Nachhaltigkeit im Berufsalltag: ein Lernprozess

Eine hochwertige Grund- und Berufsbildung trägt zu sozialem Wohlstand des einzelnen und der Gesellschaft bei. Dadurch wird Bildung zu einer zentralen Voraussetzung für die nachhaltige Entwicklung.

Betrachtet man den Weiterbildungsmarkt zum Thema Nachhaltigkeit in der Schweiz, ist das Angebot beeindruckend. Fachhochschulen, Universitäten und private Anbieter bieten regelmässig neue Kurse an. Dabei sind oft verwendetete Schlagworte Digitalisierung und Nachhaltigkeit, Corporate Responsibility, Nachhaltigkeitsmanagement oder Transformation. Die meisten dieser Studiengänge sprechen ein akademisches Publikum an. In den komplexer werdenden Anforderungen der Berufswelt ist eine Verwissenschaftlichung zu beobachten. Um angesichts der aktuellen Ressourcenverknappung und der sich zuspitzenden Klima- und Biodiversitätskrise rasch handeln zu können, muss in der breiten Bevölkerung ein grundlegendes Bewusstsein für die Herausforderungen und Umsetzungsmöglichkeiten der Nachhaltigkeit geschaffen werden. Nachhaltigkeit und Bildung sind nicht exklusiv.

Eigene Kompetenzen fördern

Die höhere Berufsbildung ermöglicht eine Spezialisierung im angestammten Berufsfeld (z.B. Meisterprüfung) und fördert gleichzeitig komplementäre Kompetenzen. Auch wenn längerfristig Nachhaltigkeit integraler Bestandteil der beruflichen Grundbildung sein muss, sind kurzfristig gesamtheitliche, vorausschauende Denkweisen gefragt, welche über das eigene Berufsfeld hinausblicken. Um den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft Rechnung zu tragen, sind jeder und jede gefordert, Alternativen und innovative Lösungen selbst zu entwickeln. Abhängig vom Berufsfeld, Funktion und Tätigkeit sind die Einflussmöglichkeiten anders. Ein Maurer in einer Totalunternehmung kann nicht über Beschaffung und Lieferkette entscheiden, jedoch auf der Baustelle für Sicherheit sorgen und Material optimal und ohne grossen Abfallüberschuss einsetzen.

Das Praxiswissen der Absolventen kann, im Gegensatz zu Absolventen akademischer Ausbildungen, den Vorteil haben, dass sie direkter bei den Bedürfnissen der Kundschaft sind und eine rasche Umsetzung ermöglichen. Der Arbeitsmarkt ist gefordert, akademische und berufsbildende Karrieren nicht gegeneinander auszuspielen, sondern die jeweiligen Qualifikationsprofile zu nutzen. Damit Nachhaltigkeit nicht ein wünschenswerter Zusatz, sondern Standard wird, sind breit verankerte Kompetenzen auf jeder Ebene unerlässlich.

Zwei Lehrgänge führen zum Ziel

Damit Mitarbeitende auf allen Ebenen der Baubranche die Nachhaltigkeit in Ihrem Berufsalltag implementieren können, ist baubiologisches Fachwissen notwendig. Im Lehrgang «Baubiologie»  erarbeiten sich Berufsleute Fachwissen im baubiologischen Bauen sowie wertvolle soziale und persönliche Kompetenzen. Er bereitet auf die eidgenössische Berufsprüfung vor.

Link zum Lehrgang Baubiologie

Teilnehmende des Lehrgangs «Experte / Expertin für gesundes und nachhaltiges Bauen» kennen die Kriterien aller Nachhaltigkeitsbereiche, der Agenda 2030 und sowie des Standards Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS). Darüber hinaus orientieren sie sich am umfassenden Wohlbefinden der Nutzer/-innen und überdenken ihre Unternehmenskultur. Der Lehrgang bereitet auf die höhere Fachprüfung vor.

Link zum Lehrgang „Gesundes, nachhaltiges Bauen“

Beide Lehrgänge sind berufsbegleitend, können sowohl als Ganzes als auch modular besucht werden und starten im Spätsommer.

www.sanu.ch

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