Buchtipp: „Häuser des Jahres“
Zum elften Mal wurde der Wettbewerb Häuser des Jahres ausgelobt und ein Haus mit dem Ersten Preis ausgezeichnet. Grosse und kleine Bauten waren in allen Jahren dabei.
Häuser auf dem Land wurden ausgewählt und auf dem Dorf, in der Vorstadt und der Stadt. Sie sind aus Beton, Ziegel oder aus Stein, flächig aufgeglast oder von einzelnen Setzungen perforiert. Lehm sorgt für ein gesundes und dabei atmosphärisches Innenraumklima und bisweilen, wie bei dem Projekt, das Christian Feldkircher für seine Familie realisiert hat, kommt das Holz sogar aus dem eigenen Wald, aufgeforstet von den Urgroßeltern nach dem Bau des Bauernhauses und von der Urenkelin genutzt, die jetzt nicht nur komfortabel wohnt, sondern natürlich wieder 750 Jungbäume angepflanzt hat.
Wegweisend zum Thema Hausbau
Die Häuser des Jahres liegen am Hang oder am Wasser, sie ducken sich aufs Gelände oder strecken sich in die Höhe. Und liest man die Antworten auf die Frage, was den Reiz und das Problem beim Bau eines Einfamilienhauses ausmacht, dann sind heute die kritischen Töne sehr viel lauter als vor Jahren, und die Architektinnen und Architekten gehen mit gutem Beispiel voran: „Der ständige Neubau von Einfamilienhäusern kann unseres Erachtens nicht die Antwort auf die Wohnungsfrage sein. Zumal es gleichzeitig so viel Leerstand bei bestehenden (Wohn-)Gebäuden gibt. Bei unserer Suche nach einem geeigneten Wohnraum waren wir deshalb immer auf der Suche nach gemeinschaftlichen Wohnformen oder einem interessanten Bestandsgebäude“, so Rike Kress von ARSP. Zumal es richtig ist, dass das Einfamilienhaus nicht die einzig denkbare Wohnform ist und nicht für jeden Ort die beste Lösung. Gezeigt hat die Debatte jedoch, wie emotional aufgeladen das Thema Einfamilienhaus ist: Das eigene Haus ist und bleibt ein Traum Vieler, ein sicherer Rückzugsort und individueller Ausdruck eines persönlichen Wohn- und Lebensgefühls. Dass es dafür differenzierte und höchst unterschiedliche Lösungen gibt, zeigt dieses Buch, das auch jedem Politiker ans Herz gelegt sei.
Die Autoren
Udo Wachtveitl ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher, Regisseur und Drehbuchauto. Bekannt ist er vor allem als „Franz Leitmayr“, Teil des Münchner Ermittlerduos Batic und Leitmayr in der ARD-Krimireihe Tatort. Katharina Matzig hat Architektur an der TU Braunschweig studiert und als Redakteurin für BauNetz in Berlin gearbeitet. Sie schreibt Texte für Fach- und Tagespresse und ist seit 1997 für die Architekturvermittlung bei der Bayerischen Architektenkammer zuständig.
Die Jury „Häuser des Jahres“
Peter Cachola Schmal (Direktor Deutsches Architekturmuseum, Juryvorsitzender), Katharina Matzig (Autorin und Journalistin), Roland Merz (Chefredakteur Atrium Archithema Verlag), Ulrich Nolting (Geschäftsführer Informationszentrum Beton), Dr. Fabian Peters (Chefredakteur Baumeister), Sven Aretz & Jakob Dürr (Aretz Dürr Architekten, Gewinner Häuser des Jahres 2020), Udo Wachtveitl (Schauspieler, Synchronsprecher, Regisseur und Drehbuchautor).