Energieeffizienz maximieren
Die Wärmelieferantin EBL und die ARA Worblental bauen zusammen einen zukunftsorientierten, nachhaltigen Fernwärmeverbund in der Gemeinde Ittigen.
Die Energie- und Wärmelieferantin EBL (Genossenschaft Elektra Baselland) und der Gemeindeverband ARA Worblental, der modernste Anlagen zur Abwasserreinigung betreibt, machen gemeinsame Sache und bauen in Worblaufen den zukunftsorientierten «Wärmeverbund Worblental». Grund dafür ist das Bestreben, einheimische, standortgebundene Energie nachhaltiger zu nutzen und damit massiv weniger CO2 auszustossen. Durch die Nutzung der Wärme aus dem gereinigten Abwasser der ARA mittels Wärmepumpentechnologie und die zusätzlichen Einbindung der Abwärme der mit Klärgas betriebenen, neuen Blockheizkraftwerke (BHKW) der ARA, wird ein Maximum an Energieeffizienz erreicht – eine sehr sinnvolle und smarte Erfolgsstory. Mit dem Wärmeverbund Worblental sollen über das Fernleitungsnetz des Energieverbundes die Gebäude in der Gemeinde Ittigen und des Berner Stadtteils Tiefenau/Felsenau nahezu CO2-emissionsfrei geheizt und damit mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Von dieser enorm nachhaltigen und smarten Wärme- und Energiegewinnung profitiert eine ganze Region.
Der Gewässer- und Umweltschutzgedanke steht an erster Stelle
Der Umweltschutzgedanke ist aus Sicht der ARA Worblental und der Gemeinde Ittigen einer der wichtigen Vorteile des Wärmeverbunds. Für den Gemeindeverband steht der Gewässerschutz an erster Stelle. Das bedeutet auch, dass mit dem Betrieb des Wärmeverbunds die Temperatur des gereinigten Abwassers weiter gesenkt wird, was wiederum der Gewässerökologie zugutekommt. Dass das gereinigte Abwasser in Zukunft aufgrund der Wärmenutzung kühler als bisher in die Aare zurückgeführt werden kann, wird sich im Endeffekt auch positiv auf die Ökobilanz auswirken.
Die gemäss ISO 14001 umweltzertifizierte Gemeinde Ittigen ist stolz, dass sie dank der smarten Energie- und Wärmeverbundlösung sehr konsequent ihre Vorreiterrolle in Bezug auf Nachhaltigkeit in der Region ausbauen kann. Ein wichtiges Ziel dabei ist, die fossilen Brennstoffe stark zu reduzieren. Der Wärmeverbund Worblental kann in diesem Masse dazu beitragen, dass die Gemeinde Ittigen noch umweltfreundlicher wird und die CO2-Emissionen massiv reduziert.
Initiant des Wärmeverbundes ist der Gemeindeverband ARA Worblental
Die ARA Worblental ist bereits eine der fortschrittlichsten Abwasserreinigungsanlagen der Schweiz; so nutzt sie mit ihren modernen Blockheizkraftwerken (BHKW) das Klärgas zur Erzeugung von elektrischem Strom und Wärmeenergie. Sie deckt damit den betriebseigenen Strombedarf zu 100 Prozent und produziert mit den neuen BHKW sogar deutliche Überschüsse, welche in das reguläre Stromnetz der BKW eingespeist werden. Auch der Wärmebedarf ist vollständig abgedeckt bzw. es besteht ein sehr grosses Potenzial ungenutzter Abwärme. Nun will der Gemeindeverband die Wärme des Abwassers und die Abwärme der Blockheizkraftwerke zusätzlich dazu nutzen, ein Fernwärmenetz aus erneuerbarer Energie aufzubauen. Den Zuschlag für dieses anspruchsvolle Projekt erhielt die EBL nach einer öffentlichen Ausschreibung. Die guten Referenzen und die langjährige Erfahrung in der Projektentwicklung, der Planung, im Bau, in der Finanzierung und im Betrieb von Fernwärmeanlagen sprachen für die Baselbieter Genossenschaft. Die EBL ist seit über 25 Jahren schweizweit führend, wenn es um die Lieferung von nachhaltig und regional produzierter Fernwärme geht. Alle Wärmeverbünde werden konsequent auf CO2-Freiheit optimiert.
Und so funktioniert der Fernwärmeverbund
Das Grundprinzip ist einfach. Das Herzstück der neuen Anlage zur Wärmeerzeugung befindet sich in einer speziell erstellten Energiezentrale auf dem Gelände der ARA Worblental, nämlich als zusätzliche Etage über der biologischen Reinigungsstufe der Kläranlage. Im Endausbau nutzen vier Wärmepumpen die Wärme des Abwassers und die Abwärme der Blockheizkraftwerke, um künftig bis zu 150 Kunden (oder rund 2500 Einfamilienhäuser) mit Wärme zu versorgen. Mehr als 85 Prozent des jährlichen Wärmebedarfs wird die Heizzentrale mit erneuerbaren Energieträgern abdecken. Dies ermöglicht eine CO2-Reduktion von rund 9100 Tonnen, was der Einsparung von jährlich 3,4 Millionen Litern Heizöl entspricht.
Auch für die Aare ist die Wärmenutzung gut: Das gereinigte Abwasser erfährt eine Temperaturabsenkung, was sich positiv auf die Gewässerökologie auswirken wird. Um den Spitzenwärmebedarf im Winter sicherzustellen sowie zur Versorgungssicherheit beizutragen, verfügt die Anlage zusätzlich über ein konventionelles Heizsystem mit vier Heizkesseln. Dieses wird nur bei Bedarf zugeschaltet, damit die Kunden jederzeit versorgt werden können. Das im Boden verlegte Fernwärmeleitungsnetz transportiert dann das erwärmte Wasser in die verschiedenen Quartiere und leitet die Wärmeenergie via Wärmeübergabestation in das hausinterne Heizungsnetz des Endkunden.