

Die neuen temporären Operationssäle werden für mehrere Jahre in Betrieb sein, während der derzeitige OP-Komplex 2021 und 2022 renoviert, erneuert und erweitert wird. Ist dieser Prozess abgeschlossen, wird das Modulgebäude voraussichtlich nicht mehr benötigt. „Neben Schnelligkeit und Flexibilität kommt hier ein weiterer Vorteil des modularen Bauens zum Tragen. Denn wird ein Gebäude nicht mehr benötigt, können wir alle Module problemlos zurückbauen und an anderer Stelle wiederverwenden“, weiss Olaf Bade. Dabei müssen die Einheiten nicht zwingend wieder als Operationssaal genutzt werden, sondern können so angepasst werden, dass sie beispielsweise für den Einsatz in Schulen oder Pflegeheimen geeignet sind. Diese nachhaltige Kreislaufwirtschaft spart Ressourcen, schont die Umwelt und leistet so einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Verbrauchs.

www.jansnel.de

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